Gründe eurer/meiner, Überforderung/Überlastung?Könnt ihr den Alltag auch nicht mehr verarbeiten, wenn ihr in der Überforderung seid?

  • Hey zusammen,
    die herzlich sehr kompetente, Heilpädagogin vom Autismuszentrum und meine sehr herzliche, sehr kompetente leider jetzt ehemalige
    Sozialarbeiterin vom ABW, verstand ich immer so, dass ich auf mein 'Wasserfass' achten soll, bevor 'es überlâuft' und ich in die Überforderung komme.
    Sie hat für mich ein Wochenplan mit austauschbare Bilder gemacht, womit ich Pausen einbauen kann, damit ich nicht in die Hyperaktivität, mit vielem sprechen und Überforderung abdrifte.
    Mir kommt oft vor, dass mein Kopf streikt, wobei ich nicht weiss, ob es damit und dem Autismus was zu tun hat.
    Bin wie ein 'Wasserkocher' der nichts mehr verarbeitet bekommt, wenn bildlich gesprochen , der Wasserkocher überläuft'.
    Wenn ich wo bin, wo viele Reize sind, komme ich sehr schnell in die Überforderung.
    Nach der sozialen Einrichtung, wo viele Reize auf mich 'einströmen' und ich mich durch Überanpassung 'durchmoggle', dabei nicht/schlecht auf meine Grenzen achten kann, da sie niemand verstehen will, müsste ich immer Waldspaziergängeetc, Ruhepausen einplanen.
    Genau genommen, duüfte ich weniger als 1 bis 2 h am Stuck in der Einrichtung sein, da schon da deutlich meine Hyperaktivitât, Unruhe,Rededrang, Konzentrationsprobleme etc da sind.
    Da ich mich einsam fühle und emotional abhângig bin, ist es alles andere als leicht.
    Sind es auch eure Symptome der Überforderung?
    Hyperaktivitât, Unruhe, Rededrang, Konzentrationsprobleme, Denkprobleme, Denkblockaden.

    Habt ihr andere Symptome der Überlastung als ich?
    Welche Symptome der Überlastung habt ihr?

    Könnt ihr den Alltag auch nicht mehr verarbeiten, wenn ihr in der Überforderung seit?
    Ich erzählte meiner leider jetzt ehemaligen Sozialarbeiterin alles was ich nicht verarbeiten konnte, womit, 'mein Wasserfass' leerer' wurde.

    Würde mich sehr auf eure Beiträge freuen und erfahren wie es bei euch ist.
    Dazu, ob meins alles mit Autismus zu tun hat, oder anderen Themen zuzuordnen ist.
    Versuche 'meine innere Welt' mit den Auslösern der Überforderungen zu verstehen.

    Herzlichen Dank.
    Freue mich auf eure Beiträge.
    Alles Gute.
    Herzlichen Dank.
    L.G. Daniel :thumbup: :thumbup:

    4 Mal editiert, zuletzt von Daniel1 (17. Oktober 2021 um 14:11)

  • Zugegeben kenne ich Überforderung und Überlastung nur zu gut und bin froh, wenn ich mal einen Tag ohne solche Situationen erlebe. An den meisten Tagen, an denen ich überwiegend zuhause bin, erlebe ich leichtere Überlastungen, die von meinen anderen chronischen Krankheiten kommen und ab da macht meine Fähigkeit das zu verarbeiten Feierabend. Allgemein bin ich sehr anfällig für Überlastungen und deswegen verbringe ich die meiste Zeit zuhause, um mich davor zu schützen. Wenn ich irgendwo hingehe, wo es viele Reize gibt, kann das sehr schnell passieren. Bei unangenehmen (nötigen) Aktivitäten, wie einkaufen oder Terminen kann ich schnell überfordert sein. Bei mir ist es so, dass ich allgemein Schwierigkeiten habe konzentriert zu bleiben und viele Pausen brauche. Es ist da bei mir so, dass sobald die Überlastungen einsetzen, meine Fähigkeiten, das ganze zu verarbeiten immer weniger werden und zum Teil sogar aussetzen. Manchmal bin ich in solchen Situationen ziemlich nervös und reizbar, in anderen Fällen bin ich erschöpft und für einige Zeit nicht mehr leistungsfähig. Dabei suche ich laufend nach Lösungen für solche Situationen in der Zukunft.

  • Ich saß heute fast 5 Stunden im Wartezimmer eines Kardiologen, offene Sprechstunde. Dazwischen hatte ich ein paar Untersuchungen. Wichtig wäre noch das die Wartezeit für einen Termin hier ca. 8 Monate ist.

    Erstes Problem: ich kannte die Örtlichkeit nicht.
    Zweites Problem: auch die Ärzte und Angestellten nicht
    Drittes Problem: alle Räume waren klein und voll mit Geräten
    Und viertens und am Schlimmsten: durfte meine Begleitung nicht mit in die Praxis und auch im Vorfeld hatte ich nicht die Möglichkeit mich in der.Praxis umzusehen.

    Es war laut, unangenehme und kaum trennbare Gerüche, ein kommen und gehen, Telefonate wurden geführt, dazu der Straßenlärm und als ich mir die Ohrstöpsel aus der Tasche nehmen wollte die Katastrophe, die lagen noch daheim, auch mein Buch!

    In der Regel habe ich unterschiedliche Stresslöser dabei und dann ging es richtig los. Unruhe, hoher Bewegungsdrang, Schwierigkeiten mit der Sprache, das Gefühl von Ameisen/ Stromfluss der durch meinen Körper läuft, ich wollte dann raus aus der Praxis was aber nicht ging weil da jemand an der Türe stand, dann muss etwas runtergeflogen sein und ich war nicht mehr ansprechbar. Jetzt durfte meine Begleitung endlich rein und hat es auch geschafft mich auch dem Shutdown rauszuholen.

    Nächste und letzte Untersuchung und man hat mich ohne Vorwarnung angefasst obwohl ich im Vorfeld meine Schwierigkeiten beschrieben habe. Meine Begleitung kennt meine Reaktionen und hat sich vor mich gestellt, beruhigend auf mich eingeredet und dann erklären lassen was jetzt passieren wird.

    Irgendwann war es vorbei, der Nebel in meinem Kopf noch immer dicht und dann sind wir in einen Wald gefahren und ich habe nur noch gebrüllt bis alles draußen war.

    Wenn ich in die Stadt fahre habe ich im Allgemeinen mehrere Termine, auch mal ins Kaufhaus gehen. Manches haben wir nicht vor Ort. Das sind Tage die ihren Preis haben und ich nur noch schlafe, nichts mehr hören will und selbst ein kleiner Lichteffekt Reaktionen hervorrufen kann. Veränderte oder nicht vorhandene Gerüche und Farbeffekte sind oft der Anfang. Verzerrungen im Sichtfeld, alles wird unerträglich laut und mir kommen die Menschen zu nah, das ist Stufe zwei und wenn ich dann keinen Schutzbereich finden kann wie einen Hauseingang oder Umkleidekabine, dann stehe ich wie ein Betonpfeiler da wo ich dann halt stehen bleibe.

    Was ich nun in der Therapie übe ist mir wie ein Navi Strecken einzuprägen die am wenigsten Probleme mit sich bringen sollten oder dürften, Fluchtpunkte beinhalten wie auch Schutzbereiche oder Plätze. Gehe ich nun in eine neue Stadt oder Ortschaft mache ich es nicht mehr allein. Dafür habe ich zu viel Lehrgeld bezahl.(RW) und wurde auch schon in die Psychiatrie eingewiesen. Maximalste Reizüberflutung bei einem Versuch auf einen Jahrmarkt zu gehen.

    Aktion, Reaktion, Definition und Lösung. Das ist der Weg den ich versuche zu gehen. Geht auch nicht immer, doch dann erfolgt eine neue Analyse und wieder eine Lösung oder Möglichkeit.

    Es ist egal wer vor dir steht solange du weißt wer hinter dir steht.

  • Da ich weiß dass ich damit für immer leben werde, habe ich nur eine Möglichkeit gefunden, nämlich das Vermeiden überlastender Orte (Stadt, Geschäfte, öffentliche Verkehrsmittel, Bahnhöfe, belebte Orte, Veranstaltungen) oder ich gehe nur zu ruhigeren Zeiten dorthin, wenn es unbedingt sein muss.
    Was das Einkaufen betrifft, habe ich größtenteils Glück, da die meisten Supermärkte in meinem Wohnort nicht in der Innenstadt sind, weil die Innenstadt für mich sensorisch eines der größten No-gos und deshalb absolut toxisch ist. Reizüberflutungen und Orte, die mich sensorisch überfordern fühlen sich wie eine Art Gift für meine Psyche und Nerven an, was zu den Auswirkungen in meiner vorherigen Antwort in diesem Thread führt. Wenn ich solche Orte und Situationen betrete, springt in mir ein Timer an, der mir zeigt wie viel Zeit ich habe, um damit fertig zu werden. Es ist wie ein Gesundheitsbalken im Videospiel, der sich in solchen Situationen leert, aber es gibt (ab betreten von Ort und Situation) keine Möglichkeit mehr das zu bremsen. Auch meine Stressknete hilft da nicht ausreichend.
    Veranstaltungen meide ich meistens, weil sie mich besonders stressen. Früher habe ich bestimmte Veranstaltungen nur aus Gewohnheit besucht oder weil es dort etwas gab was mich interessiert (z.B. waren die Schießbude und der Crêpesstand die einzigen Gründe zum Volksfest zu gehen, danach musste ich sofort wieder weg, weil es mir zu viel wurde.), aber durch Corona wurde mir klar, dass ich ohne so manche Veranstaltung etwas für meine Lebensqualität und Gesundheit tue.

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