Berufliche Schwierigkeiten, keine Unterstützung

  • Der Geschäftsführer sitzt im Ausland, mit ihm reden geht also nicht. Er wird sich auch kaum für meine Probleme interessieren, bei knapp 100.000 Mitarbeitern weltweit.

    Na gut, dann sind ja sicherlich noch ein paar Ebenen dazwischen und es reicht schon der Chef von Deinem Chef.


    1. Ich bin Qualitätsingenieurin

    Dann hätten wir ja vor ein paar Jahren sogar mal beruflich zusammentreffen können.
    Irgendwie kommt mir beim Umgang der Automobilhersteller mit den Tier1 gerade wieder diese Kartoffel-Story in den Sinn...

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Mit dem Quoten solltest du mal ... üben. Anstatt den ganzen Beitrag von mir zu quoten und deinen Teil manuell zu löschen, kann man durch anklicken der Kopfzeile "HolyDriver schrieb:" den Block mit einem Klick weglöschen. Probiere aus!

    Naja, ich arbeite 7,5 Std., plus Pause, Fahrzeiten, Hund zum Sitter bringen, etc. da bin ich täglich 10 Std unterwegs, dann kommt noch Schlafen, Hausarbeit, evtl. kochen hinzu und dann bleibt mir nicht viel Zeit für meine Interessen.

    Dann rechnen wir mal. 24 Stunden - 10 Stunden Arbeit - 9 Stunden gut gepennt = 5 Stunden Freizeitvergnügen unter der Woche. Das sollte reichen um mal was zu mampfen zu machen. Andere Dinge wie Hütte puzzen o. ä. am WE erledigen, vllt. an irgend so'n kaputten Samstag oder Sonntag.

    Zumal ich nach der Arbeit zu erschöpft bin.

    Das hatte ich auch. Ich habe dann, weil ich meistens zwichen 18 und 19 Uhr einen Tiefpunkt habe, dann ab und wann mal einen Pauernäpp aka Power Nap gemacht, also eine halbe Stunde, vllt. war es auch mal eine Stunde ein Nickerchen @home. Danach ging es mir ordentlich besser. Vllt. hilft das ja. Dazu bin ich übrigens immer mit dem Beik zur Arbeit gefahren, das sorgt ein wenig für Ausgleich.

    Der Geschäftsführer sitzt im Ausland, mit ihm reden geht also nicht. Er wird sich auch kaum für meine Probleme interessieren, bei knapp 100.000 Mitarbeitern weltweit.

    Der GF interessiert sich überhaupt nicht für Probleme, der will, so bekloppt es klingt, Lösungen sehen. Der Rest ist nicht sein Problem, dass ist das der Angestellten. Liefern die Probleme, sind sie unfähig.

    Die Personalerin, die Kontakt zu ihm hat, gibt die Infos weiter und da ließ sie mal verlauten, wieso unsere Abteilung so schrumpft.

    Das interessiert den GF auch nur am Rand. Der ist in der Geschäftsentwicklung vllt. schon ein Jahr weiter und hat Pläne, von denen wissen nur ein paar spezielle Leute des OFK von (oberer Führungskreis). Und wenn der Plan einen Personalabbau von 15% beinhaltet, dann freut der sich über die Meldung, dass Leute abgehauen sind. Das spart wonöglich diverse Abfindungen und Krieg in der Abteilung. Besser ist es, die Leute gehen freiwillig als dass sie gegangen werden. Und wenn es in der Abt. so beschissen läuft, dass deswegen die Leute kommen und gehen wie die Fliegen, dann ist das das Problem des Abteilungsleiters oder des Gruppenleiters, je nach dem, wo das passiert. Der Chef will nicht mit Problemen belastet werden.

    Im Endeffekt aber nicht schlimm, da eh viele Leute gehen müssen.

    Ebent. Alles schon einkalkuliert. Denn Personal ist nur ein Kostenfaktor. Je weniger, desto besser.

    Ich bin Qualitätsingenieurin

    Da hatte ich einen Kollegen von einem Dienstleister, der hat seine Aufgabe sehr genau genommen, nicht übertrieben genau, aber er wollte seinen Job gut machen und hat bei einer Sache um Infos gefragt. Das gab etwas abteilungsinternen Tumult, aber weil er eben unbequem war hat man ihn irgendwann von einen Tag auf den anderen rausgeworfen. Mit Leuten vom Dienstleister kann man das ja machen.

    Eher Schmerzensgeld, aber ich verdiene sehr gut.

    Deswegen bleiben die Leute und schlucken jeden Scheiß. Dass das langfristig zu Problemen führt, blenden die scheinbar aus. Bei uns gab es diverse Fälle, wo es hieß Burnout oder sowas, aber es gab auch einen, der hatte Epilepsie entwickelt, so wie ich das einsortieren würde, ein anderer (aus unserer Abteilung) bekam 2x eine Psychose und das bei einem Zulieferer mit damals ca. 1200 Leuten weltweit inkl. die vom Dienstleister und Produktion. Der Personalverschleiß ist nicht gerade klein, wird aber hingenommen und wohl auch einkalkuliert. Nicht vergessen: wenn jemand ausfällt, hinterlässt diese Person garantiert kein Loch = alle sind ersetzbar.

    An deiner Stelle würde ich da vllt. abhauen, bevor ich komplett endverschlissen wäre. Aber oft ist es so, dass man aus der Autobranche nicht so einfach in eine Nicht-Auto-Firma wechseln kann. Ich nehme mal an, die anderen Firmen aus anderen Branchen wissen warum.

    Ich hatte schon Personalverantwortung für 21 Mitarbeiter, die existieren aber alle nicht mehr aufgrund der Kündigungswelle. Nebenbei habe ich sowieso andere Aufgaben erhalten, von daher...

    Das sieht mir wie eine Beförderung aus und eine Degradierung bzw. man hat dich, wie mein Ex-Gruppenleiter, mehr oder weniger abgeschoben oder kalt gestellt. Jedenfalls ist dir was entzogen worden. Unserem Ex-Gruppenleiter (GL) wurde auch die Gruppe weggenommen (ca. 50 Leute) weil die angeblich zu groß war, dann gab es auf einmal 3 Gruppenleiter, weil die Gruppe aus 3 Fachbereichen bestand. Diese 3 GL's hatten dann den vormaligen GL als Vorgesetzten und nicht mehr den Abteilungsleiter. So wurde vorübergehend die Hierarchie aufgeblasen. Später dann hat man seine Funktion geändert, sodass er in der Hierarchie nicht mehr der Gruppenleiter-Leiter war sondern der Manager der Gruppenleiter mit Personalverantwortung nahe Null. Dazu muss man wissen, dass der Abteilungsleiter und der Ex-GL beste Kumpels waren, deswegen ist in seeliger Bierlaune auch der Standard-Mitarbeiter zum Gruppenleiter ernannt worden (1999, war diverse Jahre vor meiner Zeit, ein Koll. hat es mir mal erzählt) von einer Gruppe, die ursprünglich aus 7 Leuten bestand. Einer der 7 ist jetzt also GL und damit Chef von den 6 verbliebenen Leuten. Und die hatten auf den Typ nicht richtig Bock. Zwei der sechs haben sofort gekündigt und einer wollte später über einen Verbesserungsvorschlag den neuen Gruppenleiter rauswerfen lassen, weil dann alles besser wird. Der Verbesserungsvorschlag wurde nie offiziell, man hat dem Kollegen über interne Seilschaften dann einen Posten im Vertrieb angeboten. Mit einem anderen Gruppenleiter aus einer anderen entwicklungsnahen Abteilung hatten mein Scheiß-GL und der andere GL bei einem Meeting nach 5 Minuten Zoff. Deswegen riet mir damals ein Kollegen, wenn bei dem Mieting unser GL (der Eimer) und der andere zusammen treffen, dann braucht man da nicht hingehen, das wird nur eine Keilerei. Und genau das wurde es auch. Aber mein bzw. unser problematischer GL wurde nach ein paar Jahren sozusagen ausrangiert = mehr oder weniger kalt gestellt. Die Knete blieb die gleiche, nehme ich mal an, aber andere Leute kommandieren, das war vorbei. Ich fand es gut!

    Ich habe das Gefühl, du hattest den gleichen Arbeitgeber wie ich Inkl. Selbstmorden, die gibt es hier auch regelmäßig.

    Bei uns gab es nur den einen und das reicht ja wohl. Zumindest kenne ich keinen zweiten in der Firma. Bei meinem jetzigen noch-Arbeitgeber ist vor einem Jahr auch ein angehender PhD aus 70 m Höhe vom Balkon gesprungen am WE. Das muss man echt nicht haben.
    Unsere Firma war im Grunde nur ein Joint-Venture. Und welche Leute arbeiten da? Alle die, die man in den Mutter-Firmen nicht mehr haben will, die werden also zum Joint-Venture ausgelagert = abgeschoben, so auch mein Ex-GL. Deswegen kann man vllt. ganz allgemein sagen, dass bei einem Joint-Venture oder bei einer Tochterfirma überdurchschnittlich viele "Flitzpiepen" rumlaufen (O-Ton meines Ex-Kollegen aus East-Germoney, achnee Mitteldeutschland, einer aus Berlin die Ecke dem Dialekt nach).

    Irgendwie kommt mir beim Umgang der Automobilhersteller mit den Tier1 gerade wieder diese Kartoffel-Story in den Sinn...

    Ja, das passt, was mit Zulieferern so gemacht wird. Aufgaben und Verantwortungen immer auslagern, wenn es geht. Und später die Zulieferer unter druck setzen und selber anfangen zu heulen, wenn es nicht läuft, der Zulieferer ist immer Schuld und taugt nicht, bekommt aber den Folgeauftrag.

    Die höchste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit. Erasmus von Rotterdam (1465/1469 - 1536)

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