Dann würde mich interessieren, wie das Gehirn beeinflusst werden sollte, um z.B. Über- und Unterempfindlichkeiten zu verhindern oder zu vermindern. Oder die Unfähigkeit, viele Reize gleichzeitig zu verarbeiten.
Sollte man das Kind vermehrt den Reizen aussetzen, auf die es empfindlich reagiert, oder lieber schonen? War das Inhalt der Studie?
Ich hatte das Training so verstanden, dass die Eltern für die soziale Interaktion noch einmal speziell geschult werden. Wenn das gut gemacht ist, mag es den Kontakt verbessern und auch insgesamt zu einem besseren Verlauf führen. Allerdings wird es das tendenziell empfindlichere Nervensystem nicht grundsätzlich verändern, denke ich. Egal, wie jung das Kind ist. Prinzipiell halte ich den Ansatz schon für sinnvoll, zugleich hat er aber auch schwierige Aspekte. Ein potenziell autistisches Kind quasi dazu zu zwingen, primär auf soziale Interaktion zu fokussieren, kann ihm eventuell auch schaden. Ich glaube nicht, dass die Kapazitäten dadurch größer werden, und so bleibt vielleicht in anderen Bereichen die Entwicklung generell stärker zurück. Daher kommt es, denke ich, sehr darauf an, wie ein solches Programm konkret aussieht.