phantom wrote:
Wie ist nun der Stand der Medizin?
_,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_
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phantom wrote:
Wie ist nun der Stand der Medizin?
Vera-Stolze wrote:
Warum das so ist, wird noch spekuliert, manche sagen, es sei Evolution
Tuvok wrote:
Ich persönlich finde, dass man sich weder für eine Krankheit noch für eine Störung noch für eine Behinderung schämen muss. Wer diese Begriffe als geeignet ansieht, andere herabzusetzen und zu beleidigen, hat aus meiner Sicht selbst eine Sinnesbeeinträchtigung.
Tuvok wrote:
Alle drei Begriffe sind unter Betroffenen umstritten, weil sie teilweise in abfälliger Form gebraucht werden.
Im englischsparchigen Raum wird daher anstelle von "autism spectrum disorder" (Autismus Spektrum Störung) oft von "autism spectrum condition" gesprochen. Eine gute und gebräuchliche deutsche Übersetzung dafürf habe ich noch nicht gefunden.
Tuvok wrote:
Ich habe keinen Übersetzungsvorschlag und brauche keinen, weil ich nicht vorhabe, Texte zu übersetzen, in denen die Formulierung autism spectrum condition vorkommt.
maksa wrote:
In der obigen Situation hast Du eine Übersetzung gebraucht und die Formulierung 'noch nicht' verwendet, dies hat mich zu meinen Überlegungen angeregt. Vielleicht wäre es dann einfach auch sinnvoller von Dir gewesen die Formulierung 'noch nicht' und den Begriff Autism Spectrum Condition nicht zu verwenden, weil Dich eine Übersetzung, die von einer dieser Formulierung suggeriert wurde gar nicht interessiert.
maksa wrote:
Das im deutschsprachigen Raum hierzu keine Kultur vorhanden scheint, wie von Dir bemerkt, finde ich auch bemerkenswert, bzw. bedenklich.
maksa wrote:
Nun mich hat die Übersetzung Autismus-Spektrum-Phänotyp sehr gefreut, da ich dadurch vieles erkennen durfte und dazugelernt habe und er auch hin und wieder in Studien Verwendung findet, dort allerdings als Autismus Phänotyp, also so ganz abwegig ist mein Übersetzungsvorschlag nicht.
Vera-Stolze wrote:
Letztlich ist es "nur" eine angeborene andere Verschaltung von Nervenbahnen im Gehirn (ohne Umwege durchs Limbische System), somit eine "Normvariante".
Tuvok wrote:
m englischsparchigen Raum wird daher anstelle von "autism spectrum disorder" (Autismus Spektrum Störung) oft von "autism spectrum condition" gesprochen. Eine gute und gebräuchliche deutsche Übersetzung dafürf habe ich noch nicht gefunden.
The post was edited 4 times, last by Unbewohnte Insel ().
Vera-Stolze wrote:
Nö.
Die von mir zitierte Untersuchung in USA resultiert nicht aus der zunehmenden Zahl von Diagnosen bei Älteren, sondern aus systematischen Standard-Tests bei Schul-Anfängern, bei denen eben seit vielen Jahren der Anteil der "positiv diagnostizierten" Kinder auffällig steigt - bei gleichen Tests. Und eben, wenn sie weiter so steigt, sind 2050 die Hälfte der Kinder bei einheitlichen Schultests im Spektrum. Warum das so ist, wird noch spekuliert, manche sagen, es sei Evolution.
Vera-Stolze wrote:
Bis 2050 sollen schon 50 % der Schulkinder als "im Spektrum" diagnostiziert sein (US-Studie), die dann folgende Generation hat dann mehrheitlich die eine oder andere Form von Autismus, stellt also die Mehrheit, die Norm dar. Ab dann sind dann die NTs die Normvariante! Wird dann NT-Sein eine Krankheit/Störung/Behinderung genannt? (Oh, ich wünschte, ich wäre dabei, das wird spannend!)
Vera-Stolze wrote:
Die von mir zitierte Untersuchung in USA resultiert nicht aus der zunehmenden Zahl von Diagnosen bei Älteren, sondern aus systematischen Standard-Tests bei Schul-Anfängern, bei denen eben seit vielen Jahren der Anteil der "positiv diagnostizierten" Kinder auffällig steigt - bei gleichen Tests.
Unbewohnte Insel wrote:
Englisch ist meine Muttersprache und ich habe gerade versucht zu verstehen was genau, aus philologischer Sicht "autism spectrum condition" bedeutet, unabhängig sozusagen vom Thema Autismus. Eine "condition" ist ein Zustand und kann sowohl gut oder schlecht sein ("It's in good/bad condition") aber man spricht auch von einer "condition" wenn man von einer Krankheit im allgemeinen Sinne, oder Zustand mit Krankheitswert, redet.
Tuvok wrote:
Interessant.
Tuvok wrote:
Wobei das Wort condition aber letztlich doch offen lässt, ob es einen Krankheitswert hat oder nicht. Das steckt, wenn überaupt, eher im Wort autism.
The post was edited 1 time, last by Unbewohnte Insel ().
maksa wrote:
Mir geht und ging es nie in meiner Formulierung um die (bewusste, beabsichtigte) Vermeidung und Negierung des Begriffes 'Störung', mir geht es eher um die (kreative menschliche) Erweiterung, sei es hinsichtlich starrer Formulierungen, Toleranz, dem Abbauen verhärteter Abgrenzungen.
Tuvok wrote:
Der Begriff Krankheit passt hier vor allem deshalb nicht, weil man (noch?) keine objektivierbare medizinische Ursache kennt
Vera-Stolze wrote:
Letztlich ist es "nur" eine angeborene andere Verschaltung von Nervenbahnen im Gehirn (ohne Umwege durchs Limbische System), somit eine "Normvariante".
Backnetmaster wrote:
§ 35 a SGB VIII (nur seelisch behindert)
Tuvok wrote:
Der Begriff Krankheit passt hier vor allem deshalb nicht, weil man (noch?) keine objektivierbare medizinische Ursache kennt.
Vera-Stolze wrote:
Letztlich ist es "nur" eine angeborene andere Verschaltung von Nervenbahnen im Gehirn (ohne Umwege durchs Limbische System), somit eine "Normvariante".
Pechblende wrote:
mir scheint es so, dass diese beiden Aussagen sich widersprechen. also wenn ich „eine angeborene andere Verschaltung“ als „objektivierbare medizinische Ursache“ auffasse
Unbewohnte Insel wrote:
Schöner Vortrag.
The post was edited 1 time, last by Tuvok ().
Tuvok wrote:
mehrere tausend solcher Merkmale
The post was edited 2 times, last by maksa ().
maksa wrote:
Gibt es dazu evtl. eine Übersicht des aktuellen Forschungstandes?
Tuvok wrote:
Aber es gibt wirklich unzählige, zum Teil sehr spezielle und aufwändige Untersuchungen (z.B. mit MRT und/oder Eyetracking), wo signifikante Unterschiede zwischen einer autistischen Gruppe und einer nicht-autistischen Kontrollgruppe gefunden wurden. Und man müsste eigentlich jedesmal die Originalveröffentlichung lesen, um zu erfahren, was da ganz genau gemacht wurde. Ich selbst habe allein bei vier solchen Studien (mit jeweils mehreren Teiluntersuchungen) als Proband teilgenommen.