Hirntraining für Autisten

  • "Autismus-Therapie
    Kickstarts für die soziale Entwicklung
    Minimale Elektroimpulse befeuern und aktivieren Neuronen im Gehirn. Darauf basiert ein Hirntraining, das soziales Verhalten und die Empathie bei Autismus verbessern soll."

    --> https://www.br.de/mediathek/vide…65943001b2fb429

    Puh. Ich weiß ja nicht... :? Bin ich froh, dass ich als Kind nie bei sowas gelandet bin. Hätte ich nicht gewollt. Wie seht ihr das?

    Surprised by the joy of life.

  • ich persönlich finde das auch etwas gruselig. Hätte mir als Kind sicherlich nicht gut gefallen. Aber vielleicht sehen es andere anders und haben übles Mobbing schlimmer erlebt, schlimmer als so 'nen Zylinder übergestülpt zu bekommen. Wenn es denn hilft.....

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Solange ich so nicht draußen rumlaufen müsse und dieses "Ding" auch nix an den positiven Seiten verändert, sehe ich da kein großes Problem. Solange es von der jeweiligen Person akzeptiert wird und das ganze nicht nur genutzt wird um jemanden an eine Norm anzupassen. (Es also nur so genutzt wird wie ABA)

    Wenn man auf eine Party geht, gibt es immer ein Risiko.

    Unsere Identität entnehmen Sie bitte dem beigefügten Auszug aus dem Melderegister. Gegen die Assimilierung in unser Kollektiv ist gemäß Assimilierungsdurchführungsgesetz (§666, Abs. 3/IV) kein Rechtsmittel zulässig. Wir bitten um Ihr Verständnis.

  • Wenn Erwachsene entscheiden, sich dieser 'Therapie' zu unterziehen, finde ich das okay. Kinder mehr oder weniger dazu zu zwingen, finde ich extrem bedenklich. Wer weiß schon genau, was diese kleinen Stromstöße im Gehirn wirklich anrichten?

    Als das Mädchen erzählte, dass sie sich jetzt immer entschuldigt und bei der Mutter um Anerkennung nachfragte, dachte ich 'braves Äffchen, das hast du fein gelernt'.

    ~ Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein. ~

  • Das Mädchen ist alt genug um selbst zu entscheiden ob sie das mitmachen möchte oder nicht. Der Schaden dürfte dabei minimal sein, das ist nicht die erste neuronale Studie dieser Art.

    Ich denke mal dass die geringen Stromschläge das entsprechende Gefühl wie Wut oder Angst auslösen soll. Das bringt aber alles nichts, wenn man als Autist den Menschen nicht in's Gesicht schauen bzw. deren Gefühlslage nicht ablesen kann. Er muss ja nach wie vor eher kontextbezogen die Lage einschätzen, Mitgefühl hin oder her. Ich verstehe nicht, inwieweit die Aktivierung neuronaler Bereiche da helfen können.

  • Ich glaube auch nicht, dass das funktioniert, weil Autisten gar keinen Mangel an Empathie haben. Es liegt ja mehr an der Informationsverarbeitung, aber damit sowas funktionieren kann, müssten sie erst mal wissen, was überhaupt das Problem ist, und das wissen sie ja nach wie vor nicht so genau.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Als das Mädchen erzählte, dass sie sich jetzt immer entschuldigt und bei der Mutter um Anerkennung nachfragte, dachte ich 'braves Äffchen, das hast du fein gelernt'.

    Sowas entwickelt sich mit genug Ärger und Disziplinierung zu Hause auch ganz ohne Strom.
    Ich mach das auch :m(:

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen

  • Ich mach das auch

    Nicht nur du. Meine Mutter hat mich auch gut dressiert. Und ich arbeite immer noch daran, mich aus diesem 'guck mal, hab ich das richtig gemacht?' zu befreien.

    ~ Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein. ~

  • Meine Mutter hat mich auch gut dressiert. Und ich arbeite immer noch daran, mich aus diesem 'guck mal, hab ich das richtig gemacht?' zu befreien.

    und dann kommt: Entschuldige dich nicht immer.
    Ich weiß nunmal nicht wofür man sich entschuldigt oder nicht. Früher habe ich immer Ärger bekommen, weil ich es nicht gemacht habe, heute mache ich es scheinbar zu viel.
    Mein Freund wird da teilweise echt wütend: “Kannst du irgendwas dafür?/Kannst du es ändern? - dann entschuldige dich nicht“

    Aber ich mache es einfach zu automatisch

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen

  • Ich kann nur von mir selbst sprechen. Aber bei mir läuft dieses entschuldigen automatisch. Auch wenn ich später denke "hmm.. das kann ich gar nicht ändern, oder das ist nicht meine Schuld". Irgendwie ist das leider in meiner Kopf so eingeprägt, dass ich das gar nicht mehr abstellen kann.

    Es kommt darauf an, den Körper mit der Seele und die Seele durch den Körper zu heilen.

  • Aber ich mache es einfach zu automatisch

    Ich kann nur von mir selbst sprechen. Aber bei mir läuft dieses entschuldigen automatisch. Auch wenn ich später denke "hmm.. das kann ich gar nicht ändern, oder das ist nicht meine Schuld". Irgendwie ist das leider in meiner Kopf so eingeprägt, dass ich das gar nicht mehr abstellen kann.

    Leider geht es mir genauso. Bei meinem Mann konnte ich es ein bisschen einschränken, aber sonst nicht. Ich glaube auch, dass ich durch das Entschuldigen für Dinge, die ich nicht zu verantworten habe, leichter zum Opfer werde.

    Seht Ihr das bei Euch auch so?

    Jedes mal, wenn man mir sagt, ich wäre nicht gesellschaftsfähig,
    werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin überaus erleichtert.

  • Früher, im Osten, habe ich die Verkäufer immer mit Entschuldigen Sie bitte.. angesprochen.
    Im Westen machte man sich dann über diese Floskel lustig, ich habe mir also antrainiert
    mich nicht inflationär zu entschuldigen.
    Nur wenn ich wirklich etwas falsch gemacht habe, und mir das auch leid tat.
    Mein Chef fragte mich mal
    "sagen Sie mal was Sie alles falsch machen"
    Ich:
    Gar nichts ich finde mich ganz gut.

    Ärzte in nd Psychologen haben öfter zu mir gesagt ich soll nicht immer den anderen die Schuld geben. Den Umkehrschluss habe ich zu meinem Lebensmotto gemacht

  • Im Westen machte man sich dann über diese Floskel lustig

    Ernsthaft? Also ich komme aus dem Westen und kenne es gar nicht anders.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • @Ginome

    Liegt wohl auch an dem Laden, ein Elektronik Markt
    Da hab ich später auch drei Jahre gearbeitet
    Da hab ich nachts manchmal Alpträume bekommen
    Deshalb bin ich lieber in den Supermarkt gewechselt...

  • Liegt wohl auch an dem Laden, ein Elektronik Markt

    Hmm, das kann ich so nicht bestätigen. Liegt vielleicht eher an der Stadt.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • oder so
    an irgendwas muss es ja liegen :D

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • glaube auch, dass ich durch das Entschuldigen für Dinge, die ich nicht zu verantworten habe, leichter zum Opfer werde.

    Mein Freund regt sich darüber auch ständig auf. Es ist halt ein Schuldeingeständnis ohne Schuld zu haben...insofern ungünstig.

    Ich muss wenn ich mich direkt entschuldige einfach nicht mehr drüber nachdenken ob es notwendig ist oder nicht

    Ich kann gut Mitmenschen umgehen

  • Bei meinem Mann konnte ich es ein bisschen einschränken, aber sonst nicht. Ich glaube auch, dass ich durch das Entschuldigen für Dinge, die ich nicht zu verantworten habe, leichter zum Opfer werde.

    Man bittet um Entschuldigung für "Taten und den Folgen", die durch die eigenen Aussagen oder Handlungen ausgelöst, verursacht worden sind. Man ist verantwortlich für seine Handlungen, Taten und die damit verbundenen Konsequenzen. Das setzt voraus, dass man sich damit auseinander gesetzt hat und bewusst geworden ist, was man angerichtet und verursacht hat und keine Bewusste Absicht gewesen ist, die Schmerzen, Leid, Trauer etc. auszulösen.

    Durch gezieltes an sich selbst arbeiten, damit es nicht noch mal passiert.

    Ein, ich kann da ja nix ändern ist keine Entschuldigung und rechtfertigt oder egalisiert das eigene Handeln in keinerlei Hinsicht.
    Man kann eine Defizit nicht ändern, aber den eigenen Umgang damit und das eigene daraus Verhalten.

    Ein Gespräch, zwecks Aufarbeitung und Verständniss, Emotionen und schaffen von Lösungen sind wichtig und nötig, unter Berücksichtigung der Taten und Folgen.

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