Depression zeigt sich bei Autismus anders?

  • Bei Autismuskultur steht hier
    https://autismus-kultur.de/autismus/autis…-diagnosen.html

    "Bei autistischen Menschen kann sich eine Depression anders äußern als bei nicht-autistischen Menschen. Es kann schwierig sein, depressive Symptome von normalem autistischen Verhalten zu unterscheiden, was die Diagnose erschwert. Und leider werden Depressionen bei autistischen Menschen oft verharmlost und normalisiert (Wenn ich so wäre, würde ich auch depressiv.)"

    Aber mehr wird dazu nicht ausgeführt. Den letzten Satz in Klammer habe ich noch nie gehört. Mein Problem ist eher, dass man mir nicht ansieht, wie es mir geht.

    Wie dem auch sei. Meine Stimmung ist gar nicht so schlecht, ich habe nur keine Lust, irgendwas zu machen, noch weniger als sonst.

    Ich probiere jetzt Circadin (Melatonin) zum Einschlafen und Bupropion zum wieder wach werden. Mal gucken, wie das wird.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Und leider werden Depressionen bei autistischen Menschen oft verharmlost und normalisiert (Wenn ich so wäre, würde ich auch depressiv.)"
    Aber mehr wird dazu nicht ausgeführt. Den letzten Satz in Klammer habe ich noch nie gehört. Mein Problem ist eher, dass man mir nicht ansieht, wie es mir geht.

    Ich hab einiges an Diagnosen für Depression über die Jahre gesammelt und den Satz schon in Varianten gehört. Bei mir ging und geht es um den Kampf, dass bestimmte Anti-Depressionsmaßnahmen für mich einfach nichts sind: Ich will nicht "unter Menschen", um irgendwenn um mich zu haben. Die Versuche mich da zwangsweise zu Sozialkontakten zu zwingen, z.B. in Klinik und Tagesklinik, waren für mich kontraproduktiv. Mir hat es geholfen, wenn ich mich entsprechend meinen Interessen und ungestört beschäftigen konnte und mein Leben insgesamt schön geordnet und vorhersehbar war. Scheint für die meisten Menschen eine grauenhafte Vorstellung zu sein.
    (Dass ich da so anders reagiere als andere Depressive nährt meine Einschätzung Autistin zu sein.)

    Moderatorenbeiträge sind an der grünen und fetten Schrift erkennbar! Alles andere stellt meine persönliche Meinung als Forennutzerin dar.

  • Aktuell nehme ich nur sporadisch Opipramol, das ist kein klassisches Antidepressivum, und ich nehme es auch mehr zur Entspannung vor Terminen, die mich nervös machen.

    Ich habe jetzt auch Opipramol verschrieben bekommen als Bedarfsmedikation, für für mich sehr stressige Situationen. Geringe Dosis, 50 mg.
    Der Arzt hat gesagt, ich kann eine halbe oder eine ganze oder auch zwei nehmen... Ich werde erstmal zu Hause ohne Stress eine halbe testen, um zu beobachten, ob irgendwelche Nebenwirkungen auftreten.
    (Eben festgestellt: die haben gar keinen Spalt zum Teilen. Versuch, sie mit einem scharfen Messer trotzdem zu teilen, ist gescheitert, lässt sich nicht gleichmäßig zerschneiden.)


    Was mich wundert: in dem Beipackzettel steht, dass erst nach ca. 2 Wochen Dauereinnahme sich eine "Besserung der Stimmungslage allmählich einstellt".
    Bezieht sich das auf die antidepressive Wirkung, während die angstreduzierende Wirkung schon bei einer singulären Einnahme einsetzt?

    Einmal editiert, zuletzt von Lefty (23. Februar 2022 um 16:06)

  • Bezieht sich das auf die antidepressive Wirkung, während die angstreduzierende Wirkung schon bei einer singulären Einnahme einsetzt?

    Ja, das bezieht sich auf die eventuelle antidepressive Wirkung.
    Die angstreduzierende Wirkung setzt bei mir etwa 3-4 Stunden nach der Einnahme ein und hält ein paar Stunden an. In der Zeit werde ich auch leicht müde, würde aber nicht einschlafen, wenn ich nicht ganz entspannt zu Hause bin.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • (Eben festgestellt: die haben gar keinen Spalt zum Teilen. Versuch, sie mit einem scharfen Messer trotzdem zu teilen, ist gescheitert, lässt sich nicht gleichmäßig zerschneiden.)

    Es kann auch sein, wenn man eine Tablette teilt, die nicht zum Teilen vorgesehen ist, dass man damit die Wirkung verändert.

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    Glaub nicht alles, was du denkst.
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  • Es kann auch sein, wenn man eine Tablette teilt, die nicht zum Teilen vorgesehen ist, dass man damit die Wirkung verändert.

    in der Apotheke fragen. Dort kann man auch einen Pillenteiler bekommen.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • Danke für eure Antworten und die Hinweise bzgl. des Teilens. Das Teilen lass ich sein, er hatte halt gesagt, ich könne auch eine halbe nehmen, aber wenn die keinen Spalt hat und so nicht akkurat zu teilen ist, dann eben nicht. Habe vorhin etwas gegessen und dann das Zweifünftel und das Dreifünftel zusammen genommen.
    Eventuell liegt es daran, dass ich heute besonders müde und erledigt bin, aber ich merke, dass die Unfallgefahr bei mir durch dieses Medikament angestiegen ist. Habe meine Gliedmaßen noch weniger unter Kontrolle als sonst. Merke aber, dass es mich ein bisschen ruhigstellt - das kann allerdings auch durch die Müdigkeit verstärkt sein. Wird sich dann in einer veritablen Stresssituation zeigen, wie geeignet das Medikament ist.
    Falls es zu stark ist in Hinsicht auf Unfallgefahr kann ich ja mal in der Apotheke nach so einem Pillenteiler fragen.

  • Mir wurde vor einigen Jahren auch mal Opipramol verschrieben. Die erste Einnahme hat mich ziemlich umgehauen und ich musste erstmal ein paar Stunden schlafen. Der Schlaf war jedoch nicht so angenehm. Die Male danach hatte ich den Eindruck, dass es kaum bis gar nicht wirkt. Einmal auf einer langen Nachtfahrt in einem Flixbus und einmal in einer schwierigen Situation, in der ich aufgebracht/verzweifelt war und schlafen wollte, habe ich nach einer Tablette (ich glaube 50 mg) keinen Unterschied gemerkt. Mein aktueller Psychiater hält nicht viel von Opipramol, so wie ich ihn verstanden habe. Als ich ihn sagte, dass ich das mal bekommen habe, stufte er die Wirkung als fragwürdig ein. Ich denke, dass es sich wohl (wie fast immer?) individuell unterschiedlich verhält.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Bei mir wirkt es schon gut, aber natürlich nicht so stark wie ein Benzo.
    Mir hilft es gut, wenn ich am Arbeitsplatz Besprechungen führen muss, das macht mir nämlich immer Angst, und mit Opipram bin ich entspannter, dann kann ich besser reden.
    Ich nehme aber meistens 100 mg, selten 200 mg.
    Meine wären auch teilbar (von Neuraxpharm), theoretisch, aber das nutze ich nicht.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Eben festgestellt: die haben gar keinen Spalt zum Teilen.

    Das schreibt meine Ärztin immer direkt mit aufs Rezept. Dann sucht die Apotheke was Passendes aus. Es gibt ja für die meisten Tabletten zig Hersteller.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Und hat es geholfen?

    Ich habe im anderen thread etwas dazu geschrieben.
    Es hilft schon, aber nicht immer zuverlässig.
    Nebenwirkungen hatte ich keine.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

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