Ständig krank sein

  • Ich habe sowas von keinen Bock mehr. Irgendwie schaffe ich es ständig ins Krankenhaus zu kommen. Aktuell liege ich mit Problemen an der Wirbelsäule im Krankenhaus.
    Letztes Jahr war ich auf einer Psychotherapiestation. Zweimal hatte ich Krebs. Dann was am Arm.

    Kurz: ständig komme ich wegen irgendwas ins Krankenhaus.

    Mir geht es nicht nur um meine Schmerzen. Auf der alten Arbeitsstelle hat man mich nach meiner 2. Krebs OP auf der Arbeit mit den Worten empfangen: wir haben ein Problem wenn Du krank bist. Wenn Du nochmal krank wirst, schmeißen wir Dich raus!"

    Mir geht es auch darum das es mir diesmal sowas von körperlich schlecht ging das ich keinen Koffer packen konnte.

    Mir geht es darum, dass auf vielen Gebieten eine Lücke ist wenn ich krank bin.

    Nein, ich mache nicht absichtlich blau ich bin tatsächlich krank.
    Es gibt bestimmt Arbeitnehmer die nicht so oft fehlen. Bin ich zu doof / krank für diese Welt?

    Aber was wird aus meiner Existenz wenn ich ständig fehle. Das kann nicht gut sein!

  • Das Problem mit häufigen krankheitsbedingten Fehlzeiten kenne ich aus eigener Erfahrung. Auch mir drohte der Arbeitgeber deswegen mit Entlassung.

    Allerdings kann man Dir Krebserkrankungen nicht in der Weise zum Vorwurf machen, dass der Arbeitgeber daraus schließen könnte, dass mit wiederholten Ausfallzeiten Feinerseits zu rechnen ist. Denn Krebs und Unfälle treffen den Mitarbeiter ja unerwartet und nicht aufgrund einer Art dauerhaft vorhandener Grunderkrankung.

    Von daher kommt es darauf an, wie viele Mitarbeiter Deine Firma hat und ob deshalb - wenn die Firma ausreichend groß ist, der gesetzliche Kündigungsschutz gilt. Wenn der gilt, kann man Dich nicht so einfach entlassen.

    Das Gefühl, zu krank zu sein und die Angst wegen der Fehlzeiten die Arbeit zu verlieren, kenne ich. Meinen Arbeitsplatz hat letztlich der Schwerbehindertenstatus zusammen mit dem Eintritt in die Teilerwerbsminderungsrente plus die Reduktion meiner Arbeitszeit auf das für mich noch zu schaffende Pensum gerettet.

    Da mein Immunsystem durch die chronischen Krankheiten/Behinderungen deutlich geschwächt ist, kommt es weiterhin zu Fehltagen. Dadurch das ich aber immer offen in der Firma kommuniziert habe, was los ist, wenn ich gefehlt habe, habe ich nach langem Kampf mit meinen Vorgesetzten erreicht, dass ich einen weitgehend behindertengerechten Arbeitsplatz habe.

    Es ist für mich zwar oft noch schwer zu akzeptieren, dass ich gesundheitlich binnen weniger Jahre stark abgebaut habe (rw), aber ich habe es geschafft, innerhalb meiner Firma behinderungsgerecht eingesetzt zu werden.

    Ich drücke Dir die Daumen, dass Deine Firma Dir das auch ermöglicht :) .

  • Oh je. Ich wünsche dir erstmal gute Besserung!
    Es tut mir wirklich leid zu hören, dass du so viele gesundheitliche Probleme hast. Nein, du kannst definitiv nichts für deinen Zustand und es ist wirklich hart, wenn du dadurch auch noch Nachteile erfährst. Ich drücke dir die Daumen, dass du schnell wieder gesund wirst und es auch bleibst.

  • Mir geht es nicht nur um meine Schmerzen. Auf der alten Arbeitsstelle hat man mich nach meiner 2. Krebs OP auf der Arbeit mit den Worten empfangen: wir haben ein Problem wenn Du krank bist. Wenn Du nochmal krank wirst, schmeißen wir Dich raus!"

    Mir geht es auch darum das es mir diesmal sowas von körperlich schlecht ging das ich keinen Koffer packen konnte.

    Mir geht es darum, dass auf vielen Gebieten eine Lücke ist wenn ich krank bin.

    Nein, ich mache nicht absichtlich blau ich bin tatsächlich krank.
    Es gibt bestimmt Arbeitnehmer die nicht so oft fehlen. Bin ich zu doof / krank für diese Welt?

    Aber was wird aus meiner Existenz wenn ich ständig fehle. Das kann nicht gut sein!

    Die Gesellschaft ist leider so, du kannst nichts dafür.
    Meine Mutter arbeitet in einem Friseurbetrieb und die hatten da auch mal eine talentierte Mitarbeiterin, die aber auch wirklich sehr viele verschiedene Dinge hatte und darum auch ständig ausgefallen ist, ich glaube etwas an Krebs war auch mal dabei.
    Ich glaube das ist einfach genetisches Pech.
    Keiner kann etwas dafür.
    Was das Finanzielle angeht, du hast mit den Krankheiten wie Krebs und solchen Dingen glaube ich die Möglichkeit bei der Rentenversicherung irgendwann als Arbeitsunfähig bescheinigt zu werden, dann kannst du zumindest in eine WfbM oder ähnliches oder bekommst eine AU-rente oder wie das heist.
    Ich arbeite in einer WfbM und wir haben da auch Leute die wegen ihrer körperlichen Gebrechen in Frührente mussten, da das aber nicht zum Leben reicht und sie auch nicht nur zuhause rumgammeln wollen, sind sie in die WfbM gekommen und arbeiten meist halbtags oder so dort und bekommen zusätzlich auch Grundsicherung.
    Man ist damit zumindest abgedeckt, und abgesichert, keiner kann dich dann wegen sowas mehr rauswerfen.

    Go bad or go home!

  • @Markus7733
    Hast Du eine Rechtsschutzversicherung, die Arbeitsrecht einschließt?
    Wenn nicht, dann solltest Du eine abschließen.

    Ergänzend: Viele Gewerkschaften bieten ihren Mitgliedern auch kostenlosen berufsbezogenen Rechtsschutz und -beratung (Bsp. ver.di).
    Auch von mir gute Besserung.

    “The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.”
    ― Alberto Brandolini

  • Das tut mir sehr leid für dich!
    Ich finde es ja schon sehr belastend, ständig so ein bisschen krank zu sein. Zwar (noch) arbeiten zu können, aber oft mit letzter Kraft und dann am Wochenende total kaputt zu sein ...

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