Diagnose-Möglichkeiten für 2-Jährige im Raum Sachsen

  • Guten Tag miteinander,

    im Raum Sachsen suche ich eine geeignete Möglichkeit, meinen kleinen Sohn auf Autismus untersuchen zu lassen. Ich werde beim Kinderarzt und auch meiner eigenen Diagnosestelle mal nachfragen, was die für Empfehlungen haben, aber an alle Forenteilnehmer, die Infos teilen können und wollen: Welche Erfahrungen habt ihr denn gemacht im Raum Sachsen hinsichtlich Diagnosemöglichkeiten für kleine Kinder? Kann jemand einen geeigneten Ort empfehlen?
    Wegen der langen Wartezeiten und auch, weil ich im Zweifelsfalle keinen Marathon von Arzt zu Arzt will, bis mal ein befriedigendes Ergebnis vorliegt, würde ich gerne von vornherein an eine möglichst kompetente Stelle geraten, wo danach dann keine Zweifel mehr bleiben für mich und meine Frau, ganz egal wie die Diagnose nun ausfällt.

    Vielen Dank für eure Zeit und Hilfe :)

  • Guten Tag,

    mit 2 Jahren wird wohl niemand eine verlässliche Diagnostik machen können. Da wird meist geraten bis so 4 Jahre zu warten.
    Du kannst dich aber natürlich jetzt schon mal um die Anbindung bei einem SPZ bemühen. Manche kennen sich da wohl gut aus und andere überhaupt nicht.
    Bzgl. Kindern kann ich dir da leider auch nicht wirklich Stellen nennen, die sich auskennen, aber du könntest mal bei den regionalen Vereinen und ATZ anfragen, die können dir mit Sicherheit passende Ärzte nennen.
    Manche ATZ machen auch Diagnostik.

  • Ich formuliere es mal so: ich wünsche Euch, dass es niemanden gibt, der jetzt schon eine verlässliche Diagnose stellen kann - das klappt nämlich in dem Alter wohl nur bei schweren Fällen von frühkindlichem Autismus (LFA).

    Da Ihr aber einen begründeten Verdacht habt, scheint mir die beste Strategie, Euren Sohn immer auch unter dem Aspekt zu betrachten, dass Auffälligkeiten autismusbedingt sein können (dann macht Ihr schon mal nichts falsch, egal, was später eine Diagnostik ergibt), und sie gut zu dokumentieren, denn das erleichtert später dem Diagnostiker die Arbeit. Kontakt zum ATZ ist sicher auch kein Fehler; wenn die zu dem Schluss kommen, dass Euer Verdacht zutreffend sein könnte, können sie Euch sicher Tipps zum Umgang mit spezifischen Eigenheiten Eures Sprößlings geben - auch da gilt: verkehrt machen könnt Ihr damit nichts, falls Euer Verdacht sich als unzutreffend herausstellen sollte, aber vieles richtig, falls er zutrifft..

  • Erstmal danke für die zahlreichen Tipps. Ich finde mich hier in Deutschland immer noch ein (habe in den USA gelebt für sehr lange Zeit), da sind für mich die Tipps auch jenseits der Diagnostik sehr nützlich.

    Es wundert mich aber sehr, dass man in Deutschland anscheinend ganz schön zurück ist, wenn die Dinge wirklich so sind wie beschrieben. In den USA sind bei einem ordentlichen (Betonung auf ordentlich, mit der Intention habr ich eigentlich auch diesen Thread eröffnet) Arzt Diagnosen im Alter von 2 eigentlich kein Problem. Und ich rede hier nicht von Gefälligkeitsdiagnosen, sondern von verläßlichen Urteilen.

    Das gibt mir jetzt doch zu denken. Ich muss mich da wohl noch besser informieren.

  • In den USA sind bei einem ordentlichen (Betonung auf ordentlich, mit der Intention habr ich eigentlich auch diesen Thread eröffnet) Arzt Diagnosen im Alter von 2 eigentlich kein Problem.

    In Deutschland haben die USA meines Wissens den Ruf, zu schnell Diagnosen zu verteilen, die dann später doch nicht stimmen, ganz besonders im Bereich Autismus. Das habe ich mal irgendwo gelesen, aber es ist zu lange her als dass ich die Quelle noch nennen könnte. Wenn das so ist, dann finde ich es eigentlich besser so, wie es hier ist, dass man dem Kind die Chance gibt, sich noch zu entwickeln, und erst bei anhaltenden Schwierigkeiten eine Diagnose stellt. In der Zwischenzeit gibt es ja trotzdem Hilfen wie Ergotherapie, Logopädie oder was das Kind sonst braucht. Erst zur Einschulung ist eine Diagnose dann wichtig, und bei Asperger auch nur in manchen Fällen, je nachdem, ob das Kind sehr auffällig ist und Hilfe braucht oder nicht.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

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