Autismus und Darm

  • Wenn dss so wäre, würde ich nicht von Veranlagung sprechen wollen

    Ein interessantes Zitat. Autismusdiagnosen nehmen zwar zu, aber es sind ja (noch?) nicht alle Menschen Autisten, auch nicht in chemisch oder Pestizid- belasteten Gebieten. Es müssen also schon Umweltfaktoren und eine Disposition zusammenkommen, glaube ich. Wenn das zuträfe, könnte es auch Autisten geben oder gegeben haben, die keine "Symptome", also keine für sie selbst stressigen, unangenehmen Wahrnehmungen oder Wahrnehmungsdifferenzen haben oder hatten.

  • Autismusdiagnosen nehmen zwar zu, aber es sind ja (noch?) nicht alle Menschen Autisten, auch nicht in chemisch oder Pestizid- belasteten Gebieten. Es müssen also schon Umweltfaktoren und eine Disposition zusammenkommen,

    Jain, sie nehmen so stark zu, dass es schon seit einiger Zeit umstritten ist, wie sich das überhaupt noch erklären lässt, ohne Umweltfaktoren miteinzubeziehen. Und ja, in manchen Gegenden waren die Anzahl der Diagnosen schon viel zu hoch, um mit den bisherigen Erklärungsmodellen noch vereinbar zu sein. In HongKong näherte man sich schon den 4% an, also weit entfernt von den noch vor gar nicht langer Zeit angenommenen 0,5-1%. Ich würde also sagen, es ist mindestens kontrovers. Und eben auch ein Tabuthema.

    Spektrum schrieb dazu schon in 2011:


    Neue Diagnosekriterien und gestiegenes Bewusstsein können nur einen Teil des scheinbaren Anstiegs an Autismus erklären.


    [...]
    Das Thema ist heikel. Eltern von autistischen Kindern fragen sich ständig, ob sie etwas hätten tun können, um die Erkrankung ihrer Kinder zu verhindern. Die Wissenschaftler nennen auch nur ungern mögliche Umweltfaktoren, weil dies an die schon vor langer Zeit verworfene Theorie erinnert, dass herzlose und gefühlskalte Mütter die Quelle für die Probleme der Kinder sein könnten. [..]
    Thomas Insel, der Direktor des National Institute of Mental Health in Bethesda in den USA, will die alten Diskussionen endlich beendet haben. "Nur beim Autismus ist der Anstieg so umstritten – bei vielen anderen Erkrankungen wie Asthma, Diabetes Typ 1 und Nahrungsmittelallergien wird es einfach akzeptiert, dass immer mehr Kinder betroffen sind." Seiner Meinung nach ist die Häufung von Autismusfällen ganz klar, und es müsste auch mehr Geld und Engagement in die Forschung nach möglichen Umweltfaktoren gesteckt werden.

    Wir haben mittlerweile mit https://mind-project.eu/ ein paneuropäisches Projekt, welches auch (nicht nur) an Umweltfaktoren forscht. Aber nach wie vor wird das natürlich nur ungern gehört.

    Also es kann sein, wie Du es sagst. Oder vielleicht eben auch alles ganz anders. Ich weiß es nicht.


  • Also es kann sein, wie Du es sagst. Oder vielleicht eben auch alles ganz anders. Ich weiß es nicht.


    Die Entstehung von Autismus ist vermutlich multifaktoriell und es gibt (Umwelt)Mediziner, die schon seit einiger Zeit sagen, dass u.a. Autismus immer mehr auftauchen wird in der Bevölkerung, eben weil sie diverse Faktoren wie z.B. Schwermetallbelastungen, Elektrosmog, Umweltgifte, Darmflora u.a. im Blick haben.
    Dass sich der Zustand des Körpers der Mutter auf das Kind auswirkt ist bekannt. ( Ein Einfluss von Tabak- und Alkohol und manchen Medikamenten auf die Entwicklung des Kindes im Mutterleib ist wohl schon lange anerkannt).

  • Wir haben mittlerweile mit mind-project.eu/ ein paneuropäisches Projekt, welches auch (nicht nur) an Umweltfaktoren forscht. Aber nach wie vor wird das natürlich nur ungern gehört.

    Ein neurobiologischer Ansatz ist schon mal gut.

    Ich habe vor einigen Jahren kleine Studien zu den Themen "gestörte Darmflora->autistische Symptome nehmen zu" und: "Glyphosat -> gestörte Darmflora" gelesen und an die EFSA oder ESA weitergeleitet (zuerst bin ich ein bisschen durchgereicht worden, Lebensmittelsicherheit war glaube ich nicht zuständig, sondern Düngemittel, oder umgekehrt), jedenfalls an alle Behörden, die mit der Weiterzulassung von Glyphosat befasst waren. Hat sie nicht interessiert. Vielleicht nimmt man auch ganz bewusst 1% Autisten in Kauf, um 100% Überbevölkerung satt zu kriegen.

    Die Frage wäre dann, ob es mit dem vorgeburtlichen Einfluss zuende ist, oder ob es akkumulativ ist, man also durch die Lebensführung auch noch was beeinflussen könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von Illi (16. August 2021 um 16:42)

  • Ich denke heute wird viel eher ein Kind zur Diagnose vorgestellt. Wenn man häufiger sucht, findet man häufiger. In meiner Schulzeit (Baujahr 82) kann ich mich nicht erinnern, dass Klassenkameraden irgendeine Diagnose hatten. Verhaltensauffällig waren viele. Heute witrd auch mehr integriert.

    Es hängt nicht nur von beeinflussenden Faktoren ab.

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