Freundschaft - Wichtigkeit und Intensität

  • Ich denke, sich wortlos zurückzuziehen, kann viel mehr verletzen, weil der andere nicht genau weiß woran er ist, außer die Freundschaft würde sich beidseitig auseinanderleben, wie es ja auch mal vorkommt.

    Ja, dessen bin ich mir bewusst, aber reden war da nicht mehr möglich, weil ich ja in vorangegangenen Auseinandersetzungen schon meinen Unmut geäußert hatte, dachte ich, das wäre “genug der Worte“

  • @Lady Bug

    Die beste Methode war zu Hause immer, dass einer das Rezept und das Sagen hatte und die Aufgaben verteilt hat und die anderen dann diese erledigt und dazu beigetragen haben. Dann gab es keinen Stress. Aber außerhalb der Familie hab ich da wenig Erfahrungen.

  • Ich denke, sich wortlos zurückzuziehen, kann viel mehr verletzen, weil der andere nicht genau weiß woran er ist, außer die Freundschaft würde sich beidseitig auseinanderleben, wie es ja auch mal vorkommt.

    Ja, dessen bin ich mir bewusst, aber reden war da nicht mehr möglich, weil ich ja in vorangegangenen Auseinandersetzungen schon meinen Unmut geäußert hatte, dachte ich, das wäre “genug der Worte“

  • Zu viele Köche verderben den Brei.. Bei uns hat auch einer das Sagen und die anderen helfen einfach. Möglichst ohne sich zu sehr in den Weg zu kommen. Funktioniert meistens nicht schlecht :) nur sobald sich jemand (ungefragt) in das Gebiet des anderen einmischt kommt es zu Auseinandersetzungen.

    Ein Lächeln kostet weniger als elektrischer Strom und gibt mehr Licht.

  • ich finde das Freundschaft schwer zu definieren ist , vergleichbar wie die Liebe. Beides ist unsichtbar aber hat so eine enorme Kraft die zur Verbundenheit führt.

    Seit ich im Kindergarten war hatte ich da einen Jungen mit dem ich wahrscheinlich befreundet war , obwohl ich es eher als Schwärmerei betrachten würde von meiner Seite aus und nie erfuhr ob er genauso für mich empfand , da er leider mit 12 Jahren tödlich verunglückte.
    Ich habe bis jetzt noch nie solch eine Sympathie aufbauen können zu einen Menschen , dass es für Freundschaft ausreichen würde.
    ich sehe überall Fehler im Menschen , mich eingeschlossen. Oft ist es so , dass du nicht eine Person für Alles findest und dir für mehrere Interessen einen Freundeskreis theoretisch aufbauen müsstest , was ich zu anstrengend empfinde. Eine Person für Fitness , die andere fürs Kochen , dann jemand noch für Gott & die Welt usw.. ich muss ehrlich zugeben , dass ich nie genug an Bindung aufbauen könnte zu einem Menschen und es mir sehr leicht fällt Menschen einfach „fallen“ zu lassen. Ich vergleiche das gerne immer mit Geschäftsbeziehungen , jeder verspricht sich seinen „Vorteil“ von dieser Beziehung. Warum sollte ich also etwas eingehen wovon nur die Gegenseite profitiert und ich kein bisschen. Vielleicht bin ich auch einfach nur etwas misanthropisch veranlagt. Ich liebe das allein sein und die einzige Person die in mein Leben vor über 8 Jahren getreten ist , ist mein Mann und das kann ich klar als Liebe definieren. Aber zusätzlich noch Sozialkontakte zu pflegen , da besteht einfach kein Drang zu.

    Es wollten schon einige Arbeitskollegen zu mir privat Kontakt haben , aber ich bin dann immer diejenige die abblockt.
    Es ist nochmal ne ganz andere Ebene wenn man mit jemanden auf der Arbeit sich mit einem Plausch die Zeit vertreibt , weil man gezwungenermaßen aneinander gebunden ist als Kollegen oder ich privat mir ihre Sorgen geben muss und seelischen Mülleimer spielen darf.

    4 Mal editiert, zuletzt von anjoyna (24. November 2020 um 19:26)

  • Für mich bedeutet Freundschaft:
    Verständnis füreinander, gegenseitiges Beachten und Annehmen sowie Vertrauen,
    sich auf den anderen verlassen zu können, und bei Gruppen ein Dazugehörigkeits-Gefühl.
    Ich habe durchaus lange die Einsamkeit gesucht,
    aber heute fehlt mir die Erfahrung mit Freundschaften sehr.

  • ich hab den Wunsch, mich auf andere einzulassen bzw. jemandem zu vertrauen für dieses Leben verloren nachdem die Frau mit der ich 14 Jahre zusammen war (die letzten sieben davon verheiratet) und von der ich dachte, das ist DIE, die mit mir klarkommt, mir Anfang des Jahres erklärte, dass sie sich von mir trennt und die Scheidung will und dass sie den Vater des besten Freundes unseres Sohnes tut...

  • ich hab den Wunsch, mich auf andere einzulassen bzw. jemandem zu vertrauen für dieses Leben verloren nachdem die Frau mit der ich 14 Jahre zusammen war (die letzten sieben davon verheiratet) und von der ich dachte, das ist DIE, die mit mir klarkommt, mir Anfang des Jahres erklärte, dass sie sich von mir trennt und die Scheidung will und dass sie den Vater des besten Freundes unseres Sohnes tut...

    oh da bekommt man aber ganz böse Gedanken...

  • Gute Freunde machen für mich aus, dass ich ihnen vertrauen kann und mich auch bei ihnen "entspannen" kann, d.h. dass ich mich nicht komplett verstellen muss.
    Humor ist mir persönlich auch wichtig und halbwegs gleiche Interessen, bzw. solche die sich nicht völlig gegenseitig ausschließen.
    Meine Freunde sind allgemein sehr tolerant und offen.


    Ich habe mal etwas Interessantes darüber gelesen, wie sich Freundschaften im Laufe des Jugendalters entwickeln:

    "Eine Freundschaft ist eine positive Beziehung zwischen zwei Menschen, wobei das Ausmaß der Beziehung mit zunehmendem Alter größer wird:
    -Frühe Adoleszenz: Personen, mit denen man etwas unternehmen kann
    -Mittlere Adoleszenz: Vertrauen und Loyalität sind die wichtigsten Merkmale
    -Späte Adoleszenz: Freundschaft wird zu gegenseitiger, entspannter Erfahrung"

    Ich kann gerade leider nicht mit Sicherheit sagen, von welcher Seite das ist. Habe nur das abgespeichert.

  • Lange Zeit bezeichnete ich nur die Menschen als Freunde, die mich seit meiner frühesten Kindheit kennen.
    Mit mir zur Schule gegangen sind, mit mir die Jugend durchgefeiert haben. Freunde vom
    und fürs Leben also.
    Leider sind ein paar weggezogen, ein paar haben sich wort- und grußlos verabschiedet. Mittlerweile ist der "harte Kern"
    auf 4 Personen geschrumpft, mich eingeschlossen.

    Dann gibt es Menschen mit denen ich gerne zusammen bin, aber keine Freunde sind. Das sind die Menschen
    in meinem Musikverein, einige Hobbybrauerkollegen.

    Und dann gab es die Begegnung mit einem Menschen, der mich von Anfang an mit Respekt behandelt hat.
    Der schon lange bevor ich es überhaupt ahnte, wusste dass ich ein Apie bin (familärer Hintergrund).
    Bei dem ich (meist im angetrunkenen Zustand) über meine tiefsten Ängste und Sorgen sprechen konnte.
    Den ich dann tatsächlich umarmen musste, weil es mir so unglaublich gut tut mit ihm zusammen zu sein.

    Leider sehe ich alle diese Menschen nur sehr, sehr selten. Meine Kumpels einmal im Monat, vielleicht auch
    nur alle drei Monate. Mein Seelenfreund vielleicht 4 x im Jahr.

    Ich freue mich wenn der ganze Coronamist überwinden ist, tatsächlich wünsche ich mir mehr Miteinandersein.
    An Weihnachten werden die Kumpel besucht, und der Seelenkamerad zumindest eine E-Mail geschrieben.

  • die Loyalität und Treue, die einem z.B. ein Hund entgegenbringt kann ein Mensch niemals bieten. Und ich selbst kann anderen Mensch zwar Treue und Loyalität bieten aber nicht genug Aufmerksamkeit. Daran sind meine wenigen Freundschaften zugrunde gegangen. Ich schaffe es einfach nicht, regelmäßig genug Kontakt zu halten. Die Kommunikation strengt mich zu sehr an als dass ich von selbst darauf käme „oh, ich muss den Soundso mal wieder anrufen“ :(

  • Und ich selbst kann anderen Mensch zwar Treue und Loyalität bieten aber nicht genug Aufmerksamkeit.

    Das kenne ich auch von mir selbst.
    So "Kleinigkeiten" wie nette Gesten, die Aufmerksamkeit schenken, entgehen mir meist.
    Es gab schon einige Freunde, die deshalb sauer auf mich waren, aber mir kommen solche Dinge nicht mal in den Sinn.

    Wirklich bewusst halte ich nur mit sehr wenigen Kontakt, das sind aber wirklich sehr gute Freunde.

  • Wahre Freunde sind etwas Schönes. Ich sehe das immer in Animes, Serien, Filmen.
    Leider hatte ich nie welche, auch wenn ich es dachte.
    Ich weiß gar nicht, ob es schon immer so war, aber ich habe ein schnelles Sättigungsgefühl, was menschlichen Kontakt angeht.
    Das ist wohl mitunter ein Grund, weshalb es schwierig für mich ist, Kontakte aufrecht zu erhalten.
    Mir wurde mitgeteilt, dass sie keine Lust auf eine Beziehung hätten, in der "von mir nichts kommt" oder wo ich "nicht für sie da war".
    Ich habe sehr wohl gegeben und ich war da, ich habe oft Treffen vorgeschlagen, aber nach über 6 Jahren wurde ich mit einem langen Text einfach so verabschiedet, als Relikt von Umständen.
    Menschen sind wirklich unverständliche Wesen.

    Man braucht mehr als ein Wort, um einen Menschen zu beschreiben.

  • Früher, mit ca. 19-20, dachte ich, ich hätte Freunde. Drei hatte ich und die übrigen waren falsche Freunde.

    Heutzutage sind es 1-2. Wie heisst es so schön: Man hat viele Bekannte und nur ein paar Freunde.

    Den Kontakt aufrecht halten ist nicht so einfach. Wenn, der Kontakt mal wenig bis gar nicht vorhanden ist, ändert das nichts daran.

  • Lange Zeit bezeichnete ich nur die Menschen als Freunde, die mich seit meiner frühesten Kindheit kennen.
    Mit mir zur Schule gegangen sind, mit mir die Jugend durchgefeiert haben. Freunde vom
    und fürs Leben also.
    Leider sind ein paar weggezogen, ein paar haben sich wort- und grußlos verabschiedet. Mittlerweile ist der "harte Kern"
    auf 4 Personen geschrumpft, mich eingeschlossen.

    So etwas hatte ich z.B. noch nie. Es gab in der Schulzeit Leute mit denen ich mich verstanden habe und auch mal vereinzelt etwas unternommen habe aber als ich dann fertig war mit der Schule oder es auf eine weiterführende Schule ging sind diese Kontakte sehr schnell verloren gegangen da man sich von einen Tag auf den anderen auch nicht mehr jeden Tag gesehen hat. Das waren nie die Freunde fürs Leben. Teilweise hatte ich das Gefühl es war nur so, dass man sich verstanden hat weil man miteinander auskommen musste. Die Freunde, die ich so seit Jahren habe, die waren eben nicht in meiner Klasse oder man kennt sich von ganz woanders. Solche Leute lernen mich auch von Anfang an anders kennen als in der Schule wo ich sehr zurückhaltend gewesen bin.

  • Eigentlich weiß ich jetzt nicht wie ich was schreiben soll. Habe mehrmals neu angefangen und bin mir nicht sicher, ob ich es positiv oder negativ interpretieren soll. Ich finde Freundschaften schon wichtig, werde aber immer wieder nach scheinbar anderen Maßstäben beurteilt und behandelt als NTs unter sich. Scheinbar ziehe ich irgendwie Leute an die mich entweder ausnutzen wollen oder mich hintergehen. Daher bin ich froh und zumindest enttäuscht, dass ich nun wieder einen Kontakt mehr aus meinem Leben streichen kann. (RW) Nachdem mir einige Aussagen der Person im Nachhinein komisch vorgekommen sind, habe ich mich mal an folgende Liste gehalten. (RW) https://de.wikihow.com/Falsche-Freunde-erkennen Insbesondere folgendes

    Zitat
    • Teste die Loyalität der Person, indem du ihr ein kleines "Geheimnis" erzählst und bittest, dass sie es für sich behält. Wenn du an anderer Stelle davon hörst, dann weißt du, wer dafür verantwortlich ist.

    war doch sehr ernüchternd. Ich meine, wenn jemand mit mir befreundet sein will, dann kann ich doch ein Mindestmaß an Integrität erwarten. Keine Ahnung was in den Köpfen von NTs so los ist, aber gebrauchen kann ich solche Leute in meinem Umfeld nicht. Zwar habe ich noch keine Freundschaften mit Autisten im realen Leben aufbauen können, aber was ich so gelesen habe, scheint das Bedürfnis hinter dem Rücken zu reden (RW) kaum bis gar nicht vorhanden zu sein. Ich setze sowas mit absolutem Vertrauensbruch gleich. Zusätzlich kommt ja noch dazu, dass ich mich teilweise paranoid fühle, weil ich diese NT-Verhaltensweisen ständig kognitiv bearbeiten muss und denke, dass ich mir da teilweise auch was einbilden/zu viel hineininterpretiere, also mir im Endeffekt wieder selbst die Schuld gebe. Auf der einen Seite, kann es ja von Vorteil sein sowas nicht mitzubekommen und in seiner Traumwelt (RW) weuterzuleben. Also bis zu dem Umstand gar nicht mitzubekommen das ich gerade gemobbt werde. Andererseits dann doch, zumindestens im Nachhinein, sich der komische ln Situation bewusst zu werden, ab und zu bekomme ich ja aufgrund meine Mustererkennung doch Unstimmigkeiten mit, und dann wie beschrieben in einen internen Konflikt zu geraten ist auch nicht gerade schön. Ich bin jetzt eigentlich mehr froh diese Person aus meiner lm Leben entfernen zu können, muss noch überlegen wie, aber trotzdem mache ich mir Gedanken ob, wie und warum ich Freundschaften, insbesondere durch meine Erlebnisse mit NTs, überhaupt brauche. Es ist doch blöd für nen Freundschaft zu einer Person eine Kosten-Nutzen-Analyse zu machen. Warum kann man zu mir nicht offen, ehrlich und vertrauensvoll sein? Ich bin es doch auch und so definieren sich doch Freundschaften generell.

  • Das klingt jetzt so, als würdest du dieses unloyale Verhalten allein daraufschieben, dass diese Person NT.
    Falls dem tatsächlich so ist, baust du ein unnötiges Feindbild auf. So ein Verhalten ist einfach eine Charakterschwäche. Nicht jeder NT hat die.

  • @platzhalter hast du auch ganz eindeutig formuliert, dass es sich um ein Geheimnis handelt?
    Ich persönlich muss da wirklich drauf hingewiesen werden, ich checke oft einfach nicht, was jetzt noch Smalltalk ist und weiter erzählt werden darf und was nicht.

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