In einem anderen Thread wurde dieser Satz der Neurologin und Psychiaterin Hannelore Ehrenreich aus einem Artikel auf der Website der Max-Planck-Gesellschaft zitiert:
Uns von auswärtigen Stellen zugewiesene ASS Patienten sind in 40 Prozent der Fälle fehldiagnostiziert
Im weiteren Verlauf des Threads wird diskutiert, dass diese Aussage und die ursprüngliche Zusammenfassung im Titel "40% der Autismus-Diagnosen sind falsch" möglicherweise irreführend sind. Ich habe daher den Titel dieses Threads geändert in "Sind 40% der Autismus-Diagnosen falsch?" (Tuvok)
Mich wundert diese Aussage, da nicht klar ist, was der Vergleichsmaßstab ist. Es gibt viele verschiedene Diagnosestellen, die allesamt "gleichwertige" und manchmal "konkurrierende" (soll heißen: denen anderer Stellen widersprechende) Diagnosen vergeben.
Ohne das Erklären einer bestimmten Diagnosestelle zur "Superinstanz", die immer richtig liegt und an der man die Diagnosen anderer Stellen "messen" kann, ergibt die Aussage von Frau Ehrenreich meines Erachtens keinen Sinn.
Oder ist der Gedanke einfach "Wir erachten die von uns gestellten Diagnosen für 100%ig korrekt und messen alle 'Fremddiagnosen' daran"?
Dann sind die 40% aber ziemlich nichtssagend, die Zahl könnte genauso gut ein Indiz sein, dass die Göttinger Diagnostiker irgendetwas falsch machen.