Ausbildung/Studium wie finanzieren?

  • @Zodd: das ist eine ganz normale deutsche Universität, nur eben auf Distanz. Das hat nichts mit diesen privaten Fernunis zu tun (bei denen ich auch misstrauisch bin). Gerade im den letzten beiden Jahren dürfte die Fernuni Hagen besser organisiert gewesen sein, als die meisten anderen Hochschulen in Deutschland. Denn die Leute da haben seit den 70er Erfahrungen gesammelt. Ich bin natürlich kein Personaler, aber wer ein Fernstudium, mitunter parallel zum Job absolviert, beweist definitiv Durchhaltevermögen, Selbstorganisationsfähigkeiten, etc.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • das ist eine ganz normale deutsche Universität, nur eben auf Distanz. Das hat nichts mit diesen privaten Fernunis zu tun (bei denen ich auch misstrauisch bin). Gerade im den letzten beiden Jahren dürfte die Fernuni Hagen besser organisiert gewesen sein, als die meisten anderen Hochschulen in Deutschland. Denn die Leute da haben seit den 70er Erfahrungen gesammelt. Ich bin natürlich kein Personaler, aber wer ein Fernstudium, mitunter parallel zum Job absolviert, beweist definitiv Durchhaltevermögen, Selbstorganisationsfähigkeiten, etc.

    Der erste Teil deiner Antwort klignt so, als hättest du meinen Beitrag nicht gelesen. Ich habe explizit gesagt, dass es natürlich formal mit Präsenzunis gleichgestellt ist, natürlich kenne ich die Fernuni. Worauf ich hingewiesen habe ist, wie die Fernuni dann ganz praktisch eingeschätzt wird bei Einstellungsgesprächen. Und dafür ist es auch irrelevant ob die gut organisiert sind, sondern wie sie wahrgenommen werden. Und gerade in Behörden stellen ja oft nicht die Personaler die Leute ein, sondern die Vorgesetzten und eventuell Fachkollegen beurteilen wer genommen werden soll und gerade in den geisteswissenschaften wird viel Wert auf Seminare und Diskussion gelegt und das wird bei Fernunis (was ja auch nicht unrealistisch ist) also weit weniger gegeben angesehen und das kann sich dann auf die Einschätzung auswirken. Und man stellt eben auch oft das ein, was man kennt und die meisten Leute waren selber auf Präsenzunis.

    Also ich kann natürlich nicht in die Köpfe aller anderen schauen, aber ich weiß wie ich und kann abschätzen wie meine bisherigen und vorherigen Kollegen das bei Vorstellungsgesprächen eingeschätzt haben bzw. hätten.

    Einmal editiert, zuletzt von Zodd (21. Dezember 2021 um 22:54)

  • Und man stellt eben auch oft das ein, was man kennt und die meisten Leute waren selber auf Präsenzunis.

    Das entspricht wohl der menschlichen Psyche. Bei gleicher Eignung kann das wahrscheinlich bei vielen Entscheidern zutreffen.

    Wobei ich die Annahme hege, dass ein Hagen-Absolvent mit 1er Abschluss eher genommen wird, als ein Präsenzuni-Absolvent mit 3er Abschluss. Und eher als jemand ohne akademischen Abschluss, wenn dieser benötigt wird. Sprich: wenn die Fernuniversität die einzige Möglichkeit ist, ein Studium zu absolvieren, dann lieber dort studieren, als auf ein Studium zu verzichten.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • Ich würde gerne eine Ausbildung oder ein Studium machen, mit dem Ziel in die Verwaltung zu gehen und später eine Bürotätigkeit auszuüben.

    Ich plapper mal einfach drauflos, weil ich nicht wirklich weiss, was heute am Arbeitsmarkt gefordert wird.

    Ich hab unter anderem übrigens beides gemacht, - als Erzieher gearbeitet und an der Fernuni Hagen studiert.

    Als Erzieher in einem berliner Kinderladen ein Jahr lang und dann noch ein Jahr lang weitergearbeitet. Das waren nur 11 Kinder und es gab vermutlich die Probleme, die du in der grösseren Einrichtung hast, gar nicht.

    Fernuni Hagen hab ich nur bis zum Vordiplom gemacht, Mathe/Informatik, und das kann ich nicht empfehlen. Das war befremdlich, - ich arbeite zwar gerne allein, bzw. kann gar nicht anders, trotzdem wäre es wichtig gewesen andere Leute dabei zu haben, allein um zu sehen, was die für Probleme mit dem Stoff haben. Ich hab mich dann in die Vorlesungen an der TU geschlichen, - bei den Seminaren funktionierte das leider nicht :oops: .

    Das Selber-finanzieren ist eine gefährliche Sache. Man findet als Student relativ einfach Jobs, weil man keine feste Anstellung braucht (so war es zumindest früher) und es geschieht recht schnell, dass man mehr in dem Job arbeitet als man für das Studium tut.

    Aber das betrifft dich eigentlich gar nicht, mMn, weil du schon einen Uni-Abschluss hast. Man glaubt gar nicht, wie viele z.B. Diplom - Physiker in völlig fremden Berufen arbeiten. Das entscheidende Einstellungskriterium ist häufig 'hat Uni-Abschluss geschafft'.

    Deshalb mein Vorschlag: Bewerb dich einfach und sieh, was passiert. Eine Autismus-Diagnose könnte ein Vorteil bei Einrichtungen sein, in denen Wissen dazu relevant ist. Vermutlich wärst du bei einer Einstellung zunächst überqualifiziert bzw. unterbezahlt. Da helfen dann vielleicht Weiterbildungen.

    Bedenken muss man auch, dass man bei einem weiteren Studium nicht jünger wird.

  • Fernuni Hagen hab ich nur bis zum Vordiplom gemacht, Mathe/Informatik, und das kann ich nicht empfehlen. Das war befremdlich, - ich arbeite zwar gerne allein, bzw. kann gar nicht anders, trotzdem wäre es wichtig gewesen andere Leute dabei zu haben, allein um zu sehen, was die für Probleme mit dem Stoff haben. Ich hab mich dann in die Vorlesungen an der TU geschlichen, - bei den Seminaren funktionierte das leider nicht :oops: .

    Da bin ich aktuell in Vorbereitungskursen eingeschrieben. Das ist mittlerweile komplett anders. Es gibt Tutoriumsangebote, je nach Coronalage im Regionalzentrum oder online, Studientage zu (fast) jedem Modul, Austausch mit Kommilitonen und Dozenten/Wiss. Mitarbeitern über Moodle, (Pro) Seminare mit Kontakt zu Kommilitonen und Dozenten, Selbstorganisation der Studenten via Discord usw. Das ist tatsächlich mehr, als im Psychologie-Fernstudiengang der Uni.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • Vielleicht könnt ihr mir mit ein paar Tipps helfen, wie man das Ganze angeht.

    Wurde eigentlich alles schon genannt, aber quasi mal als Zusammenfassung - Ich würde so vorgehen:

    1.) Prüfen, ob nicht mit der bisherigen Ausbildung was geht in dem Bereich wo du hinwillst (dazu wurde viel geschrieben).
    2.) Bei der Agentur für Arbeit Antrag auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben stellen (dazu hat @Dennis82HH was geschrieben).
    3.) Wohl oder übel: Beitrag 10.

    Grundsätzlich wäre vielleicht auch zunächst ein Praktikum im Zielarbeitsbereich zu empfehlen. Es gab auch mal bei mir eine Zeit, wo ich mir Arbeiten im Archiv, in der Verwaltung u.a. total super vorgestellt habe, Praktika waren dann hilfreich um zu verhindern, dass ich entsprechend umschule und dann feststelle, was ich schon im Praktikum feststellte: Dass es eben gar nicht so toll ist wie in meiner Vorstellung.

    Surprised by the joy of life.

  • Was hier zum Bereich Verwaltung geschrieben wurde, ist ja auch nicht so unbedingt für viele Autisten tauglich, da man wohl - aber das hängt vielleicht auch von der Stelle ab - häufiger telefoniert.
    Also, bei uns in der Sprachschule fände ich den Job in der Verwaltung anstrengender als meinen Job als Lehrerin (für Erwachsene). Man hat sicher auch mal laue Zeiten. Doch ich finde telefonieren
    ganz schrecklich, vor allem mit Leuten, die ich nicht oder kaum kenne und es ist ja teilweise auch nicht planbar. Man hat dort viel Kontakt zu den Kolllegen und potentiell mit allen Schülern der
    Sprachschule zu tun. Da ist meine Arbeit einfach passender.

  • VIELEN LIEBEN DANK EUCH ALLEN :)

    Ihr habt mir durch eure zahlreichen Beiträge sehr dabei geholfen, Ordnung in mein Gedankenchaos zu bringen.
    Ich habe mir nun einen kleinen Fahrplan erstellt.
    Jetzt kann ich diesen Schritt für Schritt angehen und das fühlt sich sehr gut an.
    Ihr habt mir auch alle die Hoffnung geschenkt, dass ich mit meiner Qualifikation nicht unbedingt noch einmal von Null anfangen muss.
    Je mehr ich mich mit der Sache auseinandersetze und dann die jeweiligen Informationen und Denkanstöße von euch zur Hilfe nehme, umso mehr kristallisiert sich heraus, wo ich eigentlich hinmöchte.

    Danke & ich hoffe, dass dieser Beitrag auch für einige andere hilfreich sein wird.

  • Du könntest mit sehr wenig Einkommen auch Essen von einer Tafel bekommen, wenn es in der Nähe eine gibt.

    Problem an den Tafeln ist auch, dass die nur zu bestimmten Zeiten geöffnet sind und zwar während der normalen Arbeits- oder Ausbildungszeiten unter der Woche. Teilweise muss man auch relativ lange warten. Bei einem Studium lässt sich das vielleicht noch hinbekommen, aber bei Vollzeitarbeit oder -ausbildung bleibt einem höchstens jemand anderen mit dem Ausweis vorbeizuschicken.
    Was man bekommt ist von Tafel zu Tafel unterschiedlich organisiert, man muss auch nicht alles nehmen und kann z. B. nur für Obst, Gemüse, Brot und Milchprodukte oder vegane Alternativen hingehen.
    Ansonsten gibt's noch Foodsaving, bei mir in der Gegend ebenfalls eine gute Möglichkeit für Obst, Gemüse und Backwaren.

    Moderatorenbeiträge sind an der grünen und fetten Schrift erkennbar! Alles andere stellt meine persönliche Meinung als Forennutzerin dar.

  • Man kann auch Containern gehen. Ist allerdings illegal und es geht nur, wenn man nach Ladenschluss oder am Sonntag die nötige Zeit und Energie hat.
    Ich habe mal ca. ein Jahr lang fast alle meine Lebensmittel (und auch andere Dinge) containert. Zu der Zeit war ich aber arbeitslos, sonst hätte ich es nicht geschafft. Es war erstaunlich, wie gut sich davon leben lässt. Kommt allerdings immer drauf an, wo man wohnt. An meinem momentanen Wohnort funktioniert es nicht, da alle Tonnen bei den Läden unzugänglich sind.

  • Ich mache meine 2 Berufsausbildung via Teilhabe am Arbeitsleben . Über Argentur für Arbeit.

    War vorher in der Maßnahme Unterstütze Beschäftigung , wobei da nur wirklich Menschen sind die auf dem ersten Arbeitsmarkt Probleme haben. Über diese Maßnahme bin an meinem Ausbildungsplatz gekommen.

    Man bekommt Ausbildungsgeld und wird ALG 2 aufgestockt. Kann sein das extra zusätzlich Leistungen erhält wegei Schwerbehinderung. Was bei mir der Fall ist.

    In Regel Berufschule wird Nachteilsausgleich beantragt.


    Foodsharing ist eine gute Sache um an Lebensmitteln zu kommen. Da kann jeder hin gehen.

    Das Do ist der Weg. :prof:

  • Hat schon jemand auf Kindergeld verwiesen?

    Das ist (derzeit noch?) nicht existenzsichernd, hilft aber ungemein. Direkt vorweg - falls (19)"87" dein Geburtsjahr sein sollte: Das steht dem Anspruch auf Kindergeld nicht unbedingt entgegen.

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