Freundin räumt Wohnung um/mistet aus

  • Hallo zusammen,

    ich muss mal einen Beitrag schreiben, da ich nun schon ein paar Tage mit mir hadere. Meine Freundin hat sich jetzt so eine App besorgt, die beim Haushalt helfen soll. Wir haben beide Probleme mit exekutiver Dysfunktion. Das Problem ist, ich weiß nie, was an dem Tag ansteht, weil ich keinen Zugriff auf die App habe. Sie fängt dann oft irgendwann einfach etwas an oder räumt irgendwas um und ich frage dann jedes Mal, was sie da tut. Das ist für mich eine ziemliche Belastung. Klar, bin ich froh, dass wir hier in der Wohnung was ändern und dass es schöner werden soll. Aber, dass ich nie weiß, was wann passiert, macht mich irgendwie fertig. Oft kommt sie dann zu mir und sagt dann "kannst du mal xy machen?", was mich dann auch wieder stresst, weil es meinen im Kopf geplanten Tagesablauf durcheinanderbringt.
    Ich merke dann, wie es innerlich in mir brodelt, ich total gestresst bin und unterschwellig auch manchmal sauer bin, weil sie halt das gewohnte Umfeld verändert, ohne dass ich mich mental vorbereiten konnte. Ich schlucke das dann immer runter, weil ich ihr nicht vor den Kopf stoßen will, da sie es ja nur gut meint. Aber mich macht das irgendwie fertig und müde, weil diese Veränderungen, vor allem weil sie spontan sind, für mich sehr schwierig sind.

    Wie kann ich damit besser umgehen oder ihr eventuell zu verstehen geben, wie es mir geht, ohne dass sie das falsch auffasst?

    Liebe Grüße

  • Sag ihr doch klipp und klar, dass sie dir bitte am Vorabend mitteilen soll, welche Aufgaben sie sich für den nächsten Tag vorgenommen hat und welche Veränderungen in der Wohnung damit verbunden sind, damit du dich metal darauf vorbereiten kannst
    (schlimm, dass sie das nicht von alleine macht, dass sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, schließlich ist es auch deine Wohnung und nicht ihre alleine)

  • Wir sprechen sowas generell ab. Mein Schatz hält mich oft für irre, wenn ich irgendwas probiere. Aber egal was, er erfährt was ich vor habe.
    Wenn es sie stresst das so zu kommunizieren könnte sie dir einfach einen Screenshot zur Info schicken. Machen wir hier auch häufig (meist wenn ich Essen plane).

    Je nachdem was das für ne App ist, kann es tatsächlich sein, dass es Tagesaufgaben sind, die sie nicht selbst plant. Da geht am Vortag bescheid geben nicht.
    Das könnte sie dir aber erklären und sobald die Info kommt die Mitteilung an dich machen.

    Im schlimmsten Fall (wenn du ohne einen Tag Vorlauf nicht klarkommst) kann sie die App als Vorankündigung für den Folgetag nutzen. Dann wird halt alles 24h später gemacht. Rennt ja nicht weg so ein Haushalt.

  • Kannst du nicht auch Zugriff auf die App bekommen?

    Wenn du grundsätzlich eine schönere und geordnetere Wohnung auch besser fändest, ist es doch nur klug, da eine gemeinsame Aktion draus zu machen. Eine App kann helfen, wenn man keinen Überblick hat. Aber ihr könnt auch zusammen einen "Schlachtplan" entwickeln. So habe ich es Mal mit meinem Mann gemacht. Für jeden Raum ein Zettel. Darauf wird geschrieben, was verändert werden soll, was weg kommt und wenn Regale o.ä. neu sortiert werden sollen, kommt noch ein Plan für das neu einsortierte Regal hinzu. Dann schreibt ihr zu jedem Punkt, wer für was zuständig ist und klebt den Zettel an einen gut sichtbaren Ort (Tür, Fenster, etc). Und dann kann jeder nach Zeit und Motivation selbst an den Punkten arbeiten, die ihm zugeteilt sind.

    Ich sehe es etwas "milder" als Aldana. Wenn sie Schwierigkeiten mit der exekutiven Funktion hat, kann es sein, dass sie heute Abend noch nicht weiß, was und ob sie morgen etwas umräumen/sortieren/putzen/entrümpeln möchte. Vielleicht hat sie sogar extra eine App, wo man die Aufgabe erst am selben Tag erfährt. Vielleicht setzt es sie unter Druck, wenn sie heute schon ihr Handeln für morgen festlegen muss (wäre für den Teil meines Gehirns, der vom ADS programmiert wurde, ein Motivationskiller). Und: solange keine Dinge der anderen Person entsorgt werden oder eindeutige Zuständigkeitsbereiche der anderen Person stark verändert werden (mein Mann hat die Hoheit über die Küche, ich über das Schlafzimmer, Waschküche, Bücherregal, Büro, etc. - da dringen wir gegenseitig nicht ein), hat für mich in solchen Situationen immer der aktive und ordentlichere Teil der Partnerschaft das Recht auf seiner Seite. Sofern er von der anderen Person nicht verlangt, jetzt plötzlich auch auf dem Minimalismustrip zu sein.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • Wenn es sie stresst das so zu kommunizieren könnte sie dir einfach einen Screenshot zur Info schicken.

    Ja, das haben wir nun zumindest für morgen so gemacht (, auch mit dem Ziel, dass ich dann mithelfen kann, weil ich weiß, was ansteht). Ich hoffe, dass sie da auch dabei bleibt, mir diese zukommen zu lassen. Sie ist in sowas leider etwas schluderig.

    Vielleicht hat sie sogar extra eine App, wo man die Aufgabe erst am selben Tag erfährt.

    Man kann für jeden Tag der Woche vorher einsehen, was gemacht werden muss.

    Wenn du grundsätzlich eine schönere und geordnetere Wohnung auch besser fändest, ist es doch nur klug, da eine gemeinsame Aktion draus zu machen.

    Da bin ich völlig auf deiner Seite. Sie hat mich aber vorher gar nicht eingebunden, sondern quasi einfach gemacht und ich stand jedes Mal da und wusste nicht, was nun passiert. Ich musste dann manchmal spontan etwas mitmachen, was mir dann eventuell nicht gepasst hat zu dem Zeitpunkt. Sie hat es dann halt auch leider drauf, mich den ganzen Tag nicht aktiv einzubinden, quasi zu sagen "machst du bitte morgen xy?", auch nicht, wenn ich sage, dass sie mir doch bitte was übertragen soll, so dass ich mich auf etwas einstellen kann, dann aber am Ende des Tages die letzten Tage oft gefragt hat, ob ich jetzt das Katzenklo mache, weil sie nun fertig ist, weil sie so viel gemacht hat, wo wir uns eigentlich täglich mit abwechseln. Das ist halt leider natürlich die "Drecksarbeit". Fand es dann ein wenig unfair, dass sie mich dann absichtlich die ganzen Tage nicht eingebunden hat, aber ich dann die "Mistaufgabe" jeden Tag, statt abwechselnd, machen durfte. Das habe ich ihr auch heute gesagt. Fand sie nicht so cool, aber so sehe ich das nun mal.

    2 Mal editiert, zuletzt von Imhotep (21. November 2021 um 22:58)

  • Ja, das haben wir nun zumindest für morgen so gemacht (, auch mit dem Ziel, dass ich dann mithelfen kann, weil ich weiß, was ansteht). Ich hoffe, dass sie da auch dabei bleibt, mir diese zukommen zu lassen. Sie ist in sowas leider etwas schluderig.

    Wenn sie es nicht dauerhaft schafft, dann evtl tauschen.
    Du nimmst die App und schickst ihr den Screenshot.

  • @Imhotep: aus Erfahrung (habe schon so viele Versuche gemacht, mich in punkto Haushalt zu verbessern, aber noch nicht den "heiligen Gral" gefunden) kann ich dir sagen, dass ihre Aktion nicht nachhaltig sein wird, wenn sie schlecht mit ihrer Energie umgeht. Im Zweifel ist die Wohnung danach aber in einem schlimmeren Zustand als zuvor...

    Klar zugeordnete Routineaufgaben sollten oberste Priorität haben. Denn das ist ein System, das schon funktioniert. Darauf solltet ihr neue Dinge aufbauen.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • Du nimmst die App und schickst ihr den Screenshot.

    Gute Idee :d

    Klar zugeordnete Routineaufgaben sollten oberste Priorität haben. Denn das ist ein System, das schon funktioniert. Darauf solltet ihr neue Dinge aufbauen.

    Ich bin mir jetzt gerade nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe. Also die App ist ja für die Routineaufgaben da und diese kehren dann in regelmäßigen Abständen wieder. Das ist quasi eher wie ein Zeitplan/eine Erinnerung, was gemacht werden muss.
    Das mit dem Umräumen und Ausmisten macht sie quasi noch nebenbei sozusagen.

  • Katzenklo scheint bei euch funktioniert zu haben. Also sollte das so beibehalten werden und dann der Rest nach und nach dazu genommen werden. Auch Routinen, die durch eine App vorgeschlagen werden. Ausmisten kann parallel laufen, um die Routinen zu erleichtern.

    (Bei Apps habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Rhythmus, in dem die einzelnen Sachen wiederholt werden, tendenziell zu schnell ist. Das sollte beobachtet und angepasst werden. Wir haben 3 Toiletten für 4 Personen, es reicht, wenn ich die einmal pro Woche putze, wenn jeder im Haushalt die Klobürste vernünftig zu benutzen weiß)

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

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