"Mein Telefonat mit Sonja" oder "Wie ich es heute schaffte einen Beitrag zu posten"

  • Gesetzlicher Feiertag. Laute Nachbarschaft – Kindergeschrei und -gepolter nebenan wie jeden Tag; im Haus gegenüber gehen ungeniert Bauarbeiten weiter. Ich bin gestresst. Die Geräusche dringen mühelos durch Wände und Fenster und passieren sowohl das braune Rauschen aus meinen Lautsprechern als auch meine Gehörschutz-Ohrstöpsel. Entspannungsversuche mittels Fidget-Wheel [monotones Spielzeug für die Hände] bringen wenig.

    Ich rufe das Aspie-Forum auf, bei dem ich seit ein paar Tagen registriert bin. Einen Eintrag über „Auting[nette Amalgamierung aus Outing und Autismus] gegenüber den Eltern gelesen. Der Umgang miteinander erscheint wohlwollend. Die scheinen alle etwas jünger als ich, wähnen sich „alt“ und sind doch weiter als ich – nicht nur was die Diagnose und die damit verbundene Sicherheit des eigenen Stands angeht.

    Das Telefon klingelt unvermittelt. Wieder ein Einschuss an Adrenalin und Cortisol innerhalb von Millisekunden. Auf dem Display steht dankenswerterweise die Nummer der Anruferin: es ist Sonja. Ich drücke auf „annehmen“ und setze mir das Headset auf.

    Ich: „Hallo, Epi hier. Hallo Sonja. Schön, dass du anrufst. Wie geht’s dir?“
    Meine Stimmlage überrascht mich. Es klingt authentischer als gedacht.

    Sonja: „Salut Epi! Och, bis auf’s Wetter ist alles sonnig [sie verwendet dieses Adjektiv gerne und referenziert eine phonetische Ähnlichkeit mit ihrem Vornamen]. Wollte mich melden und nochmal Danke sagen. Das Tablet [sie meint eigentlich Laptop] funktioniert weiter zuverlässig. Was machst du heute so und wie geht’s dir?“

    Ich: „Bin durch den Dauerlärm meiner dämlichen Nachbarn gestresst. Nebenan schreien und trampeln die Kinder und von draußen Baulärm – am Feiertag! Versuche was in einem Forum zu lesen, in welchem ich mich vor kurzen angemeldet habe. Meine Konzentration ist mies und ich werde ständig in meinen Gedanken gestört.“

    Sonja: „Oje, das mit dem Lärm ist ja quasi der rote Faden in deinem Leben, oder? Hast du wieder Rauschen an und Kopfhörer auf?“

    Ich: „Ja ja, hilft wenig.“

    Sonja: „Und mal mit denen sprechen…?“

    Ich: „… habe ich schon mehrfach versucht: das seien halt Kinder und man könne nichts machen. Das sei in älteren Mehrparteienhäusern halt so.“

    Sonja: „Aber die Leute, die da schon seit Monaten im Nachbarhaus sonn- und feiertags bauen: sagt da keiner was?!“

    Ich: „Nicht, dass ich wüsste. Und wenn ich die Polizei riefe, gäbe es in der Folge sicherlich wieder jahrelanges Mobbing. Das Asoziale, Laute, Stinkende etc. wird in unserer Gesellschaft toleriert und Menschen, die Ruhe, Frieden und das Einhalten von Gesetzen wollen werden indirekt bestraft!“

    Sonja: „Du bist ja wieder geladen! Und deinen Boxsack nutzen? Ah, nee, würdest du am Feiertag aus Sorge andere zu stören ja nicht machen [lacht]. Lenkt dich dieses Forum denn ab? Was ist das denn diesmal? Wieder so eine nerdige IT Fachnische [warum schreibt sich Nische nicht mit Dehnungs-E???]?“

    Ich seufze.
    Ich: „Nein, das ist ein Forum für Menschen mit Asperger Syndrom, deren Angehörige und Helfer. Vor zwei Wochen hat Nadine [meine Freundin] einmal mehr darauf hingewiesen, dass ich mich sehr oft wie ein Autist verhalten würde. Diesmal war es nicht beiläufig im Nebensatz, sondern als eigene Kernaussage. Da habe ich dann im Internet recherchiert. Die Verdachtsmomente waren absurd stark, so dass ich an das „Medizinstudenten-Syndrom“ [vielen Studienanfängern wird nachgesagt, dass sie beim Lernen von Krankheitssymptomen zur Überzeugung gelangen die jeweilige Störung auch zu haben] dachte. Also habe ich Fachbücher quer gelesen und der Verdacht blieb. Habe versucht einen Termin in einer Spezial-Ambulanz für Asperger Autismus zu bekommen, aber die Wartezeit betrage ca. 18 Monate. Sie haben mir einen 4-teiligen Fragebogen zugeschickt. Unmittelbar nach Ausfüllen und Absenden überkam mich die Angst aus antrainierter sozialer Erwünschtheit die Symptome abgemildert zu haben, so dass ich nun fürchte nicht zur eigentlichen Diagnostik einbestellt zu werden. Und jetzt erlebe ich innere Anspannung durch den ambivalenten Zustand nicht zu wissen wo ich stehe… „

    Sonja prustet lachend dazwischen: „Schroedingers Aspie!“

    Ich: „… äh, ja, genau. Entschuldige, ich bin wieder dabei zu „ranten[engl. Lehnswort; ungehemmter monothematischer Redefluss, der vielen wie ein langweiliger Fachvortrag vorkommt]. Wo war ich? Was wolltest du sagen?“

    Sonja: „Alles gut, kenne das ja von dir. Ehrlich gesagt bin ich nicht überrascht. Nicht, dass ich Profi wäre. Ähm [lacht], Moment, Scheiße: ich bin Profi [kichert mädchenhaft]. Aber bei Freunden habe ich die Fachbrille einfach nicht auf [sie ist Psychologin]. In der Ausbildung hatten wir zu Autismus und Asperger verdammt wenig. Kenne jetzt die Kriterien nicht auswendig aber ja, dem Verdacht würde ich an deiner Stelle auch nachgehen. Hey, deshalb auch deine Geräuschsensitivität! Also, was ist nun mit dem Forum? Ist das gut?“

    Ich: „Ein Forum kann kaum gut oder schlecht sein. Einige Beiträge sind langweilig, andere anregend und einige wenige sogar richtig informativ. Aber ich traue mich nicht offen was zu schreiben. Im Kopf [also meinen zahllosen Tagträumen] steht mein Beitragszähler schon im dreistelligen Bereich und im real life bei 5.“

    Sonja: „Beitragszähler? Was ist das denn? Warum traust du dich nicht? Alles mit Klarnamen?“

    Ich: „Beitragszähler ist ein Counter, welcher die Anzahl der bereits geposteten Nachrichten unter dem jeweiligen Avatar angibt. Ich traue mich aus verschiedenen Gründen nicht: (1.) Ich weiß nicht wo ich stehe: bin ich ein Aspie und gehöre dazu oder bin ich keiner und bringe meine Probleme, Erlebniswelt und Ansichten da ein, obwohl ich da nichts zu suchen habe? (2.) Ich habe Angst vor Kritik und Zurückweisung. Habe seit ich denken kann das Gefühl ein Alien auf dem falschen Planeten zu sein. Wenn das nun „Menschen wie ich“ wären, so wären meine Hoffnung und Erwartung zwangsläufig überhöht. Entsprechend vulnerabel würde ich auf Kritik und Zurückweisung reagieren. (3.) Ich kann meine Fragen überhaupt nicht sinnvoll ordnen und sie sind vermutlich hoffnungslos naiv. Und vor dem Hintergrund womöglich am Ende doch kein Asperger-Autist zu sein traue ich mich nicht hundert Fragen zum Abgleich der Übereinstimmung da hin zu posten. (4.) Ich… .“

    Sonja: „Halt, halt, nicht so flott. Sonst weiß ich gleich nicht mehr, was ich sagen wollte. Also: muss doch keiner wissen, dass du noch keine Diagnose hast. Ich würde… .“

    Ich: „Man sollte da seinen Status angeben und ich habe das auch getan. VA gleich Verdachts-Autist.“

    Sonja seufzt gespielt.
    Sonja: „Natürlich hast du das. Sei’s drum. Ein Verdachts-Autist wird doch da genauso schreiben können wie die Aspies mit den höheren Weihen der Diagnose, oder?“

    Ich: „Ja ja, aber die Punkte 2, 3 und die, die ich noch nicht genannt habe… .“

    Sonja: „Epi, meinst du nicht, dass genau dieses Verhalten für deine „legitime“ Zugehörigkeit sprechen? Angst vor Zurückweisung hat fast jeder. Benimm dich, halte deine Erwartungen – auch dir selber gegenüber – in Schach und meide im Zweifel die peoples [sie meint Foren-Mitglieder], die eher destruktiv sind. Was war Punkt 3 nochmal?“

    Ich: „Unstrukturierte Hundertschaft an naiven Fragen… .“

    Sonja: „Ah ja, eigentlich würde ich die da im Forum so oder so erwarten. Listen und so. Gibt’s das da nicht? So Tabellen und Schema-Skizzen?“

    Ich: „Bin ja noch nicht lange Mitglied und habe nur einen Bruchteil gelesen. Bisher habe ich nichts dergleichen gesehen.“

    Sonja: „Das ist es doch schon: lass es langsam angehen! Hake dich hier und da in eine Konversation mit passendem Thema ein. Du musst das nicht so [sie betont Folgendes pikiert] effektiv und effizient wie möglich machen [sie lacht].“

    Ich: „Ich strebe Klärung und Spannungsabbau an. Da ist es mit [ich imitiere den pikierten Tonfall] Geduld nicht so leicht.

    Sonja lacht ausgiebig und scheint das Telefon kurz wegzuhalten.

    Ich: „Du lachst mich nicht aus, oder?“

    Sonja: „Quatsch! Deine nüchterne Art deine Gefühle zu beschreiben ist oft einfach genial. Ich hab’ Patienten, die arbeiten Jahre lang daran ihre Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken zu lernen. Wenn die so weit wären wie du wäre viel erreicht.“

    Ich: „Ja, vielleicht „darf“ ich das gar nicht können und bin demnach kein Asperger. Deshalb halt die Liste mit den Fragen… .“

    Sonja mit etwas ernsterem Klang in der Stimme: „Das ist ein Spektrum und soweit ich weiß gibt es den Asperger-Autisten gar nicht. Vermutlich gibt’s in der Population [die imaginäre Gemeinschaft der Asperger im Forum ist gemeint] ähnlich große Unterschiede wie in der restlichen Bevölkerung. Und im Forum werden vermutlich überwiegend die fitteren unterwegs sein… „

    Ich: „HFA nennen die das: hochfunktionaler Autismus.“

    Sonja: „Klasse, es gibt da also eigene Abkürzungen und Szene-Begriffe. Was gibt’s sonst noch für eine Lingo [gemeint sind umgangssprachliche Ausdrücke in einer Subkultur]?“

    Ich: „Ähm, ja, eben habe ich den Begriff „auting“ – mit a. u. geschrieben – kennengelernt. Also wenn ein Autist sich outet.“

    Sonja: „Sehr schön.“

    Ich: „Dann heißt die out-group [also alle nicht-Autisten] NT – neuro-typisch. Eine Anspielung auf die unterschiedliche neurologische Struktur der Autisten-Gehirne. Einige gebrauchen den Begriff als Deminuitiv… „

    Sonja: „Und das heißt übersetzt…?“

    Ich: „Herabsetzung. Es gibt sogar einige, die einen autistic-pride proklamieren und sich vehement gegen Pathologisierung, Therapie und so wehren. Analog zu gay-pride und black-is-beautiful. Du verstehst?“

    Sonja: „Ja, finde ich persönlich jetzt etwas extrem aber ist ein nachvollziehbarer Standpunkt. If you can’t beat it – join it [sie drückt hier wahrscheinlich aus, dass hier aus der „Not eine Tugend“ gemacht wird]. Außerdem leiden viele vermutlich ähnlich wie du unter der Lautheit und dem Gestank anderer und da ist eine in-group-versus-out-group-Dynamik hilfreich.“

    Ich: „Ja, das verstehe ich auch aber das Frustablassen und bashing [engl. Lehnsbegriff; jemanden oder etwas schlecht machen, um sich besser zu fühlen; vgl. Lästern] ist dieser Tage im Internet nicht gerne gesehen. Deshalb traue ich mich auch nicht ungefiltert meine Gefühle zu meinen Nachbarn und den vielen Vollidioten im Straßenverkehr zu teilen. Alles andere als blanker Hass wäre eine Lüge – und das darf nicht sein; Asperger und Frust mit womöglich ähnlich Betroffenen teilen hin oder her. Aber wieder einen Filter davor schalten ist eigentlich genau das, was ich eben nicht machen möchte. Das ist quasi ein Hauptanliegen, warum ich in diesem Forum bin!“

    Sonja: „Das erscheint mir etwas zu sehr schwarz-weiß [sie meint, meine Äußerung sei zu dichotom, zu Extremen neigend und die Realität verfehlend]. Es kommt doch auch immer auf den Kontext an. Wenn du dazu aufrufst deine Nachbarn zu teeren und zu federn und die Leute aufstachelst, dann geht das natürlich nicht. Willst du aber dein Erleben in der Absicht schildern mit womöglich Gleichgesinnten einen Austausch zu machen, dann müsste das doch gehen. Solche Foren haben doch immer Regeln. Hast du die – natürlich hast du die gelesen.“

    Ich: „Klar! Ähnlich wie in vielen anderen sozialen Foren plus ein paar Ergänzungen, was Triggern angeht und Betonung auf Respekt und Meinungsvielfalt.“

    Sonja: „Ja, dann sollte das doch kein Problem sein. Leg’ los! Just do it!
    Sie klatscht in die Hände. Das wird laut in meine Kopfhörer übertragen.

    Ich: „Das war laut. Bitte nicht machen.“

    Sonja: „Oh, sorry. Sollte motivierend wirken und meine Begeisterung ausdrücken. Schau: an der Wartezeit bis zur vielleicht-Diagnose kannst du nichts ändern. Guck doch einfach, ob dir der Austausch da was gibt. Schlimmstenfalls steigst du aus, bestenfalls gewinnst du Kontakt zu Gleichgesinnten, mit denen du dich über Jahre austauschen kannst! Just do it!

    Ich: „Mmhhh… . Ja, vielleicht. Habe nur keine Idee, wie ich ansetzen soll.“

    Kurze Pause. Sonja scheint eine Nachricht bekommen zu haben.

    Sonja: „Wie wär’s, wenn du in Form von einem Dialog wie diesem von dir erzählst? Kannst ja frei von diesem Gespräch schreiben und Parts weglassen. Du kannst mir auch Körbchengröße D und die glockenklare Stimme der Weisheit andichten [das soll ein flapsiger Scherz sein, über den sie zumindest selbst lacht].“

    Ich: „Vielleicht keine schlechte Idee. Mal schauen.“

    ~
    "Cause everybody’s got a part in the game
    And everybody’s got a cross they can claim
    And everybody’s got somebody to blame
    But we all must find our own way yeah, yeah"
    ~

    (Amos Lee)

  • Ich fand es nett zu lesen!
    @Epidiokontas Gibt es deine Sonja wirklich? Oder hast du sie erfunden?
    Dafür, dass sie sich nicht auskennt, kennt sie sich aber gut aus! :fun:
    Wundere mich ein wenig, dass nicht sie es war, die dich auf den AS Verdacht "gestossen" hat, sondern deine Freundin.
    Wer ist diese Sonja in deinem Leben?
    Seid ihr verwandt?
    Ihr klingt jedenfalls sehr vertraut miteinander.
    (und ich bin heute ungebührlich neugierig :d )

  • Ich fand es auch schön und unterhaltsam zu lesen. Eine gelungene Erklärung deiner Lage/ deiner Gedanken. Ich hoffe Du findest hier was Du suchst. Und ich hoffe Du lässt Dich nicht entmutigen von der ersten Reaktion auf Deinen Beitrag. Die meisten hier sind eigentlich offen, interessiert und freundlich.

  • Und wo genau ist jetzt die Bereicherung für den Leser?

    Kompliziert zu erklären. Dazu muss man Spaß an Literatur haben, und das irgendwo auch ein bisschen intuitiv. @'Epidiokontas'' Telefonszene ist so ein super Text, den ich richtig mit großem Vergnügen gelesen haben, a) weil da einer schreiben kann (kann nämlich nicht jeder, ich meine, in literarischem Sinn), b) weil er die kleine Szene auch strukturieren kann (guter Stil ist ja nicht alles) und c) weil's einfach auch witzig ist (was man nicht von jedem Witz in den Witze-Threads sagen kann).

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass mehr Literarisches dem Forum gut täte.

    :thumbup:

    "Ich kämpfe nicht, ich behaupte mich." - "Ich will nicht siegen, ich will sein." (Georg Kaiser)

  • Jedenfalls kannst du gut telefonieren. Das war doch sehr produktiv.
    Hast du das aus dem Gedächtnis zitiert?

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Die Verdachtsmomente waren absurd stark, so dass ich an das „Medizinstudenten-Syndrom“ [vielen Studienanfängern wird nachgesagt, dass sie beim Lernen von Krankheitssymptomen zur Überzeugung gelangen die jeweilige Störung auch zu haben] dachte.

    Das Syndrom gibt es wirklich. Wir nannte es damals im Medizinstudium "das 5te Semester Syndrom", weil ab dem 5ten Semester nach und nach die verschiedenen Krankheiten und ihre Symptome durchgenommen wurden.

    Ich hätte mindestens schon 10mal das Zeitliche gesegnet, hätte ich all die Krankheiten gehabt, die ich mir damals eingebildet habe. ;)

  • Mit voller Kaffeetasse – zur einen Hälfte mit entkoffeiniertem Kaffee und zur anderen Hälfte mit Stickstoff, Sauerstoff, diversen Spuren von Edelgasen und Kohlendioxid gefüllt – sitze ich an meinem chaotischen Schreibtisch. Jedes Teil darauf fordert mich stillschweigend auf den jeweilig geplanten Handlungsvorgang doch endlich umzusetzen. Ganz schön aufdringlich. Kaum habe ich den Browser meines Vertrauens, ein leeres Textdokument und ein in Mode gekommenes Videokonferenz-Programm gestartet, befindet sich nur noch Gas in meiner Kaffeetasse. Kurz plane ich in meinem Kopf eine Kaffeemaschine in meine Büronische zu installieren, da informieren mich zwei visuelle Hinweise und ein gedämpfter Ton, dass mich jemand erreichen möchte. Hastig drücke ich auf die „annehmen“ Schaltfläche und fummele mir unbeholfen die Ohrstöpsel aus den Gehörgängen.

    Sonja: „Naaa, haben wir unsere Ohr-Hygiene auf die Videokonferenz verlegt? [sie lacht] Wenn du einen Augenblick wartest hole ich meine Zahnseide-Sticks und wir pflegen uns gemeinsam vor laufender Kamera.“[sie zwinkert übertrieben]

    Ich: „Äh, nein, habe nur meine Ohrstöpsel noch nicht rausnehmen können. Hätte dich auch in ein paar Minuten angerufen.“

    Sonja: „Ja, das habe ich mir schon gedacht. Hat die indische Familie nebenan wieder open house [sie meint flapsig so etwas wie „Tag der offenen Tür“ mit viel Besuch und Lärm]?“

    Ich: „Entweder das oder die haben einen eigenen Kindergarten eröffnet. Mit Klettergerüst und Basketball-Court in der Wohnung. Zumindest klingt es so. Und im Badezimmer gibt es jeden Tag die kölnischen Wasserspiele.“

    Sonja: „Du armes Tuff-Tuff [keine Ahnung was dieses Pseudonym soll – Sonja meint es hier nicht ernst mit Mitleid und es ist das, was sie als tough love[Zuneigung durch zur Schau gestellte Härte] bezeichnet]. Vielleicht solltest du auf so einen Floating-Tank kaufen [sie meint eine Reizisolations-Wasserkammer und kontextuell entnehme ich, dass sie mit tough-lovenoch nicht fertig ist: die Teile sind unbezahlbar]! Alternativ könntest du vielleicht nach Indien ziehen: in der Monsun-Zeit brauchst du da kein Rauschen anzumachen und… .“

    Ich: „Danke für die Blumen [missbilligende Floskel, welche mich immer an Udo Jürgens denken lässt]! Du bist heute richtig gut drauf, oder?“

    Sonja: „Naja, ich kann an deinem Leid nichts ändern und du leidest meist so charmant, dass ich das genießen kann. Ist doch toll, dass da etwas Gutes bei rum kommt, oder nicht?!“

    Es entsteht eine kurze Pause. Mir fällt nichts Geistreiches ein. Sonja lacht kurz auf.

    Sonja: „Du bist ja mimisch oft etwas zurückhaltend aber das war ein tolles ‚sparsames Gucken’“ [sie kichert].

    Ich hatte nichts dergleichen beabsichtigt, bin aber froh, dass sie in mein Schweigen eine würdige Erwiderung hineindeutet.

    Ich: „Bist du im Umgang mit deinen Patienten auch so empathisch, zartfühlend und supportiv?“

    Sonja: „Bei manchen ist das echt hilfreich! Es gibt einen Patientenschlag, der es nur sehr schwer und nach viel zu langer Zeit zum Therapeuten schafft. Die fürchten sich vor nichts mehr als mit Samthandschuhen angefasst und bemitleidet zu werden. Natürlich geht das nicht mit jedem aber du wärst überrascht bei wem diese ‚harter-Knochen-Nummer‘ gut funktioniert. Und dann ist es später oft leichter möglich sich auch mal gemeinsam einen Abstecher ins Tal der Tränen [sie meint einfach weinen in Gesellschaft] in der Gewissheit zu erlauben, dass ‚dry-bone-city[vermutlich engl. Slangfür eben gebrauchte ‚harte-Knochen-Nummer‘] rettend-nah ist.“

    Ich: „Aber ich bin gar nicht dein Patient… .“

    Sonja lacht: „Es ist Zeitverschwendung eine Grenze zwischen Patienten und Nicht-Patienten zu ziehen oder zwischen Gesunden und Kranken. Alles eine unnötige Frage der Definition. Was hilft, geht. So wie du offensichtlich wieder mit deinem Fidget-Teil rumfummelst und dir das hilft, nutze ich was mir zur Verfügung steht [sie zwinkert].“

    Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich das Teil zwischen Daumen und Zeigefinger die ganze Zeit kreisen lasse.

    Ich: „Äh, sorry, stört dich das? Ist das über das Mikro zu laut?“

    Sonja: „Nee, alles Roger [sie meint ok]. Was wolltest du denn nun mit mir machen?“

    Ich: „Ja, wir haben doch neulich telefoniert und über dieses Aspie-Forum geredet. Danach habe ich unseren Dialog in geglätteter Form aufgeschrieben und gepostet. Die erste Reaktion eines Usersnach kurzer Zeit hat mich ziemlich verunsichert und enttäuscht und das hat mich dann noch den ganzen Abend beschäftigt. Dann habe ich am anderen Morgen wieder rein geguckt und da waren auch einige positive Rückmeldungen und Nachfragen.“

    Sonja: „Lass mal sehen. Du kannst doch deinen Bildschirm teilen; dann können wir das gemeinsam lesen. Dann muss ich dein unrasiertes Antlitz auch nicht die ganze Zeit sehen [sie lacht].“

    Ich: „Aber du… .“

    Sonja zieht eine Augenbraue hoch und fragt direkt: „Jahaaa?“

    Ich verstehe, dass ich nicht mit tough-loveantworten sollte und sage: „...siehst bezaubernd aus wie immer.“

    Sonja: „Sehr gut! Und jetzt zeig mir, was die geschrieben haben! Ah ja, nein, nicht deinen Text, den müsste ich ja kennen. Scroll mal runter zu dem, was die Anderen so geschrieben haben.“

    Ich scrolle runter. Unfassbar schnell redet Sonja weiter und ich brauche eine Sekunde, um zu begreifen, dass Sonja den Text gelesen und verstanden hat und nun darauf eingeht. Sie ist diagnostizierte Hochbegabte und ihre Lesegeschwindigkeit scheint nur einen Bruchteil meiner üblichen Lesezeit zu betragen.

    Sonja: „Das ist ja total scharf [Sonja mag dieses aus der Mode gekommene Adjektiv sehr und sie findet, dass es einen antiquierten Charme versprühe; ich habe mir gemerkt, dass es eine Art positiver Superlativ in ihrem Sprachgebrauch ist]! Die sind ja allesamt total klasse! Herrlich, ehrlich [auch diese Phonetik ist bei Sonja kein Zufall; ebenfalls eine Art positiver Superlativ]!“

    Ich: „Äh, was dieser @zaph geschrieben hat finde ich nicht so klasse. Der hat doch in einem Satz meinen ganzen Text entwertet.“

    Sonja: „Halt halt, nicht so fix mit der Deutung. Ich finde gerade das von @‘zaph’ großartig – und zwar im Kontext von dem was die anderen entgegnet haben aber auch er selber später geschrieben hat.“

    Es entsteht eine kurze Pause. Mir wird bewusst, dass wir uns in kleinen Fensterchen auf dem Screen immer noch sehen können und ich ziehe bewusst eine Augenbraue hoch und gucke direkt in die Kamera.

    Sonjakichert: „Ich habe deine Augenbraue schon bemerkt – du brauchst dich nicht extra der Kamera zu nähern. Guck doch mal: was hat er denn tatsächlich geschrieben - nicht das, was du automatisch da reininterpretierst!“

    Ich lese monoton den Satz vor: „Und wo genau ist jetzt die Bereicherung für den Leser?“. [ich räuspere mich, das tue ich leider häufiger] „Er sagt also aus, dass der von mir verfasste Text weder für ihn selbst noch für andere Leser von Wert ist. Genau das steht da – ohne große Interpreations-Sprünge gemacht zu haben, oder?“

    Sonja lächelt in dem kleinen Video-Fenster und antwortet mit gedehnt-langsamem Tonfall: „Schatz [das soll eine Liebkosung sein und sie verwendet das gern, wenn sie mich belehrt], das mag das sein, was in Buchstaben da steht aber da steht doch noch mehr.“

    Ich: „Wie bitte? Siehst du da mehr als ich? Ist da wieder irgendein rot-grüner Text, den ich nicht sehen kann [ich habe eine ausgeprägte Farbfehlsichtigkeit, was im Alltag häufiger stört als es Farbsehtaugliche sich vorstellen mögen]?“
    Ich markiere mit dem Maus-Cursor den Text auf der gesamten Seite – so kann ich häufig für mich schlecht sichtbaren Text sichtbar machen. Da ist aber nichts.

    Sonjaimmer noch etwas langsamer sprechend: „@‘zaph’ resümiert, dass er nicht versteht, worin die Bereicherung oder der Sinn in deinem Text besteht. Er hat ihn also gelesen – und zwar ganz. Er selbst wählt das Wort „Bereicherung“. Er hätte auch schreiben können „Was soll das denn für ein Kotz sein?!“. Hat er aber nicht. Ich sehe hier auf Anhieb erstmal zwei Möglichkeiten: (1.) Er fragt ohne Wertung einfach nach, was denn dieser ellenlage Text bringen soll – und das darf er auch! (2.) Da er das Wort ‚Bereicherung‘ wählt, könnte es sein, dass er dir ungewollt ein Kompliment macht. Du hast doch häufig, dass die Menschen spaltest: die einen halten dich für arrogant und unnahbar und die anderen finden dich knorke [positiv, gut]. Es könnte eine zurückhaltende Äußerung von Neid sein. So oder so: gemessen an den Trollen, die woanders unterwegs sind, ist das doch immer noch Zucker [sie meint, dass das Vorliegende deutlich besser sei als zuerst angenommen]!“

    Ich hebe beide Augenbrauen und gucke weiter auf den Satz, an dem ich irgendwie festklebe. Was Sonja da gesagt hat erscheint mir eingängig. Dennoch will ich wissen: „Ja, und was von beidem ist es nun?“

    Sonja: „Das wissen nur der liebe Gott und zaph selbst. Aber hier ist ja noch nicht Schluss: er hat die Reaktionen der anderen mit beeinflusst. Und deine Aussage vorhin [sie spricht mit verstellt-tiefer Stimme, die wohl meine sein soll] „...und da waren auch einige positive Rückmeldungen und Nachfragen…“ - das ist doch die absolute Schärfe! Das ist die Piemont-Kirsche auf dem Eis oder vom Orgasmus nur der Teil, wo man schreit!“

    Ich gucke weg. Ich bemerke das Fidget-Wheel wieder in der Hand zu haben und empfinde vermutlich Scham.

    Sonja: „Too much? Ich wollte nur meine Freude darüber ausdrücken, dass du tatsächlich was geschrieben hast und dass die Leute da anscheinend ziemlich auf zack sind.“

    Ich gucke wieder auf den Schirm und in Richtung Kamera und entgegne: „Das sagst du nur, weil die vor allem dich so toll finden.“

    Sonja reißt die Arme in die Höhe wie in Sieger-Pose und grinst breit: „Jaaa, und das tut gut! Und das darf auch gut tun! Dir übrigens auch – das ist durchaus erlaubt; Schroedingers-Aspie hin oder her.“

    Ich: „Tut mir Leid, ich bin in der Depressions-Gilde und habe einen Eid abgelegt alles farblos-bedrückend zu interpretieren.“

    Sonja fällt vor Lachen vom Stuhl und reißt ein paar Papiere vom Schreibtisch mit. Nach mehreren Sekunden kommt sie wieder ins Bild und redet begeistert und ziemlich schnell: „Großartig. Bisher die Pointe des Tages, chapeau! Aber im Ernst: @‘Needle’ und @‘MangoMambo’ fanden den Text angenehm lesbar und heißen dich willkommen, @‘Chch’ springt heldenhaft vor, um dich vorm vermeintlich bösen @‘zaph’ zu verteidigen und dieser bringt dann sogar die Idee ein aus dieser Telefon-Klamotte eine Serie erwachsen zu lassen. Selbst wenn es ursprünglich Neid war, der ihn zu seinem ersten Kommentar motiviert hat: hier zeigt er doch Größe. Und dann wird’s ja immer besser: @‘Kugelfisch’ wünscht dir präzise das, was du im Forum suchst und zeigt bemerkenswerte Perspektivenübernahme. Die Krone setzt dir dann FrankMatz auf – und damit eigentlich sich selbst -, indem er dir sogar Talent zum Schreiben zuerkennt; noch mehr: er schreibt, dass er großes Vergnügen hatte! Jesses, that’s the funk [wohl Slang, um mir zu verdeutlichen, wie großartig sie etwas findet]!“

    Ich: „Äh, okay, ja, hhmmm… .“

    Sonja: „Und du sollst mich lieb grüßen und hast das bisher nicht getan!“

    Ich: „Schönen Gruß von @‘Dr. L84‘.“

    Sonja: „Danke. Gruß zurück. Und der Name @‘Input’ ist sehr geil. Und ihrer Signatur kann ich nur beipflichten!“

    Ich: „Ähm, möchtest du vielleicht einen eigenen Account einrichten?“

    Sonja: „Würde ich aber mir fehlt die Zeit. Das ist dein Ding und das finde ich gut.“

    Ich: „Und was machen wir mit den Fragen?“
    Sonja grinst: „Beantworten wäre meine go-to-response [Programmier-Slang: in etwa: das, was ich dann immer mit guten Erfahrungen anwende]. Bin selber gespannt, was du da so antwortest. Also?“

    Ich: „Mmhhh. @‘crocodylia’ fragte, ob du denn real oder erfunden bist… .“

    Sonjamacht komische Bewegungen in ihrem kleinen Fensterchen auf meinem Bildschirm. Nach ein paar Momenten vermute ich, dass sie eine Verkäuferin nachahmt, die anstatt Ware sich selbst anpreist.

    Ich: „Willst du das nicht selbst beantworten? Wäre logisch, oder?“

    Sonja: „Nö nö, das musst du selber machen. Bin gespannt, wie du aus der Nummer rauskommen möchtest.“ Sie nähert ihr Gesicht der Webcam und guckt mit aufgerissenen Augen. Stille.

    Ich: „Du bist real, aber dieses Gespräch findet trotzdem nur in meinem Kopf statt. Und zwar nicht in einer, sondern in mehreren minimal-unterschiedlichen Versionen gleichzeitig… .“

    Sonja: „Das klingt jetzt aber kompliziert. Wie soll das denn jemand verstehen?!“Sie scheint mit ihrem Gesicht der Webcam so nahe zu sein, dass ich nur noch ihre Nase unscharf erkennen kann.

    Ich seufze: „Du bist meine ehemals beste Freundin, trägst einen anderen Vornamen, bist nicht mit mir verwandt und…, naja, ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll…, du bist eine Art Snapshot oderVirtualMachine [Computer-Begriffefür eine Datensicherung eines Systems zu einem fixen Zeitpunkt, welche in einem anderen System scheinbar autark parallel laufen kann] von vor 6 Jahren, wo wir zuletzt Kontakt hatten.“

    Sonja: „Also gibt’s mich zwar ähnlich wie beschrieben aber ich bin eine frühere Version – und in deinem Kopf?“

    Ich: „Ja, wir haben zuletzt vor rund 6 Jahren Kontakt gehabt. Da war ich im Krankenhaus und hatte gerade erfahren, dass ich nie wieder so laufen[rennen] können werde und mir ging es ziemlich dreckig. Die Krankenhäuser waren ein traumatischer Alptraum, die Zimmergenossen überwiegend Terroristen und die Ärzte grob unfähig… .“

    Sonja: „Stopp! Das regt dich nur auf. Komm zurück zum Thema: warum haben wir keinen Kontakt mehr?“

    Ich: „Ich weiß es nicht. Habe viel drüber nachgedacht, ob ich irgendwas falsch gemacht habe. Ich weiß von meiner Familie und von Nadine, dass ich in meiner Verzweiflung und Daueranspannung sehr schwer zu ertragen war. Mir ist aber nicht bewusst dir was angetan zu haben. Wir waren so eng, der Rapport so reibungsfrei-flüssig zwischen uns wie ich es noch nie erlebt habe. Nichts musste ich simultan-übersetzen und ich konnte immer so sein, wie ich bin. Die Gespräche, Telefonate und Treffen waren enorm anregend und bereichernd. Und du hast mir immer zu verstehen gegeben, dass du das auch so empfindest.“

    Sonja: „Okay, gut, und was ist deine emotionale Botschaft? Was willst du ausdrücken?“

    Ich denke nach und sage dann: „Ich vermisse dich sehr.“

    Sonja: „Sehr gut! Hast du denn eine Vermutung was passiert sein könnte? Wie ich dich kenne, hast du sicher schon 1 Million Mal darüber von allen Seiten nachgedacht. Was ist denn aus deinem Superhirn als Output rausgekommen [sie grinst]?“

    Ich: „Irgendwie hat sich dieses Gespräch anders entwickelt als gedacht… . Ja, du und Patrick seit weggezogen, ihr hattet eine Zeitlang Eheprobleme und dann ist natürlich eure Tochter gekommen. Ich vermute, dass du mit den Rollen als Ehefrau und Mutter neben deinen zahllosen Interessen ziemlich ausgelastet warst und dass du einfach keine Ressourcen mehr hattest. Ich weiß es nicht, ich vermute nur.“

    Sonja: „Und warum hast du dich nicht wieder gemeldet?“

    Ich: „Ich weiß es nicht. Mir ging es eine lange Zeit sehr schlecht und ich war der letzte, der sich gemeldet hat… .“

    Sonjalächelt mich aufmunternd an. Ich schließe die Übertragung meines Bildschirms, um ihr Videobild wieder groß zu machen.

    Ich: „Ich weiß es nicht.“

    Eine Pause entsteht.

    Sonja: „Hast du alle Fragen beantwortet? Warum ich nicht auf den AS-Verdacht bei dir gekommen bin… . Entweder ich habe bei Freunden die sprichwörtliche Fachbrille nicht auf oder vielleicht wollte ich das Thema nicht auf Asperger lenken.“

    Ich: „Wieso das denn?“

    Sonja: „Naja, du warst doch auch gut mit meinem Patrick befreundet… . Mit dem Wissen, was du jetzt über Asperger-Autismus hast: wie erscheint dir Patrick da?“

    Obwohl mein Gesicht vermutlich reglos bleibt rasen in mir die Gedanken. Patrick wäre quasi der Posterboy [ikonischer Vorzeige Mann für Promotions-Zwecke] für hochfunktionalen Autismus!

    Sonja: „Und wenn du an unsere Tochter denkst… . Vielleicht... .“

    Ich: „Wow. Ok, vielleicht ein wenig viel Asperger-Vibes auf einmal. Aber das weiß ich ja alles gar nicht sicher. Das sind alles bloß Spekulationen!!!“

    Sonja: „Yup, stimmt. Aber irgendwie fühlt sich das so an, als sei da was dran, oder?“

    Ich: „Zuviel Input. Muss ich erst in Ruhe drüber nachdenken.“

    Sonja: „Du könntest @‘Shenya’ noch antworten, dass du gewissermaßen alles aus dem Gedächtnis zitierst, weil dort alles stattgefunden hat.“

    Ich: „Ja, danke.“

    Pause.

    Ich: „Ich hoffe dir beziehungsweise euch geht’s gut.“

    Sonja: „Hey, Kopf hoch! Vielleicht sehen bzw. hören wir uns wieder. [sie lacht] Dann kannst du einen neuen Snapshot machen und mich updaten [sie grinst breit].

    Ich: „Ja, vielleicht. Danke für’s Gespräch und bis später.“

    ~
    "Cause everybody’s got a part in the game
    And everybody’s got a cross they can claim
    And everybody’s got somebody to blame
    But we all must find our own way yeah, yeah"
    ~

    (Amos Lee)

  • du ziehst das aber jetzt ganz groß auf :thumbup: aber.... Genauso vage wie die Unterscheidung von gesund und krank ist auch die Frage, wo Realität beginnt und endet...

    Ich schreibe in der Regel vom mobilen Endgerät aus - merkwürdige Wortkonstrukte sind ggf. der Autokorrektur geschuldet

  • Wunderschön.
    Wenn ich solche Telefonate führen könnte, wäre das Klingeln eines Telefons nicht mehr der Teufel selbst.

    Ich frage mich, ob du solche Gespräche auch mit anderen führst und wieviel von der Sonja, die wir hier kennen lernen können, Sonja tatsächlich auch entspricht, denn sechs Jahre sind eine Menge Zeit in der deine Gedanken Sonja geformt haben.

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