Hallo,
ich spiele mit dem Gedanken, mein Abitur nachzuholen und habe dazu einige Fragen, auch in Bezug auf Autismus.
Zur Vorgeschichte: Ich bin schon einige male auf dem Gymnasium gewesen und hatte auch mit 23 Jahren einen erneuten Versuch unternommen, Abitur nachzuholen. Ich bin jedoch in allen Schulen (sowohl Gymnasien als auch der Realschule) an den Sprachlichen Fächern gescheitert. Während ich in den Naturwissenschaften immer sehr gut war, haben mir gerade die Fremdsprachen große Probleme bereitet. Aber auch Deutsch war für mich oft sehr schwer, weil ich Bücher anders interpretiert hatte. Generell haben mich die Sprachlichen Fächer immer extrem überfordert, was auch zu diversen Schulabbrüchen führte. Ich konnte damals nicht verstehen, wieso ich daran immer gescheitert bin. Die Lehrer konnten es auch nicht verstehen, besonders weil ich so gut in den Naturwissenschaften war. In der letzten Schule haben die Lehrer wirklich alles getan, um mich dort zu behalten, sie hatten mir sogar eine Pause von der Schule angeboten. Aber das hatte mir leider nicht geholfen. Schließlich habe ich aber nach etlichen Versuchen den Traum vom Abitur abgelegt.
Trotzdem hat es mich mein lebenlang geärgert, da ich schon als Kind immer Astrophysiker werden wollte (ich bin neben der Sternwarte aufgewachsen). Ohne Abitur und ohne mein Problem mit den Fremdsprachen zu klären, war es aber nicht möglich für mich.
Ich bin jetzt an einem Punkt, an dem ich überlege, mein Abitur über ein Fernstudium nachzuholen. Dazu ein paar Fragen, die vielleicht jemand hier beantworten kann:
1. Gibt es auch Abitur ohne Deutsch + 2 Fremdsprachen?
2. Gibt es irgendwelche Hilfen für Autisten (auch mit 38 Jahren), eventuelle Fördermaßnahmen usw. und lohnt sich ein Behindertenausweis? (ich habe gehört, dass man als Autist so wenig Punkte bekommt, dass man oftmals unterhalb von den meisten Grenzwerten liegt für Förderungen).
3. Mich würde interessieren, ob andere ähnliche Probleme hatten und wie sie es hin bekommen haben.
Heute ist für mich vieles klarer, aber früher konnte weder ich, noch meine Eltern oder Lehrer verstehen, wie ich in den Naturwissenschaften meine 15 Punkte (oder 1 während der Realschulbenotung) bekomme, und in Englisch/Deutsch/Franzsösisch komplett versage. Leider war zu dieser Zeit niemand auf die Idee gekommen, dass ich Autist sein könnte. Ich würde oftmals für Hochbegabt gehalten, was aber nicht viel geholfen hatte, da die Fremdsprachen nun einmal Pflicht waren. Das hat mir leider viele Chancen im Leben verbaut, ich habe es aber damals auch einfach hingenommen und mich als Unfähig gehalten.