Seid ihr zu einer Beziehung fähig ?

  • In letzter Zeit bin ich zu folgendem Schluss gekommen:
    In mir existiert schon lange Wunsch nach einer Partnerschaft, dem steht allerdings mein Grundbedürfnis nach Ruhe und Abgeschiedenheit im Weg (was mich sehr sauer macht).
    Das hat mich zu dem Schluss kommen lassen, dass ich zu einer zwischenmenschlichen Beziehung einfach nicht in der Lage bin, ich schaffe es ja nicht einmal, Freunde zu haben.
    Meine Frage wäre nun, geht es euch ähnlich, bzw. habt ihr es geschafft aus diesem Wiederspruch auszubrechen ?

    Faulheit verplichtet

  • Ja, es ist schon möglich und ich hatte eine Lange. Aber nicht mit zusammenwohnen und die ganze Zeit zusammen verbringen, ich brauche meine Zeit alleine. Höchsten in eine großen Haus mit eigenes Zimmer.

  • Beziehungen können sehr vielfältig sein.
    Eine klassische Beziehung, wo man dauerhaft zusammen wohnt, schläft und alles Andere zusammen macht, wohl eher nicht oder nur während einer Phase extremer Verliebtheit.
    Eine Beziehung mit gelegentlichem Zusammensein und genug Rückzugsmöglichkeiten kann für mich auch langfristig klappen.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • dem steht allerdings mein Grundbedürfnis nach Ruhe und Abgeschiedenheit im Weg

    Wieso? Eine Partnerschaft muss nicht aus rund um die Uhr auf einander hocken bestehen. Partnerschaften mit getrennten Wohnungen und sich nur alle paar Tage treffen sind heutzutage nichts Exotisches mehr.
    Man muss nur eben jemanden finden, der ein ähnliches Nähebedürfnis wie man selbst hat, egal wie das nun konkret aussieht. Da hat es jemand mit einem sehr hohen Nähebedürfnis auch nicht leichter als jemand mit einem hohen Rückzugsbedürfnis und erstere kommen bestimmt nicht auf die Idee sich für beziehungsunfähig zu halten ;)

    Gilt genauso für Freundschaften. Nicht jeder erwartet, dass man ständig in Kontakt ist bzw. nehmen wahre Freunde Rücksicht auf ein hohes Rückzugsbedürfnis.

  • Die Erfahrung habe ich auch gemacht, könnte nie mit einer Partnerin zusammen ziehen, aber ich bin wesentlich entspannter und hab ein geringeres Ruhe bedürfniss und viele dinge die mir sonst Probleme machen treten in den Hintergrund, allerdings hab ich für mich das Thema mittlerweile abgehakt, da es bei mir an der kennenlernen Pfase scheitert da hab ich so starke Probleme das es kaum möglich ist eine Partnerin zu finden die sich Zeit sich nimmt bis ich über meine Blockaden springen kann.

    Das Problem das sich keine in mich verkuckt hab ich nicht das passiert öfters mal, ich bekomme es meist nur nicht/zu spät mit.

    Einmal editiert, zuletzt von Hyres (20. September 2021 um 08:07)

  • Bei mir scheitert es schon an den Kennenlernphase, es ist noch nie zu einer Beziehung gekommen. Ich kam also nie in Verlegenheit, darüber ernsthaft nachzudenken, ob ein Zusammenleben klappen würde oder nicht. Ich denke aber, eher nicht. Und so viele potenzielle Partner, die mit getrennten Wohnungen zufrieden wären, gibt es auch nicht.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Ich habe mich lange für beziehungsunfähig gehalten. Aber warum eigentlich, mehr als Verunsicherung und ein zu hohes Idealbild steckt da glaube ich nicht hinter. Der Narzist in mir sagt jedenfalls, dass es viele beziehungsunfähige Leute gibt, die eine Beziehung haben - es also viele schlechte Beziehungen gibt - und ich es besser drauf hätte. :) Ich glaube es tut ganz gut, darauf zu hören.

  • so viele potenzielle Partner, die mit getrennten Wohnungen zufrieden wären, gibt es auch nicht

    Sehe ich auch so, und in meiner Beziehung war es definitiv einen Belastung das meine Freundin zusammenziehen wollte.

    Einmal editiert, zuletzt von On-Off (20. September 2021 um 08:54)

  • Bei mir scheitert es schon an den Kennenlernphase,

    Bei mir ebenso. Die einzige Beziehung, die ich bisher hatte, kam auf "untypische" Weise zustande, auf einer längeren Exkursion, wo sich zunächst einmal eine Freundschaft entwickelte. Zusammen gewohnt haben wir auch nie, und das ganze endete dann für mich plötzlich und überraschend auf sehr verletzende Weise. Heute bin ich leider nicht mehr in Settings, wo sich auf eine solche Art etwas entwickeln könnte, und inzwischen in einem Alter, wo das generell schwieriger ist und die "Leichtigkeit" fehlt.

    Die Phase des "Miteinander Gehens" in der Teenie-Zeit habe ich leider nicht mitgenommen, nie auf "übliche" Weise einen Partner kennengelernt. Daher wüsste ich überhaupt nicht, wie ich das anfangen sollte. Singlebörsen sind mir einfach schon von der Struktur her unsympathisch, und die "Gamification" dabei finde ich schwierig.

    Wenn es passen würde, könnte ich mir gut vorstellen, mit einem Partner zusammen zu wohnen. Allerdings wäre es wichtig für mich, genügend Platz und Rückzugsraum zu haben. In einer kleinen Wohnung stelle ich mir das schwierig vor. Insofern ist das Thema "Beziehungsfähigkeit" aus meiner Sicht auch eine finanzielle Frage, den Aspekt sollte man nicht unterschätzen.

    Eine Beziehung, die verbindlich und verlässlich ist, in der man einander vertrauen kann, sich aber trotzdem auch Freiraum und die Möglichkeit, Dinge allein zu unternehmen, lässt, ist sicher auch nicht einfach zu finden. Für grundsätzlich beziehungsunfähig halte ich mich nicht. Aber ich bin gleich in mehrerer Hinsicht "schwer vermittelbar", beherrsche die "Kennenlern"- und "Kontaktvertiefungsregeln" nicht wirklich, lerne vergleichsweise wenige Menschen kennen und bin dazu mit wenigen kompatibel. Da sind die Aussichten halt nicht besonders gut.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

  • Bei mir scheitert es schon an den Kennenlernphase, es ist noch nie zu einer Beziehung gekommen.

    Könntest du das etwas präzisieren?

    Bei mir kenne ich es, dass ich Erinnerungen an Treffen mit Frauen habe, und anschließend analytisch darauf schaue: Wie war die Körpersprache der Frau? Was hat sich gesagt? Wie nah standen wir zusammen? Was hat sie angedeutet?

    Erst im Nachhinein merke ich, dass die Frau Signale gesendet hat. Im schlimmsten Fall kommt dann Tage später der Vorwurf "Du Eisklotz!".

    Zum Beispiel hat eine Frau gesagt: "Komme her!" und dann kam es zu einer Umarmung. Leider blieb es dabei.

    Einmal editiert, zuletzt von Mr. Winterbottom (20. September 2021 um 10:10) aus folgendem Grund: Kleine sprachliche Korrektur.

  • Klar bin ich Beziehungsfähig, auch wenn ich noch keine partnerschaftliche geführt habe.
    Woran ich das fest mache? Ganz einfach. Ich bin ja in Beziehung mit mir selbst, ähnlich wie es bei der Selbstliebe ist.

    Zusammenziehen ist auch drin, wenn eine Rückzugsmöglichkeit vorhanden ist, ein Technikraum (IT) z.B. wo PC etc. drin steht.

    Allerdings ist es bisher nie so weit gekommen, nicht mal im Ansatz. Beim Kennenlernen bin ich einfach ich und nehme irgendwelche Signale nicht wahr. Zum Schluss stehe ich dann da und weiss nicht was schief gelaufen und der Kontakt abgebrochen worden ist. Ratgeber führen beim Lesen mehr zu Aufregern als zum Verständnis, weil nahezu alles beim flirten nicht nachvollziehbar ist und ich es nicht verstehe. Auch beim dritten mal Lesen, der Faktor fürs aufregen, schimpfen etc. bleibt konstant auf dem gleichen Level, dem höchsten.


    Bei mir kenne ich es, dass ich Erinnerungen an Treffen mit Frauen habe und dann analytisch darauf schaue: Wie war die Körpersprache der Frau? Was hat sich gesagt? Wie nah standen wir zusammen? Was hat sie angedeutet?

    Erst im Nachhinein merke ich, dass die Frau Signale gesendet hat.

    Auf die Körpersprachenfrage ist meine Antwort nichts sagend und verwirrend, wie bei jedem anderen auch. Was sie gesagt hat kam in Worten verbal zum Ausdruck. Wie nah man zusammen steht sagt nichts aus. Im Gedränge steht man z.B. näher zusammen und wo fängt die Knautschzone an und wo hört sie auf kann nicht verallgemeinert werden. Eine Vermessung will ich nicht durchführen. Was hat sie angedeutet? Keine Ahnung, verbal war nichts mit Andeutung.

    Du bemerkst wenigstens Signale. Ich nicht.

    Ich habe es akzeptiert und damit abgefunden. Daher begebe ich mich auch nicht mehr auf die Suche o.ä.

    Freundschaftl. wird auch umarmt, wenn ich mich nicht irre, was mir auch nicht in den Sinn kommt. Ist ja Freundschaft und nichts intimes.

    So nach dem Motto lass dich mal drücken, krieg ich die Krise und ohne Vorankündigung kann es sein das ich zusammenzucke, wegstoße und sauer werde. Mag sein dass ich das früher habe über mich ergehen lassen, aber mit dem Gedanken "hoffentl. ist das schnell rum".

    Von daher ist die Chance eine Beziehung zu führen dem Nullpunkt sehr sehr sehr nah.

  • Du bemerkst wenigstens Signale. Ich nicht.

    Ja, zumindest im Nachhinein, was dann auch eher schmerzhaft ist.

    Ich habe es akzeptiert und damit abgefunden. Daher begebe ich mich auch nicht mehr auf die Suche o.ä.

    Ich bin auch der Meinung, dass Druck gegen sich selbst auch nicht zu einer Beziehung führt, im Gegenteil.

    Von daher ist die Chance eine Beziehung zu führen dem Nullpunkt sehr sehr sehr nah.

    Das tut mir leid, wenn es sich für dich so anfühlt. :( .

  • Eine Frage dazu, wenn ich darf: Weisst Du denn in dem Moment was Du willst? Also z.B. mehr als eine Umarmung? Oder kommt es Dir in dem Moment gar nicht in den Sinn?

    Also ich hatte ein Mischgefühl. Etwas Angst, etwas Überraschung und etwas Freude. Ich glaube, während der Umarmung waren Körper und Geist nicht zusammen. Der Körper handelte leicht mechanisch vielleicht, während der Geist noch überlegte. Insgesamt überwog doch die Aufregung und blockierte mich; wobei nicht auszuschließen ist, dass die Aufregung zum Teil Verliebtheit war.

    Manchmal habe ich nach solchen Situationen versucht, durch Meta-Kommunikation die Situation nach etwas vergangener Zeit zu besprechen, aber das war für viele dann so an der Skala des Flirtens am weitesten im Minus, meine ich.

  • Bei mir scheitert es schon an den Kennenlernphase, es ist noch nie zu einer Beziehung gekommen.

    So gesehen trifft das auch auf mich zu. Es kam zwar auch schon zu Beziehungen aber das zähle ich fast auch noch zur Kennenlernphase weil es nicht länger als über ein paar Monate hinausging. Die Frauen waren quasi weg als das erste kleinere Problem auftauchten. Was Partnersuche angeht hab ich wohl die größten Probleme. Ich würde mich an sich schon als beziehungsfähig bezeichnen.

    An sich hab ich ein paar gute Freunde aber das ist eher zufällig entstanden im Laufe der Jahre. Mit denen komme ich klar und daneben eben auch mit deren Freunden weil man sich auch mal sieht bei Unternehmungen. Zu ein paar Arbeitskollegen habe ich ein gutes kollegiales Verhältnis.

  • Könntest du das etwas präzisieren?

    Mit Beziehung meine ich, dass man in eine Phase kommt, wo beide sich einig sind, dass daraus was Festes werden kann, und wo schon Vertrautheit vorhanden ist.

    Das, was einer Beziehung am nächsten kam bei mir, war dass ich ein paar Mal (schätzungsweise 5-6x) mit einem Arbeitskollegen ausgegangen bin. Am Anfang habe ich nicht kapiert, dass er mehr wollte, weil ich dachte, wir gehen ins Kino, so wie Arbeitskollegen halt manchmal was zusammen machen. Erst als er immer öfter fragte und grundsätzlich keine anderen Kollegen dabei waren, kam mir der Verdacht. Es ging aber wieder auseinander, bevor es eine Beziehung wurde. Es gab keine Umarmungen o.ä.. Wahrscheinlich scheiterte es daran, dass ich ihm dann 1-2 Mal abgesagt habe, weil es mir zu viel wurde. Ich konnte mehr Ausgehtermine nicht in meinem Wochenablauf unterbringen. Zu der Zeit habe ich noch 5 Tage/Woche gearbeitet, da brauchte ich das Wochenende für mich allein.

    Kontakte stressen mich immer, und je älter ich werde, desto mehr.

    Die Phase des "Miteinander Gehens" in der Teenie-Zeit habe ich leider nicht mitgenommen

    Wie bei mir. Ich hatte nie einen "Freund". Den engsten Kontakt habe ich zu Arbeitskollegen.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Also gerade in meiner Jugend Phase habe ich mich schon sehr nach einer festen Bezihung gesehnt. Aber die jungen Frauen wollten einfach nicht's von mir. Ich hatte damals einen festen Freund, wir kannten uns schon seit der Kindheit. Viel später habe ich dann auch eine nette Frau kennen gelernt. Wir haben dann geheiratet und ich habe in NL. viel Geld verdient. Als ich dann später Harz 4 hatte war es mit der Ehenlichen Ruhe vorbei. Nun so ich hier im Heim Lebe hatte sie sich dann scheiden lassen.
    Ich gehe also mal davon aus das ich auch nicht Beziehungsfähig bin. :shake:

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