Problemmanagement

  • @Tristan bist du sicher mit dem "Allgemeinen Sozialen Dienst"? Ich bekomme da nur verweise auf eine Behörde für Eltern und Kindererziehung.

    Auf der Hamburger Behördenseite steht nur folgendes:

    Aufgaben:
    Beratung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in erzieherischen und familiären Fragen und bei Trennungsproblemen. Erste Anlaufstelle bei Hilfen zur Erziehung! Siehe auch Link Erziehungsberatungsstelle.

    Wenn ich mich dort melden möchte, dann geht es auch nur unter Angaben des Kindes. Es scheint sich also ganz speziell an Eltern und Kinder zu richten.

    Ich bin ohnehin immer überfordert mit dem ganzen Behörden kram und blicke da nie durch, vielleicht habe ich mich auch verklickt?

  • Ich habe nochmal recherchiert. Der "Allgemeine soziale Dienst" wird wohl überall anders definiert und ist nicht einheitlich organisiert. In Hamburg gehört der "Allgemeine soziale Dienst" zum Jugendamt und richtet sich nur an Kinder, Jugendliche und Erziehende.

    Also wird das in Hamburg irgendwie anders sein. Ich schaue mal, ob ich mich morgen damit beschäftige, jetzt brummt mir auch schon etwas der Kopf. Wenn es um Behörden geht, dann dreht sich mir mittlerweile schon der Magen um, weil es irgendwie immer Problematisch wird (und ich will ja eigentlich Probleme lösen, nicht neue erzeugen haha)

  • Hallo @Dennis82HH

    dann versuch erstmal Abstand von dem Gedanken zu gewinnen.

    Es stimmt, dass einige ASDs sich mit Fragen zum Thema Kinder- und Jugend befassen. Aber auch nicht alle, oder sie bieten zusätzlich auch weitere Themen an. Sie vermitteln einen auch an passende Stellen weiter. Das ist nämlich ihre Aufgabe.

    Eine ASD ist keine Behörde, sorge dich bitte nicht. Es ist eine niederschwellige (leicht zugängliche) Anlaufstelle für Personen, die Rat brauchen. Dort sitzen vermehrt Sozialarbeiter, die einen individuell beraten und unterstützen.

    Vielleicht nimmt dir dies etwas die Angst. Aber beruhige dich erstmal in aller Ruhe.

  • Eine gute Methode, ins ambulant betreute Wohnen zu kommen, ist auch, zuerst nach dem Träger zu suchen, der das anbietet. Das kann z.B. Caritas sein, Diakonie, DRK, AWO oder irgendein anderer Dienst. Meistens wird es ein Anbieter sein, der ambulant betreutes Wohnen für psychisch Kranke anbietet, es sei denn, es gäbe einen, der speziell Asperger-Autisten betreut, doch das gibt es nicht überall.
    An diesen Anbieter kann man dann eine Mail schreiben, dass man ambulant betreutes Paarwohnen in der eigenen Wohnung möchte, schreiben, welche Diagnose ihr beide habt und dass ihr Hilfe bei der Antragstellung braucht. Ihr könnt auch im Vorfeld schon besprechen, welche Hilfe ihr braucht und was der Anbieter da tun kann, um abzuechecken, ob das Angebot für euch passt oder nicht.
    Wenn die Antragstellung über den Anbieter läuft, dann wird euch schon viel Arbeit abgenommen. Natürlich braucht das Antragsprozedere etwas Zeit, man muss Gespräche führen, aber wenn es dann läuft und funktioniert, zahlt es sich am Ende aus. Dass ihr berufstätig seid, muss kein Hindernis sein. Je nachdem, wie viel ihr verdient, kann es sein, dass ihr vom Einkommen etwas zuzahlen müsst, aber das könnt ihr euch vorher ausrechnen lassen.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • @Shenya ich habe gerade etwas recherchiert. Es gibt ja unglaublich viele Informationen zu dem thema und hunderte von anbietern. Mich erschlägt das gerade.

    Wie kann ich mir den so etwas überhaupt vorstellen? Kommt da dann jede Woche jemand vorbei und fragt, was wir für Probleme haben? Ich seh noch nicht so richtig, wie uns das mit unseren Problemen hilft. Besonders da wir beide auch Probleme mit besuch haben.

  • Die Masse der Anbieter wird sich wahrscheinlich einschränken, weil die ihr Angebot regional begrenzt haben und auf einen bestimmten Personenkreis. Wahrscheinlich werden es am Ende gar nicht viele Anbieter sein, die in Frage kommen.

    Was man dann da konkret an Hilfe bekommt, können vermutlich andere besser beantworten, die das schon bekommen. Ich selbst interessiere mich zwar für das betreute Wohnen, habe aber gerade noch finanzielle Hindernisse (nicht auseinandergesetzter Erbanspruch) und möchte keine Querelen mit den anderen Erben deswegen. Ich komme momentan so klar.

    Aber soviel ich weiß, hat man da auch Einflussmöglichkeiten, z.B. ob man sich in der eigenen Wohnung trifft oder an einem anderen Ort, und über welche Themen man spricht und ggf. welche praktische Hilfe man bekommt.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Hallo Dennis,

    im Prinzip richtet sich das Ambulant betreutes Wohnen nach deinen Bedürfnissen.

    Wenn du Probleme bei der Erstellung (d)einer Struktur hast -> Erstellen einer für dich machbaren Struktur
    Wenn du zwar weißt, was getan werden will / soll / muß - aber nicht schaffst, anzufangen (Stichwort: exekutive Dysfunktion) -> Anstoßen durch die Hilfe
    Wenn du Trigger hast, die dich handlungsunfähig machen -> Alternativen finden und anwenden
    Wenn du vor außergewöhnlichen Herausforderungen stehst (z.B. Gerichtsverhandlungen, Umgang mit Behörden, Jobsuche) und dabe zu Overloads und Shutdown neigst -> Hilfestellung bei und ggfl. Beendigung der triggernden Situation

    Das Ambulant betreute Wohnen ist weder eine Therapie noch eine Putzhilfe. Es geht darum, dich in die Lage zu versetzen so weit wie möglich ein eigenständiges Leben aufzubauen und es zu erhalten (betrachte es als Nachteilsausgleich für deinen Autismus).

    Ich habe eine auf Autismus spezialisiertes Ambulant betreutes Wohnen und komme damit sehr gut klar. Ohne diese Hilfe wäre ich wohl nicht unternehmerisch Selbstständig sondern arbeitslos ohne Perspektive.

    Wenn du noch Fragen hast beantworte ich sie gerne an dieser Stelle.

    Freundliche Grüße

    infla

  • Mein Tipp zur Strukturierung von Aufgaben und "Problemen" (eigentlich ja eher komplexe Aufgaben bzw. Projekte) ist Getting-Things-Done. Das ist ein Ansatz, der Aufgaben strukturiert, herunterbricht, zeitlich ordnet und gleichzeitig dafür sorgt, dass man die ganzen Aufgaben nicht permanent im Kopf jongliert, was unnötige Hirnkapazität belegt.

    Die Idee ist, dass man "Braindumps" durchführt, um alle nicht-trivialen Aufgaben (aufstehen, zähneputzen, anziehen, etc.) zu verschriftlichen. Dann sieht man sich an, bis wann sie erledigt sein müssen und was der nächste Schritt ist, um die Aufgabe zu bewältigen. So bricht man kontinuierlich große Aufgaben in kleinere Häppchen runter, während man die kleineren Häppchen in den Tagesablauf einplant.

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