Angst das Diagnose nicht anerkennt wird.

  • Hallo,

    Ich hab Angst das irgendwann meine Diagnosen Frühkindlicher Autismus, ADS und legasthenie irgendwann nicht mehr anerkennt werden, ich das neu diagnostizieren lassen soll und das dann dabei ein falsches Ergebnis heraus kommt, das ich das angeblich nicht hätte,...

    Ist das überhaupt realistisch?
    Wie wahrscheinlich ist das?

  • Ich glaube es gibt bestimmte Dinge, wo man Diagnosen vorweisen muss die ein bestimmtes Alter nicht überschreiten dürfen.
    Ich mein das war beim SbA so.
    Wenn du sowas beantragst muss die Diagnose die du angeben willst ein bestimmtes Alter haben, also sowas wie nicht älter als 2 Jahre oder sowas.
    Manche wollen halt ein aktuelles Schreiben bzw Bestätigung haben.
    Auch weil sich Diagnosen und deren Kriterien oder Vorgehensweise diese festzustellen im Laufe der Jahrzehnte ändern können.
    Als ich meine erste AS-Diagnose bekommen habe, hatte man zum Beispiel noch keine Aspietests gekannt und einiges was es heute an Fragebögen gibt, war damals noch sehr neu, nicht jede Klinik oder Praxis hat diese überhaupt gekannt und dann auch nicht angewendet.
    Bei einem Kinderpsychologen habe ich damals nachdem ich einen Intelligenz und Empathietest gemacht habe, mit so Bildkarten wo man interpretieren sollte die AS-Diagnose bekommen.
    Nur wenige Monate später im Heim gab es auch einen Psychologen und der glaubte bei mir kein AS zu erkennen, aber seine Sichtweise auf AS war eine komplett andere, und auch näher an den Originalbeschreibungen von Hans Asperger angelehnt, was man an meinen alten Akten auch entnehmen kann.
    Da wurde gesagt das ich keine sichtbar erkennbare Negativhaltung meiner Mutter gegenüber erkennen kann und ich auch keine von Asperger typischen beschriebenen Gesichtsmerkmale aufweise. Ich habe lediglich autistische Züge welche sich in meinen ungewöhnlichen Interessen und dem Beharren diese ausleben zu wollen deutlich zeigen.
    Ich denke viele können einem eine Diagnose absprechen, aber das ist dann auch nur wieder eine von vielen Diagnosen die man irgendwo bekommen hat, die andere Diagnosen nicht automatisch entwerten.
    Gerade in der Psychiatrie kann man nicht sagen das eine Diagnose fest ist oder eben grundlegend auszuschließen ist, wenn man sie nicht durch Genetik oder sonstwas belegen kann.
    Wenn der Patient selbst sagt er sieht sich in dieser Diagnose, und andere Ärzte bestätigen das, sollte man auch weiterhin Hilfen bekommen.
    Falls du jemals auf einen Arzt triffst, der dir die Diagnose aberkennt, dann lass dir begründen warum, und schau ob da was dran ist.
    Ich habe sowas schon erlebt und von dem was ich über AS weis, kann ich sagen das diese wenigen Ärzte Unrecht hatten, eine davon hat sich meine Probleme nichtmal genau angeschaut und die mit den aktuellen Diagnosekriterien verglichen. Sie kam nur mit "Ja Sie reden ja nicht wie ein Roboter" und meinte ich sei stattdessen schizoid. Das ich Auffälligkeiten schon seit dem ich 3 Jahre alt bin hatte, hat sie scheinbar auch übersehen.
    Das ist auch der Grund warum ich bei mir Autismus auch eher vermutet habe als eine Persönlichkeitsstörung.
    Diese treten meist eher später auf und auch auf Grund von äußeren Gegenheiten.
    Ich weis nur nicht wie das mal sein wird wenn ich einen neuen SbA brauche, zB falls ich eine neue Einschränkung erlange durch zB Unfall, Arbeit oder Alter, dann bewegungseingeschränkter bin oder sowas, und den deswegen neu feststellen lassen muss. Da muss ich auch wieder den Autismus angeben aber die Diagnose würde dann auch schon älter sein und ich weis nicht ob die das dann noch akzeptieren, auch wenn es nachgewiesen ist, das AS nicht irgendwann weg ist und man das immer haben wird.
    Da könnte es passieren das sie mir den SbA nicht mehr unbefristet ausstellen. Im Moment habe ich den zwar mit nur 50, aber immerhin unbefristet.

    Go bad or go home!

  • Achja, ich glaube auch nicht das es sowas wie "Hat definitiv kein XY" als Diagnose gibt.
    Also ein Diagnoseschreiben wo ein Arzt sowas schreibt was man nicht hat, sondern eher ein Schreiben wo dann steht das man eben was anderes hat was man vorher nicht vermutet hat.
    Vielleicht kann ich mich auch irren.
    Denke eher das sowas da drinn stehen kann wie "Patient hat XY vermutet, aber wir konnten keine nennenswerten Symptome die dazu passen feststellen"
    Das sagt dann aber nur etwas über deren Diagnoseverfahren aus, und belegt nicht das du das nicht doch haben könntest.

    Go bad or go home!

  • Dass bereits gestellte Diagnosen "nicht anerkannt" werden, halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Warum soll sowas passieren?

    Diagnosen sind mir mittlerweile relativ egal. Ich habe mir oft genug den Kopf darüber zerbrochen (RW). Ich passe ohnehin in keine richtige "Schublade" rein. Vielleicht ist es auch besser so. Ich bin einfach Ich.

    Achja, ich glaube auch nicht das es sowas wie "Hat definitiv kein XY" als Diagnose gibt.

    Doch, die gibt es. Das sind Negativdiagnosen bzw. Ausschlussdiagnosen. Diese werden mit dem Kürzel "A.v." (Ausschluss von) vermerkt.

  • ich habe einen Ausschluss von Depressionen bekommen, als ich meine Autismus Diagnose bekommen habe.

    Vielleicht bekomme ich meine Depressionen Diagnose aber wieder zurück.

    Mich stört es irgendwie, wenn meine Probleme nicht anerkannt werden und mit Diagnose, kann man belegen, das man das hat.

  • @Sonnenseele
    Wenn du zum Beispiel sagst, das du frühkindlichen Autismus Hast und jemand sagt, glaube ich nicht, du musst das bei einem bestimmten Arzt neu diagnostizieren lassen oder der Arzt sagt, ich glaube den anderen Arzt nicht, ich will das selbst diagnostizieren,...

  • Vielleicht bekomme ich meine Depressionen Diagnose aber wieder zurück.

    Depression können kommen, gehen, wieder zurückkommen und dann nochmals gehen um wieder zurückzukommen. Wenn du zur Zeit nicht deprimiert bist bedeutet das nicht dass du nie wieder die Diagnose Depression bekommst.

    Dass meine Beiträge so oft editiert werden hat meistens aber nicht immer damit zu tun dass ich sowohl grammatikalische oder syntaktische wie auch stilistische oder einfache Schreibfehler nicht immer sofort sehe und sie deswegen nachträglich korrigieren muss.

  • @Jirougorou
    Ich fände es ziemlich unprofessionell und anmaßend, wenn irgendein x-beliebiger Arzt zu mir sagen würde: "Ich glaube nicht, dass sie x,y oder z haben!"
    Mit "Glauben" kann man keine fundierte Diagnose stellen. Etwas anderes ist es natürlich, wenn man gezielt eine bestimmte Diagnose bei einem Spezialisten überprüfen lassen will. Aber selbst dann würde der Arzt nicht sagen "Ich glaube nicht", sondern so etwas wie "Meiner Einschätzung nach liegt x,y,z nicht vor" oder so ähnlich.

  • Es gibt doch gesichterte Diagnose mit dem G vermerkt.

    Hätte auch Angst das evtl bei neuer Diagnosen die eine Einschränkung ergeben mir die Schwerbehinderung aberkannt wird. Wenn ein höher Stufung beantragen würde. Viele Raten Merkzeichen zu beantragen.

    Hätte aber ehrlich keine Kraft nochmals die Diagnosik bei Autismus zu durchlaufen und den Wartezeiten ist sehr unwahrscheinlich.

    Meine Asperger Diagnose ist gesichert und so immer auf der Logopädie Verordnung

    Das Do ist der Weg. :prof:

  • Doch, die gibt es. Das sind Negativdiagnosen bzw. Ausschlussdiagnosen.

    Ah okay das wusste ich nicht.


    Dass bereits gestellte Diagnosen "nicht anerkannt" werden, halte ich für äußerst unwahrscheinlich. Warum soll sowas passieren?

    Also mir ist das ende der 90er Jahre so passiert. Ich hatte ja eine Diagnose zu AS, aber als ich dann in dieses Erziehungsheim gekommen bin, wo es auch eine Psychiatrie und Therapien gab, wurde der AS auch angesprochen aber die haben das in die Akte so reingeschrieben das ich es nicht habe sondern nur autistische Züge.

    Ich kann aber auch sagen das das so ziemlich egal ist.
    Ich habe ja nun wieder eine AS Diagnose bekommen, trotz dieser Sache von damals.


    oder der Arzt sagt, ich glaube den anderen Arzt nicht, ich will das selbst diagnostizieren,...

    Ja so war das bei mir in dem heim damals. Die haben sich nicht wirklich dafür interessiert was die in der Psychiatrie hier in Nürnberg damals schrieben und was der Kinderpsychologe in Aachen diagnostiziert hat auch nicht. Also sie haben das jedenfalls nicht einfach so übernommen.

    Go bad or go home!

  • Also mir ist das ende der 90er Jahre so passiert. Ich hatte ja eine Diagnose zu AS, aber als ich dann in dieses Erziehungsheim gekommen bin, wo es auch eine Psychiatrie und Therapien gab, wurde der AS auch angesprochen aber die haben das in die Akte so reingeschrieben das ich es nicht habe sondern nur autistische Züge.

    Manchmal werden AS und "autistische Züge" synonym verwendet, obwohl es zwei unterschiedliche Dinge sind.

    Aber abgesehen davon dürfen Diagnosen nicht einfach so ungeprüft geändert bzw. revidiert werden.

  • Manchmal werden AS und "autistische Züge" synonym verwendet, obwohl es zwei unterschiedliche Dinge sind.

    Aber abgesehen davon dürfen Diagnosen nicht einfach so ungeprüft geändert bzw. revidiert werden.

    Ja das kann sein. In dem Schreiben war aber eindeutig davon die Rede das autistische Züge vorhanden sind, jedoch ein Aspergersyndrom nicht erkennbar sei oder so ähnlich.
    Ich vermute die wollten damit einfach sagen das ich mich in dem heim so gut anpassen konnte das zwar weiterin autistische Züge erkennbar sind, es aber für ein AS nicht ausreichen würde oder so.

    Go bad or go home!

  • @Jirougorou
    Wie alt bist du? (Übergang zum erwachsenenalter?)

    Bist du in medizinischer behandlung?

    meine ärzte schreiben die diagnosen mit in die berichte. sie wird nicht jedes mal neu bestätigt. aber dadurch "lebt sie weiter". es geht also nur darum, dass jemand bestätigen können sollte, dass du immer noch probleme/ einschränkungen hast im leben.

    mein bruder hat eine schwere geistige behinderung. da ist auch noch nie jemand auf die idee gekommen, dies in frage zu stellen. wenn allerdings jemand krebs hatte, oder eine psychische erkrankung wie z.b. psychose, dann kann sich dies ja schon ändern. deswegen ist es sinnvoll, dass danach gefragt wird. aber es ist eigentlich auch klar, dass bestimmte umstände sich eben nicht ändern lassen und auch nicht verschwinden.
    nur beim übergang zum erwachsenenalter habe ich schon oft gehört/ gelesen, dass bestimmte einschränkungen neu nachgewiesen werden müssen, als wäre man mit dem 18. geburtstag plötzlich ein neuer mensch. meistens geht es dabei um merkzeichen oder die höhe des GdB in bezug auf den schwerbehindertenausweis.

  • ich bin schon über 18.
    Diagnosen hatte ich nur ADS, Legasthenie und Depressionen vor meinem 18ten Geburtstag.

    Autismus wurde bei mir erst viel später diagnostiziert und ADS wurde wieder mit bestätigt.

  • Bei Legasthenie erlebe ich gerade, dass diese Diagnose im Schwerbehindertenrecht von sehr eigenwilligen Sozialrichtern nicht akzeptiert wird, wenn man die Schule abgeschlossen hat, was ja grundsätzlich Quatsch ist, wenn man die ....ach, das führt hier zu weit.

    Einigen wir uns auf "Quatsch" ;)

    In den Beurteilungsgrundlagen zur Legasthenie heißt es "GdB 20-40", wenn die Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung noch nicht "ausgeglichen" sind - was immer das bedeutet.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Eine andere Sache ist die Bewertung des Ausmaßes dieser bei dir @Jirougorou diagnostizierten Diagnosen.

    Ich frage mich allerdings, weshalb du denkst, dass deine Diagnosen erneut gestellt werden sollten oder wer sie in Frage stellen könnte?

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

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