Autismus und verschriebenes Cannabis, was haltet ihr davon ?

  • Das wäre doch super, wenn der Staat für die Legalisierung einfach noch mehr Auftrag erteilt, sodass niemand ggf. vielleicht doch wieder auf den Schwarzmarkt zurückgreifen muss. Wenn dann nicht durch Regelungen wie die obigen aus 4,30€ der doppelte bis dreifache Preis wird, kann der Schwarzmarkt preislich auch gar nicht mithalten.

    Ich würde ja mal zu gern wissen, wer gemeint hat, dass man für Cannabis extra Regelungen braucht für die Abrechnung mit den Krankenkassen. Wenn ich diese Menschen mal antreffe.... :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil:

    Warum z.B. ein höherer Festzuschlag für Cannabisblüten, wieso Festzuschlag in Abhängigkeit von der Menge? Logik? Ist das Zeug irgendwie so schwer zu transportieren, lagern etc. dass man als Apotheker hier besonders finanziell entschädigt werden sollte?

    (Und gleich 6 Sonder-PZNs braucht man für Cannabisprodukte...manchen Leuten in Behörden ist einfach langweilig schätz ich?)

    Zur Sache mit Abfüllung vs. Rezeptur, ja, eine Abfüllung ist für den Apotheker weniger Aufwand, da hier - soweit ich weiß - wirklich nur das Umfüllen aus einem größeren Gefäß in ein kleineres gemeint ist. Da kann man nicht so viel mit der Krankenkasse abrechnen. Eine Rezeptur ist eine Zubereitung mit weiteren Arbeitsschritten. Mir ist aber schleierhaft, warum man als Kunde bei Cannabisblüten eine Rezeptur (Zubereitung) haben wollen würde, wo es eine Abfüllung genauso tut.

    btw. glaub mir, du willst dich freiwillig nicht mit sowas beschäftigen x(

    Einmal editiert, zuletzt von seven_of_nine (26. August 2022 um 18:40)

  • Bzgl der Dosierung muss ich ganz klar sagen, dass was ich hier so gelesen hab tws viel zu hoch dosiert ist.
    Ich hab Outdoor Eigenanbau verwendet, und 3 Jahre lang konstant (mit etwa 2-3 Monaten Pause pro Jahr) etwa 0.5 Gramm täglich davon geraucht.

    Die "richtige" Dosierung ist eben individuell verschieden. Und hängt eben auch extrem von der Konsumform ab.
    Mit Rauchen kenne ich mich nicht wirklich aus. Nach dem was ich darüber weiß, sollten 0,5g gerauchtes Cannabis am Tag grob ca. 10-20mg tatsächlich aufgenommenes THC am Tag bedeuten.
    Wäre bei mir auf den Tag verteilt auch etwa die Obergrenze für einen halbwegs normalen Alltag.

    Das darf man nur stabilen Personen verschreiben, wenn jemand von vorneherein Persönlichkeitsaktzentuierungen Richtung Schizophrenie, Paranoia oder ähnliches hat, würde ich davon stark abraten!

    :thumbup: Sehe ich genauso.

    Aber erwähnenswert finde ich, dass es inzwischen auch HHC (Hexahydrocannabinol) gibt. Legal und frei verkäuflich. Ist nur nicht allzu bekannt. Ich bin mal gespannt, ob das legal bleibt, auch weil's ziemlich günstig ist (deutlich unter 10€ pro Gramm reines HHC).
    Soll bei gleicher Dosis ca. 70-80% so stark wie THC sein. Es gibt bislang auch keine festen Grenzwerte für den Straßenverkehr.
    Ich muss sagen: Es hat eine ganz eine ganz eigene Wirkung. Ähnlich wie THC, aber ich bin damit irgendwie klarer. Zumindest bei mir hat's die gleiche Wirkung gegen negative Gedanken.
    Kleine Dosen (z.B. 5 mg) finde ich hochinteressant, weil sie deutlich gegen negative Gedanken helfen, aber nicht nennenswert high machen.
    In höheren Dosen (20mg und mehr) macht HHC aber auch high. Ähnlich wie THC mit starker Euphorie, ich fühle mich da nur etwas klarer als mit THC.
    Ich sehe HHC als therapeutischer und etwas weniger als Droge als THC. Zugegebenermaßen sind die beiden aber doch ähnlich genug, dass ich auch mit nur HHC zufrieden wäre, wenn ich kein THC bekommen könnte.
    THC und HHC zusammen finde ich auch interessant, ich spüre dann wirklich die ganz eigenen Wirkungen von beiden zugleich.
    Es gibt auch HHC-O-Acetat. Ebenfalls legal, habe ich aber noch nicht probiert. Es dürfte deutlich stärker als HHC und auch stärker als THC wirken.
    Für mich führt HHC das Thema mit verschriebenem Cannabis etwas ad absurdum. Gilt aber nicht für jeden, ich kenne auch jemanden, der von 30mg HHC kaum eine Wirkung spürt, von THC aber schon.

  • Nun. 6.99 EUR für 1 g finde ich jetzt nicht so teuer für Cannabis aus der Apotheke. Da geht das bei meiner Apotheke los. Das teuerste kostet 16.99 EUR für 1 g. Andere Apotheken haben andere Preise. Welche Preise auf dem Schwarzmarkt ausgerufen werden, weiß ich nicht. Ich glaube aber nicht, dass es billiger ist als diese 6.99 EUR pro Gramm. Dafür erhältst du Rechtssicherheit und die Garantie, dass dich keiner mit Stoffen vergiften will, die da nicht hinein gehören. Und es ist auch wirklich das drin, was drin sein soll.

    Aktuell nehme ich im Verdampfer tagsüber (4 x 75 mg = ) 300 mg Strawberry Ice (Sativa) und abends/nachts (2 x 150 mg = ) 300 mg Hindu Kush (Indica) - beides jeweils ca. 18 % THC und weniger als 1 % CBD. Ich stelle aber mittlerweile fest (nach 7 Monaten), dass ich tagsüber lieber kleinere Mengen konsumiere. 40 mg funktionieren für mich ganz gut. Darüber hinausgehende Dosen empfinde ich als zu anstrengend für tagsüber. Ich arbeite da und will da voll konzentriert sein. Das wird irgendwann schwieriger. Abends empfinde ich die 2 x 150 mg als etwas zu wenig. Zukünftig werde ich wohl 150 mg der Tagesmedikation auf die Abendmedikation verschieben.

    Mir hilft es tagsüber gegen Stimmungstiefs, die üblicherweise regelmäßig schon morgens beginnen. Bei mir ist das schon so ein Dauerzustand. Euphorisierend ist das bei mir nicht. Ich war letztens auf einer Feier. Da gab es auch was zu rauchen. Da machst dir so 250 mg in eine Bong. Das ist dann schon euphorisierend. Aber im Alltag will ich das nicht. Das will ich auch bei Antidepressiva nicht. Und auch da habe ich schon solche Erfahrungen gemacht. Das wurde dann unerträglich für mich auf Dauer. Ansonsten ist es bei mir auch leicht antriebssteigernd. Aber wenn die Dosis zu hoch ist, mag ich auch nichts mehr machen.

    Abends/nachts hilft es mir herunterzufahren. Es macht auch müde. Bisher habe ich für diesen Zweck Quetiapin genommen. Das macht bei mir aber erhebliche Nebenwirkungen. Cannabis hilft mir, zumindest die Dosis vom Quetiapin zu verringern. Vielleicht komme ich auch ganz davon weg. Die Nebenwirkungen des bisherigen Medikaments sind jedenfalls schon weniger geworden seit der Dosisreduktion. Ich habe früher auch rund ein Flasche Diazepam pro Jahr verbraucht. Nun komme ich ganz ohne aus. Weitere Effekte: Quetiapin hat mich innerlich abgestumpft. Ich habe nun wieder Zugang zu meinen Gefühlen. Ja, das ist auch zeitweise belastend. Aber ich erwarte längerfristig eine Verbesserung meiner Situation insgesamt, indem ich offene Probleme nun wieder klar erkennen und angehen kann. Ich fühle mich auch der Außenwelt zugänglicher. Ich sehe mehr Details. Das bisherige Medikament hat mich auch tagsüber sehr abgeschirmt. Es gibt Krankheiten, bei denen all das erwünscht ist. Aber für mich ist das nicht das richtige. Das ist für viel schwerere Krankheiten bestimmt. Es wirkt zwar. Aber die Nebenwirkungen stehen eigentlich in keinem vernünftigen Verhältnis zum Nutzen. Andere Medikamente, die ich zuvor getestet habe, haben nur sehr kurzfristig oder gar nicht geholfen. Und es gab auch eins, das aufgrund der potenziell lebensbedrohlichen Nebenwirkungen sofort abgesetzt wurde.

    Vor diesem Hintergrund bin ich mit Cannabis schon ziemlich zufrieden. Es ist allerdings nicht so, dass nun alle Symptome verschwunden sind und keine Nebenwirkungen auftreten. Die für mich wichtigste Wirkkomponente ist die schlaffördernde Wirkung. Und das funktioniert wirklich prima bei mir. Ich schlafe zuverlässig ein und, wenn ich nachts aufwachen sollte, klappt es auch mit dem Einschlafen. Tagsüber ist das nicht so eindeutig. Die Stimmung verbessert sich definitiv deutlich - aber nicht ganz bis "normal". Mit dem Antrieb sieht es ähnlich aus. Hier ist der Effekt aber schwächer. Was Ängste angeht: Ich stelle bei mir keine direkte Angstlinderung fest. Bei mir scheint es eher ein Nebeneffekt in Folge anderer Wirkungen zu sein. Ich nehme meine Umgebung besser wahr und erkenne besser, wie es anderen geht, was die so erleben. Es verändert sich dadurch meine Sicht auf manche Dinge. Gewisse Grundannahmen verändern sich. Das allerdings ist ein langwieriger Prozess. Dadurch fühle ich mich in vielen Situationen besser. Ansonsten: Es dauert, bis eine Dosis gefunden wurde, die funktioniert. Der Unterschied zwischen wirkt gut und ist zu viel ist leider nicht so riesig. Aber zumindest ist es nicht ernsthaft giftig, wenn es doch ein wenig zu viel ist.

  • Ich bleib jetzt jedenfall noch mindestens einen Monat, eher 2 trocken. Wenn ihr wollt schreib ich noch nen Nachtrag wie es mir geht nach dem abnüchtern, wenn mein Cannabinoid Spiegel wieder auf dem normal Level ist, was mein Körper von sich aus produziert. Bin selber schon gespannt, letzte 3 monatige Pause war vor 11 Monaten, seitdem hab ich täglich konsumiert.

    würde mich sehr interessieren!

  • Für mich persönlich habe ich meine Meinung ein wenig geändert.
    Das aktuell legale und frei verkäufliche HHC ist zumindest für mich therapeutisch deutlich nützlicher als THC.
    Das Wirkspektrum ist etwas anders. HHC hat eine ähnliche positive Wirkung auf meine Stimmung und hat ein ähnliches Potenzial, negative Gedankenschleifen zu durchbrechen und mich eher über Dinge hinwegsehen zu lassen, anstatt über sie zu grübeln und mich in sie hineinzusteigern.
    Gleichzeitig ist es in niedriger Dosierung für mich weniger berauschend als THC. Auch wenn ich in keinster Weise dazu raten möchte, taugen ausnahmsweise 5 mg HHC - 1 Tropfen vom 10% Öl - am Morgen bei mir sehr gut, um konfliktträchtige Arbeitstage konfliktfrei zu überstehen. Ich werde nicht groß high o.ä., kann mich ganz normal mit Anderen unterhalten, bekomme keine roten Augen oder so, sondern bin nur deutlich gelassener.
    Noch weniger könnte auch reichen, muss ich mal probieren. Vielleicht mache ich mal ein 1% HHC-Öl selbst (100 mg HHC-Destillat in 10 ml Öl auflösen), um mit ganz niedrigen Dosierungen experimentieren zu können, 1 Tropfen = 0,5 mg.
    THC eignet sich dafür deutlich schlechter, finde ich. Es ist "vereinnahmender" als HHC und macht mehr high, ohne dass die sonstigen positiven Wirkungen deutlich stärker sind.
    Und nur der Vollständigkeit halber: Ich rate davon ab, unter dem Einfluss von HHC Auto zu fahren und irgendwelche gefährlichen Tätigkeiten auszuführen! Das ist zwar nicht explizit verboten, aber ich finde es trotzdem unverantwortlich. Ich habe einen Schreibtisch-Job bei dem ich keinen größeren Schaden anrichten kann, da ist das relativ unkritisch :d .

    Aber zurück zum Thema: HHC kann meines Wissens nach nicht verschrieben werden (korrigiert mich gerne) und ist eh frei verkäuflich und ziemlich billig. Weil ich's dazu zumindest für mich therapeutisch sinnvoller als THC finde, drückt das mein Interesse an verschriebenem Cannabis auf ziemlich Null.
    Natürlich ist das individuell verschieden. Es dürfte auch viele Leute geben, denen verschriebenes THC-Cannabis sehr gut hilft und denen HHC gar nicht zusagt. Ich bin total dafür, dass man Cannabis verschrieben bekommen kann, mein persönliches Interesse daran ist aktuell aber verschwunden.

  • So. Nun habe ich etwa ein Jahr Cannabis per Rezept rum. Die Dosis ist aufgrund einer Toleranzentwicklung gestiegen. Ich habe zwischenzeitlich auch einige Tage pausiert, um die Toleranz schnell zu reduzieren.

    Begonnen habe ich mit 25 mg als Einzeldosis, eine Weile kam ich mit 40-50 mg aus. Teilweise empfand ich zwischenzeitlich 80 mg tagsüber / 150 mg abends als zu wenig. Daraufhin habe ich 4 Tage die Einnahme unterbrochen. Nun reichen wieder die üblichen Dosierungen. Die Tagesdosis ist derzeit auch bei ca. 660 mg (20 g für einen Monat). Meine Vorstellung ist, dass die Dosis nicht weiter steigen sollte. Ggf. würde ich dann wieder pausieren. Ein Kollege bekommt übrigens Opiate verschrieben. Der muss das auch regelmäßig machen, um seine entwickelte Toleranz wieder abzubauen. Soweit ich weiß, pausiert der einen ganzen Monat. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob alle ein oder alle zwei Jahre.

    Was bringt es mir? Ich habe mittlerweile mein bisheriges Medikament Quetiapin vollständig abgesetzt und mein Schlaf ist ok. Die schlafanstoßende Wirkung ist nicht mehr so gut, wie sie einmal war. Aber ich komme zu ausreichend erholsamen Schlaf über die Nacht und fühle mich meist ausgeruht am Morgen. Sollte mein Schlafrhythmus aus irgendwelchen Gründen durcheinander geraten, ist es alleine nicht ausreichend wirksam. Es dauert Tage, bis ich mich von einem Gespräch erholt habe am Abend (und dadurch 3-4 Stunden später zu meinem Schlaf komme an dem einen Abend). Es verändert auch meine Stimmung tagsüber. Das ist nicht so einfach zu beschreiben. Üblicherweise bin ich dauerhaft in einer niedergedrückten Stimmung. Es wird durch die Einnahme erträglicher. Das bemerkenswerte aus meiner Sicht ist allerdings, dass in höherer Dosis dieses Gefühl verschwindet, Ängste treten auch zurück. Ich kenne dieses Gefühl aus der Vergangenheit. Da war ich noch nicht psychisch erkrankt. Es ist Jahrzehnte her. Ich meine keine Euphorie, kein High. Einfach nur ein Fehlen von seelischem Schmerz. Das haben andere Medikamente noch nicht geschafft bei mir.

    Ich frage mich, ob das jetzt eine therapeutische Wirkung ist. Oder ist das eher etwas, was Menschen wie mich in eine Abhängigkeit treibt. Ich stelle mir auch die Frage, ob dieses Gefühl, das es in meinem Leben so seit Jahrzehnten nicht mehr gibt, etwas ist, was man häufiger hat, wenn man gesund ist. Sogar Dinge, die bei anderen Menschen dazu führen, dass sie sich gut fühlen, führen bei mir eher nicht dazu. Also z.B. als ich mein Abitur gemacht habe, habe ich nichts dabei gefühlt. Als ich mein Studium abgeschlossen habe, habe ich nichts dabei gefühlt. Als ich meine Unkündbarkeit bekommen habe, habe ich auch nichts dabei gefühlt. Da ich Quetiapin schon so lange nehme, habe ich das immer als Ursache dafür gesehen. Da bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich denke mittlerweile, dass meine Krankheit die Ursache für diese Missempfindungen ist und meine bisherigen Medikamente nur nicht geeignet waren, diesen Zustand zu beenden.

    Ich denke auch nicht, dass Cannabis mich von dieser Erkrankung heilen kann. Das wird vermutlich nur mit einer passenden Psychotherapie möglich sein. Und wir wissen ja, wie gut man hier an eine solche kommt. Was ich jedenfalls ganz gut finde an der Cannabis-Therapie, ist, dass ich jetzt zumindest zeitweise in einen Zustand komme, wo ich mir meiner Gefühle bewusst werden kann.

    Leider gibt es auch Nachteile. Insbesondere eine tagsüber Einnahme kann die Konzentrationsfähigkeit verringern, das Gedächtnis lässt mitunter deutlich nach, Gespräche werden schwieriger. Das macht Quetiapin allerdings auch bei mir (aber meist nicht so ausgeprägt). Das ist dosisabhängig. Übrigens passiert das alles auch nur unter akutem Einfluss. Das bleibt nicht Und ich finde, man sollte das immer im Verhältnis sehen. Der Maßstab kann sein: Gar keine Einschränkungen. Aber ich bin mit weniger zufrieden. Ich war 2011 - 2016 krank und voll erwerbsgemindert und habe aus dieser Erwerbsunfähgkeit mich auf eine Stelle beworben, wo ich auch genommen wurde. Die haben mir ein Studium ermöglicht. Das habe ich abgeschlossen. Ich habe dann eine erste richtige Position bekommen. Und die Probezeit ist mittlerweile auch rum. Trotzdem habe ich mich während der gesamten Zeit seit 2016 nach wie vor krank gefühlt, bin zum Arzt gegangen und habe mir Medikamente geben lassen. Ich bin froh, dass ich mittlerweile überhaupt etwas gefunden habe, was mir das alles irgendwie erträglich macht. Aber ich musste auch feststellen: Verdammt, du bist ja schon eine ziemlich kaputte Type. Das wird wohl nicht mehr verschwinden. Ich merke mittlerweile auch auf Arbeit, dass manche Dinge einfach nicht funktionieren. Unter bestimmten Umständen funktionieren die Dinge noch weniger. Das ist wirklich nicht schön einzusehen. Bisher habe ich mir immer eingeredet: Wenn dies oder das passiert, dann wird alles besser. Aber wenn ich mir gegenüber ehrlich bin: Das wird nicht passieren. Ich muss das beste aus der Situation machen. Aktuell bedeutet das für mich zu lernen das zu akzeptieren. Das bedeutet auch Lebensziele anzupassen. Ich bin es mittlerweile auch echt Leid von anderen zu hören, dass das alles normal wäre, dass es ihnen auch mal nicht gut gehe, ... Nein! Das ist eben nicht normal. Ich bilde mir auch meine Leiden nicht ein. Es sind viele Dinge passiert, die ihre Ursachen sicherlich darin zu finden sind, dass ich im Spektrum bin. Ich habe auch tatsächlich keine Lust darauf, zu diskutieren, welche Behinderung wohl schlimmer sei. Bestimmt kommt dem einen oder anderen einiges davon bekannt vor.

    Was hat das nun mit Cannabis zu tun? Cannabis heilt nicht. Auch Autismus nicht. Aber Cannabis kann helfen, manche Dinge erträglicher zu machen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Medikamenten habe ich nicht das Gefühl, dass es mich chemisch lobotomiert. Ich habe besseren Zugang zu meinen Gefühlen. Was ich daraus mache, ist eine andere Sache. Das wäre jetzt eigentlich die Psychotherapie, die mich da unterstützen müsste. Da es die nicht gibt, muss ich so sehen, wie ich das mache.

    Ich hoffe, dass das hier nicht zu chaotisch ist, um es nachzuvollziehen.

  • Ich habe jetzt noch nicht den kompletten langen Thread gelesen, sondern nur die letzten Beiträge.


    Aber Cannabis kann helfen, manche Dinge erträglicher zu machen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Medikamenten habe ich nicht das Gefühl, dass es mich chemisch lobotomiert. Ich habe besseren Zugang zu meinen Gefühlen. Was ich daraus mache, ist eine andere Sache.

    Interessant, dein letzter Beitrag. So wie du es hier beschreibst, ging es mir mit dem Kiffen.
    Verschrieben wurde mir Cannabis von den Ärzten nicht, das ist ja relativ neu. Ich habe früher gekifft, um meinen Alltag besser ertragen zu können, und eine Zeitlang hat das Zeug tatsächlich so gewirkt, ich war fröhlicher, gesprächiger, Mobbing gegenüber gleichgültiger, wie hier beschrieben. Es hat auch meine Hemmschwelle gesenkt, was jedoch nicht immer positiv war.
    Bevor meine Autismus-Diagnose gestellt wurde, war ich lange wegen Depressionen und Paranoia in Behandlung. Die Antidepressiva, die man mir damals verschrieben hatte - erst Chlomipramin, dann Citalopram - hatten schlimmere Nebenwirkungen als die Joints. Mit dem Kiffen habe ich längst aufgehört und nehme auch keine Tabletten mehr.
    Mit ärztlich verordnetem Cannabis habe ich keine Erfahrung und weiß nicht, wie groß der Unterschied zu den Joints genau ist. Das steht aber bestimmt hier geschrieben, wo ich es gleich nachlesen kann. Falls ich mal in die Situation geraten sollte, zwischen Cannabis und Antidepressiva wählen zu müssen, würde ich eher zu Cannabis tendieren.

  • Meine Erfahrungen sind langjährig (30), weit gestreut und stets positiv. Meine Lebensqualität und Psyche kann dadurch stabilisiert werden. Habt Ihr mal gesehen, wie schwierig es ist einen guten Therapeuten oder Arzt zu finden? :sarcasm:
    Die Dosis macht das Gift. Ganz einfach.

    '"Erfahrung bedeutet gar nichts! Man kann eine Sache auch 20 Jahre falsch machen" Kurt Tucholsky

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