Gewagte und / oder außergewöhnliche Experimente

  • Als ich klein war, fuhr ich immer wieder mit dem Fahrrad auf das Schultor zu (ca. 60 cm Höhe) um dann im letzten Moment abzubremsen. Nach und nach steigerte ich die Anfangsgeschwindigkeit und konnte mich soweit herantasten, dass nach dem Stillstand nur wenige cm zwischen Vorderreifen und Tor blieben. Als ich zufrieden mit meiner Leistung war, wollte ich dies meiner Mutter vorführen. Ich beschleunigte, fuhr bis zu dem Punkt, ab dem ich bremsen musste und wollte mich dann mit dem ganzen Gewicht auf das hintere Pedal (Rücktrittbremse) stellen. Doch dieses mal rutschte ich mit dem Fuß vom Pedal. Ohne Halt sackte mein Körper ab, bis mein Schritt durch die (halbhohe) Querstange gestoppt wurde. Im nächsten Moment wurde auch das Tor erreicht. Der Sattel schlug mir von hinten in den Rücken, ich wurde in Folge mit dem Bauch auf einen Tor-Pfosten geschleudert, bevor ich auf der anderen Seite des Tores auf die Pflasterung aufschlug.
    Mir tat natürlich alles weh, aber ernsthafte Verletzungen hatte ich zum Glück keine. Außer dass es mir unglaublich peinlich war, von der Pedale gerutscht zu sein, obwohl ich vorher intensiv geübt hatte.

  • Das erste woran ich mich erinnere ist, dass ich im frühen Grundschulalter die beiden inneren Zinken einer Gabel umgebogen habe und die beiden anderen in eine Steckdose steckte.
    Das Resultat war eine schwarze Steckdose und ein verschreckter kleiner Junge.

    Ca. im selben Alter machte ich in der Klomuschel ein Lagerfeuer mit Klopapier. Das war meiner Ansicht nach nicht gefährlich, da ich ja jederzeit mithilfe der Spühlung das Feuer löschen konnte.
    Beendet wurde das Experiment, als meine Mutter, alarmiert vom schwarzen Rauch in der Küche, ins Klo kahm.

    Bisher habe ich gedacht, dass ich der Einzige bin, der als Kind auf solch einen Blödsinn gekommen ist. Auch ich habe ein Toilettenpapier-Lagerfeuer in der Kloschüssel gemacht,
    damals gab es noch diese komischen Flachspüler (Klos die alles erstmal präsentieren), damit ging das gut, bis auf die aufgewirbelten Rußfetzen.

    Auch mit Netzspannung habe ich Bockmist gemacht, ich habe eine Glimmlampe nur mit ihren zwei Anschlussdrähten in die Steckdose gesteckt, dann knallte es kurz, die Anschlussdrähte

    verglühten und die Sicherung flog raus. Als dann meine Mutter angerannt kam, habe ich den Unschuldigen gegeben.

    Mich interessieren viele Sachen, aber einen Stecker oder eine Batterie müssen sie schon haben.

  • Als Kind tat ich merkwürdige Dinge. Primär im Zusammenhang mit einspurigen Fahrzeugen. :d
    Es gab da in dem Ort wo ich damals wohnte, recht steile und v.a. kurvige Straßen und auch sehr viele schmale und steile Waldwege. Ich hatte damals ein altes Mountainbike, 24 Zoll, mit halb rostigem Stahlrahmen und weniger gut funktionierender Schaltung. Was mach ich also mit dieser *Ironie* High-End-Ausrüstung? Downhill-Racing. :?

    An Schutzausrüstung dachte ich nicht, zu verlockend war lediglich die Aussicht, mit hoher Geschwindigkeit durch den Wald zu kommen. Je schneller desto besser, das war damals mein ultimatives Motto.

    Einmal bin ich mit sehr hoher Geschwindigkeit in einen Busch gefahren, mehr oder weniger ungebremst. Wie ich da reingesemmelt war, weiß ich nicht mehr. Ich weiß nur, wie ich da so hing, im Gebüsch drin, das Fahrrad vor mir. Hat ein wenig gedauert da wieder raus zu kommen, passiert ist mir außer ein paar Schrammen aber nichts.

    Ein anderes Mal bin ich eine lange, breite Wiese hinabgefahren. Die Steigung war moderat, und so trat ich wie verrückt in die Pedale. Ich wurde schneller, immer schneller, und habe in meinem Geschwindigkeitsrausch leider eine Sache nicht bedacht: Wie bremse ich dann eigentlich?
    Das Gras der Wiese war weiter unten noch feucht, weil die Sonne dort nur kurz schien und sonst dieser Teil ausschließlich im Schatten lag. Meine Bremsen blockierten vorn wie hinten sofort, ich rutschte weg, Bremswirkung gleich Null. Ich fiel seitlich vom Rad, schoss auf allen Vieren liegend über diese nunmehr nasse Wiese, auf Bäume und Gebüsch zu. Irgendwann kam ich zum Stillstand, und dann lag ich da so. Klamotten mehr oder weniger komplett grün, hatte ein paar Beulen, und ich glaub meine Beine hatten wehgetan. Sonst nichts passiert.

    Unangenehm wurde es irgendwann auf der Straße. Ich hatte diesmal ein 26 Zoll-Fahrrad, mit weniger gut funktionierenden Bremsen. Das hinderte mich nicht daran, immer noch schnell zu fahren.
    Und so rollte ich sehr schnell eine Straße in einem ruhigen Wohngebiet hinab, es gab sehr steile und kurvige Abschnitte. In einem dieser Abschnitte wurde ich (zu) schnell, sodass ich wegen der mangelhaften Bremswirkung die Kurve nicht mehr bekam. Ich rutsche seitlich weg, fiel vom Rad, mit den Knien voran auf den Asphalt. :m(: Es tat extrem weh, nach paar Metern lag ich auf der Straße, mit einer extrem heftig blutenden Wunde am Knie... es tropfte schon, angenehm sah das sicher nicht aus. Andere Leute waren nicht in der Nähe, zumindest erinnerte ich mich nicht daran. Ich hatte mein T-Shirt ausgezogen um die Wunde irgendwie abzudecken und den Blutschwall abzumildern (keine Ahnung ob das geklappt hat, weiß ich nicht mehr :d ), dann nach Hause (war wenige hundert Meter entfernt) und dann erstmal Wunde reinigen, Verband drauf und ab zum Arzt. Ist nichts passiert, außer dass ich mich an extremen Schmerz während der Behandlung beim Arzt erinnern kann... Ganz leicht sieht man die Narbe immer noch am Knie.

    Heute habe ich Respekt vor so ziemlich allem auf Straßen und Wegen. Schnell fahren, ja - mache ich heute immer noch gern, auch motorisiert. Aber niemals unüberlegt, sowas will geplant sein. Wenn die Bedingungen nicht passen, gibt es schnelles Fahren einfach nicht, immerhin will ich auch wieder lebend am Ziel ankommen. Das ist neben dem Schutz anderer Verkehrsteilnehmer das absolut wichtigste, egal mit was ich unterwegs bin.

    Nichts beschleunigt Dich so sehr wie ein Linearmotor.

  • Als Kind tat ich merkwürdige Dinge. Primär im Zusammenhang mit einspurigen Fahrzeugen. :d
    Es gab da in dem Ort wo ich damals wohnte, recht steile und v.a. kurvige Straßen und auch sehr viele schmale und steile Waldwege. Ich hatte damals ein altes Mountainbike, 24 Zoll, mit halb rostigem Stahlrahmen und weniger gut funktionierender Schaltung. Was mach ich also mit dieser *Ironie* High-End-Ausrüstung? Downhill-Racing. :?

    Da fallen mir gleich zwei Dinge zu ein...

    Bei uns im Wald gab es einen alten Burggraben. Auf der Seite, wo früher mal die Burg stand, ging es ca. drei Meter herunter, bis zum tiefsten Punkt. Die Umgebung lag dann wieder ca. 1 1/2 Meter darüber. Eine perfekte Sprungschanze. :d Ältere Jugendliche hatten die Bedingungen genutzt um eine kleine BMX-Cross-Strecke aufzubauen. Es gab also befestigte Pfade durch den Graben mit kleinen Absprunghügeln am Ende. Als Kinder spielten wir viel dort.
    An einem Tag war ich alleine Unterwegs. Mein Fahrrad entsprach deiner Beschreibung. Ich kam an der Strecke an und bemerkte, dass dort umgebaut wurde. Unter anderem war der Absprunghügel etwas vergrößert worden. Natürlich musste ich der Strecke eine Probefahrt unterziehen. Ich nahm viel Anlauf, sauste in den Graben hinab, den Hügel hinauf und war führ einen Moment schwerelos. Die Zeit schien still zu stehen. So einen hohen Sprung hatte ich definitiv noch nie geschafft. Ich bemerkte, wie die Pedalen langsam Abstand zu meinen Füßen bekamen.
    Dann war der Flug vorbei. Ich setzte hart auf. Irgendetwas knackte. Danach schlingerte mein Fahrrad stark, bis ich endlich zum Stillstand kam. Mein Gesäß schmerzte etwas, sonst ging es mir gut. Nur bei meinem Fahrrad war leider der Rahmen gebrochen.

    Als junger Erwachsener machte ich, zusammen mit einem Freund, Fahrrad-Urlaub in Irland. Mit großem Rucksack auf dem Rücken quälten wir uns zunächst eine serpentinenartige Straße hinauf. Nachdem wir den höchsten Punkt erreicht hatten, genossen wir es zunächst unsere Beine zu schonen und bergab zu rollen. Doch dann packte uns der Geschwindigkeitsrausch und wir versuchten so schnell wie möglich zu werden. Wir erreichten eine Geschwindigkeit, bei der unsere Fahrräder anfingen zu schwingen. Plötzlich wurde mir klar, dass wir vermutlich einen sehr langen Bremsweg haben würden. Durch die vielen Kurven in der Straße, war nicht absehbar, auf welche Hindernisse wir ggf. stoßen würden, bevor wir zum Stillstand kämen.
    Ich schrie also so laut ich konnte "STOP" und begann zu bremsen. Die Bremswirkung war allerdings deutlich geringer, als ich angenommen hatte. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis wir zum stehen kamen. Genau an der Haltelinie einer T-Kreuzung, der gegenüber ein Haus stand. Hätten wir nur etwas später angefangen zu bremsen, hätte die Hauswand unsere Reise unsanft gestoppt.

  • Ihr habt mich nun an mein 1. Fahren mit einem professionellem Mountainbike erinnert, was mein Mountainbike-Profi-Ex mir für einen Tag lieh, dass wir gemeinsam fahren konnten.

    Das Downhill verlief noch unspektakulär. Ich wollte natürlich direkt nen steilen Abhang runter. Er fragte mich noch, ob ich sicher sei. Er sagt, er fährt vor, weil er dabei sehr schnell ist. Ich langsam über die Wegekante gen abwärts. Wie ich sitzen sollte, wusste ich.
    Ich saß aber nun schon fast auf dem Blech vom Hinterrad, so eine Sorge wie ich durch die ungewohnte Steilheit nun hatte, mich zu überschlagen, und bremste mich vorsichtig in den Stand. Dann ließ ich noch ein Mal kurz die Bremsen locker, und sagte mir dann, dass ich doch lieber erst Mal kleiner anfange. Dabei musste ich dann am steilen Abhang vorsichtig absteigen.

    Lustig wurds dann, als wir beide einen Schotterweg einer etwas milderen Waldwegssteigung hinuntersausten, in der er vorgab, gleich in die Rechtskurve zu fahren. Ich war zuvor schon leidenschaftliche Radfahrerin, aber hatte zuvor immer nur dünne Räder gehabt, mit denen ich in diesem Tempo um die Kurve auf Schotter definitiv längs liegen würde.
    Ich äußerte meine Zweifel. Er sagte mir, das schaffen diese Räder hier, die sind dafür gemacht. Und ich konnte aus meiner Fahrgewohnheit der Vorstellung aber nicht vertrauen, und als er dann um die Kurve fuhr, ließ ich mich geradeaus in den Waldwieseneingang rollen, weil mir der berechnete Umflug gefühlt weniger Schmerzen bereitete gedanklich. Tat dann auch glücklicherweise nicht weh, trotz hohem Tempo.
    Witzig war, dass er sich erst ein paar Meter weiter hinten umdrehte, und mich dann suchte, sich zwar erst Sorgen machte, aber dann lachte, und meinte, die Räder schaffen das wirklich. Was durch ihn dann wenigstens bewiesen war. Umfassende Downhillvideos hätten mir vielleicht helfen können.^^


    Jetzt fallen mir noch Sachen mit Pferden ein. Die hab ich schon mal irgendwo gepostet. Waren aber entweder keine bewusst gewagten Experimente, oder aus Not. Zwei Mal Abspringen von durchdrehenden Pferden, die sich erschrocken hatten, um sie dann besser festhalten zu können, dass sie nicht losrennen, auch weil es sonst möglich gewesen wäre, dass ich noch runterfalle, und sie dann auf der Straße wegrennen.
    Ein Mal im wibbeligen Vor- und Zurückschritt, ein Mal im buckelndem Galopp. Beide male klappte es, nur dass ich bei dem Mal aus dem Galopp im Stand auf einem frischen Kuhpfladen landete, durch den ich dann so ausrutschte, dass ich mit den Beinen komplett hindurchflutschte. Währenddessen galoppierte das Pony buckelnd dem Lastwagen hinterher, welches es (rennfreudiges Vollblut) aufgeheizt hatte (RW). Das andere Pferd (englisches Vollblut) war auf mein Festhalten hin gestiegen, überschlug sich dabei und rannte dann ein paar Kilometer davon zum Stall (über eine Bundesstraße, wo noch die Polizei gerufen wurde, die mich dann abfing, weil das Pferd schon wieder weiter im hinteren Wald war). Aber die Experimente, dass ich währenddessen nicht drauf sitze hatten funktioniert... Gott sei Dank ist den Pferden nichts passiert. Wenn auch der Lastwagen nur 30 kmh fuhr, und sich das Pony stets hinter ihm hielt.
    Und das andere Mal war wo meine Freundin und ich freihändig im schnellen Galopp ohne Sattel ritten, Arme ausbreitend. Und dann kamen Enten aus dem Gebüsch, die Pferde erschrecken sich und wir machen Saltos über ihre Hälse und landen im Stehen.


    Trigger-Warnung Alkohol-Disco-Bezug (wenig Alkohol):

    Meine ebenfalls speziellen Freundinnen und ich wollten in unserer Dorfdisco an der Strandparty die Wasserrutsche rutschen, die sonst keiner rutschte. Wir konnten ja nur unter einem gewissen Alkoholpegel in der Disco sein. Aber übertrieben es nicht. Wir brauchten nur diese gewisse Reizsedierung, um besser tanzen und durch die Menge laufen zu können. Das baute aber auch diese Hemmschwelle für uns ab. Die übrigen warfen sich ab und zu mal in das Planschbecken. Das war dann schon "der Hit". Die Rutsche hatte da mehr die Funktion einer Attrappe.
    Sie bestand aus einer steil gespannten Plane, auf der ein dünner Wasserschlauch oben lag. Unten rutschte man in einen bis ca. zu den Knien vollen Wasserkasten. Eine Freundin und ich kletterten die Leiter hinauf. Und sie will, dass ich vor gehe. Ich sage ihr, dass sie dann aber zwingend warten muss, bis ich unten draußen bin, weil sie kräftiger ist, als ich. Sie sagt ja. Ich setze mich hin, um zu rutschen, aber bekomme kurz Panik wegen der Steilheit, und halte mich an dem Wasserschlauch fest. Hänge dann da. Schaffe es nicht mehr zurück.

    Und sehe nun wie sich die ganzen Gäste, die draußen waren, versammelt hatten, uns beim Rutschen zuzuschauen, inkl. der Partyfotograf. Das hatte mich so überreizt, dass ich mich automatisch losließ, und platsch war ich schon Mal im Wasser. Komplett untergegangen. Als ich auftauche, höre ich Gröhlen und Applaus, mir hing mein chronischer Schnupfen ein paar Zentimeter aus der Nase, und der Fotograf ist bereits am Knipsen, wo ich nur kurz Denke "Scheiße". Dann macht es ploatsch, und ich geh noch mal, und etwas länger unter. Meine Freundin war auf mich drauf gerutscht. Als ich wieder auftauchte, hörte ich wieder alles lachen, sah wie der Fotograf seine Kamera wild hin und her prüfte, und meine Freundin lief ihrer davon schwimmenden Brille hinterher. - Und nein, - wir waren nicht betrunken. :d "Nur" leicht angeheitert.
    Am Ende gab es von der gesamten Party keine Bilder. Die Kamera war vermutlich defekt. Und vermutlich wurd die ihm dann auch nicht ersetzt, oder er war allgemein so sauer, - weil der Fotograf, der da vorher Stammgast war, machte nun keine Bilder mehr in dieser Disco. Aber noch woanders.


    Anonsten stieß ich mich mal mit dem Bein vom großen Schultrampolin so schräg zum Heruntergelangen ab, dass ich dann die übrige Turnhalle stark gebeugt entlang rennen musste, um ggf. nicht hinzufliegen, und das dann aber am Ende bauchlängs tat.

    4 Mal editiert, zuletzt von Four (25. Januar 2022 um 00:54)

  • Ich habe mal eine Münze mit Klebeband an eine Eisenbahnschiene geklebt, um zu sehen, wie sie aussieht, wenn ein Zug darübergefahren ist.
    Das Ergebnis:
    Man kann die Prägung noch erkennen, aber zu Spüren war sie nicht mehr. Außerdem war die Münze danach oval und dünner.

    Es gibt Menschen, die schwimmen immer mit dem Strom. Andere schwimmen oft gegen den Strom. Und ich finde den verdammten Fluss nicht!

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