mögliche Entstehung einer Psychose bei Autisten (These)

  • Reizüberflutung ist das Ergebnis einer Reizfilterschwäche. Es gibt keine Medikamente, die einen Reizfilter aufbauen.

    Ein Reizfilter lässt sich minimal verbessern, in dem man sich an länger aushalten heran tastet. Eine Lösung oder empfehlenswert ist es definitiv nicht.


    Die Uniklinik Freiburg verschreibt immer Risperidon gegen Reizempfindlichkeit, aber auch andere Neuroleptika können helfen.

    Im leben nicht. Risperidon wird bei Autisten mit ADHS Komorbität und schwerwiegenden Verhaltensstörungen bzw. Aggressivität verabreicht. U.U wird es auch bei Depressionen angwendet.

    Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Risperido…wendet%20werden.

  • Risperidon hatte ich auch einmal bekommen, nicht wegen einer Autismusdiagnose, die eigentliche, auf die ich wirklich setze, steht ja im Sommer noch aus ... sondern wegen der diagnostizierten Schizophrenie. Eine Verhaltenstherapeutin äußerte auch einmal den Verdacht auf ADS bei mir.
    @Tux da hätten die Ärzte ja indirekt was richtig verschrieben bei mir, wenn ich jetzt von Autismus ausgehe ... Nachteil damals, habe ich über 10 kg zugenommen, soll wohl häufiger vorkommen bei Risperidon.

    „we must never stop watching the sky with our hands in our pockets“
    (the weakerthans)

  • Im leben nicht.

    Also ich bekam es wegen meiner Tic-Störung, aber mir wurde auch gesagt, dass es gegen die Reizempfindlichkeit helfen kann.

    habe ich über 10 kg zugenommen, soll wohl häufiger vorkommen bei Risperidon.

    Hatte in einem Jahr genau 10kg mehr. Eine Woche nach dem Absetzen waren die ersten 4kg wieder weg.

  • Hatte in einem Jahr genau 10kg mehr. Eine Woche nach dem Absetzen waren die ersten 4kg wieder weg.

    nochmal kurz zu Risperidon, mir hatte es nicht groß geschadet, war damals zu der Zeit leicht untergewichtig, aber kann mir vorstellen dass ein starke Gewichtszunahme, auch besonders in der Damenwelt, zu Problemen führen kann ... mit dem Schönheitsideal, dass uns täglich in Werbung, etc vermittelt wird, was dann am eigenen Selbstbewusstsein nagen kann. Aber ich sag ja nichts neues ...

    „we must never stop watching the sky with our hands in our pockets“
    (the weakerthans)

  • Im leben nicht.

    Das weiß ich aber ganz sicher.
    1. habe ich Risperidon selbst von der Uniklinik Freiburg vor Jahren angeboten bekommen, ich habe es nur damals noch abgelehnt. Meine einzige Diagnose war zu der Zeit Asperger. Ich habe kein ADHS und keine Psychose.
    2. haben viele, die in Freiburg zur Diagnostik waren, es ebenfalls angeboten und verschrieben bekommen, es gab Erfahrungsberichte im alten Forum.
    3. handhaben das auch andere Ärzte so, denn es wird u.a. von Remschmidt empfohlen, auch wenn Remschmidt die Indikation als "Aggression" und nicht als Reizüberlastung bezeichnet.

    Meine derzeitige niedergelassene Psychiaterin hat mir für den Zweck der Verminderung von Reizempfindlichkeit Quetiapin verschrieben, sie findet es wohl besser als Risperidon, aber das ist vermutlich Ansichtssache, oder man muss es einfach ausprobieren. Neuroleptika können sowieso Nebenwirkungen haben, kann sein, dass man nicht jedes verträgt.

    Auch Menschen mit Schizophrenie haben eine erhöhte Reizempfindlichkeit, denen hilft das auch dafür, neben den anderen Effekten. Ich kenne mich mit der Wirkungsweise zu wenig aus, aber irgendwie wird wohl die Reizweiterleitung beeinflusst, und wenn weniger Reize weitergeleitet werden, dann droht auch weniger Überlastung.

    Ein Reizfilter lässt sich minimal verbessern, in dem man sich an länger aushalten heran tastet.

    Meine Therapeutin empfiehlt mir, mich zu schützen, trainieren könne man das nicht.
    Ich selbst würde sagen, dass man es im jungen Alter vielleicht noch sozusagen "ausreizen" kann, also länger aushalten, aber mit dem Älterwerden wird das immer schwieriger. Wenn man sich länger den Reizen aussetzt, um zu trainieren, kann es den gegenteiligen Effekt haben. Man wird so überreizt, dass es gar nicht mehr geht. Wenn man jünger ist, hat man mehr Reserven.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • @Shenya:

    Was ist den vor Jahren? 1 oder 10?

    Ein Arzt wird eine Reizfilterschwäche nicht als Aggression bezeichnen, weil es zwei vollkommen unterschiedliche Sachen sind. Ob ein Arzt das einfach so mal eben anbietet, ist äusserst zweifelhaft.

    Menschen mit Schizophrenie sollen eine erhöhte Reizempfindlichkeit haben? Wo hast du das den her?

    Wer ist Remschmidt? Psychiater, Psychologe?

    In der Fachliteratur, "Anders sein", vom Leiter der Autismusambulanz der UK Köln und in anderen Quellen, z.B. Fachliteratur der UK Freiburg, werden Neuroleptika ausschließlich bei aggressiven Verhaltensweisen angewendet.

  • Was ist den vor Jahren? 1 oder 10?

    Es war 2011. Dr. Riedel war der Arzt, und es ging um Geräuschempfindlichkeit in einer hellhörigen Wohnung. Bei mir Dauerthema. Die aktuelle Verordnung meiner niedergelassenen Psychiaterin hatte das Gleiche als Ursache.

    Remschmidt ist ein bekannter Professor für Psychiatrie und Neurologie des Kinder- und Jugendalters. Er hat Bücher und Artikel über Autismus verfasst. Er ist aber schon ein älteres Semester und hat eher eine klassische Sichtweise auf Autismus.

    Ich weiß gar nicht, warum du dich so mit aller Macht dagegen wehrst, zu akzeptieren, dass Neuroleptika gegen Reizempfindlichkeit verschrieben werden. Das ist eigentlich nichts Neues oder Ungewöhnliches. Und dass Ärzte bei frühkindlichen Autisten von Aggression reden, ohne genau zu benennen, woher die Aggression kommt, ist auch nicht ungewöhnlich, denn diese Autisten können sich ja nicht dazu äußern, da beurteilt man das nach dem äußeren Erscheinungsbild, und das sieht dann eben häufig wie Aggression aus. Die Erkenntnisse über Reizempfindlichkeit bei Autismus sind meines Wissens jüngeren Datums.

    Zu Reizempfindlichkeit und Schizophrenie ein kurzer Artikel bei wikipedia:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Reiz%C3%BCberflutung

    Zitat von wikipedia

    Reizüberflutung führt kurzfristig zu Stress, Hektik, aggressiven Reaktionen und schneller Erschöpfung. Vor allem Schizophrene, aber auch Hochsensible Persönlichkeiten (HSP) sowie von Autismus und Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) Betroffene reagieren dabei besonders stark.

    Ansonsten kannst du auch Reizempfindlichkeit und Schizophrenie googeln.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • mit dem Schönheitsideal, dass uns täglich in Werbung, etc vermittelt wird

    Das ist mir total egal. Mir war wichtig, dass es nicht meiner Gesundheit schadet. War nach den 10kg an der Grenze zum Übergewicht und da die Zunahme kontinuierlich war hatte ich die berechtigte Sorge nach noch einem Jahr dann 10kg Übergewicht zu haben. (Bin klein, da macht das viel aus.)

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