Ich hatte hier vor einiger Zeit einen Thread zu meiner Umschulung im Büro eröffnet, in dem ich meine Erfahrungen der 2 Jahre vielleicht nochmal detaillierter niederschreiben werde.
Aber erstmal würde ich mich über ehrliche Meinungen und Gedankengänge von euch freuen.
Und zwar habe ich meinen Praxisteil in einem Betrieb gemacht, wo nach dem Vorstellungsgespräch alles ganz gut klang. Ich legte offen alle Karten auf den Tisch, was meinen Asperger und meine Defizite anbelangt. Aber auch, wo charakterlich und beruflich meine Stärken liegen. Am Ende hieß es, die brauchen einen "Aktenwühler" der gut in MS Office ist und den Sachbearbeitern zuarbeitet. Klang prima für mich.
Davon ist in der Praxis allerdings nichts zu merken gewesen. Stattdessen das einzige Gebiet, das ich für mich komplett ausgeschlossen habe. Sekretariat bzw. Frontdesk. Viel mit Leuten zu tun haben und diplomatisch sein müssen. Ständig klingelt das Telefon oder Leute wollen spontan was von einem. Ständig irgendwelche akustischen Reize und die Sekretärin, mit der ich zusammen arbeite, ist eine typische "Klischeetippse". Ich bin natürlich professionell freundlich, aber ich kommt mit ihr gar nicht zurecht und wir geraten öfter mal aneinander. Was für sie gar nicht schlimm ist, aber mich extrem belastet. Ich vermute mal, kleine Zickerein gehören dann zum Büroalltag dazu? Auch bei sowas bin ich leider ziemlich empfindlich.
Auch ansonsten wird wenig (oder eher gar keine) Rücksicht auf meinen Asperger genommen. An die Schule habe ich mich gewendet. Keine Hilfe, ich soll froh sein, in Coronazeiten überhaupt einen Arbeitsplatz gefunden zu haben. Also habe ich jetzt das Jahr durchgezogen. Nun endet die Umschulung bald und das Unternehmen möchte mich mit einer großzügigen Förderung für die nächsten Jahre übernehmen. Von allen Seiten (Arbeitgeber, Schule, Arbeitsamt) bekomme ich Druck, das Angebot anzunehmen. Weil es im Büro überall so ist und es keine Plätze im Back Office oder der Buchhaltung gibt. Nur im für mich hektischen und belastenden Getümmel. Wenn es mir nicht passt, soll ich mich neben der Arbeit selbstständig bewerben. Nur habe ich dafür leider keine Kraft. Ich komme nach Hause, falle ins Bett und schlafe bis zu 12 Stunden. Wenn mich meine Eltern nicht in Haushaltsdingen unterstützen würden, hätte ich während dieses Jahres echt Probleme bekommen. Selbst wenn ich am Wochenende Bewerbungen schreiben würde, ich Vorstellungsgespräche wären für mich in meinem aktuellen Zustand undenkbar.
Nun war der Druck zu viel für mich und habe habe bereits zugesagt, dort anzufangen. Obwohl ich deutlich vermittelt habe, dass das im Burnout endet, wenn das so weiter geht. Das bestätigt aber alle nur darin, dass ich es woanders auch nie schaffen würde und ich mal dankbar sein soll, dort anzufangen.
Nehmen wir mal an, die erzählen mir alle die Wahrheit und ich werde nie eine ruhige Stelle im Büro finden, wo man Rücksicht auf mich nimmt. Ich habe über Weihnachten Zeit zum reflektieren gehabt und frage mich, ob ich nicht einfach kapitulieren sollte. Mich von meinem Arzt krank schreiben, bis ich gekündigt werde, und dann entweder so lange arbeitslos sein, bis ich was passendes finde. Oder halt den Sozialhilfe-Stempel aufgedrückt bekommen. Versteht mich nicht falsch, ich WILL arbeiten. Aber ich kann im Front Office einfach nicht arbeiten. Zu viel Umgebungsreize, zu viel spontanes agieren, zu viel "Casual Umgang" mit zu vielen Menschen.
Nun könnte ich noch soviel schreiben, die Gedanken rasen gerade. Es lief einiges falsch in dem Unternehmen und ich bin ehrlich gesagt geschockt, wie gewisse Stellen mir eher Druck machen, als mir zu helfen. Für die bin ich wirklich nur eine Nummer. Die Schule will ihre Übernahmequoten hoch halten und das Arbeitsamt will mich aus der Statistik raus haben. Mein Arbeitgeber eine billige Arbeitskraft, für die sie kaum Gehalt zahlen müssen. Ich stelle mich auch nicht komplett dämlich an. Man ist schon halbwegs zufrieden mit mir, aber es kostet mich all meine Kraft des Tages, das jeden Tag durchzustehen. Als Perfektionist bekomme ich das leider nicht aus mir raus, trotz allem auch in diesem für mich ungeeigneten Gebiet die beste Leistung zu bringen.
Aber erstmal würde ich mich über ehrliche Meinungen und Gedankengänge von euch freuen.
Und zwar habe ich meinen Praxisteil in einem Betrieb gemacht, wo nach dem Vorstellungsgespräch alles ganz gut klang. Ich legte offen alle Karten auf den Tisch, was meinen Asperger und meine Defizite anbelangt. Aber auch, wo charakterlich und beruflich meine Stärken liegen. Am Ende hieß es, die brauchen einen "Aktenwühler" der gut in MS Office ist und den Sachbearbeitern zuarbeitet. Klang prima für mich.
Davon ist in der Praxis allerdings nichts zu merken gewesen. Stattdessen das einzige Gebiet, das ich für mich komplett ausgeschlossen habe. Sekretariat bzw. Frontdesk. Viel mit Leuten zu tun haben und diplomatisch sein müssen. Ständig klingelt das Telefon oder Leute wollen spontan was von einem. Ständig irgendwelche akustischen Reize und die Sekretärin, mit der ich zusammen arbeite, ist eine typische "Klischeetippse". Ich bin natürlich professionell freundlich, aber ich kommt mit ihr gar nicht zurecht und wir geraten öfter mal aneinander. Was für sie gar nicht schlimm ist, aber mich extrem belastet. Ich vermute mal, kleine Zickerein gehören dann zum Büroalltag dazu? Auch bei sowas bin ich leider ziemlich empfindlich.
Auch ansonsten wird wenig (oder eher gar keine) Rücksicht auf meinen Asperger genommen. An die Schule habe ich mich gewendet. Keine Hilfe, ich soll froh sein, in Coronazeiten überhaupt einen Arbeitsplatz gefunden zu haben. Also habe ich jetzt das Jahr durchgezogen. Nun endet die Umschulung bald und das Unternehmen möchte mich mit einer großzügigen Förderung für die nächsten Jahre übernehmen. Von allen Seiten (Arbeitgeber, Schule, Arbeitsamt) bekomme ich Druck, das Angebot anzunehmen. Weil es im Büro überall so ist und es keine Plätze im Back Office oder der Buchhaltung gibt. Nur im für mich hektischen und belastenden Getümmel. Wenn es mir nicht passt, soll ich mich neben der Arbeit selbstständig bewerben. Nur habe ich dafür leider keine Kraft. Ich komme nach Hause, falle ins Bett und schlafe bis zu 12 Stunden. Wenn mich meine Eltern nicht in Haushaltsdingen unterstützen würden, hätte ich während dieses Jahres echt Probleme bekommen. Selbst wenn ich am Wochenende Bewerbungen schreiben würde, ich Vorstellungsgespräche wären für mich in meinem aktuellen Zustand undenkbar.
Nun war der Druck zu viel für mich und habe habe bereits zugesagt, dort anzufangen. Obwohl ich deutlich vermittelt habe, dass das im Burnout endet, wenn das so weiter geht. Das bestätigt aber alle nur darin, dass ich es woanders auch nie schaffen würde und ich mal dankbar sein soll, dort anzufangen.
Nehmen wir mal an, die erzählen mir alle die Wahrheit und ich werde nie eine ruhige Stelle im Büro finden, wo man Rücksicht auf mich nimmt. Ich habe über Weihnachten Zeit zum reflektieren gehabt und frage mich, ob ich nicht einfach kapitulieren sollte. Mich von meinem Arzt krank schreiben, bis ich gekündigt werde, und dann entweder so lange arbeitslos sein, bis ich was passendes finde. Oder halt den Sozialhilfe-Stempel aufgedrückt bekommen. Versteht mich nicht falsch, ich WILL arbeiten. Aber ich kann im Front Office einfach nicht arbeiten. Zu viel Umgebungsreize, zu viel spontanes agieren, zu viel "Casual Umgang" mit zu vielen Menschen.
Nun könnte ich noch soviel schreiben, die Gedanken rasen gerade. Es lief einiges falsch in dem Unternehmen und ich bin ehrlich gesagt geschockt, wie gewisse Stellen mir eher Druck machen, als mir zu helfen. Für die bin ich wirklich nur eine Nummer. Die Schule will ihre Übernahmequoten hoch halten und das Arbeitsamt will mich aus der Statistik raus haben. Mein Arbeitgeber eine billige Arbeitskraft, für die sie kaum Gehalt zahlen müssen. Ich stelle mich auch nicht komplett dämlich an. Man ist schon halbwegs zufrieden mit mir, aber es kostet mich all meine Kraft des Tages, das jeden Tag durchzustehen. Als Perfektionist bekomme ich das leider nicht aus mir raus, trotz allem auch in diesem für mich ungeeigneten Gebiet die beste Leistung zu bringen.
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