Umgang mit Unerwartetem

  • Wie geht ihr damit um, wenn etwas Unerwartetes passiert, dass eure Pläne zerkreuzt und wo ihr schnell reagieren müsstet?
    Bleibt ihr da ruhig und könnt schnell darauf reagieren und ggf. Alternativen erdenken?
    Ich gerate teilweise in eine Art Panik mit Denkblockade und reagiere dann unbesonnen, mögliche Problemlösungen fallen mir erst zu spät ein. :(

  • Am Besten, man hat immer einen Plan B, also schon vorher.
    Spontaner Besuch, der stundenlang nicht geht ist natürlich ein Super Gau, oder ein ausgefallener Zug oder eine Ampel die genau auf Rot schaltet wenn ich sie erreicht habe. Platzregen der meinen rituellen Vormittags Spaziergang unmöglich macht...
    Das sind Momente die ich hasse.

  • @molle66 Wenn ich eine Situation schon einmal erlebt habe, dann beziehe ich das beim nächsten Mal mit ein, dass dies oder jenes passieren könnte (Beispiel: als meine Schwester mal eine halbe Stunde zu früh zu Besuch kam, hat mich das so aus dem Konzept gebracht, dass es zum Streit kam, weil sie nicht verstanden hat, warum ich so reagierte, wie ich reagierte, danach hab ich immer eingeplant, dass sie bis zu 30 Minuten zu früh kommt).
    Aber es gibt ja immer wieder neue Situationen, und da fehlt mir wohl die Phantasie, mir Komplikationen auszudenken, ich lerne in jeder Situation Neues, füge das dann in meinen mentalen Wissensordner ein, aber beim nächsten Mal passiert wieder etwas Neues, womit ich nicht gerechnet habe.

  • Wie geht ihr damit um, wenn etwas Unerwartetes passiert, dass eure Pläne zerkreuzt und wo ihr schnell reagieren müsstet?
    Bleibt ihr da ruhig und könnt schnell darauf reagieren und ggf. Alternativen erdenken?

    Nein bzw. kommt drauf an.

    Im "Draussen-Modus" ist es etwas anderes als wenn ich zuhause und für mich bin.

    Was mich dann unglaublich fertigmachen kann ist, wenn es an der Tür klingelt, oder noch schlimmer: es klopft.

    Klingeln kann man gut ignorieren weil es dann wahrscheinlich einfach nur der Paketbote o.ä. ist der die Pakete für die ganze Nachbarschaft bei mir loswerden möchte oder der Schüler, der die Briefkästen mit Werbung vollstopfen möchte usw.

    Ich habe da leider noch kein Konzept für. Darauf eingestellt zu sein dass es jederzeit klingeln könnte und dann bereit zu sein aufzumachen stresst mich zu sehr.


  • Was mich dann unglaublich fertigmachen kann ist, wenn es an der Tür klingelt, oder noch schlimmer: es klopft.

    Klingeln kann man gut ignorieren ...

    8o x(

    Ja, Klingeln und Klopfen (wobei letzteres bei mir eigentlich nicht vorkommt) sind ganz grässlich.
    In der Vergangenheit habe ich das meist ignoriert; allerdings frage ich mich dann hinterher die ganze Zeit, wer es war und ob es wichtig war. :roll:
    Deshalb gehe ich so langsam dazu über, doch den Türöffner zu betätigen und zu gucken, was los ist.


  • Ja, Klingeln und Klopfen (wobei letzteres bei mir eigentlich nicht vorkommt) sind ganz grässlich.
    In der Vergangenheit habe ich das meist ignoriert; allerdings frage ich mich dann hinterher die ganze Zeit, wer es war und ob es wichtig war.

    Normalerweise sind das neben den oben erwähnten Beispielen nur zeugen Jehovas oder angebliche Nachbarn die ein Paket abholen wollen obwohl man gar kein Paket hat und diese Leute auch noch nie gesehen hat oder angebliche ehrenamtliche Spendensammler oder Aboverticker oder die einem einen günstigeren Stromtarif bei einem anderen Anbieter anbieten wollen usw . usf., kurz: es ist eigentlich nie wichtig, zumindest wenn es nur einmal klingelt.

    Wobei man natürlich nicht ausschließen kann, dass es die nette Nachbarin ist, die einem Weihnachtskekse schenken will.

    Oder in Deinem Fall der schöne junge Mann von nebenan der Dich fragt, ob Du mit ihm zusammen spazieren gehen magst, denn ihm ist im Lockdown langsam langweilig. Oder welche Erfahrungen machst Du so?

    Wie auch immer, wenn es nicht nur einmal klingelt was ich noch ignorieren kann sondern eine oder zwei Minuten später noch ein zweites und drittes Mal werde ich panisch.

    Das liegt aber auch daran, dass ich zu oft am Stück keine persönlichen Kontakte habe. Da ist die Hemmschwelle dann höher als wenn man jeden Tag unter Leuten ist. Früher habe ich es ja anscheinend besser geschafft, sonst könnte ich die Beispiele nicht aufzählen.

  • Ich reagiere wie ein Roboter, der die Situation als Möglichkeit bereits eingespeichert hat, kann meist klar überlegen und kontrolliert handeln.
    Und sobald das Problem „gelöst“ ist, dreh ich am Rad :m(:

  • Oder in Deinem Fall der schöne junge Mann von nebenan der Dich fragt, ob Du mit ihm zusammen spazieren gehen magst, denn ihm ist im Lockdown langsam langweilig. Oder welche Erfahrungen machst Du so?

    Bei uns gibt es keinen schönen jungen Mann von nebenan. :d Bei uns wohnen noch zwei ältere Frauen, ein Pärchen und eine oder zwei jüngere Frauen (so genau weiß ich das nicht).
    Die letzten "Klingeler" waren Leute, die eigentlich bei der Dame unter mir klingeln wollten... Da war die Erleichterung natürlich groß. Ansonsten ist es wohl tatsächlich schon mal ein Paketbote, der etwas für Nachbarn abgeben will.

  • Wie ich damit umgehen kann, hängt stark von meiner Tagesform ab.

    Geht es mir gut, dann checke ich rasch meine Optionen, ob das
    unvorhergesehene meine Pläne/Abläufe wirklich verändert oder ob ich
    einen workaround zu Anpassung finde.

    Dannach finde ich mich in der Regel rasch mit den neunen Gegebenheiten
    ab und bleibe funktional gut handlungsfähig.

    Ja, wie es bei schlechter Tegesform aussieht, könnt ihr euch wohl denken:
    panik und dann starre, dann langsames im Handeln wieder beweglich
    werden.

  • . Ansonsten ist es wohl tatsächlich schon mal ein Paketbote, der etwas für Nachbarn abgeben will.

    Da musst Du aufpassen, der Paketbote merkt sich natürlich wo er Pakete loswerden kann und das kann dann ganz schnell ausarten und Deine Wohnung zum Paketlager für die ganze Nachbarschaft werden.

    Aber nagut, wenn es denn schon keinen schönen jungen Mann nebenan gibt, ist es vielleicht ja der Paketbote :)

  • @Lefty ich habe in den Exremen der unvorhergesehenen Situationen scheinbar einen Vorteil (zumindest gegenüber meiner Frau).
    Denn wenn mein Sohn morgens um 3 einen Fieberkrampf hat, kann ich der Situation trotz des Stresses noch mit Logik anstatt Panik begegnen.
    Das scheint so eine Art Notlaufmodus zu sein, der mich so lange am Funktionieren hält, wie es absolut nötig ist.
    In einen ähnlichen Stress komme ich, wenn ich innerhalb meines Zeitplanes z.B. in eine Baustelle mit Umleitung gerate, oder ich wegen einer Verspätung / Terminänderung angezogen mit dem Schlüssel in der Hand an der Haustüre stehe und warte.

  • Prinzipiell sehe ich Vermeidung als Lösungsstrategie auch suboptimal, aber zur Klingeln/Klopfen-Problematik:

    - die Menschen, die meine Adresse haben (Familie, Freunde, Personen die zum näheren Umfeld meiner Kinder gehören) kommen nur geplant oder, wenn es doch kurzfristig sein muss, nach kurzer telefonischer Vorwarnung vorbei.
    - wenn ich ein Paket oder ne Pizza erwarte, weiß ich das im Vorfeld in der Regel ja.

    Sprich: wenn es trotzdem klingelt/klopft, fühle ich mich nicht persönlich angesprochen und mache mir keinen Druck öffnen zu müssen.

    Früher fand ich die Denkspirale, die sich danach entwickelt anstrengend und sehr stressig. Fragen wie "Wer war das?", "Was, wenn es wichtig war?" und die Sorge, dass die Person mitbekommen haben könnte, dass ich zu Hause war.
    Inzwischen bin ich da zum Glück lockerer. Denn: was kann eine fremde Person wichtiges von mir wollen? Nicht viel. Daher finde ich es okay, nicht zu öffnen.

  • Da musst Du aufpassen, der Paketbote merkt sich natürlich wo er Pakete loswerden kann und das kann dann ganz schnell ausarten und Deine Wohnung zum Paketlager für die ganze Nachbarschaft werden.

    Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu sehr ins OT abrutschen. ;)

    Nee, bei mir wird der Bote keine Pakete los. Zuletzt habe ich gesagt, dass er eventuelle Pakete einfach an der jeweiligen Wohnungstür abstellen kann; bei uns kommt nichts weg, das wird wohl allgemein so gehandhabt.
    Das hätte ja auch noch gefehlt, wenn dann wiederum die Nachbarn bei mir klingeln müssten oder ich krampfhaft den richtigen Zeitpunkt abpassen müsste, zu dem sie zu Hause sind... 8o

  • Das hätte ja auch noch gefehlt, wenn dann wiederum die Nachbarn bei mir klingeln müssten oder ich krampfhaft den richtigen Zeitpunkt abpassen müsste, zu dem sie zu Hause sind...

    Das kann man mal machen wenn man wo neu eingezogen ist und die Nachbarn kennenlernen möchte aber nicht weiß, wie und man sich nicht traut bei ihnen zu klingeln.

    Aber spätestens wenn man dann feststellt dass da kein schöner junger Mann dabei ist kann man es auch wieder sein lassen. :)

    Sprich: wenn es trotzdem klingelt/klopft, fühle ich mich nicht persönlich angesprochen und mache mir keinen Druck öffnen zu müssen.

    Das ist schonmal gut.

    Ich denke es stimmt aber, was Lefty sagte: dass man sich damit u.U. auch um "bereichernde Erfahrungen" bringen kann. Gut, das klingt vielleicht etwas zu hochgestochen.

    Ich hatte aber z.B. mal die Situation dass ein Nachbar neu eingezogen war, was ich aber auch erst mitbekommen hatte als er im Treppenhaus umherlief und bei jedem klingelte und sich vorstellte. Ich war in dem Moment nicht in der Lage, zu öffnen und hätte auch nicht gewusst, was ich da sagen soll. Aber es hätte wahrscheinlich angenehmer sein können als ihm dann in den folgenden Tagen im Treppenhaus zu begegnen und ich nicht wusste, wer er ist und er wusste, dass ich der Typ bin, der nicht aufmacht.

    Und natürlich gibt's da noch die imaginäre nette Nachbarin mit den leckeren Weihnachtskeksen ... ;)

  • Ich denke es stimmt aber, was Lefty sagte: dass man sich damit u.U. auch um "bereichernde Erfahrungen" bringen kann. Gut, das klingt vielleicht etwas zu hochgestochen.

    Klar, diese kleine (in meinen Augen unwahrscheinliche) Möglichkeit existiert durchaus und ich will sie niemandem aus- oder schlechtreden.

    Was das Beispiel mit den neueingezogenen Nachbarn betrifft, ist es für mich besser, da proaktiv vorzugehen und selbst zu klingeln, um Hallo zu sagen und sie willkommen zu heißen. Dann kann ich mich vorbereiten und es zu dem Zeitpunkt machen, der mir passend erscheint.
    Es ist so einfacher für mich, weil mich gerade erste Kontaktaufnahmen oft stressen. Wenn die dann auch noch spontan und ungeplant stattfinden, absolviere ich sie eher am unteren Ende meiner persönlichen Außenwirkungsskala und weiß, dass ich einen Eindruck mache, der nicht nur deutlich besser sein hätte können, sondern nicht mal einen passablen Durchschnitt ausmacht. Dieses Wissen erschwert dann das Aufrechterhalten dieser Kontakte enorm. Wenn ich das Gefühl habe, der Erstkontakt lief okay oder sogar recht erfolgreich, fällt mir das deutlich leichter.
    Wenn ich also eigeninitiativ und selbstbestimmt so eine Kontaktaufnahme anvisiere, stehen die Chancen viel besser. Ich kann es jedem empfehlen!

    Und natürlich gibt's da noch die imaginäre nette Nachbarin mit den leckeren Weihnachtskeksen ... ;)

    Ich will dir deine Träume nicht nehmen, aber nach 12 Umzügen in fast vier Jahrzehnten kann ich dir sagen: sie existiert nicht. :|

  • Ich will dir deine Träume nicht nehmen, aber nach 12 Umzügen in fast vier Jahrzehnten kann ich dir sagen: sie existiert nicht. :|

    Ja, genauso wie die Sache mit dem "schönen jungen Mann". Das sind definitiv Klischeevorstellungen a la Hollywood und Rosamunde Pilcher... :d

  • Ja, genauso wie die Sache mit dem "schönen jungen Mann". Das sind definitiv Klischeevorstellungen a la Hollywood und Rosamunde Pilcher... :d

    Wobei der Nachbar, der nachts um 2 durchs Treppenhaus poltert und einem vor die Türe kotzt, erschreckend real ist. Ein Anti-Rosemunde-Pilcher-Held sozusagen. :d :nerved:

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