Nonverbale Kommunikation: ASS als Sender

  • Zuerst: Sollte dieses Thema irgendwo behandelt worden bitte ich um ein Link dazu. Nur mit den Suchbegriffen wie im Titel kommen fast alle Themen hoch ... :/

    Ich hatte letztens mal wieder Streit. Mein Frau war (mal wieder) angepisst aufgrund meiner Non-Verbalen Kommunikation (Ich bin der Autist!). Mein Hinweis, dass ich Autist bis, und ich nonverbale Kommunikation nicht machen kann wurde abgebügelt mit "Jeder macht Non Verbale Kommunikation". Zudem ein Verweis das das nirgendens in den Büchern stände. Ja. Da hat sie recht - es geht nur darum das der NT Non Verbale Kommunikation macht, die der ASS nicht versteht. Aber ich habe nicht gefunden wie es anderes herum ist. Hat da jemand Hinweise zu? Möglichst ein Buch / möglichst offizielle Webseite? Damit kann ich am besten argumentieren.

  • Wie lange seid ihr denn schon zusammen? Muss man sich tatsächlich über sowas Streiten und das belegen müssen? Du bist doch wie du bist. Sollte nicht jeder so akzeptiert werden? Was sie aus deinem Verhalten interpretiert, ist doch erstmal aus ihrer eigenen Erfahrung geprägt. Vielleicht könnte sie versuchen, statt zu interpretieren, dich direkt anzusprechen wie sie sich gerade wahr nimmt, damit du eine Chance hast darauf zu reagieren? Im Prinzip ist es bei NTs ja gerne so, dass man zwischen den Zeilen lesen können soll (RW). Davon halte ich nichts und ich kann das auch nicht. Kommunikation funktioniert nur wenn sie klar ist und nicht durch irgendwelche Erwartungen und Interpretation.

    Ich habe jetzt leider keinen Buchtitel für dich, aber ich hoffe meine Antwort ist trotzdem ok. Ich hoffe, ihr findet eine Lösung. Im allgemeinen helfen vielleicht Bücher über Kommunikationstechniken.

  • Ja, man sollte erwarten, dass man sich in der Partnerschaft an den Partner anpasst. Ich mache da mein Möglichstes. Aber keine Ahnung wieso das von Ihrer Seite aus nicht klappt. Ich kann nur sagen, es ist mit dem Kind massiv eskaliert. Ich schiebe das also auf die Hormone. Aber trotzdem kann ich kann es nicht als Ausrede akzeptieren. Daher muss ich schwere Geschütze auffahren (RW) und brauche da was schriftliches. Alles andere klappt nicht. Im Buch "Das Asperger-Syndrom: Sexualität, Partnerschaft und Elternsein" gibt es ein "Handbuch für Ihren Aspperger". 10 Punkte. Ich bin mit Ihr vier Punkte durchgegangen. Vorgelesen und es aus meiner Sicht erläutert. Aber es ist, als hätte ich es nie gemacht. Bis auf: Sie will jetzt von dem Buch nichts mehr hören. Wenn das Kind nicht wäre... :(

  • Vielleicht wäre eine Paartherapie nützlich, wobei der Therapieut etwas über AS wissen müsste. Sowas wäre dann auch eine offizielle Seite, die manche Dinge besser erklären könnte - vielleicht.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • "Jeder macht Non Verbale Kommunikation"

    Auf diese Aussage ist meine Antwort "Ich bin nicht jeder.", gefolgt von der Frage wo ich den nonverbale Kommunikation betreibe.

    Frag sie doch mal, wo du angeblich nonverbale Kommunikation betreibst und wie sie darauf kommt, dass das nonverbale Kommunikation ist.
    Lass sie mal erklären, woran sie festmacht, dass du nonverbal kommunizierst.
    Danach gehst du her, setzt dich mit ihr hin und erklärst ihr, warum es eben keine nonverbale Kommunikation ist bzw. was sich dahinter verbirgt.

  • Mein Hinweis, dass ich Autist bis, und ich nonverbale Kommunikation nicht machen kann wurde abgebügelt mit "Jeder macht Non Verbale Kommunikation". Zudem ein Verweis das das nirgendens in den Büchern stände. Ja. Da hat sie recht - es geht nur darum das der NT Non Verbale Kommunikation macht, die der ASS nicht versteht. Aber ich habe nicht gefunden wie es anderes herum ist. Hat da jemand Hinweise zu?

    Es gibt ja den Spruch, dass man nicht nicht kommunizieren kann. Anders gesagt, selbst mit neutralem Gesichtsausdruck und Körperhaltung ohne Kommunikationsabsicht wird das Nonverbale von Nichtautisten als Kommunikation aufgenommen. Da der Gefühlsausdruck bei Autisten oft anders aussieht als bei Nichtautisten, gibt es häufigere Fehlinterpretationen.

    In dem Praxis-Handbuch "Asperger-Syndrom: Wie Sie und Ihr Kind alle Chancen nutzen" von Tony Attwood gibt es im Kapitel "Sozialverhalten" einen Abschnitt zum Thema "Emotionen ausdrücken", worin es auch um Fehlinterpretation nonverbaler Kommunikation geht:

    Zitat von Tony Attwood

    Die Körpersprache eines Menschen mit Asperger-Syndrom kann auch in anderer Hinsicht fehlinterpretiert werden. Ihr Benehmen kann als aggressiv, unnahbar oder teilnahmslos missverstanden werden [...]


    Es wäre sicherlich gut, wenn deine Frau verstehen würde, dass es sein kann, dass sie deine nonverbale Kommunikation nicht immer korrekt interpretiert, und wenn sie versuchen könnte, es nicht sofort negativ auf sich selbst zu beziehen. Stattdessen könnte sie das, was nonverbal bei ihr ankommt, verbal ansprechen, und zwar möglichst zugewandt und lösungsorientiert anstatt eskalierend, so dass ihr darüber reden könnt, z.B. "Du seufzt / guckst / ... wieder so und so. Ich denke dann, dass ... Stimmt das?"

    Wenn ihr gerade erst Eltern geworden seid, habt ihr wahrscheinlich viel damit zu tun, euren Alltag umzustellen, und seid möglicherweise an eurer Belastungsgrenze. Es ist normal, dass es dadurch zu Konflikten kommen kann. Aber ihr könnt das schaffen, als Team! Holt euch Hilfe, falls nötig.

    “The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.”
    ― Alberto Brandolini

    Einmal editiert, zuletzt von Turtle (19. Juli 2021 um 14:29)

  • Danke für die Hinweise und Tips. Nur .. :(

    Auf diese Aussage ist meine Antwort "Ich bin nicht jeder.", gefolgt von der Frage wo ich den nonverbale Kommunikation betreibe.
    Frag sie doch mal, wo du angeblich nonverbale Kommunikation betreibst und wie sie darauf kommt, dass das nonverbale Kommunikation ist.
    Lass sie mal erklären, woran sie festmacht, dass du nonverbal kommunizierst.
    Danach gehst du her, setzt dich mit ihr hin und erklärst ihr, warum es eben keine nonverbale Kommunikation ist bzw. was sich dahinter verbirgt.

    Klingt schön, bedingt nur einen Reflexionswillen auf beiden Seiten. Und auf einer sehe ich das nicht. :( Zudem weiß meine Frau alles besser. Daher brauche ich was schriftliches.


    Es gibt ja den Spruch, dass man nicht nicht kommunizieren kann. Anders gesagt, selbst mit neutralem Gesichtsausdruck und Körperhaltung ohne Kommunikationsabsicht wird das Nonverbale von Nichtautisten als Kommunikation aufgenommen. Da der Gefühlsausdruck bei Autisten oft anders aussieht als bei Nichtautisten, gibt es häufigere Fehlinterpretationen.
    In dem Praxis-Handbuch "Asperger-Syndrom: Wie Sie und Ihr Kind alle Chancen nutzen" von Tony Attwood gibt es im Kapitel "Sozialverhalten" einen Abschnitt zum Thema "Emotionen ausdrücken", worin es auch um Fehlinterpretation nonverbaler Kommunikation geht:

    Danke. Ich habe es mir mal bestellt. Aber ich sehe schon den Einwand, dass es da um Kinder geht... :(

  • Mein Frau war (mal wieder) angepisst aufgrund meiner Non-Verbalen Kommunikation (Ich bin der Autist!). Mein Hinweis, dass ich Autist bis, und ich nonverbale Kommunikation nicht machen kann wurde abgebügelt mit "Jeder macht Non Verbale Kommunikation". Zudem ein Verweis das das nirgendens in den Büchern stände. Ja. Da hat sie recht - es geht nur darum das der NT Non Verbale Kommunikation macht, die der ASS nicht versteht. Aber ich habe nicht gefunden wie es anderes herum ist. Hat da jemand Hinweise zu? Möglichst ein Buch / möglichst offizielle Webseite? Damit kann ich am besten argumentieren.

    sowas?
    http://geniiz.com/wp-content/uploads/sites/11/2012/01/13.pdf
    http://digitalcommons.sacredheart.edu/cgi/viewconten…text=speech_fac

    https://www.nature.com/articles/srep4…l2IAzzjxKOd5oak

    Jo. Ist ein bekanntes Problem.

  • Ich glaub nicht dass man in so einer emotionalen Situation mit „was Schriftlichem“ als „Beweis“ weiterkommt. Das könnte sogar kontraproduktiv sein.
    Schwangerschaft und Geburt sind heftig was Hormonumstellungen angeht, da kann frau manchmal auch gar nicht anders als emotional zu reagieren. Ich glaube da hilft nur Geduld und möglichst viel reden (wie man sich selber fühlt, ohne Vorwürfe zu machen, was brauche ich, was brauchst Du, sich gegenseitig versichern dass man das zusammen durchsteht). Und die ein oder andere Zärtliche Geste ( Umarmung, Lieblingstee kochen,…)

  • es geht nur darum das der NT Non Verbale Kommunikation macht, die der ASS nicht versteht. Aber ich habe nicht gefunden wie es anderes herum ist. Hat da jemand Hinweise zu? Möglichst ein Buch / möglichst offizielle Webseite? Damit kann ich am besten argumentieren.

    Es ist genau umgekehrt.
    In den Diagnosekriterien der DSM IV für AS steht eigentlich nur, dass es Schwierigkeiten im aktiven Gebrauch nonverbaler Kommunikation gibt

    marked impairments in the use of multiple nonverbal behaviors such as eye-to-eye gaze, facial expression, body postures, and gestures to regulate social interaction.

    Erst in den Diagnosekriterien von DSM V für ASS ist auch Verständnis für nonverbale Kommunikation hinzugekommen:

    Deficits in nonverbal communicative behaviors used for social interaction, ranging, for example, from poorly integrated verbal and nonverbal communication; to abnormalities in eye contact and body language or deficits in understanding and use of gestures; to a total lack of facial expressions and nonverbal communication.

    Auch im ADOS beispielsweise gibt es diagnoserelevante Punkte für die Beobachtungen beim aktiven Gebrauch von
    - deskriptiven, konventionellen, instrumentellen oder informativen Gesten (A9)
    - empathischen oder emotionalen Gesten (A10)
    - Blickkontakt (B1) und
    - sozialgerichtetem mimischen Ausdruck (B2)

    Ich glaub nicht dass man in so einer emotionalen Situation mit „was Schriftlichem“ als „Beweis“ weiterkommt. Das könnte sogar kontraproduktiv sein.

    Die "Beweise" sollten jedenfalls nicht mit einem besserwisserischen "Ätsch, ich hatte Recht!" präsentiert werden.

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

    Einmal editiert, zuletzt von Tuvok (20. Juli 2021 um 10:55)

  • Ich glaub nicht dass man in so einer emotionalen Situation mit „was Schriftlichem“ als „Beweis“ weiterkommt. Das könnte sogar kontraproduktiv sein.
    Schwangerschaft und Geburt sind heftig was Hormonumstellungen angeht, da kann frau manchmal auch gar nicht anders als emotional zu reagieren. Ich glaube da hilft nur Geduld und möglichst viel reden (wie man sich selber fühlt, ohne Vorwürfe zu machen, was brauche ich, was brauchst Du, sich gegenseitig versichern dass man das zusammen durchsteht). Und die ein oder andere Zärtliche Geste ( Umarmung, Lieblingstee kochen,…)

    Ich rede kaum noch. Fast jeder zweite Satz (ich wünschte das wäre eine Übertreibung) wird als Anschuldigung aufgefasst (zwischen den Zeilen gelesen) - oder als Befehl. Was Zärtlichkeiten angeht habe ich schon öfter den Vorwurf bekommen, dass ich sie nicht mal umarme. Ja, ich mache nicht viel. Im Alltag geht das aufgrund Zeit kaum. Aber ich mache hin und wieder was. Umarmen, Streicheln. Aber von Ihr kommt GAR NICHTS!

    Ich kann nach über vier Jahren mit zu vielen Hormonen bin ich nicht mehr in der Lage zurück zu stecken. Zumal das auch keine Lösung ist.

    Aber danke für die Gedanken.

  • Ich kann nach über vier Jahren mit zu vielen Hormonen bin ich nicht mehr in der Lage zurück zu stecken. Zumal das auch keine Lösung ist.

    Du kannst folgendes ausprobieren:

    1. Schreibe auf was du zu sagen hast.
    2. Wenn sie dann auf etwas rumreitet, was da nicht geschrieben steht fragst du sie: "Wo steht das? Verwende bitte mal die geschriebenen Wörter, Wort für Wort und bleibe auf dieser Ebene."

    Bringt selbst das nichts, dann kann ich mich nur dem Tipp mit dem Therapeuten anschließen.

  • Am besten unter einem Vorwand (Einkaufen) eine Runde um den Block drehen und Textnachrichten mit vielen Smileys schicken.
    Die werden auch oft völlig falsch sein, aber da ist man mit den NT 's auf einer Ebene.
    Hiermit kommen die oft auch nicht klar...

  • @Tux: Bei NT-Männern habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass die das noch mehr abschreckt und Ablehnungsreaktionen hervorruft. Wie das bei NT-Frauen ankommt, weiß ich nicht.

    Ich weiß aber (aus leidlicher Erfahrung), dass man jemanden, der auf der emotionalen Ebene unterwegs ist, nicht mit der sachlichen Ebene überzeugen kann. Egal, wie richtig man sachlich ist.

    @GeistesSchatten: nur wegen eines Kindes eine Beziehung aufrecht zu halten, halte ich für den größten Fehler, den man als Eltern gegenüber seinen Kindern machen kann. Ich wollte auch keinen Mann, der wegen der Kinder bei mir ist (oder schlimmer: bleibt). Ein verantwortungsbewusster und liebevoller Vater kannst du auch sein, wenn du nicht mit der Mutter zusammen bist.
    Auf der Partnerschaftsebene wäre für mich wichtiger, weshalb mein Mann gerne mit mir zusammen ist oder mit welchen Marotten und "Unzulänglichkeiten" er gut umgehen kann, weil er mich liebt. Was habt ihr für Gemeinsamkeiten? Womit bringt ihr euch zum Lachen? Wie entsteht sexuelles "Knistern"? Gerade mit Kindern kann der Fokus von der Beziehung weggehen und sich zu sehr auf Elternschaft richten (besonders gern bei NT-Frauen beobachtet, meine zynische Beschreibung dazu nennt sich nicht umsonst "Muttierung"). Aber ihr seid Paar. Noch?! Wenn du dir wünschst, dass es so bleibt, musst du was tun, unabhängig davon, ob sie etwas dafür tut. Denn rein logisch betrachtet: wenn du nichts tust, weil sie ja auch nichts tut und sie nichts tut, weil du ja auch nichts tut, tut niemand was, obwohl vielleicht sogar der Willen bei euch beiden da wäre. Du hast die Macht, den Kreislauf in deinem Bereich zu durchbrechen.

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • Ich weiß aber (aus leidlicher Erfahrung), dass man jemanden, der auf der emotionalen Ebene unterwegs ist, nicht mit der sachlichen Ebene überzeugen kann. Egal, wie richtig man sachlich ist.

    Mit emotionaler Ebene meinst du die Beziehungsebene oder?
    Das rechtfertigt in keinerlei Hinsicht das bewusste bohren in der "Behinderung" oder die Ignoranz bestehender Limitierungen und die Verweigerung des sich darauf einzustellen. Also die nicht vorhandene Akzeptanz, obwohl seit Jahren bekannt.


    wenn du nichts tust, weil sie ja auch nichts tut und sie nichts tut, weil du ja auch nichts tut, tut niemand was

    Wenn du jetzt noch die Logik dahinter, die mir nicht ersichtlich ist, erklären kannst, kann ich dir evtl. folgen. Es ist ja nicht so, dass er nichts tut. Seine Einschränkungen werden ja konsequent ignoriert oder nicht akzeptiert. Also das von oben herab, statt auf Augenhöhe und so kann eine Partnerschaft nicht funktionieren, halten oder wie auch immer.

  • Es ist ja nicht so, dass er nichts tut. Seine Einschränkungen werden ja konsequent ignoriert oder nicht akzeptiert. Also das von oben herab, statt auf Augenhöhe und so kann eine Partnerschaft nicht funktionieren, halten oder wie auch immer.

    Ich war zwar nicht gefragt, aber: Wenn man von der Wertung als Einschränkung und der Annahme eines Gefälles, bei dem der nichtautistische Partner von oben herab agiert weggeht und ganz neutral zwei Individuen mit unterschiedlichen Bedürfnissen betrachtet, dann kommt man meines Erachtens weiter. Auch der Nichtautist kann nicht einfach so aus seiner Haut (RW). Gerade wenn man eine Beziehung auf Augenhöhe führen will, sollten beide bereit sein, aufeinander zuzugehen und wechselseitig ihre unterschiedlichen Fähigkeiten, Schwächen und Bedürfnisse anzuerkennen, sonst erzeugt man meines Erachtens erst künstlich ein solches Gefälle. In einem festgefahrenen negativen Interaktionsmuster muss dazu halt einer den ersten Schritt machen - oder man sucht Hilfe durch einen Mediator oder Paartherapeuten, der zwischen den Partnern vermitteln kann.

    “The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.”
    ― Alberto Brandolini

    3 Mal editiert, zuletzt von Turtle (21. Juli 2021 um 07:18)

  • 1. Schreibe auf was du zu sagen hast.
    2. Wenn sie dann auf etwas rumreitet, was da nicht geschrieben steht fragst du sie: "Wo steht das? Verwende bitte mal die geschriebenen Wörter, Wort für Wort und bleibe auf dieser Ebene."

    Eine komplett schriftliche Kommunikation? Leider nicht möglich. Und was das Interpretieren angeht: Da wird eine Kausalkette aufgebaut, das es einem schwindelig wird.

    Ich weiß aber (aus leidlicher Erfahrung), dass man jemanden, der auf der emotionalen Ebene unterwegs ist, nicht mit der sachlichen Ebene überzeugen kann. Egal, wie richtig man sachlich ist.

    Muss man sich auch selber an der Nase fassen. Ich bin auch komplett blockiert wenn man mir einen emotionalen Tiefschlag verpasst hat. Aber das man so zickig ist, das jedes kleinste Ungemach einen blokiert...?!?

    @GeistesSchatten: nur wegen eines Kindes eine Beziehung aufrecht zu halten, halte ich für den größten Fehler, den man als Eltern gegenüber seinen Kindern machen kann. Ich wollte auch keinen Mann, der wegen der Kinder bei mir ist (oder schlimmer: bleibt). Ein verantwortungsbewusster und liebevoller Vater kannst du auch sein, wenn du nicht mit der Mutter zusammen bist.

    Jain.. Man will ja für das Kind da sein, wenn es einem braucht. Zudem bedeutet es auch für das Kind zu sorgen, wenn man dafür sorgt, dass sich Mami etwas entspannen kann - man also das Kind bei Bedarf unter die Arme klemmt (RW).

    Auf der Partnerschaftsebene wäre für mich wichtiger, weshalb mein Mann gerne mit mir zusammen ist oder mit welchen Marotten und "Unzulänglichkeiten" er gut umgehen kann, weil er mich liebt. Was habt ihr für Gemeinsamkeiten? Womit bringt ihr euch zum Lachen? Wie entsteht sexuelles "Knistern"?

    Meine Frau hat sich mit der Geburt geändert. Dinge, die sie vorher lachen konnte (und jetzt noch lacht) - wenn ich die jetzt anbringen würde, würde meine Frau mir den Kopf abreißen. Ich hätte gerne die Frau vor der Geburt... Noch hoffe ich auf eine Hormonänderung nach dem Abstillen.

    Gerade mit Kindern kann der Fokus von der Beziehung weggehen und sich zu sehr auf Elternschaft richten (besonders gern bei NT-Frauen beobachtet, meine zynische Beschreibung dazu nennt sich nicht umsonst "Muttierung").

    Stichwort maternal Gatekeeping. Wobei in dem Artikel auch Aspekte angesprochen werden, die ich bis jetzt nicht auf dem Schirm hatte.

    Aber ihr seid Paar. Noch?! Wenn du dir wünschst, dass es so bleibt, musst du was tun, unabhängig davon, ob sie etwas dafür tut. Denn rein logisch betrachtet: wenn du nichts tust, weil sie ja auch nichts tut und sie nichts tut, weil du ja auch nichts tut, tut niemand was, obwohl vielleicht sogar der Willen bei euch beiden da wäre. Du hast die Macht, den Kreislauf in deinem Bereich zu durchbrechen.

    Naja.. Wenn man selber nur am machen ist, von der anderen Seite nichts kommt...

    Lieblingszitat meiner Frau: "Eine Beziehung ist eine Brücke, an der man an beiden Seiten baut." Ich habe aber das Gefühl, dass sie nur zu mir rüber ruft wie Scheisse das ist, was ich gerade baue..

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