• @maksa
    Du kannst noch so viel erkennen, noch so viel darüber wissen, wie ein Problem gelöst werden kann,
    solange der*die andere das Problem nicht sehen oder ansehen will, oder sich mit dem Problem noch wohler fühlt als mit dem Gedanken hinzusehen und sich an die Lösung zu begeben, wirst du zum "gefühlten Feind" sobald du es auch nur ansprichst.
    Oft wird sich zwar über ein Problem beklagt und dazu nach Lösungen gefragt, gemeint ist dann aber
    a) Löse du es für mich
    b) sorg dafür, dass ich die Folgen nicht tragen muss
    c) hilf mir, mich bequem darin einzurichten
    d) bestätige mich, dass ich einen Grund habe zu jammern/sauer zu sein
    e) bestätige mich darin, dass andere daran Schuld sind
    f) bestätige mich darin, dass die Welt/Männer/Frauen/Politiker/Gesellschaft ungerecht ist, dass ich dieses Problem habe, und dass ICH deshalb nichts daran tun muss - gesagt wird dann "kann".
    Meist als individueller Mix aus a-f.
    Tippst du irgendwas davon an, wird "zurückgeschissen" :d
    Mehr als zu denken "Wer das weiter macht, was er immer macht, um weiter leidend zu erleben, was dann immer passiert, hat noch nicht genug gelitten" und sich vor weiteren Anschissen zu schützen, und auch davor, sich das Elend und die weitere vorhersehbare Entwicklung ansehen zu müssen - auch mit eigenem Rückzug, kann man nicht.
    Jeder Mensch hat das Recht, sein Leben zu versemmeln, seine Fehler zu machen - und jeder Mensch muss dann auch die Folgen selbst erleben.
    Davor kann man niemanden "bewahren".

  • Was wenn ich als Laie eine Situation gar nicht deuten kann, weil mir das Wissen dazu fehlt. Was wenn der helfende Mensch selber als Problem gesehen wird. Und was wenn meine eigene Wahrnehmung nicht stimmte, was wenn ich für jemanden etwas tun möchte und dies dem Menschen Schwierigkeiten bereiten würde, was ist in einer Situation wo ich mich selbst in Gefahr begeben müsste, bis zu welchem Punkt würde ich dann mitgehen.

    Mir ist das ein Stück weit zu theoretisch, ich denke nach wie vor, dass es Fälle gibt, wo ich mich kümmern muss, weil das irgendwie einfach eine zwischenmenschliche Pflicht ist. "Pflicht" sage ich, weil mir grade nichts Besseres einfällt; ein Christ würde vielleicht auch von "Nächstenliebe" sprechen. "Verantwortung" passt wahrscheinlich auch.

    Dass für einen selbst ein Risiko besteht, ja das ist wohl so. Man kann für sein Kümmern angeschissen werden. Leben ohne Risiko gibt's nicht.

    "Ich kämpfe nicht, ich behaupte mich." - "Ich will nicht siegen, ich will sein." (Georg Kaiser)

  • @FrankMatz Klingt vielleicht ein bisschen theoretisch, sind aber Beispiele aus dem Leben.
    Fühlende Nächstenliebe ist auch die Akzeptanz, dass ein Mensch sich selbst helfen möchte und so erkennt, dass er/sie das kann und auch die Freiheit zu schenken selbst Verantwortung für sich und sein Leben zu übernehmen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!