Kennt ihr So etwas auch?

  • Hallo Leute, ich mache mir schon einige Zeit Gedanken über eine spezielle Verhaltensweise z.B. wenn ich etwar Sport treiben will. Also wenn ich dann hier im Park joggen will, oder ich laufe unsere Treppen rauf und runter. Sagt mir eine Stimme in meinem Kopf : "Was soll das , hast du nichts besseres zu tun?" Aber wenn ich nun so wie so nach oben muß, und die Treppe nehme statt den Aufzug bleibt bei mir alles still.
    Daher nun meine Frage: Ist das nun typisch autistisch, oder ehr typisch Nitram?
    Habt ihr so etwas in der Art auch schon mal erlebt oder ehr nicht. Was meint ihr dazu??

  • Also Körperlich bin ich eigentlich noch sehr gesund, auch vom Alter her bin ich eigentlich noch zu jung (56).
    Aber es ist mein Gehirn das es mir unmöglich macht draußen eigenständig zu Leben.
    Ich habe Krankheiten wie z.B.
    Alzheimer \ Algemeine Demenz \ fokale Epilepsie \ Lokale Konversation Störungen usw
    Das drückt sich z.B. dadurch aus: Ich kann mich an sehr vieles erinnern was schon Jahre zurück liegt, aber was gestern, oder heute Vormittag war, daran fehlen mir jegliche Erinnerungen. :m(:

  • Ich kenne so etwas nicht, bin ich eigentlich immer froh, wenn ich mich mal dazu überwunden habe, radfahren oder spazieren gegangen zu sein.
    Insofern auch pro Typisch Nitram.

    Aber, wenn ich diese Frage stellen darf, wie ist es denn, mit diesen Diagnosen und dem Wissen zu leben, dass man so vieles vergisst und immer mehr vergessen wird?
    Ich stelle mir das sehr schwierig vor, Demenzkranke haben mir immer sehr leid getan.

    Du musst natürlich nicht antworten, wenn du nicht möchtest.

  • Manchmal kommen mir die Dinge, die ich tue auch sinnlos vor.

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    Glaub nicht alles, was du denkst.
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  • (...) eine spezielle Verhaltensweise z.B. wenn ich etwar Sport treiben will. Also wenn ich dann hier im Park joggen will, oder ich laufe unsere Treppen rauf und runter. Sagt mir eine Stimme in meinem Kopf : "Was soll das , hast du nichts besseres zu tun?" (...)
    Daher nun meine Frage: Ist das nun typisch autistisch, oder ehr typisch Nitram?

    Typisch autistisch, das weiß ich nicht. Aber solche Anfälle von "Warum mach ich das?" kenne ich auch, z. B. beim Joggen früher: "Du könntest nach 40 min auch aufhören" oder beim Schwimmen: "Die letzten vier Bahnen kannst du auch mal sein lassen". Und ich glaube, man muss schon sehr verbissen sein, um solche Unlustgefühle oder Sinnzweifel nicht gelegentlich zu haben.

    "Ich kämpfe nicht, ich behaupte mich." - "Ich will nicht siegen, ich will sein." (Georg Kaiser)

  • Ich habe Krankheiten wie z.B.
    Alzheimer \ Algemeine Demenz \ fokale Epilepsie \ Lokale Konversation Störungen usw
    Das drückt sich z.B. dadurch aus: Ich kann mich an sehr vieles erinnern was schon Jahre zurück liegt, aber was gestern, oder heute Vormittag war, daran fehlen mir jegliche Erinnerungen.

    oh wie übel!

    Gibt es auch Erinnerungsprobleme mit uns im Forum?

  • beim Joggen früher: "Du könntest nach 40 min auch aufhören" oder beim Schwimmen: "Die letzten vier Bahnen kannst du auch mal sein lassen".

    Bei mir ist das umgekehrt. Beim Joggen: "Och, 3km mehr sind noch drin" oder beim Schwimmen: "Ich mach heute mal 4 Bahnen mehr".
    Weniger machen, als ich mir vorher vorgenommen habe, kommt bei mir beim Sporttreiben kaum vor. Ich muss mich oft eher bremsen, dass ich es nicht übertreibe.

    Aber ich bin in der Beziehung wohl etwas strange. :roll:

  • Aber, wenn ich diese Frage stellen darf, wie ist es denn, mit diesen Diagnosen und dem Wissen zu leben, dass man so vieles vergisst und immer mehr vergessen wird?
    Ich stelle mir das sehr schwierig vor, Demenzkranke haben mir immer sehr leid getan.

    Du musst natürlich nicht antworten, wenn du nicht möchtest.

    Na ja, schön ist das echt nicht. Besonders wenn ich ein Buch lese, oder eine Serie schaue, dann kann ich mich nicht daran erinnern was vorher gewesen ist. Also das nervt schon sehr.
    Aber ich habe mich jetzt einfach mit allem abgefunden und nehme mein Leben so wie es nun mal ist. ;)

  • Bei mir ist das umgekehrt. Beim Joggen: "Och, 3km mehr sind noch drin" oder beim Schwimmen: "Ich mach heute mal 4 Bahnen mehr". Weniger machen, als ich mir vorher vorgenommen habe, kommt bei mir beim Sporttreiben kaum vor. Ich muss mich oft eher bremsen, dass ich es nicht übertreibe.

    Aber ich bin in der Beziehung wohl etwas strange. :roll:

    Ich kenne beides. Früher habe ich gerne abgekürzt, in letzter Zeit mache ich eher eine Extrarunde oder nehme die Treppe statt dem Aufzug. Ist mir aber irgendwie suspekt.

    @Nitram Wie geht dir das mit dem Forum oder der elektronischen Kommunikation allgemein? Hilft es, dass man nachlesen kann, was da war oder frustriert das eher?

    Moderatorenbeiträge sind an der grünen und fetten Schrift erkennbar! Alles andere stellt meine persönliche Meinung als Forennutzerin dar.

    Einmal editiert, zuletzt von Schwarze Katze (25. Juli 2021 um 10:25)

  • in letzter Zeit mache ich eher eine Extrarunde oder nehme die Treppe statt dem Aufzug. Ist mir aber irgendwie suspekt.

    Wenn man sehr weit zurückblickt, ist das auch nicht "normal". Der Urmensch tat gut daran, sich körperlich zu schonen, wann immer es möglich war. Er benötigte seine körperliche Energie zur Nahrungsbeschaffung und -zubereitung und auch mal, um Gefahren auszuweichen.
    Es liegt also eher in unser Natur, wann immer es geht, körperliche Anstrengung zu vermeiden.

    Der Urmensch dürfte aber auch keine der heute üblichen Zivilisationskrankheiten gehabt haben, die aufgrund von Bewegungsmangel entstehen. Das ist bei mir einer der Punkte, der mich gerne und oft Sport treiben lässt. Mit ausreichend körperlicher Bewegung bin ich ausgeglichener, kann besser schlafen, bleibe beweglich und fit und habe kaum Gewichtsprobleme. Fühle mich einfach insgesamt wohler. Das ist für mich allein schon Anreiz genug, immer die Treppe zu nehmen, alles was geht, zu Fuß zu erledigen und gerne Sport zu treiben. Dieses "Was tue ich hier eigentlich?" kenne ich in Bezug auf körperliche Anstregung nicht.

    Ich habe allerdings auch nur einen minimalen inneren Schweinehund im Erbgut. Ich stamme aus einer total sportverrückten Familie. ;)

  • @Scharze Katze, nun wie (ich glaube schon mal so anders) gesagt, habe ich mich mit der Zeit damit abgefunden. Das gehört jetzt nun mal zu mir und ich als auch alle anderen müssen sich damit abfinden.
    schämen ist also nicht unbedingt der richtige Begriff. Jedoch überlege ich dabei durchaus wie meine Aussagen auf andere wirken.

  • Bei mir ist das umgekehrt. Beim Joggen: "Och, 3km mehr sind noch drin" oder beim Schwimmen: "Ich mach heute mal 4 Bahnen mehr". Weniger machen, als ich mir vorher vorgenommen habe, kommt bei mir beim Sporttreiben kaum vor. Ich muss mich oft eher bremsen, dass ich es nicht übertreibe.

    Aber ich bin in der Beziehung wohl etwas strange. :roll:

    boah darüber freue ich mich total für dich und wünschte, ich hätte auch ein Quäntchen weniger Urmensch in mir.

    Denn ich kenne das Problem @Nitram. Bei jeder nicht notwendigen Bewegung kommt mein kleiner innerer Zweifler und fragt, was ich hier eigentlich tu. Einfach ohne Ziel oder ohne etwas zu transportieren durch die Gegend "rennen". Damit kommt mein Hirn nicht klar.

    Allerdings kenne ich das auch von vielen NTs.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • Ich kenne dieses "Was tue ich hier eigentlich?" leider zu Genüge von meiner früheren Arbeit in der ärztlichen Patientenversorung, wenn ich Dienst nach Vorschrift machen musste, anstatt meine Arbeit möglichst sinnvoll, effektiv und hilfreich auszuüben.

    Das war extrem frustirerend für mich, und ist einer der Gründe, warum ich nicht mehr zurück in die unmittelbare ärztliche Arbeit am Patienten möchte. Ich könnte das auf die Dauer nicht mehr ertragen.

  • Also Körperlich bin ich eigentlich noch sehr gesund, auch vom Alter her bin ich eigentlich noch zu jung (56).

    Nitram, ich bewundere deinen Gleichmut. Außerdem freue ich mich stets Beiträge von dir zu lesen.

    Mit 56 bist du in der Tat "leider" noch sehr jung. Hoffentlich verletzte ich keine deiner Grenzen wenn ich schreibe, dass ich dankbar bin, dass du in einem Hilfesystem (Pflegeheim) bist, so dass du möglichst lang und möglichst gut leben kannst. Mir sind mehrere Fälle bekannt, wo ähnlich "junge" Patienten sprichwörtlich extrem tief gefallen sind, bevor sie passende Unterstützung erhalten haben.


    (...) wenn ich Dienst nach Vorschrift machen musste, anstatt meine Arbeit möglichst sinnvoll, effektiv und hilfreich auszuüben.

    Das kommt mir schmerzlich-bekannt vor. Viel Reibung mit Vorgesetzten und Arbeitsumfeld im Bestreben Arbeitsabläufe zu verbessern und letztlich anderen Menschen zu helfen. Sehnlich hätte ich mir Verständnis und Unterstützung gewünscht. Und typischerweise höre ich nach dem Ausscheiden, wie toll meine Arbeit war und wie sehr die Änderungen langfristig geholfen haben. Das kam nie innerhalb eines Beschäftigungsverhältnisses leider.

    ~
    "Cause everybody’s got a part in the game
    And everybody’s got a cross they can claim
    And everybody’s got somebody to blame
    But we all must find our own way yeah, yeah"
    ~

    (Amos Lee)

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