Hallo!
Ich hatte gestern eine hitzige Diskussion in einer englischsprachigen FB-Gruppe zum Thema "Aspie". Das nahm beleidigende Ausmaße an.
In der Gruppe "Ask Autistic Adults" dürfen Eltern autistische Erwachsene fragen, um mehr über ihre autistischen Kinder zu erfahren und ihnen helfen zu können. Leider achten die meisten der eher "extrem" veranlagten User mehr darauf, ob die Eltern irgendwelche "problematischen" Ausdrücke verwenden. Dieses Mal ging es um das Wort "Aspie". Eine US-Amerikanerin sagte: Das ist verletzend und gefährlich, "wir" wollen so nicht genannt werden, denn Asperger war ein Nazi.
Ich habe höflich und sachlich geantwortet, dass man das mMn differenziert betrachten muss und es komplex ist; der Konsens der Forschung ist: Er hat mitgearbeitet, aber er war wohl selbst kein überzeugter Nazi. Außerdem, dass ich mich meistens als "Aspie" bezeichne und das auch bsp. in Deutschland nicht verpönt ist.
Ich wurde übel beschimpft und beleidigt, sogar als Rassist, Bully, Tyrann und Ableist, weil ich einen Nazi verteidige. Offenbar gibt es keine Möglichkeit, etwas differenziert zu betrachten.
wgas-autismus.org/wp-content/u…tter-0719_Final_Farbe.pdf Ich halte es wie in den 2 letzten Meinungen zu dem Thema und finde, das Buch "Aspergers Kinder" von Edith Sheffer ist eine Meinung, aber keine Forschung. Sie bezieht sich nur auf Czech: molecularautism.biomedcentral.…10.1186/s13229-018-0208-6 . Auch Forscher wie Baron-Cohen erlauben sich kein endgültiges Urteil: link.springer.com/article/10.1186/s13229-018-0209-5 .
In meinen Augen ist er kein Nazi gewesen. Er hat kollaboriert und sich angepasst und Karriere gemacht, ja. Und möglicherweise (ich erlaube mir kein Urteil) war er Rassist - was aber leider dem Zeitgeist entsprach. Aber ein überzeugter Nazi war er wohl nicht.
Es hieß außerdem: "Viele" Autisten, die sich "Aspie" nennen, tun dies, um damit zum Ausdruck zu bringen, sie seien besser als andere Autisten. Wenn ich mich also Aspie nenne, hieß es, bin ich ableistisch, weil ich damit andere "verletze".
Davon habe ich noch *nie* gehört.
Wie kann es sein, dass das international so auseinander geht? Vor allem ist der gewünschte Begriff "autists" ja auch von einem Schweizer Arzt geprägt worden, der seinerseits vermutlich Rassist und Eugenik-Befürwörter war. Ich war gestern regelrecht schockiert, dass einem gerade unter Autisten das Wort so im Mund herum gedreht und ständig zwischen den Zeilen gelesen wird.
Habt ihr das schon mitbekommen? Diese Überzeugung, bestimmte Ausdrücke seien schädlich? Dazu gehören lt. Gruppenregeln auch "person with autism" statt "autistic person". Ich finde das affig. Für mich ist das eine erzwungene sprachliche Agenda, die nur Barrieren schafft.
Nennt ihr euch Aspie? Legt ihr wert auf sprachliche Regeln? Wie denkt ihr dazu?
LG
LG
Ich hatte gestern eine hitzige Diskussion in einer englischsprachigen FB-Gruppe zum Thema "Aspie". Das nahm beleidigende Ausmaße an.
In der Gruppe "Ask Autistic Adults" dürfen Eltern autistische Erwachsene fragen, um mehr über ihre autistischen Kinder zu erfahren und ihnen helfen zu können. Leider achten die meisten der eher "extrem" veranlagten User mehr darauf, ob die Eltern irgendwelche "problematischen" Ausdrücke verwenden. Dieses Mal ging es um das Wort "Aspie". Eine US-Amerikanerin sagte: Das ist verletzend und gefährlich, "wir" wollen so nicht genannt werden, denn Asperger war ein Nazi.
Ich habe höflich und sachlich geantwortet, dass man das mMn differenziert betrachten muss und es komplex ist; der Konsens der Forschung ist: Er hat mitgearbeitet, aber er war wohl selbst kein überzeugter Nazi. Außerdem, dass ich mich meistens als "Aspie" bezeichne und das auch bsp. in Deutschland nicht verpönt ist.
Ich wurde übel beschimpft und beleidigt, sogar als Rassist, Bully, Tyrann und Ableist, weil ich einen Nazi verteidige. Offenbar gibt es keine Möglichkeit, etwas differenziert zu betrachten.
wgas-autismus.org/wp-content/u…tter-0719_Final_Farbe.pdf Ich halte es wie in den 2 letzten Meinungen zu dem Thema und finde, das Buch "Aspergers Kinder" von Edith Sheffer ist eine Meinung, aber keine Forschung. Sie bezieht sich nur auf Czech: molecularautism.biomedcentral.…10.1186/s13229-018-0208-6 . Auch Forscher wie Baron-Cohen erlauben sich kein endgültiges Urteil: link.springer.com/article/10.1186/s13229-018-0209-5 .
In meinen Augen ist er kein Nazi gewesen. Er hat kollaboriert und sich angepasst und Karriere gemacht, ja. Und möglicherweise (ich erlaube mir kein Urteil) war er Rassist - was aber leider dem Zeitgeist entsprach. Aber ein überzeugter Nazi war er wohl nicht.
Es hieß außerdem: "Viele" Autisten, die sich "Aspie" nennen, tun dies, um damit zum Ausdruck zu bringen, sie seien besser als andere Autisten. Wenn ich mich also Aspie nenne, hieß es, bin ich ableistisch, weil ich damit andere "verletze".
Davon habe ich noch *nie* gehört.
Wie kann es sein, dass das international so auseinander geht? Vor allem ist der gewünschte Begriff "autists" ja auch von einem Schweizer Arzt geprägt worden, der seinerseits vermutlich Rassist und Eugenik-Befürwörter war. Ich war gestern regelrecht schockiert, dass einem gerade unter Autisten das Wort so im Mund herum gedreht und ständig zwischen den Zeilen gelesen wird.
Habt ihr das schon mitbekommen? Diese Überzeugung, bestimmte Ausdrücke seien schädlich? Dazu gehören lt. Gruppenregeln auch "person with autism" statt "autistic person". Ich finde das affig. Für mich ist das eine erzwungene sprachliche Agenda, die nur Barrieren schafft.
Nennt ihr euch Aspie? Legt ihr wert auf sprachliche Regeln? Wie denkt ihr dazu?
LG
LG
anyone can carry his burden,
however hard, until nightfall.
however hard, until nightfall.