Ausschluss einer Epilepsie sinnvoll?

  • Das verstehe ich nicht. Was meinst du mit einer projizierten Explosion in den Hirnstamm? Domestizieren kann ich da bei mir nichts.


    Ist wohleine Visualisierungssache. Aufmerksamkeit in einen Punkt im Körper lenken und einen Schmerzimpuls schiken. Also wie Muskeln anspannen wo eigentlich gar keine Muskeln sind. Fühlt sich jedenfalls für mich überzeugend an. Vielleicht ist es auch nur die Erinnerung an Spaß mit der Nackenbandscheibe. Irgendwie hab ich das Gefühl, ich könnte bei Bedarf meine Muskelbegrenzer übersteuern (also die, die dafür sorgen, dass Du Dir nicht selbst irgendwelche Knochen brichst, weil Du das Gelenk verkehrtherum angesprochen hast). Schlechte Körperwahrnehmung kann ich gut.

    Ich glaube, dass ich so etwas alles nicht habe. Ich habe manchmal Artikulationsprobleme, wenn ich besonders angespannt/aufgeregt oder übermüdet bin, aber ich denke, dass das etwas anderes ist.


    Okay. Ist wahrscheinlich was anders. Würdest wahrscheinlich merken, wenn Du einen Halbsatz im Loop aufsagst ofer pseudo-slawische Silben rausrotzt, wo eigentlich Sprache hätte kommen sollen :) .

  • Ist wohleine Visualisierungssache. Aufmerksamkeit in einen Punkt im Körper lenken und einen Schmerzimpuls schiken. Also wie Muskeln anspannen wo eigentlich gar keine Muskeln sind.

    Danke für die Erklärung. Ich kann mir da leider dennoch nichts Konkretes drunter vorstellen und wüsste auch nicht, warum und wie ich das versuchen/machen sollte. Also aus welchem Anlass und mit welchem Ziel.


    Würdest wahrscheinlich merken, wenn Du einen Halbsatz im Loop aufsagst ofer pseudo-slawische Silben rausrotzt, wo eigentlich Sprache hätte kommen sollen

    Ja, vermutlich. Meine gelegentlichen Artikulationsprobleme zeichnen sich eher durch ein Stammeln oder leichtes Stottern aus, einen "Knoten in der Zunge" haben.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • @Kayt
    Meine Tochter sieht Dinge, die nicht da sind oder sie nimmt sie anders wahr. Manchmal Schatten, manchmal sich bewegende Gegenstände.
    Teilweise hatte sie auch Eisengeschmack im Mund.

    Der Fokus der Auffälligkeiten ändert sich bei ihr, weshalb es auch „gutartig“ ist und sich wohl verwachsen wird.

    Epileptische Anfälle können so subtil sein, dass man es gar nicht da einordnen würde.

    Vielleicht ist es bei dir eine kurze Muskelkontraktion, die du empfindest.
    Ich würde dir raten, alles aufzuschreiben was dir auffällt und dann mit deinem Neurologen entscheiden was zu tun ist.

    Wie sieht das von außen aus? Also was hat dein Bekannter gesagt wie es aussah?

    Einmal editiert, zuletzt von Eva39 (8. Juni 2021 um 17:49)

  • Danke für die Erklärung. Ich kann mir da leider dennoch nichts Konkretes drunter vorstellen und wüsste auch nicht, warum und wie ich das versuchen/machen sollte. Also aus welchem Anlass und mit welchem Ziel.

    Manchmal muss ich einfach auf meine "Wartungsschnittstelle" zugreifen um einigermaßen zu funktionieren. Und wenn es nur darum geht, das Aktivitätsniveau hoch- oder runterzuregeln. Vielleicht ist es auch einfach nur die Kontrollillusion, die man sonst mit SVV hinkriegt.

  • Zitat von Eva39

    Meine Tochter sieht Dinge, die nicht da sind oder sie nimmt sie anders wahr. Manchmal Schatten, manchmal sich bewegende Gegenstände.
    Teilweise hatte sie auch Eisengeschmack im Mund.

    Okay, das ist also anders als bei mir.

    Ich versuche nun einen Hausarzttermin zu bekommen, die Vitamin-B12-Tests zu machen und weiteres Vorgehen dort zu besprechen.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Ich habe - wenn ich unter Streß stehe - folgendes Phänomän:

    Körper spannt sich nach und nach immer weiter an (das merke ich nicht, weil sich das sehr langsam steigert). Auf einen Schlag entlädt sich das wie ein Blitzschlag durch das Gehirn und der Körper spannt sich für ein oder zwei Sekunden an (kann mich dann auch nicht bewegen) und entspannt sich dann schlagartig wieder. Danach fühle ich mich komischerweise total entspannt, muß mich dann aber ausruhen.

    Bei einen EEG hat der Psychiater nur gemeint, daß mein Gehirn viel aktiver sei als normal. Von Epilepsie hat er jedoch nicht gesprochen und auch keine Medikamente gegeben. Unheimlich ist es dennoch...

    Freundliche Grüße

    infla

  • Zitat von infla

    Bei einen EEG hat der Psychiater nur gemeint, daß mein Gehirn viel aktiver sei als normal. Von Epilepsie hat er jedoch nicht gesprochen und auch keine Medikamente gegeben. Unheimlich ist es dennoch...

    Das habe ich auch schon gelesen, dass Autisten manchmal/oft(?) grundsätzlich mehr Aktivität in EEG zeigen als Nicht-Autisten.

    Ich habe für Ende des Monats erstmal einen Hausrazttermin, was für mich bereits ein großer Schritt ist, da ich nun sehr viele Jahre keinen Hausarzt hatte und eigentlich noch nie einen, mit dem ich auch wirklich zurecht kam.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • ****Update****

    Ich will ein Update zum aktuellen Stand geben.

    Ich erhielt eine Überweisung zum Neurologen, um eine Epilepsie ausschließen zu lassen. Der Neurologe meiner Wahl ist nun jedoch schon seit drei Wochen krank.

    Spoiler anzeigen

    Den Neurologen, den der Hausarzt mir für einen schnelle Termin nannte, werde ich auf keinen Fall aufsuchen. Ich habe noch nie so zahlreiche, detailierte und wirklich erschreckende Bewertungen über einen Arzt im Internet gelesen. Der ist ein Fall für die Ärztekammer (Depressive Patienten sollten aufhören zu simulieren und endlich wieder arbeiten; es wird ein wilder Medikamentenmix verschrieben, weil der Arzt nicht mehr weiß, was er letztes Mal verschrieb; ADHS und Burnout sind nur neumodischer Unsinn; statt zu untersuchen empfiehlt er ein Gymnastikbuch aus der TV-Werbung; Patienten mit Lähmungserscheinungen, die später woanders eine passende Diagnose erhielten, seien völlig gesund; etc... Die Patienten schrieben, dass ihnen nun klar sei, warum man dort so schnell einen Termin bekäme.)

    Dementsprechend bin ich mit dem Thema noch nicht weiter.

    Allerdings habe ich gerade meine Blutwerte abgeholt und bin ziemlich aufgebracht :(

    Der Holotranscobalaminwert wurde gar nicht erhoben, obwohl es ganz klar abgesprochen war.

    Spoiler anzeigen

    Ich hatte einen Termin bei dem Arzt mit ich alles für die Blutuntersuchung besprochen hatte. Ich war auf den Termin vorbereitet und hatte mir dafür einen Zettel geschrieben. Der Termin verlief sehr kurz und effizient. Als ich ging gab ich Unterlagen dafür am Empfang ab und wurde informiert, dass ich dann eine Rechnung vom Labor erhalten würde.

    Am Tag der Blutabnahme wusste die MFA jedoch gar nicht, was sie überhaupt machen soll, da sie wohl keine Informationen hatte. Ich war aber gar nicht darauf vorbereitet und hatte auch die Namen der Werte nicht im Kopf. Die musste ich dann aus diesem Thread heraussuchen. Die MFA wollte dann auf meinem Handy lesen, was ich aber nicht wollte. Sie sagte dann, dass sie so nicht arbeiten könne. Ich buchstabierte ihr den ersten Wert am PC (Holotranscobalamin) und sie sagte dann: "Also B12-Spiegel?" Ich sagte "nein" und wurde verzweifelt, weil ich nicht erklären konnte, dass es mir um diesen spezifischen Wert und nicht den allgemeinen Spiegel ginge. Ich war überhaupt nicht auf so einen Verlauf vorbereitet. Stand dort dekompensierend, mit dem Fingern schnipsend und konnte kaum noch sprechen :(

    Der Arzt wurde dazu gerufen. Ich sagte dem Arzt noch einmal die Werte und er schrieb sie der MFA auf. Diese sagte dann gleich, dass sie aber nicht wisse, ob das als Kassenleistung möglich sei. Ich sagte dazu, dass ich das auch garnicht behauptet hätte.

    Jedenfalls steht der Holotranscobalaminwert nicht auf dem Zettel, um dessen Ausdruck ich eben bat. Es wurde nur der Methylmalonsäurewert erhoben. Dieser ist erhöht: 34 (Referenzwert <32). Die MFA sagte, dass das aber gut sei, schließlich sei er nicht zu niedrig und dass ich nicht mit dem Arzt sprechen müsste. Zu Hause habe ich nun gelesen, dass eine Erhöhung des Wertes auf einen Vitamin-B12-Mangel hinweist. Nicht ein niedriger Wert, wie die MFA behauptete.

    Der (nicht sehr aussagekräftige) Vitamin-B-12-Spiegel liegt im Normbereich (495; Referenz: 197-771).

    Weitere Werte, die nicht im Normbereich liegen sind der Blutzucker nü(serum) mit 66 mg/dl (Referenz 74-106), wo die MFA auch meinte, dass das normal sei, da ich ja schließlich nüchtern war. Mir erschließt sich hier der Sinn jedoch nicht, weil ja der Normbereich schließlich für eine nüchterne Messung definiert wurde.

    Außerdem ist der Harnstoffwert leicht unter der Norm (15, Referenz: 17 - 43) und es gibt noch einen Wert, von dem ich nicht herausfinden konnte, was er bedeutet: "SMETY" steht auf dem Papier. (Der Referenzbereich wird mit <271 angeben und mein Wert liegt bei 288). @aphylla Kannst du mir sagen, was dieser Wert bedeutet?

    Nachdem ich das zu Hause alles nachgelesen hatte, fuhr ich wieder zur Praxis, um mit dem Arzt zu sprechen, aber die Praxis ist voll. Ich solle heute Nachmittag wiederkommen. Gerade bin ich aufgebracht und auch verärgert über die Fehlinformationen, die mir die MFA gab. Wenn ich nicht ich wäre und zu Hause recherchiert hätte, würde ich nun denken, dass alles gut sei und mich nicht weiter drum kümmern, was ja aber wohl gar nicht stimmt.

    Spoiler anzeigen

    In den letzten Monaten hatte ich bereits sehr schlimme Arzterlebnisse mit Untersuchungen, bei denen mir furchtbar wehgetan wurde und eine Operation, die mit einer lokalen Anästhesie bei mir durchgeführt wurde, die nicht wirkte und ich schreckliche Schmerzen hatte und dann sogar noch eine zweite OP (in Vollanästhesie) durchgeführt werden musste. Danach wurde mir bei einer Nachuntersuchung wieder so wehgetan, dass ich zu keiner weiteren Kontrolle ging und wenn ich nur an diese ganze Sache denke, bekomme ich Angst und fühle mich traumatisiert. Ich frage mich, ob dass immer so weiter gehen wird, diese Probleme mit den Ärzten. Ich wurde leider schon so oft richtig schlecht behandelt. Mit Fehldiagnosen und/ oder dass ich angelogen und völlig unangemessen verbal angegangen wurde. Ich bin wirklich total bemüht, aber immer wieder werde ich schlecht behandelt. Das macht mich total traurig.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Hallo Kayt,

    das mit dem Nicht-Verstehen von Ärzten und Arztpersonal erlebe ich auch immer wieder.

    Hast du die Möglichkeit, eine Begleitung zu organisieren, die eingreift wenn Ihr beide aneinander vorbei redet?

    Ich habe für mich einen Termin ein einer Institutsambulanz gemacht. Da erhoffe ich mir, daß ich zumindest Wege aufgezeigt bekomme, welche Arzt sich mit Autismus auskennt und relativ zeitnah einen Termin frei hat. Dort werde ich zusammen mit dem ambulant betreutes Wohnen aufschlagen.

    Freundliche Grüße

    infla

  • Hallo Infla,


    Hast du die Möglichkeit, eine Begleitung zu organisieren, die eingreift wenn Ihr beide aneinander vorbei redet?

    eventuell. Einer meiner besten Freunde hat mich bereits letztens in die Notaufnahme begleitet.

    Spoiler anzeigen

    Dort wollte man ihn aber erst als Begleitperson nicht akzeptieren, obwohl ich große Angst hatte und sagte, dass ich Autistin sei. Das wurde aber bei der Aufnahme ignoriert. Stattdessen wurde mir ein Becher in die Hand gedrückt und gesagt, dass sie eine Urinprobe brauchen. Später erfuhr ich dann von meinem Freund, dass er während ich zur Toilette war, gefragt wurde, ob wir "konsumiert" hätten, weil ich so komisch sei. Er wiederholte daraufhin, dass ich Autistin sei, was wieder ignoriert wurde. Als mich dann die Ärztin abholte, durfte mein Freund nicht mit, obwohl ich einer Panik nahe war und sehr darum bat. Die Ärztin versprach mir dann, dass sie mich nicht ohne mein Einverständnis anfassen würde und ich ging mit. Auf dem Weg zum Untersuchungsraum sagte sie mir, dass wir meinen Freund ja später dazuholen könnte, aber es ja nicht ginge, wenn 300 Personen am Tag ihre Begleitung mit in die Notaufnahme brächten. Als ich daraufhin sagte, dass das vermutlich auch nicht alles Autisten sein, fragte sie: Ach, Sie sind Autistin? Das wusste ich ja nicht. Dann ist das natürlich etwas anderes."

    Außerdem hat mir der Freund diese Praxis empfohlen, weil er selbst bereits seit über 20 Jahren dort in Behandlung ist. Er hatte noch nie Probleme mit dem Praxisteam, aber er ist auch kein Autist :? Mit dem Arzt selbst war ja bislang zum Glück alles okay. Ich habe mir aber gedacht, dass ich heute Nachmittag meinen Diagnosebericht mitnehme, mit der Bitte um Kopie und Einfügung in meine Akte.

    Der besagte Freund würde mir vermutlich helfen, da er mich ja mag und ein hilfsbereiter und liebevoller Mensch ist, aber ich habe auch Angst, dass ich seine Hilfe vielleicht überstrapazieren könnte. Er hat mir neulich sogar telefonisch einen Zahnarzttermin vereinbart, weil ich es seit Monaten nicht schaffe, mich dort telefonisch zu melden.

    Da erhoffe ich mir, daß ich zumindest Wege aufgezeigt bekomme, welche Arzt sich mit Autismus auskennt und relativ zeitnah einen Termin frei hat.

    Meinst du Wege, um das herauszufinden oder dass man dir bestimmte Ärzte aus einer Datenbank nennen kann?

    Dort werde ich zusammen mit dem ambulant betreutes Wohnen aufschlagen.

    Dafür wünsche ich dir viel Erfolg. Meine Einschränkungen sind "eigentlich" nur leicht bis moderat und ich bin in kein offizielles Hilfesystem eingebunden.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Könnte dich das ABW nicht zu Arztterminen begleiten?
    Bei mir passiert das und die Begleitperson und meine Diagnose werden durch das ABW schon telefonisch vorangekündigt.

    Für Notfälle habe ich eine selbst erstellte Notfallkarte mit wichtigen Hinweisen, Vorerkrankungen und Allergien drauf. Außerdem zeige ich bei Bedarf den Schwerbehindertenausweis wenn gesagt wird die Begleitperson sei ein Problem. Auch ohne Merkzeichen B wird das dann meist verstanden.

  • Vor drei Jahren war mein Kaliumwert ganz knapp unter dem Normwert. Das fand der damalige Arzt komisch, aber erklären konnte er sich das auch nicht.

    weißt du mittlerweile, woher der leichte Kaliummangel kommt/kam? Hast du dagegen etwas unternommen?

    Dort wollte man ihn aber erst als Begleitperson nicht akzeptieren, obwohl ich große Angst hatte und sagte, dass ich Autistin sei. Das wurde aber bei der Aufnahme ignoriert. Stattdessen wurde mir ein Becher in die Hand gedrückt und gesagt, dass sie eine Urinprobe brauchen. Später erfuhr ich dann von meinem Freund, dass er während ich zur Toilette war, gefragt wurde, ob wir "konsumiert" hätten, weil ich so komisch sei. Er wiederholte daraufhin, dass ich Autistin sei, was wieder ignoriert wurde. Als mich dann die Ärztin abholte, durfte mein Freund nicht mit, obwohl ich einer Panik nahe war und sehr darum bat. Die Ärztin versprach mir dann, dass sie mich nicht ohne mein Einverständnis anfassen würde und ich ging mit. Auf dem Weg zum Untersuchungsraum sagte sie mir, dass wir meinen Freund ja später dazuholen könnte, aber es ja nicht ginge, wenn 300 Personen am Tag ihre Begleitung mit in die Notaufnahme brächten. Als ich daraufhin sagte, dass das vermutlich auch nicht alles Autisten sein, fragte sie: Ach, Sie sind Autistin? Das wusste ich ja nicht. Dann ist das natürlich etwas anderes."

    wie krass! 8o
    das deutet mal wieder auf extremen Personalmangel hin, finde ich. das tut mir sehr leid zu hören :/

    Epilepsie kann gefährlich werden mit der Zeit. Je nach dem, ob du das Gefühl hast, dass die Anfälle intensiver werden, halte ich es für sinnvoll, es überprüfen zu lassen.

    Was ich brauch' ist ein Pinguin mit Übergewicht, der für mich das Eis bricht, denn ich kann das nicht! ~Jennifer Rostock

  • Vor meiner Diagnose hatte ich auch solche Erlebnisse zB die Notaufnahme welche statt meine körperlichen Beschwerden zu untersuchen einen Psychiater dazu bat und meinen Eltern einen akuten psychiatrischen Aufenthalt für mich nahelegten. (Hatte geschaukelt um mich zu beruhigen in der schwierigen Situation.)

    Auf Autismus hinweisen und besonders nicht nur Eltern oder einen Freund dabei haben, sondern jemand "offizielles" vom ABW hat das deutlich verbessert. Kommt immer noch zu Problemen aber es wird mehr Rücksicht genommen und die Erklärung akzeptiert.

  • Könnte dich das ABW nicht zu Arztterminen begleiten?

    Ich habe den Eindruck, dass die Schwere bzw. Leichtigkeit meiner Symptome eine solche Hilfe nicht rechtfertigen würde und ich schwerer Betroffenen die Kapazität wegnehmen würde.

    Ein bisschen hätte ich dazu noch Angst, womöglich als "Erschleicherin von Hilfeleistungen" eingeschätzt zu werden, weil ich unter den Umständen, dass ich gut vorbereitet und nicht bis wenig gestresst bin, sehr eloquent auftreten kann und (oberflächlich) sehr sozialkompetent wirken kann.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Außerdem ist der Harnstoffwert leicht unter der Norm (15, Referenz: 17 - 43) und es gibt noch einen Wert, von dem ich nicht herausfinden konnte, was er bedeutet: "SMETY" steht auf dem Papier. (Der Referenzbereich wird mit <271 angeben und mein Wert liegt bei 288). @aphylla Kannst du mir sagen, was dieser Wert bedeutet?

    Harnstoff ist eher unwichtig, gibt die Nierenfunktion an und ist etwas empfindlicher als Kreatinin aber zu niedrig ist ok.
    Mit SMETY kann ich auch nichts anfangen, im Netz ist nichts zu finden. Könnte eine Laborinterne Abkürzung sein. Am besten direkt beim betreffenden Labor nachfragen, die geben sicher Auskunft.
    Der B12-Stoffwechsel ist recht kompliziert, hier ein Überblick: https://www.aerzteblatt.de/archiv/61696/U…amin-B12-Mangel
    Nur in seltenen Fällen ist Methylmalosäure und Holotranscobalamin Kassenleistung, meist Igel.
    Bei entsprechender Konstellation ist es viel einfacher und billiger B12 mal zu spritzen und die Veränderung zu beobachten. Nur bei Tumoren nicht.

    Arzthelferinnen sollen keine Laborwerte interpretieren, das geht oft schief weil immer der Bezug zum konkreten Patienten wichtig ist. Oft gehen Patienten zur Helferin und bewegen sie dazu mal "alles" abzunehmen ohne vorher mit dem Arzt zu sprechen. Das geht regelmäßig schief weil die Helferin nicht wissen kann was bei genau diesem Patenten wichtig ist und der Arzt bei Ausfüllen des Laborscheines nicht weis was der Patient überhaupt wollte. Nur mit Vorgespräch macht eine Blutabnahme Sinn.

    Zucker im Labor ist so eine Sache. Das Blut lebt ja bis ins Labor weiter und "frisst" den Zucker auf, daher sind die Werte im Llabor viel niedriger als im Patienten. Man muss spezielle Röhrchen mit Glycolyse-Hemmstoff verwenden. Am besten sofort in der Praxis messen.

    "Normalwerte" geben an in welchem Bereich 95% aller Gesunden liegen. D.h. 5% liegen außerhalb ohne dass das was bedeutet. Man darf also diie Grenzen nicht zu ernst nehmen, es sind mehr Anhaltspunkte, keine starren Grenzen. "Nüchtern" ist man sowieso nur im Bett, wer aufsteht und 2 Stunden herumläuft hat schon einen sinkenden und dann aus der Leber heraus kompensatorisch steigenden Zuckerwert ohne was zu essen. Wichtig ist dass er nicht über 200 ist was Diabetes bedeuten würde.

  • Zum Thema Epilepsie und qualifizierter Neurologe:
    Ich habe seiner Zeit meinen Freund an ein spezialisiertes Epilepsie-Zentrum in Berlin verwiesen, weil sein Haus-Neurologe bei der Medikamenteneinstellung komplett überfordert und leichtsinnig verfahren ist, was schließlich zu mehreren Krankenhaus-Aufenthalten geführt hat, weil ich bei sich wiederholenden Anfällen den Notruf betätige, weil ich die Situation medizinisch nicht einschätzen kann (mein Freund ist Epileptiker). Die Medikamente waren zu niedrig dosiert und die Ärzte im Krankenhaus haben jedes Mal die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen (RW).
    Daraus habe ich gelernt, auch bei Epilepsie ist es notwendig, einen fachlich kompetenten Neurologen aufzusuchen, nicht jeder Neurologe kann Epilepsie richtig behandeln.
    Seit der Behandlung durch das Kompetenz-Zentrum, die mit viel Mühe die Dosierung eingestellt haben und sogar die Ursache für die Epilepsie herausgefunden haben, hat mein Freund die Epilepsie soweit im Griff (also keine schweren Anfälle mehr).

    diagn.

  • weißt du mittlerweile, woher der leichte Kaliummangel kommt/kam? Hast du dagegen etwas unternommen?

    Nein. Ich hatte damals versucht vermehrt Lebensmittel mit einem hohen Kaliumgehalt zu essen. Der aktuelle Wert liegt jedoch auch im unteren Normbereich (3,71; Referenz: 3,6-5,10).

    Epilepsie kann gefährlich werden mit der Zeit. Je nach dem, ob du das Gefühl hast, dass die Anfälle intensiver werden, halte ich es für sinnvoll, es überprüfen zu lassen.

    Den Eindruck habe ich zum Glück nicht. Ich hatte diesen seltsamen "Blitzschlag" bislang noch zweimal, jedoch in geringer Stärke. Ich denke auch eher nicht, dass es eine Epilepsie ist, aber es sicher zu wissen, scheint mir doch sinnvoll. Der Hausarzt schien es ja auch für sinnvoll zu halten.


    Auf Autismus hinweisen und besonders nicht nur Eltern oder einen Freund dabei haben, sondern jemand "offizielles" vom ABW hat das deutlich verbessert. Kommt immer noch zu Problemen aber es wird mehr Rücksicht genommen und die Erklärung akzeptiert.

    Das freut mich für dich, dass du dieses Problem erfolgreich lösen konntest. Ich werde mal darüber nachdenken, ob ich das für mich in Betracht ziehen kann.


    Danke @aphylla für die Interpretation.

    Arzthelferinnen sollen keine Laborwerte interpretieren, das geht oft schief weil immer der Bezug zum konkreten Patienten wichtig ist.

    Ich hätte vermutlich direkt sagen sollen, dass ich mit dem Arzt sprechen will. Ich wollte am liebsten sagen: "Ich würde meine medizinischen Angelegenheiten gerne mit dem Mediziner besprechen", aber nach dem Blutabnahmefiasko hatte ich Angst, ich würde einfach als störrische Patientin wahrgenommen werden und gar keine Hilfe mehr bekommen.

    Nur in seltenen Fällen ist Methylmalosäure und Holotranscobalamin Kassenleistung, meist Igel.

    Ja, ich wollte es ja auch gar nicht als Kassenleistung. Ich wollte aber die Bestimmung des Wertes. Nie habe ich abgelehnt, dafür zu zahlen. Dass der Wert aber einfach nicht erhoben wird, finde ich nicht okay. Es gab ja deshalb den Arzttermin im Voraus, bei dem ich die Hintergründe besprach und die Bestätigung des Arztes bei dem Abnahmetermin.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

  • Vielleicht kann man den Wert noch nachbestimmen. Manchmal geht das, wenn das Labor das Blut noch nicht weggeworfen hat und wenn es ein Wert ist, der durch längere Lagerung nicht verfälscht wird.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Hallo @Kayt ich bin gerade zufällig auf diesen Thread gestossen. Wo genau spürst Du diesen "Blitzschlag" im Hals? Ich habe mal etwas Ähnliches (oder das Gleiche?) gehabt, das war immer linksseitig ein kurzes Zucken des seitlichen Halsmuskels (glaube ich). Es war nicht direkt schmerzhaft aber es kam unvermittelt und sehr heftig und war dann sofort wieder verschwunden, vergleichbar mit einem Stromschlag. Ich habe dem bislang keine Beachtung geschenkt weil ich schon immer Tics hatte (meist ein einmaliges kurzes Zucken in den Armen oder Beinen) und sich das eigentlich auch so anfühlte, nur heftiger. Den "Blitzschlag" am Hals habe ich vor etwa einem Jahr zum ersten Mal bewusst wahrgenommen und hatte ihn dann in unregelmässigen Abständen von etwa ein, zwei oder vier Wochen. Seit drei oder vier Monaten ist das aber garnicht mehr aufgetreten.

  • Zum Thema Epilepsie und qualifizierter Neurologe

    In meiner Stadt gibt es auch ein Spezial-Zentrum, aber ich weiß nicht, ob man sich dort vielleicht nur melden darf, wenn man schwere Symptome hat.


    Vielleicht kann man den Wert noch nachbestimmen.

    Ich werde den Arzt gleich mal fragen, wie jetzt weiter verfahren werden soll. Der Abnahmetermin war bereits am 12.07.


    Wo genau spürst Du diesen "Blitzschlag" im Hals?

    Ja, genau. Mein Empfinden passt recht gut zu deiner Beschreibung mit dem Unterschied, dass es bei mir die rechte Seite betrifft. Ich hätte es auch nicht weiter beachtet, wenn der Freund von mir es nicht zufällig mitbekommen kommentiert hätte.

    "Auf der Metaebene lässt sich Abstand gewinnen zum Geschehen. [...] Und dabei zeigt sich, dass es andere Perspektiven, andere Erlebensweisen und viel mehr Möglichkeiten für Lösungen gibt, als sich der Mensch in seiner alten kleinen Welt hatte träumen lassen." (Brit Wilczek)

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