• Was wäre denn da das Leitsymptom, welches ausgeschlossen wurde?

    Eine (klinisch signifikante) Aufmerksamkeits- (und Konzentrations)störung.

    Ich zwar durchaus hin und wieder Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen, aber das ist nicht mein Default-Modus.

    Spoiler anzeigen

    Vor ein paar Tagen hatte ich es allerdings mal wieder "geschafft". Ich hatte den Brief mit dem Termin zwar zweimal gelesen, war aber dennoch exakt eine Woche zu früh zur richtigen Uhrzeit am richtigen Ort ;)

    Früher, zu Schulzeiten hatte ich jedoch oft das Problem, dass ich Sachen (temporär) nicht wiederfinden konnte, weshalb ich heute u. a. drei Impfpässe habe.

    Ich denke schon, dass ich da genetisch auch eine gewisse Anlage habe (mein Bruder hatte sehr starke ADHS-Symptome), aber meistens kann ich mich gut konzentrieren und ich habe mir auch gute Strukturen über die Jahre erarbeitet. Sorgfältig war ich fast immer, das wird auch in meinen Grundschulzeugnissen erwähnt und ich kann vermutlich an zwei Händen abzählen (keine RW), wie oft ich in meinem Leben zu spät kam.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Ich finde das Testen meiner Konzentration und Aufmerksamkeit sehr schwierig. Wenn ich weiß, dass ich irgendwie getestet werde, dann sammel ich natürlich alle meine Konzentration zusammen.

    Das Problem ist ja eher, dass mir die Konzentration abhanden kommt, wenn ich 2 Stunden im Homeoffice sitze und niemand mich "überwacht". Dann schaffe ich es nämlich nicht mehr, konzentriert zu bleiben. Oder wenn ich auf der Arbeit bin und alleine in meinem Büro. Dann gehen die ersten 1-2 Stunden vielleicht noch, und dann falle ich in ein Loch.

    Wenn aber jetzt der Chef rein kommt, dann bin ich natürlich ganz beschäftigt und kurzzeitig auch konzentriert. Und das ist ja auch die Situation in Diagnostiken oder Tests, da weiß ich, dass es auf meine Konzentration ankommt und ich mit aller Gewalt die Konzentration halten muss.

    Darum würde glaube ich jeder Konzentrations- oder Aufmerksamkeitstest bei mir keine Auffälligkeiten aufzeigen, da ich mich durchaus "zusammen reißen kann" für eine gewisse zeit. Und es ist nicht meine Natur, extra unkonzentriert zu sein. Ich versuche immer, mein bestes in solchen Tests zu geben und alles richtig zu machen.

    Ich glaube ein wirklich angemessener Test wäre es, wenn man jemanden eine Aufgabe gibt, für die er mehrere Tage braucht, und dann die Konzentrationsleistung überprüft und auch das andauernde und motivierte anhalten der Konzentration.

    Ähnlich wie Autisten auch gelernt haben, die meisten ihrer Probleme zu kompensieren und dies auch nicht einfach abschalten können. Wenn ich könnte/dürfte, dann würde ich meine Konzentration gerne Tagelang ausschalten ;)

  • Mach dir keine Sorgen: Es gibt Tests, die die Fähigkeit zur Dauerkonzentration abtesten x( War ätzend :lol: Und dass man als Erwachsener Kompensationsstrategien hat, war denen auch klar. Die haben alles, was ich an Kommentaren dazu gesagt habe, notiert, es gab neben den vielen Fragebögen ein sehr langes und ausführliches Erstgespräch, und im Abschlussgespräch kommen noch Verwandtenbefragung, Zeugnis-/ Vergangenheitssichtung... Wenn die da am Ende doch zu dem Ergebnis kämen, dass kein komorbides ADHS vorliegt, sondern leider alles vom Autismus kommt, wird mich das zwar sicher ziemlich frustrieren, weil dann die Hoffnung auf Besserung durch Medikamente futsch ist, aber Zweifel, dass die Diagnose zutreffend ist, werde ich sicher keine haben. Die haben sogar MRT, EKG und Blutwerte angefordert (wichtig für Ausschluss anderer Ursachen und um Kontraindikationen für Medikationauszuschließen).
    Meine Diagnostikstelle ist übrigens in Bonn. Kann ich definitiv empfehlen.

  • Wenn die da am Ende doch zu dem Ergebnis kämen, dass kein komorbides ADHS vorliegt, sondern leider alles vom Autismus kommt, wird mich das zwar sicher ziemlich frustrieren, weil dann die Hoffnung auf Besserung durch Medikamente futsch ist

    Warum?

    Bei ADHS ist Cannabis zwar populär, meine Diagnostikerin hatte ihren ADHS-Patienten in ihrer ehemaligen Praxis auch welches verschrieben. Aber die Studienlage ist dort sehr viel schlechter, sehr viel kontroverser als bei Autismus.

    Ich erahne zwar, dass Du ein anderes Medikament meinst, aber "die Hoffnung auf Besserung durch Medikamente" ist ja dennoch gegeben.

  • das Universitätsklinikum Hamburg hat sich gerade gemeldet, sie haben garkeine Termine mehr für eine ADHS Diagnostik. Sie meinte, es kommen immer mal neue termine rein, die sind aber auch sofort vergriffen.

    Das Neuropsychologische Zentrum Hamburg bietet in 2021 garkeine Diagnostik mehr an.

    Kennt jemand sonst noch möglichkeiten? Machen das auch Fachärzte?

  • @Dr. L84 Nein, Cannabiseinnahme ist in der Form, wie das einige praktizieren, keine Option für mich, und ich bin mir auch sicher, dass mir das keiner der Fachleute dort vorschlagen wird. Sollte es irgendwann als ein geeignetes leitliniengerechtes Medikament betrachtet werden, wäre das etwas anderes. Meines Wissens ist das aber nicht so.

    Einmal editiert, zuletzt von Grubber (28. Juli 2021 um 14:15)

  • @Dr. L84 Nein, Cannabiseinnahme ist in der Form, wie das einige praktizieren, keine Option für mich, und ich bin mir auch sicher, dass mir das keiner der Fachleute dort vorschlagen wird. Sollte es irgendwann als ein geeignetes leitliniengerechtes Medikament betrachtet werden, wäre das etwas anderes. Meines Wissens ist das aber nicht so.

    Wenn Du mit ADHS diagnostiziert wirst, wird man Dir wahrscheinlich ein wesentlich besser erprobtes Medikament vorschlagen, natürlich. Wenn Du nicht mit ADHS diagnostiziert wirst, .. weiß ich jetzt nicht, was leitliniengerecht bedeutet. Bis eine patentierte Cannabis-Sorte, die an Autisten ausprobiert wurde und als Medikament vermarktet werden soll zugelassen wird und vor allem wenn ja, dann auch in Deutschland, vergeht wahrscheinlich noch eine Weile. Aber die entsprechenden Studien/Verfahren laufen und ich wäre da eigentlich eher hoffnungsvoll.

  • das Universitätsklinikum Hamburg hat sich gerade gemeldet, sie haben garkeine Termine mehr für eine ADHS Diagnostik. Sie meinte, es kommen immer mal neue termine rein, die sind aber auch sofort vergriffen.

    Das Neuropsychologische Zentrum Hamburg bietet in 2021 garkeine Diagnostik mehr an.

    Kennt jemand sonst noch möglichkeiten? Machen das auch Fachärzte?

    also ich glaube nicht, dass es unbedingt UKE oder NPZ sein muss, wobei das vielleicht auch auf Deinen Anspruch ankommt. Eine so ausführliche Diagnostik wie Grubber sie hier schilderte, bekommst Du mit Sicherheit nicht überall. Und klar, UKE will jeder, da ist immer besonders schwierig.

    Bei mir war es so, dass mir meine Ärztin eine bestimmte Praxis empfahl, weil sie wusste, dass man da als Selbstzahler zügig einen Termin bekommt. Irgendwie hatte ich es aber nie geschafft, dort vorstellig zu werden. Ein paar Monate später hatte dann meine Ärztin selbst eine Kollegin bekommen, die ADHS-Diagnostik in ihrer Ambulanz durchführt. Das war für mich bequem, aber ob ich Dir das empfehlen soll, weiß ich jetzt auch nicht. Zumal Du dort als Neupatient vielleicht auch nicht zeitnah einen Termin bekommst, sogar ich hatte zwei oder drei Monate bis zum Termin gewartet.

  • @Dr. L84 Eben: Wenn bei mir nicht komorbid ADHS diagnostiziert wird, könnte ich mir vorstellen, dass möglicherweise trotzdem ein Behandlungsversuch mit den bekannten ADHS-Medikamenten unternommen wird (die Ambulanz führt ja auch Studien durch, und falls sich die Abgrenzung vielleicht doch nicht so klar vornehmen lässt, ist das möglicherweise gerechtfertigt). Wenn nicht, oder ein Versuch erfolglos ist, dann ist das so. Auf Cannabisversuche lasse ich mich nicht ein. Wie sich langjähriger täglicher Cannabiskonsum auswirken kann, habe ich im unmittelbaren familiären Umfeld (jetzt zum Glück nicht mehr), habe ich auf von Anfang an abschreckende Weise erlebt. Wenn es sich bei mir ähnlich auswirken würde (und aufgrund der genetischen Verwandtschaft und auch phänotypischen Ähnlichkeiten ist die Möglichkeit nicht zu leugnen), dann wäre mir der Preis viel zu hoch. Insgesamt ist mir das Thema Cannabis von allen Seiten her viel zu ideologiebehaftet, als dass ich zum jetzigen Zeitpunkt das Vertrauen hätte, dass ein Arzt mir das auf der Basis objektiv gewonnener wissenschaftlicher Erkenntnisse empfehlen oder davon abraten würde. Vielleicht ändert sich das ja irgendwann noch.

  • Insgesamt ist mir das Thema Cannabis von allen Seiten her viel zu ideologiebehaftet, als dass ich zum jetzigen Zeitpunkt das Vertrauen hätte, dass ein Arzt mir das auf der Basis objektiv gewonnener wissenschaftlicher Erkenntnisse empfehlen oder davon abraten würde. Vielleicht ändert sich das ja irgendwann noch.

    Bis dahin wird auf jeden Fall noch viel Aufklärungsarbeit nötig sein, besonders in Deutschland, ohne Frage. Wollte darüber hier jetzt eigentlich auch nicht diskutieren, aber soviel: eine Cannabis-Sorte, die an autistischen Kindern erprobt wird und für die Behandlung bei Autismus zugelassen wird, wird nicht allzuviel mit der Cannabis-Sorte zu tun haben, deren Konsumauswirkungen Du so nahe miterlebt hast. Eine solche bei Kindern auszuprobieren ist absolutes Tabu und würde kein seriöser Wissenschaftler machen, schon gar nicht auf Dauer. Wieauchimmer, ich wollte eigentlich nur Hoffnung verbreiten.

  • ich wollte eigentlich nur Hoffnung verbreiten.

    danke dafür. Tabuisierung darf wissenschaftliche Forschung nicht aufhalten, sofern ethische Maßstäbe gewahrt werden.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • danke dafür. Tabuisierung darf wissenschaftliche Forschung nicht aufhalten, sofern ethische Maßstäbe gewahrt werden.

    Ja, dem stimme ich klar zu. Es wäre definitiv wünschenswert, wenn grundsätzlich jede Substanz vorurteilsfrei und wissenschaftlich betrachtet würde hins. therapeutischem Nutzen und Risiko. Und dann entsprechend der Erkenntnisse sachorientiert und zielgerichtet eingesetzt werden könnte.
    Was du zu der Sorte schreibst @Dr. L84 finde ich interessant. Schwierig bei Medikamenten aus pflanzlicher Gewinnung ist halt immer die Reproduzierbarkeit der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe (quantitativ wie qualitativ). Das sehe ich derzeit zB auch im Hinblick auf Studienergebnisse noch mit gemischten Gefühlen (Aussagekraft).

    Wieauchimmer, ich wollte eigentlich nur Hoffnung verbreiten.

    Danke :)

  • Schwierig bei Medikamenten aus pflanzlicher Gewinnung ist halt immer die Reproduzierbarkeit der Zusammensetzung der Inhaltsstoffe (quantitativ wie qualitativ).

    Weiß ich nicht. Ich würde vermuten, dass da über Jahre bis Jahrzehnte hinweg mit Stecklingen derselben Mutterpflanze gearbeitet wird. So wie ich das verstanden hatte, hat das Unternehmen ihre Lizenz für die Sorte auch um Multiple Sklerose, Alzheimer, Epilepsie erweitert. Das ist ein riesen Markt, da kann man gleich tonnenweise ernten und dann sollte eigentlich auch das Geld dafür da sein, um bei jedem Durchgang eine Laboranalyse zu machen. Aber vielleicht ist das zu naiv, ich habe keine Ahnung wie die das machen und wie es bei den bislang vertrebenen Sorten geregelt ist.

  • Ich bin Cannabis-Patient, ich bekomme Bedrocan von Bedrocan.
    Das ist ein standardisiertes in Deutschland zugelassenes Medikament.
    Man kann die Analyse jeder Charge auch selbst einsehen.


    Bedrocan baut standardisierte Cannabis-Varianten mit einer konsistenten Zusammensetzung aus Cannabinoiden und Terpenen an. Unsere Cannabis-Produkte werden von unabhängigen Speziallabors auf die gewünschten Eigenschaften geprüft.
    Aufgrund der pharmazeutischen Qualität und der Exportmöglichkeiten dieser Produkte haben sich viele Wissenschaftler für eine Zusammenarbeit mit Bedrocan entschieden, um wissenschaftliche Studien und klinische Forschungsprojekte durchzuführen.
    Zertifizierungen: GMP

  • um nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen: hat man denn irgendeine Chance etwas gegen die Motivationsprobleme zu unternehmen? Also außer ADS-Diagnose besorgen und auf Ritalin/Adderall einstellen lassen (dauert noch...)? Ich hab für mich schon rausgefunden, dass Motivation nur mit Zwang funktioniert, selber zwingen aber nicht geht (Null Ansporn). Zu vereinbarten Terminen erscheinen hingegen kein Problem, weil dann ja jemand auf einen wartet. Leider gibts hier keine Kleinst-Fitnesstudios bei der man Einzel/Privatstunden bekommen könnte und bei Personal Trainern die zu einem nach Hause kommen gibts praktisch null Möglichkeit vorher zu sehen wer da taugt und wer nicht. Naja und das Problem, dass man dafür Kontakt mit anderen Menschen aufnehmen müsste bleibt dabei aber leider auch bestehen.

    Einmal editiert, zuletzt von deAlex (31. Juli 2021 um 15:16)

  • ich hab auch mal eine Packung Medikinet bekommen, war mir nur zu blöd, 52 Pillen waren da drin und meine Termine zum Pillenschreiberpsychologen nur alle 2 Monate, hab den gesagt das ich nix besonderes bemerkt hab, ich musste mich ja auch nicht sonderlich konzentrieren.. nur hätte es mich ziemlich generft, jedesmal nach nem neuem Rezept dahin zu fahren(mit Öffis), bin jetzt nicht mehr bei den(bei keinem), wurde vor 2 Jahren von dem Arbeitsamt zu Salo und Partner geschickt, da hatten sich die Termine überschnitten, telefonisch ging keiner dran, nach AB Nachricht kein Rückruf. Deswegen auch egal, hab regelmässig Risperidon bekommen, was ich dann ohne Arzt aus mir rausschleichen hab lassen.
    Adhs, mit oder ohne H, ich hab bei der Autismus Diagnose auch deswegen einen Termin gehabt, ich war in der Schule auch nie Zappelfillip, ja Konzentrieren geht auf Hausaufgaben eben nicht wenn die einen langweilen.
    Ich hab keinen guten Schulabschluss, nur qualifizierender Hauptschulabschluss hier in Bayern, hatte ja bis zur 4ten Klasse Noten fürs Gymnasium, nur haben die Eltern der fachmänischen Lehrerschaft eben vertraut das es besser ist einen ruhigen, freundlichen Schüler auf der Hauptschule zu lassen, und ab den Zeitpunk gings bei mir sowas von abwärts(soziales Umfeld) stand in der Pause nur noch in Ecken rum.

  • um nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen: hat man denn irgendeine Chance etwas gegen die Motivationsprobleme zu unternehmen? Also außer ADS-Diagnose besorgen und auf Ritalin/Adderall einstellen lassen (dauert noch...)? Ich hab für mich schon rausgefunden, dass Motivation nur mit Zwang funktioniert, selber zwingen aber nicht geht (Null Ansporn). Zu vereinbarten Terminen erscheinen hingegen kein Problem, weil dann ja jemand auf einen wartet. Leider gibts hier keine Kleinst-Fitnesstudios bei der man Einzel/Privatstunden bekommen könnte und bei Personal Trainern die zu einem nach Hause kommen gibts praktisch null Möglichkeit vorher zu sehen wer da taugt und wer nicht. Naja und das Problem, dass man dafür Kontakt mit anderen Menschen aufnehmen müsste bleibt dabei aber leider auch bestehen.

    Ich weiß auch nicht, was man gegen die Motivationsprobleme machen kann. Die meisten Tipps sind einfach, sich irgendwie mit Tricks dazu zu motivieren, seine Motivationsprobleme zu beheben. Was ja zum Scheitern verurteilt ist ;)

    Also ich hoffe tatsächlich, dass Medikamente irgendwas bringen. Vielleicht ist es einfach nur ein Hormonelles Problem. Ich hatte einmal Setralin bekommen, das erhöht den Serotonin-Level (Das "Glückshormon" oder auch Belohnungshormon). Das hatte mir sehr viel gebracht, denn plötzlich wachte ich schon motiviert auf und wollte Probleme lösen, statt mich einfach zu verkriechen. Leider hatte das Medikament viele Nebenwirkungen. Aber für eine kurze Zeit konnte ich wirklich einige Dinge klären, die wichtig waren.

  • Ich weiß auch nicht, was man gegen die Motivationsprobleme machen kann. Die meisten Tipps sind einfach, sich irgendwie mit Tricks dazu zu motivieren, seine Motivationsprobleme zu beheben. Was ja zum Scheitern verurteilt ist ;)
    Also ich hoffe tatsächlich, dass Medikamente irgendwas bringen. Vielleicht ist es einfach nur ein Hormonelles Problem. Ich hatte einmal Setralin bekommen, das erhöht den Serotonin-Level (Das "Glückshormon" oder auch Belohnungshormon). Das hatte mir sehr viel gebracht, denn plötzlich wachte ich schon motiviert auf und wollte Probleme lösen, statt mich einfach zu verkriechen. Leider hatte das Medikament viele Nebenwirkungen. Aber für eine kurze Zeit konnte ich wirklich einige Dinge klären, die wichtig waren.

    war das vielleicht ein Placebo-Effekt? Sertralin hat mich nur mehr ins Chaos getrieben, und vielleicht Probleme verstärkt als Glück auszulösen. Ich bin froh das ich das Zeug nimmer hab, ich kann wieder Träumen.. (im Schlaf) kann mir einen runterholen wenn mir danach ist.. und hab nicht das ständige Gefühl der Überhitzung im Kopf, usw. Sertralin nie wieder! Mit dem Zeug gingen bei mir so viele Hobbys verloren.. das geht erst nach Jahren die wiederzuentdecken.

    Einmal editiert, zuletzt von Clear (1. August 2021 um 21:40)

  • Ich kenne die Problematik auch. Mir wurde von meiner PT empfohlen, ADHS abklären zu lassen in einer auf ADHS bei Erwachsenen spezialisierten Ambulanz, um zu erfahren, ob evtl. eine Medikation hilfreich sein könnte. Bereits am Ende des Erstgespräches wurde mir gesagt, dass sehr wahrscheinlich auch ADHS vorliegt. Dabei wurde schon immer wieder abgegrenzt zwischen "Das gehört eher zum Autimus." und "Das gehört zu ADHS." Außerdem wurde ich gefragt, ob ich bereit sei, eine neuropsychologische Testung durchführen zu lassen (gut 2 Stunden mit Extra-Termin, dazu diverse weitere Fragebögen). Für die letztliche Diagnosestellung sei das nicht zwingend erforderlich, aber sie würden gerne ADHS und Autimus genauer voneinander abgrenzen (die suchen halt auch immer Leute für Studien, ich habe da auch direkt Bögen bekommen zur Anmeldung...). Das Abschlussgespräch steht noch aus, entsprechend kenne ich auch die Resultate der neuropsychologischen Testung noch nicht.
    Was ich damit sagen will: Wenn man so hohen Leidensdruck hat, dass man in Erwägung zieht, ggf. Medikamente einzunehmen, kann eine ADHS-Diagnostik zusätzlich zur Autismusdiagnose schon sinnvoll sein. Für mein Selbstverständnis ist die Zusatzdiagnose jetzt nicht so relevant, aber ich finde es gut, dass zumindest dort in der Ambulanz sehr sorgfältig gearbeitet und eine saubere Abgrenzung angstrebt wird. Ich bin jetzt ganz optimistisch, dass auch die medikamentöse Behandlung dort sorgfältig durchgeführt und angepasst wird, denn es scheint in deren Interesse zu sein, genauer abgrenzen zu können, welche Symptomatiken eben verbessert werden können und welche nicht.
    Ganz so simpel, dass alle Symptome auch von der Autismusdiagnose abgedeckt würden, ist es nämlich nicht, das zeigt auch auch diese Präsentation bez. ADHS und Autismus: http://www.adhs-deutschland.de/Portaldata/1/R…_FangmeierT.pdf Ich fand vor allem die tabellarische Gegenüberstellung ab Folie 34 ziemlich aufschlussreich: Was nach außen identisch aussehen kann, kann unterschiedliche Hintergründe haben. Und bei mir sind das einerseits sehr viele, die auf der ASS-Seite stehen, einige aber stehen auf der ADHS-Seite, und vor allem gibt es eine starke Situationsabhängigkeit: In bestimmten Fällen sind die gleichen Symptome je nach Situation / Kontext innerlich der AHDS-Seite oder, eben bei anderem Kontext / Situation der ASS-Seite zuzuordnen.

    Darf ich fragen wo du die Diagnostik machen lässt? Hab mir jetzt alles durchgelesen aber es nicht gefunden, sorry wenn ich es überlesen habe.
    Ich warte auf einen Termin zur Diagnostik in Hamburg ab 2022, das wär schon mal was. Da beides bei mir nur Verdachtsdiagnose mündlich über Psychiater ist, will ich das mal sauber abklären/abgrenzen, auch in Bezug auf Medis.

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