ASS über Hirnscan/MRT nachweisen (alter Artikel)

  • Sorry aber wenn i h das dort richtig verstanden habe muß man sich dort erst einmal anmelden.
    Also nein danke, nichts für mich. :thumbdown:

    Nein muss man nicht, aber hier der Text:

    Autismus kann in unterschiedlichsten Formen vorkommen. Einige Betroffene führen ein weitgehend normales Leben, andere sind bis zu ihrem Tod auf Betreuung angewiesen. Durch Filme wie "Rainman" mit Dustin Hoffman ist vor allem das Asperger-Syndrom bekannt geworden,das eine ungeheure Hochbegabung auf einzelnen Gebieten mit sich bringen kann. Allerdings haben Menschen mit autistischen Störungen meist große Probleme, mit anderen zu kommunizieren und Kontakte aufzubauen. Auch der Tagesablauf vieler Autisten muss bis ins Detail geregelt sein: Abweichungen vom gewohnten Schema können Panikreaktionen verursachen.
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    Studien zufolge sind mehr als ein Prozent der Bevölkerung von Autismus betroffen. Das Spektrum von leichten bis hin zu schweren Symptomen ist allerdings groß - deshalb ist die Diagnose autistischer Störungen schwierig und kommt oft spät. Für die Betroffenen ist das ein enormer Nachteil, denn je früher eine Störung erkannt wird, desto früher kann mit Sprach- und Verhaltenstherapien begonnen und so die Lebensqualität von Betroffenen und Angehörigen teils deutlich gesteigert werden.
    Eine neue Diagnose-Technik verspricht in dieser Hinsicht eine deutliche Verbesserung. Britischen Forschern ist es nach eigenen Angaben gelungen, Autismus in nur 15 Minuten sicher und unkompliziert zu diagnostizieren.
    Trefferquote soll 90 Prozent betragen
    Das Team um Christine Ecker vom King's College London hat die Hirnstruktur von Freiwilligen mit Hilfe eines Magnetresonanztomografen und einer speziellen Software präzise untersucht. Unter den Probanden befanden sich 20 Autisten, bei denen Diagnose zuvor anhand von IQ-Tests, psychiatrischen Interviews und physischen Übungen sowie Bluttests erfolgt war. Als Kontrolle dienten 20 gesunde Menschen und 19 Probanden mit Aufmerksamkeitsdefizit- oder Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die psychische Störung ähnelt in ihren Symptomen einigen Autismusformen.
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    Mit Hilfe des Magnetresonanztomografen und der Software untersuchten die Wissenschaftler die graue Hirnsubstanz der Freiwilligen auf bestimmte Veränderungen in Form, Struktur und Dicke. Das Computerprogramm war auf Basis von Daten aus Gehirnscans anderer Autisten erstellt worden, schreiben die Forscher im "Journal of Neuroscience" (Bd. 30, Nr. 32). Die Ergebnisse hätten sie sich als erstaunlich präzise erwiesen: Die Trefferquote habe bei 90 Prozent gelegen.
    "Das ist aufregend", sagte Studienleiterin Ecker der britischen Zeitung "The Independent". "Wir haben drei Jahre lang daran gearbeitet. Der Scanner bietet eine nicht-invasive Methode, Autismus aufzuspüren. Es tut nicht weh - man kann dabei sogar schlafen." Das Computerprogramm gebe sogar Hinweise auf die Schwere der Erkrankung. Schon in einem oder zwei Jahren könne man die Untersuchung klinisch einsetzen. Dazu müsste man nicht einmal neue Geräte kaufen, betonte Ecker. "Alles, was man braucht, ist ein Software-Update für die Hirnscanner."
    Für die Betroffenen wäre das eine entscheidende Verbesserung angesichts des hohen Aufwands bei der herkömmlichen Autismus-Diagnose. "Dafür braucht man einen ganzen Tag voller peinlicher Fragen und ein Team von drei bis vier Mitarbeitern", so Ecker. Das sei nicht überall machbar. "Manchmal sehen wir Menschen, die 50 oder 60 Jahre alt sind und noch immer nicht diagnostiziert wurden."
    Declan Murphy, Professor am Londoner Institute of Psychiatry und Koordinator der aktuellen Studie, betonte allerdings auch die ethische Dimension der Technologie - insbesondere bei Patienten, die nicht ahnten, dass sie Autismus haben. Diese Ergebnisse "müssen vorsichtig und verantwortungsvoll behandelt werden, wenn diese Technologie in die klinische Praxis einzieht".

  • Es gibt viele Theorien und Studien in dieser Richtung.
    Auch einige die das Kleinhirn in Verbindung bringen.

    Scheint ja (leider) noch nicht angekommen zu sein. Wenn ein verlässliches Verfahren entwickelt werden könnte, würde man sich ja auf beiden Seiten viel Zeit und Aufwand ersparen und könnte auch Verfälschungen/ Verzerrungen verhindern. Dann würde die Diagnose vllt auch objektiver anerkannt werden.

  • Ich denke dass es viele verschiedene Ursachen gibt, die alle zu einer Ausprägung von etwas führen können, das man Autismus nennt.
    Das Problem ist auch, dass beispielsweise die Erkenntnisse über die Rolle des Kleinhirns, vermutlich gerade in den Universitäten
    erstmals erwähnt wird, die meisten Radiologen, Ärzte usw, wissen nichts von einer höheren Rolle.
    Das dauert Jahre bis so etwas auf breiter Ebene bekannt wird.

    Man müsste mal die Studien nach verfolgen, oder sehen was darüber berichtet wird.
    Vielleicht gibt es ja Ansätze die sich daraus entwickelt haben oder Studien die diese hier zitieren.

    Ich habe aufgrund meiner Kleinhirnfehlbildung auch mit einigen Studien versucht Kontakt aufzunehmen.

  • Habt ihr davon schon gehört,

    Hallo,

    vor ca. 5 Jahren hatte ich mich im Zusammenhang mit meinem Autismus Eigenverdacht mit dem Thema befasst, weil ich es einfach gerne genauer wissen wollte wie nur über Befragung und Fragebögen. Ich wollte sehen können was evtl. mit meinem Hirn nicht stimmt oder anders ist, vor allem aber hätte ich es für mich von der Nachweisbarkeit eindeutiger gefunden.

    Damals gab es dazu 2 Probleme, jedenfalls verstand ich das so. Zum Einen gab es wohl kaum Kliniken in erreichbarer Nähe, die überhaupt ein funktionelles MRT hätten machen können. Zum Anderen, so war es zumindest damals beschrieben, wäre das wohl auch eine sehr teure Untersuchung gewesen die wohl auch die Krankenkasse nicht übernommen hätte.

  • Ich denke in dem Kontext häufig daran, dass ich als 15-Jährige mal ein EEG machen lassen musste und da eine Unregelmäßigkeit an einer Seite beobachtet wurde. Das wurde leider nicht weiter verfolgt (andere Geschichte) aber mich würde schon interessieren, ob es irgendwas mit ASS (oder ADHS) zutun haben könnte.

  • Ich habe mal Tante G***** bemüht. MRT ermöglicht eine Erkennung von Autismus schon ab dem Alter von 2 Jahren.
    Es wird allerdings nicht von der GKV bezahlt, sondern über den Zusatzbeitrag bzw. Zusatzleistung.

  • Ich habe mal Tante G***** bemüht. MRT ermöglicht eine Erkennung von Autismus schon ab dem Alter von 2 Jahren.
    Es wird allerdings nicht von der GKV bezahlt, sondern über den Zusatzbeitrag bzw. Zusatzleistung.

    würde bedeuten, da ich davon ausgehe, dass die Krankenkassen wirtschaftlich agieren (und ich persönlich keine Ahnung davon habe), dass ein MRT teurer ist als 2 oder mehr Termine mit einem Psychiater? Ist ja irre.

  • Es ist einfach noch nicht möglich das genau genug über MRT zu bestimmen.
    Ein MRT ist außerdem viel teurer.


    Die Kinder mit späterer ASD zeigen zwischen den beiden ersten Untersuchungen ein verstärktes Hirnwachstum, das zu einer messbaren Vergrößerung der Hirnoberfläche führte. Die Unterschiede waren subtil und eine Beziehung zur späteren ASD-Diagnose nicht auf den ersten Blick erkennbar. Nach der Analyse der Daten von einem Computer unter Anwendung eines Deep Learning Algorithmus (eine Variante des maschinellen Lernens) wurde ein Zusammenhang erkennbar.
    Der Algorithmus erkannte 30 von 37 ASD-Diagnosen (Sensitivität 88 Prozent, positiver Vorhersagewert 81 Prozent) sagte nur bei 4 von 142 Kindern eine Diagnose voraus, die später nicht klinisch bestätigt wurde (negativer Vorhersagewert 97 Prozent). Dies ist ein ziemlich gutes Ergebnis, das allerdings nur für Kinder mit einem hohen familiären Risiko gilt.
    Falls andere Forscher die Ergebnisse bestätigen sollten, könnte demnächst eine Frühdiagnose der ASD im ersten Lebensjahr möglich werden. Sinnvoll wäre sie aber nur, sofern effektive Behandlungsmöglichkeiten den Ausbruch der Erkrankung verhindern oder den Schweregrad abschwächen würden. Die MRT dürfte deshalb zunächst auf den Einsatz bei Studien beschränkt bleiben, in denen nach effektiven Behandlungsmöglichkeiten gesucht wird.

    3 Mal editiert, zuletzt von Backnetmaster (10. August 2021 um 14:51)

  • Ein MRT ist außerdem viel teurer.

    Kommt drauf an, ich habe schon ein MRT vom Gehirn bekommen, zur Abklärung eines Hypophysen-Adenoms. Die Überweisung für das MRT kam ganz einfach vom Hausarzt.

    So wie auch der Hausarzt beispielsweise eine Überweisung für eine humangenetische Untersuchung ausstellen kann, geht dann ebenso auf Kassenleistung.

  • würde bedeuten, da ich davon ausgehe, dass die Krankenkassen wirtschaftlich agieren (und ich persönlich keine Ahnung davon habe), dass ein MRT teurer ist als 2 oder mehr Termine mit einem Psychiater? Ist ja irre.

    Das sind beides komplett unterschiedliche Dinge. So ein MRT kann keine Diagnostik von Autismus nach der jetzigen gültigen psychiatrischen Definition erfüllen. Zu der gehört u.a. signifikante Einschränkungen in bestimmten Lebensbereichen. Ob diese vorliegen, wird man auf dem MRT kaum erkennen können. Man kann aber vielleicht abschätzen, wie wahrscheinlich es ist, eine Diagnose zu bekommen. Ein Ersatz für die Diagnostik ist das dann aber nicht.

  • @LenaMan zunächst einmal danke für den großen Text.

    Also das es sehr verschiedene Stärken der Autistischen Störungen wußte ich ja schon. Aber 1 Prozent hört sich ja an sich nicht viel an, aber wenn man bedenkt wie viel Menschen allein in Köln / Bonn Leben dann kommen da schon einige zusammen. Und die 1% sind ja nur eine Schätzung. Wer weiß also wie viel es in Wirklichkeit sind

  • @LenaMan zunächst einmal danke für den großen Text.

    Also das es sehr verschiedene Stärken der Autistischen Störungen wußte ich ja schon. Aber 1 Prozent hört sich ja an sich nicht viel an, aber wenn man bedenkt wie viel Menschen allein in Köln / Bonn Leben dann kommen da schon einige zusammen. Und die 1% sind ja nur eine Schätzung. Wer weiß also wie viel es in Wirklichkeit sind

    1% könnte aber passen. Ich habe mal gelesen, dass 800.000 bis 1,2mio Menschen in Deutschland im Spektrum unterwegs sein sollen. Das würde sich ja in etwa mit der Zahl aus dem Artikel decken.

    Wenn man auf eine Party geht, gibt es immer ein Risiko.

    Unsere Identität entnehmen Sie bitte dem beigefügten Auszug aus dem Melderegister. Gegen die Assimilierung in unser Kollektiv ist gemäß Assimilierungsdurchführungsgesetz (§666, Abs. 3/IV) kein Rechtsmittel zulässig. Wir bitten um Ihr Verständnis.

  • 1% könnte aber passen. Ich habe mal gelesen, dass 800.000 bis 1,2mio Menschen in Deutschland im Spektrum unterwegs sein sollen. Das würde sich ja in etwa mit der Zahl aus dem Artikel decken.

    Naja eine mio. Ich finde das sind auch schon echt eine Mänge

  • Naja eine mio. Ich finde das sind auch schon echt eine Mänge

    Wenn auch alle darunter fallen, die am Rande des Spektrums unterwegs sind, aber ansonsten eigentlich auf sich selbst gestellt überleben können finde ich die Zahl sehr passend. Ich würde doch mal schätzen, dass eigentlich fast jeder einen "komischen Kauz" kennt (oder selbst einer ist).

    Wenn man auf eine Party geht, gibt es immer ein Risiko.

    Unsere Identität entnehmen Sie bitte dem beigefügten Auszug aus dem Melderegister. Gegen die Assimilierung in unser Kollektiv ist gemäß Assimilierungsdurchführungsgesetz (§666, Abs. 3/IV) kein Rechtsmittel zulässig. Wir bitten um Ihr Verständnis.

    Einmal editiert, zuletzt von flori1994 (11. August 2021 um 02:23)

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