Ich fülle Sudokus (online) aus. Die Zahlen lenken meine Gedanken ab.

Ich schreibe mir vorher einen Zettel, was ich den Arzt fragen möchte bzw. erklärt haben will.
Auch wenn ich möglicherweise Kopien haben möchte, z.B. von Laboruntersuchungen...
Diese Punkte gehe ich gedanklich noch mal durch und bereite mich so auf das Gespräch vor.

Dann nehme ich mein Sudoku-Heftchen mit, weil ich keine Online-Version habe bzw. jetzt habe ich Hexa-Knot auf dem Handy, das mag ich gerade sehr und es beruhigt mich.

Mir hat in solchen Situationen schon diese Achtsamkeitsübung geholfen:

vitos.de/gesellschaften/vitos-…eitstraining/3-2-1-uebung

Wovor hast Du denn Angst?
Wenn Du Melissetee da hast, wirkt dieser übrigens beruhigend, Schwarztee auch. (lange ziehen lassen)

Ich wünsche Dir, dass Du alles gut schaffst.

Wäre dann auch eine ambulante Reha möglich?
Dann kannst Du die Reha machen und zu Hause bleiben.

Das kenne ich auch in ähnlicher Form. Mir hilft es auch mir meine Empfindungen und Gefühle so wie möglich innerlich zu beschreiben, sie also nicht weghaben zu wollen sondern wahrzunehmen, dann verändert sich manchmal was.

Aber den Vorschlag musst du doch nicht annehmen, wenn du die Reha nicht machen kannst.

Wovor genau hast du Angst?
Was ist das schlimmste, das passieren kann?
Wie hoch, auf einer Skala von 1-10, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es eintritt?

Kräftig Nase putzen und so tun, als wäre Dir was ins Auge gefallen!

Hast du schon einmal über Entspannungsübungen nachgedacht?
Wenn ich angespannt bin, mache ich immer ein paar Achtsamkeitsübungen.

Ich kenne diese diffuse Angst nur zu gut. Wenn bei mir ein Termin ansteht, egal wo, dann bin ich die Zeit bis zum Termin nervös und aufgeregt, teilweise panisch. Ich versuche jede Eventualität vorzuplanen, auch Gespräche, um ja nicht auf dem falschen Fuss erwischt zu werden und zusammenzubrechen, oder angreifbar/schwach zu erscheinen.

Bisher war es für mich hilfreich mich dann auf mein Spezialinteresse einzulassen, zusätzlich läuft bei mir dann vermehrt eine Art Mantra im kopf ab das mich beruhigt: Ich zähle die Zahl Pi bis zur 100. Stelle durch. Immer wieder. Vermute, es hat auf mich einen ähnlichen Effekt wie "Weisses Rauschen" (Regengeräusche) bei störendem Lärm.

Ich habe auch große Probleme, bereits im Wartezimmer (wenn da Leute sind, und je nach dem Druck den ich habe) , ich wurde dann auch schon vom Arzt weggeschickt oder im Befund steht dass ich aufgrund der psychosozialen Situation nicht behandelt werden kann.
Ich hoffe dass ich den Mut finde, mit den Ärzten abzusprechen dass ich Probleme mit dem Wartezimmer habe, gerne pünktlich komme oder kurzfristig angerufen werde.
Das Arztgespräch kommt ja noch dazu und die ganzen Probleme.

Je nach Termin brauche ich auch sehr, sehr lange um mich vorzubereiten (zb. Gerichtstermin ist wirklich mies).

Ich gehe aktuell deshalb nur zum Psychiater und hole mir eine Au-Bescheinigung, die eigentlich eh sinnlos ist.
Dort ist es auch nicht ganz so schlimm, der schreibt mich seit 2017 krank, wir hatten auch einige Diskussionen, er versteht aber die Situation auch. Dort habe ich in 3 Jahren nur 4 andere Leute gesehen. Dort stresst nur das Radio mit Klassik (eigentlich schön, aber nicht in dem Moment wo ich alles nochmal durchgehen muss) in der Wartezeit allein, bis zu 40 min.

Also im Endeffekt muss der Termin ja einen Nutzen haben und nicht schaden. Vielleicht gibt es ja Punkte die du für dich vereinfachen kannst. Zb bitten um den ersten oder letzten Termin des Tages etc..
Alles Gute!