Hat hier im Forum jemand Erfahrung mit Aripiprazol?

  • Ich kann die Leitlinie gerade nicht verlinken. Aber wenn du bei einer großen bekannten Suchmaschine "Leitlinie Autismus Therapie Aripiprazol" eingibst solltest du bei dem Dokument rauskommen.

    Surprised by the joy of life.

  • Er ist der Meinung, ich würde eine Psychose entwickeln und es wäre deshalb sinnvoll.

    Das hört sich sehr seltsam an. Woran (ohne dich bedrängen zu wollen) will er das denn festmachen?

    Abilify = Aripiprazol
    Risperdal = Risperidon

    Beides sogenannte atypische Neuroleptika.

    Bei besonders disponierten Personen können sie - vor allem bei zu schneller Aufdosierung - zu einem psychotischen Schub führen (!) und /oder zu einer lebensbedrohlichen Nebenwirkung: MNS, malignes neuroleptisches Syndrom.

    Habe ich gerade bei meinem Sohn (ASS,ADHS) erlebt.
    Die Bedingungen bei ihm waren unter Risperidon nicht optimal, daher das MNS.
    Dann hat man ihm stationär Aripiprazol angeboten und aufgrund der vorherigen "Geschichte" hat er das abgelehnt, da die Aufdosierung dann zu Hause stattfinden sollte. Sowas steht natürlich nicht im Entlassbericht; da ist es der uneinsichtige Patient, der eine sinnvolle medikamentöse Behandlung abgelehnt hat.... :evil:

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Sowas steht natürlich nicht im Entlassbericht; da ist es der uneinsichtige Patient, der eine sinnvolle medikamentöse Behandlung abgelehnt hat.... :evil:

    Weil die immer gut wegkommen wollen :evil:

    Was ich brauch' ist ein Pinguin mit Übergewicht, der für mich das Eis bricht, denn ich kann das nicht! ~Jennifer Rostock

  • Weil die immer gut wegkommen wollen :evil:

    So ist es auch in Österreich …

    Man sieht nur mit dem Herzen gut.
    Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
    (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Was ist falsch an sonderbar?"

    "Das Ende der Störung ist derzeit nicht absehbar."

  • Das hört sich sehr seltsam an. Woran (ohne dich bedrängen zu wollen) will er das denn festmachen?
    Abilify = Aripiprazol
    Risperdal = Risperidon

    Beides sogenannte atypische Neuroleptika.

    Bei besonders disponierten Personen können sie - vor allem bei zu schneller Aufdosierung - zu einem psychotischen Schub führen (!) und /oder zu einer lebensbedrohlichen Nebenwirkung: MNS, malignes neuroleptisches Syndrom.

    Habe ich gerade bei meinem Sohn (ASS,ADHS) erlebt.
    Die Bedingungen bei ihm waren unter Risperidon nicht optimal, daher das MNS.
    Dann hat man ihm stationär Aripiprazol angeboten und aufgrund der vorherigen "Geschichte" hat er das abgelehnt, da die Aufdosierung dann zu Hause stattfinden sollte. Sowas steht natürlich nicht im Entlassbericht; da ist es der uneinsichtige Patient, der eine sinnvolle medikamentöse Behandlung abgelehnt hat.... :evil:

    Danke für die Infos.
    Das mit deinem Sohn klingt ja schlimm. Ich hoffe, er hat sich wieder vollständig davon erholt.

    Zu deiner Frage:
    Es wurde schon von einer anderen Ärztin der selben Klinik behauptet, als ich dort vor ca. 1,5 Jahren stationär war. Ich habe es auch damals schon bezweifelt und das vorgeschlagene Medikament (habe den Namen vergessen) abgelehnt. Was zu Kommentaren über "Uneinsichtigkeit" führte. Nach ein paar Tagen wurde das Thema nicht mehr angesprochen. Seit dem Aufenthalt bin ich ambulant in Behandlung wegen ADS, Psychose war nie wieder Thema. Der Arzt war mir von Anfang an etwas suspekt, da er alle Patient_innen mit AD(H)S mit dem gleichen Medikament behandelt. Da ich Ritalin nicht vertragen hatte, willigte ich in die Behandlung mit Atomoxetin ein. Hatte das dann ca 1 Jahr lang genommen, war mir allerdings unsicher, ob es überhaupt eine positive Wirkung hatte. Manchmal dachte ich ja, manchmal dachte ich nein. Da es keine negativen Effekte hatte, nahm ich es weiterhin ein. Vor ein paar Wochen fing es an, dass ich wenige Minuten nach der Einnahme Bauchschmerzen bekam. Diese wurden über die Wochen schlimmer und dann fing es an, dass mir der Inhalt der Kapseln wieder hochkam. Ich informierte den Arzt per Mail, dass ich das Medikament absetze, da ich es nicht mehr aushielt. Beim Termin sprach ich es an und er meinte, dass ADS ja vielleicht gar nicht mein Problem sei. Ich fragte ihn, was er denn für mein Problem halte. Er sagte, dass ich dauernd über Probleme mit Mitmenschen berichten würde. Und ihm Sachen erzählen würde, die sich wiedersprechen. Das verwirrte mich und ich fragte nach einem Beispiel. Was er dann nannte war etwas, wo er mir einfach "die Worte im Mund umgedreht" hatte. Ich hatte nicht mir selbst widersprochen. Er sah das aber anders. Dann meinte er, "Psychosen fangen nicht erst da an, wo man UFOs sieht". Das hat mich dann vollständig aus der Fassung gebracht.
    Seitdem habe ich mit 4 Leuten aus meinem Umfeld gesprochen, zu denen ich häufig Kontakt habe. Keine_r von ihnen hat den Eindruck, ich wäre psychotisch bzw wäre es in der Vergangenheit (seit sie mich kennen) gewesen. Zumindest mein_e beste_r Freund_in hätte das bemerken müssen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Schnuppi2 (28. August 2022 um 00:33)

  • Hallo @Schnuppi2 !

    Ja, es hilft mir, besser mit den Reizen umgehen zu können. Ich bin nicht so empfindlich und habe wesentlich weniger Meltdowns. Vor Jahren hatte ich die täglich, nun trage ich mir im Kalender ein, wann mal einer war.
    Ich bin sehr überzeugt. Dass man mehr (Heiß-) Hunger verspürt, stimmt.
    Es kommt aber auch auf die Dosis an. Ich nehme nicht viel.
    Was ich sehr gut finde, ist, dass es nicht müde macht oder dämpft. Zumindest mich nicht.

    Man sieht nur mit dem Herzen gut.
    Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
    (Antoine de Saint-Exupéry)

    "Was ist falsch an sonderbar?"

    "Das Ende der Störung ist derzeit nicht absehbar."

  • Das mit deinem Sohn klingt ja schlimm. Ich hoffe, er hat sich wieder vollständig davon erholt.

    Danke für deine mitfühlende Bemerkung; es tut einfach gut, sowas zu lesen.

    Es war wirklich eine lebensgefährliche Situation, die ich nie wieder erleben möchte.
    Jetzt machen wir uns zusammen an die Aufarbeitung; es gibt viel nachzuholen an "Erledigungen" ( Studium,, Krankenversicherung, Pflegekasse, Alltagsorganisation am Studienort, und und und...).

    Körperlich sind wir alle (Mann+Sohn+ich) fix und fertig und könnten eine Reha gut brauchen. Naja.


    Da ich Ritalin nicht vertragen hatte, willigte ich in die Behandlung mit Atomoxetin ein. Hatte das dann ca 1 Jahr lang genommen, war mir allerdings unsicher, ob es überhaupt eine positive Wirkung hatte. Manchmal dachte ich ja, manchmal dachte ich nein. Da es keine negativen Effekte hatte, nahm ich es weiterhin ein. Vor ein paar Wochen fing es an, dass ich wenige Minuten nach der Einnahme Bauchschmerzen bekam. Diese wurden über die Wochen schlimmer und dann fing es an, dass mir der Inhalt der Kapseln wieder hochkam. Ich informierte den Arzt per Mail, dass ich das Medikament absetze, da ich es nicht mehr aushielt. Beim Termin sprach ich es an und er meinte, dass ADS ja vielleicht gar nicht mein Problem sei. Ich fragte ihn, was er denn für mein Problem halte. Er sagte, dass ich dauernd über Probleme mit Mitmenschen berichten würde. Und ihm Sachen erzählen würde, die sich wiedersprechen. Das verwirrte mich und ich fragte nach einem Beispiel. Was er dann nannte war etwas, wo er mir einfach "die Worte im Mund umgedreht" hatte. Ich hatte nicht mir selbst widersprochen. Er sah das aber anders. Dann meinte er, "Psychosen fangen nicht erst da an, wo man UFOs sieht".

    Wo denn dann sonst - - ?!

    Das ist wirklich höchst sonderbar...!


    Das hat mich dann vollständig aus der Fassung gebracht.

    Klar soweit!

    Die Schwierigkeiten sehe ich da, wo eine offizielle Stelle dem Wort des Psychiaters mehr Glauben schenkt als deinen Schilderungen. Wobei ich deine Geschichte für völlig glaubwürdig halte.
    Aber du hast ja vielleicht auch schon erlebt, dass "nicht sein kann, was nicht sein darf".

    Und die schlechte Verträglichkeit des Atomoxetin kommt dann wohl auch von der "Psychose"...?


    Ein Kinder-u. Jugendpsychiater auf meinem langen Weg durch die Diagnostik meiner Söhne gab bei AD(H)S immer lieber Atomoxetin von vorneherein, weil er, wie er sagte, "schon einige Kinder in die Psychose gleiten" sah.

    Bekannt ist bei jüngeren Erwachsenen mit ASS und ADHS und Einnahme von MPH/Cannabis/Alkohol eine Häufung von psychotischen Episoden (meist kürzer-vielleicht auch mit besserer Prognose).
    Frag z. B. Frau Dr. Preißmann.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

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