Habe mit der Suchfunktion nichts finden können, wenn es aber schon mal Thema war, bin ich für einen Link dankbar!
Mich interessiert, ob es eine generelle Leitlinie gibt, wie der Diagnostikverlauf sein muss bzw. wie die einzelnen Bestandteile gewichtet werden.
- Dienen AQ-Test u.ä. nur dem Screening oder fließen die Ergebnisse auch ins Endergebnis ein?
- Ist der ADOS-Test entscheidend?
- Wie sieht es aus, wenn ADOS-Test und die (Fremd-)Anamnese sich widersprechen?
- Wie sollten Vorkenntnisse zu Autismus und ggf. Therapien berücksichtigt werden? (Ich gehe hier von Erwachsenen aus, die nicht mehr ganz so jung sind.)
- Spielt Hochbegabung eine Rolle bei der Bewertung des gezeigten Kommunikationsverhaltens?
Wer weiß da was oder hat sogar Quellen dazu?
Außerdem: Gibt's einen Unterschied zwischen "XY konnte ausgeschlossen werden" und "Verdacht auf XY konnte nicht bestätigt werden"?
Persönlicher Bezug:
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Ich habe inzwischen meine schriftliche Diagnose erhalten und mit meiner Therapeutin (Psychiaterin) durchgesprochen. Insgesamt hatte ich nicht den Eindruck, dass man bei der Autismus-Ambulanz (bzw. der psychiatrischen Klinik, zu der sie gehört - es gibt da Vorerfahrungen) wirklich den Menschen weiterhelfen will, sondern nur äußerst lieblos und pro forma ein Programm abspult. Wenn ich Alternativen gesehen hätte, wäre ich auch zu einer anderen Diagnostikstelle gegangen. Jetzt frage ich mich, ob ein zweiter Anlauf überhaupt sinnvoll ist.
Beim ADOS habe ich den Cut-Off nicht erreicht, aber auch extrem etwas vorgespielt. (Meine Therapeutin meinte dazu, dass ich den Cut-Off früher wohl erreicht hätte. Sie kennt mich inzwischen seit 14 Jahren und während mein Verhalten am Anfang noch "Autismus!" schrie (RW), bin ich heute in den Gesprächen mit ihr eigentlich unauffällig. Bei der Begutachtung zur Erwerbsminderungsrente - ging dort in erster Linie um Depression - vor zwei Monaten meinte der Psychiater zu mir, dass ich den Autismusverdacht abklären lassen sollte. Bei diesem Gespräch war ich aber auch extrem angespannt, total übermüdet und schlicht nicht in der Lage zu maskieren.)
Fremdanamnese zur Kindheit gab es bei mir keine, da ich keinen Kontakt mehr zu meiner Familie habe. Meine eigene Einschätzung spielte keine große Rolle, bestimmte Dinge wurden nicht mal abgefragt (Spezialinteressen). Es gab einen extremen Zeitdruck und der Arzt verbiss sich an ein-zwei Stellen in ein Thema, was er trotzdem in der Anamnese falsch darstellte, und was keine Hauptrolle spielte.