Ich hassehassehassehasse Kinderlärm

  • Ich finde es ätzend, wenn man als Kinderhasser dargestellt wird, nur weil man gegenüber Kinderstimmen sensibel ist.

    Das ist genau das was man überall, auch hier, vorgeworfen bekommt.
    "Kindergeschrei ist per se etwas Gutes. Jeder der was anderes sagt ist ein Arschloch."

    Bevor man eines Tages doch noch zum Axtmörder wird bleibt nur der Wegzug. Alleine das ist für mich DER Grund gegen eine Eigentumswohnung. Mit Pech ziehen über, unter oder neben Dir bergeweise Wänste ein und veranstalten die nächsten 20 Jahre einen Höllenlärm. Schönen Dank auch...

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Das ist genau das was man überall, auch hier, vorgeworfen bekommt."Kindergeschrei ist per se etwas Gutes. Jeder der was anderes sagt ist ein Arschloch."

    Bevor man eines Tages doch noch zum Axtmörder wird bleibt nur der Wegzug. Alleine das ist für mich DER Grund gegen eine Eigentumswohnung. Mit Pech ziehen über, unter oder neben Dir bergeweise Wänste ein und veranstalten die nächsten 20 Jahre einen Höllenlärm. Schönen Dank auch...

    Deswegen gibt es für ich eigentlich nur zwei Arten von akzeptablem Wohneigentum: Einfamilienhaus und eigene Yacht im Hafen.

    Wenn man auf eine Party geht, gibt es immer ein Risiko.

    Unsere Identität entnehmen Sie bitte dem beigefügten Auszug aus dem Melderegister. Gegen die Assimilierung in unser Kollektiv ist gemäß Assimilierungsdurchführungsgesetz (§666, Abs. 3/IV) kein Rechtsmittel zulässig. Wir bitten um Ihr Verständnis.

  • Deswegen gibt es für ich eigentlich nur zwei Arten von akzeptablem Wohneigentum: Einfamilienhaus und eigene Yacht im Hafen.

    Das mit der Yacht: du bist ja nicht allein im Hafen. Vor allem im Sommer sind wahrscheinlich viele auf ihren Booten im Hafen und machen abends und nachts Lärm mit lauter Musik und Rumgegröle.

  • Das mit der Yacht: du bist ja nicht allein im Hafen. Vor allem im Sommer sind wahrscheinlich viele auf ihren Booten im Hafen und machen abends und nachts Lärm mit lauter Musik und Rumgegröle.

    Und beim Einfamilienhaus muss es zwingend freistehend mit großem Grundstück sein. Ein Reihenhaus hätte das Problem wie eine Wohnung.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Hausboot klingt für mich gut. Perfekterweise mit eigener kleiner Insel irgendwo als Garten :d

    Ehrlich gesagt hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie das Problem zu lauter Nachbarn oder Kinderlärm.
    Draußen ist ein Spielplatz, manchmal hört man die Kinder da spielen, aber es ist nicht so laut wie zB der Straßenlärm. In der letzten Wohnung (recht zentral gelegen, städtisch) war in der Nähe eine Grundschule, da hat man auch manchmal Kinder gehört, aber auch da dominierte der Straßenlärm stark. Was mich übrigens sehr stört. In der neuen Wohnung fahren zumindest keine LKWs mehr vorbei, dafür immer noch ab und an Motorräder :nerved:

    Mein Tipp: in eine alte Leute-Gegend ziehen. ZB. (halb-)verlassene Dörfer, Stichwort: Landflucht.

  • Wir wohnten in einem Einfamilienhaus und das Grundstück war nicht klein (Rasenmähen dauerte ne Weile), aber das Schreien der Nachbarn schallte trotzdem herüber. Drinnen ging's meistens, aber der (schöne große) Garten war nicht nutzbar und Fenster nur in Abwesenheit zu öffnen.

    Wenn wir irgendwann mal tatsächlich ein Haus kaufen sollten, dann auf dem Land, wo die Nachbarn mindestens 1 km weg sind.

  • Hausboot klingt für mich gut. Perfekterweise mit eigener kleiner Insel irgendwo als Garten

    Hach ja - ein Hausboot - das wäre ein Träumchen - vielleicht im nächsten Leben :cryforjoy:

    Jedes isolierte Bewusstsein macht sich auf den Weg - wie die Kraft des Wassers V_V


  • Mein Tipp: in eine alte Leute-Gegend ziehen. ZB. (halb-)verlassene Dörfer, Stichwort: Landflucht.

    Die alten Leute sterben weg und dann ziehen junge Leute nach, die lieber ein günstiges Haus im verlassenen Dorf kaufen. So ist es mir passiert, meine neuen Nachbarn sind ganz schrecklich, bauen einen Pool und haben andauernd ganz viel Besuch (auch zu Zeiten, wo wegen Corona jegliche Besuche verboten waren) und feiern laute Partys mit lauter und furchtbar nerviger Musik :x
    Hatte letztens einen Meltdown deswegen, und ich habe fast nie einen (der letzte war Ende 2014).

    Um zum Thema zurückzukommen: ich werde auch richtig aggressiv bei Baby- und Kindergeschrei. Dabei kommen mir auch die schrecklichsten Gedanken in den Kopf.
    Ich kann auch mit Kindern gar nichts anfangen und finde Babys auch nicht süß. Ich möchte niemals selber Kinder haben - denn ich würde vermutlich schon sehr früh dem Baby etwas antun und mein restliches Leben im Gefängnis verbringen müssen :oops:

  • Meiner Meinung nach hat alles im Leben seine Zeit.
    Wir haben zwei Kinder großgezogen, das war eine tolle Zeit, die ich auf keinen Fall missen möchte.
    Aber für uns ist diese Zeit vorbei und wir müssen auch nicht unbedingt Enkelkinder kriegen.
    Wenn das passieren sollte, okay, dann ist es eben unsere Enkelkinderzeit, aber wir würden mit ziemlicher Sicherheit nicht mit Enkelkindern z.B. in Urlaub fahren, wie viele das machen.
    Wir würden auch in ein Adult-Only Restaurant gehen, wenn es sowas in der Nähe gäbe.
    Ich muss mir beim Essen keine Kinder angucken, die sich das Essen an die Backe schmieren, weil die Eltern meinen, die Kleinen könnten doch schon so toll alleine essen.
    Wenn ich das aber sehe, dann ist es mir auch egal und ich bin froh, dass ich das, ohne selbst involviert zu sein, ignorieren kann.

  • Und beim Einfamilienhaus muss es zwingend freistehend mit großem Grundstück sein

    Da muss das Grundstück aber u.U. in alle Richtungen ziemlich groß sein. Wir haben trotz großem Grundstück relativ nah am Haus Nachbarn mit zwei kleinen Kindern. Macht deshalb nix, weil die beiden Jungs zwar schon mal ordentlich Lärm machen, aber das ist kein Gekreische, sondern fröhlicher Spiel-Lärm - den halte ich sehr gut aus. Das ist zum einen nicht schrill, und zum anderen spielt für mich auch die Stimmung dabei eine Rolle. Wäre ewiger Streit, fände ich es bei gleicher Lautstärke nervig.

    Meiner Meinung nach hat alles im Leben seine Zeit.

    Das ist auch ein Punkt - heute wollte ich nicht nochmal ein kleines Kind im Haushalt haben, damals war es wunderbar.

  • Hallo,

    ich schreibe in letzter Zeit nur noch selten, sondern lese nur ab und zu mit, aber das hier aufgegriffene Thema ist eins, das mich auch sehr stark beschäftigt. Kinderlärm ist für mich in den letzten Jahren zur absoluten Hölle geworden und es fühlt sich an wie eine Situation, aus der es einfach kein Entkommen gibt. Inzwischen wohne ich in einem freistehenden Haus und auch die Grundstücke sind hier trotz Stadtrand relativ groß. Aber wie Chamäleon schrieb, müssten die Häuser schon sehr weit auseinander stehen, damit man vor Lärm wirklich sicher ist.

    Was mich an der Sache am meisten stört und ärgert, ist die eigene Machtlosigkeit und auf der anderen Seite die Arroganz, mit der inzwischen viele Menschen ihre Lärmeskapaden durchziehen. Babygeschrei ist für mich von der Frequenz her auch ganz schlimm auszuhalten, aber darüber würde ich mich nie so ärgern, weil es einfach unvermeidbar ist. Das Gleiche gilt auch für Baustellenlärm, es ist nunmal einfach schwer möglich, Häuser zu bauen ohne Lärm.

    Beim Kinderlärm aus der Nachbarschaft ärgert mich am meisten, dass die Eltern überhaupt keine Notwendigkeit mehr sehen, ab und zu mal mäßigend auf ihre Kinder einzuwirken. Bei uns waren es zuerst drei Jungs auf der einen Seite, die sind inzwischen groß, dafür haben wir jetzt zwei oder drei Familien auf der anderen Seite, die ihre Gärten zusammengelegt haben, so dass da immer 7-8 Kinder unterwegs sind. Eigentlich könnte das hier ein Paradies sein, so große Gärten hat man ja auch nicht überall in Stadtnähe, aber de facto ist es oft nur noch ein Paradies für die besagten Familien mit den Kindern. Für die anderen außenrum ist der Garten oft kaum noch nutzbar.

    Die Kinder sind alle keine Babies mehr, vom Alter müssten sie jetzt so zwischen 4 und 12 oder 13 sein. Also in einem Alter, wo durchaus ein gewisses Grundverständnis dafür da sein könnte, dass man nicht allein auf der Welt ist und auch andere Menschen Bedürfnisse haben. Sowas scheint bei vielen Familien in der Erziehung inzwischen aber kein Thema mehr zu sein.
    Wenn die Kinder beim Rumrennen MAL kreischen oder MAL in Streit geraten etc., finde ich das absolut normal und würde mich auch nicht so drüber aufregen. Aber muss man wirklich STUNDENLANG in den höchsten Tönen kreischend auf dem Trampolin hüpfen oder 100 Mal in der Gruppe mit den Rädern auf der Straße hin- und herfahren und alle Mann laut "Alarm! Alarm!" schreien?

    Wenn man was sagt, ist man sofort Kinderhasser, wie Ginome ja schon geschrieben hat. Ich verstehe die Welt nicht mehr, eigentlich bin ich noch nicht sooooo alt (bin Mitte 30), aber ich hab das Gefühl, dass das in meiner Kindheit noch anders ablief. Wenn zum Beispiel Kindergeburtstag anstand, bin ich zu den Nachbarn geschickt worden und habe dort Bescheid gesagt. Ich hab einfach gelernt, dass ich das so gehört.
    Auch sonst war es normal, dass auch mal Nachbarn die Kinder zur Ruhe rufen durften, wenn es zu bunt wurde. Ein kreischendes Kind war ich zwar nie, das konnte ich damals noch schon vertragen, aber dafür hab ich andere Sachen angestellt. Z. B. irgendwann mal rausgefunden, dass man gegen die Wand der einzigen Gewerbehalle in unserem Dorf prima Tennis spielen kann. Der Besitzer hat das auch erlaubt, allerdings fanden die umliegenden Nachbarn das ständige Gewumme nicht so toll.
    Damals war es noch ganz normal, dass diese Leute sich dann bei uns beschwert haben und meine Familie hat denen nicht sofort den Anwalt auf den Hals gehetzt, sondern es wurde mit mir geredet, warum das so nicht geht. Wir haben uns dann geeinigt, dass ich das nur noch ab und zu mache und vielleicht auch schauen sollte, dass die Nachbarn vielleicht nicht gerade gemütlich auf der Terasse sitzen oder so.

    Also obwohl man Autisten ja nachsagt, dass sie wenig empathiefähig sind, war mir als Kind schon irgendwie klar, warum diese Leute sich gestört fühlen, und ich hab mich auch ein bisschen geschämt, dass jemand sich über mich beschwert hat.
    Wenn ich aber heute bei unseren Nachbarn was sage, kommt von den Eltern gleich der Kinderhasservorwurf und von den Kindern nur ein trotziges "Wir dürfen das".

    Gestern Abend war es auch wieder soweit, die Nachbarn haben Gartenparty gemacht und auch um 23 Uhr war auf dem Trampolin noch Gespringe und Gekreische, genau wie tagsüber. Als ich es nicht mehr ausgehalten hab, hab ich rübergerufen, ob es angesichts der Uhrzeit vielleicht etwas leiser geht. Wurde komplett ignoriert. Okay, vielleicht haben sie mich nicht gehört, also bin ich runter und an den Zaun und habe nochmal gerufen. Keine Reaktion von den Erwachsenen, nur von ein oder zwei Kindern, die was zurückgemault haben, und dann ging es einfach genauso weiter.

    Irgendwann um halb 12 hab ich dann zum ersten Mal in meinem Leben das Ordnungsamt angerufen. Mich hat das einfach so geärgert. Die erste Reaktion am Telefon war auch wieder "Achso, es geht um Kinderlärm, also da kann man leider nicht viel machen." Ähm, aber um die Uhrzeit? "Ja, stimmt, es ist inzwischen doch ein wenig spät..."
    Ich weiß nicht, ob die dann wirklich vorbeigekommen sind, jedenfalls war kurz vor Mitternacht dann Ruhe.

    Mich regt diese ständige Beschallung und die Einstellung der Familien inzwischen so auf, dass ich wirklich einen richtigen Kinderhass entwickle. Ich bin ganz bestimmt nicht als Kinderhasserin auf die Welt gekommen, wir haben auch sehr liebe Kinder im Bekanntenkreis, die bei uns immer willkommen sind, und seit fast 20 Jahren gebe ich Nachhilfe und das mit Leidenschaft. Aber bei dieser Dauerbeschallung kriege ich Mordgedanken und zwar richtig heftige.

    Ich glaube inzwischen, dass wir uns mit diesen neuen Kinderlärm-Gesetzen einen ganz schönen Bärendienst erweisen. Auf der einen Seite ziehen wir uns eine Generation Kinder heran, die mit dem Gedanken aufwachsen, dass sie der Mittelpunkt der Welt sind und alles dürfen, und auf der anderen Seite werden lärmgeplagte Leute immer wütender und entwickeln sich tatsächlich zu Kinderhassern. Letzteres merke ich an mir selber, inzwischen reagiere ich bei Kinderlärm noch viel empfindlicher als früher, was sicher auch nicht gut ist. Aber es summiert sich einfach Jahr für Jahr soviel auf, dass mir da inzwischen die schlimmsten Gedanken entstehen und ich über mich selbst erschrecke, was mir da manchmal im Kopf rumgeht.

    Die ganzen Nachbarn, von denen ich hier schreibe, sind übrigens ganz normale oder sogar besserverdienende Familien. In meiner Kindheit waren die lauten, aggressiven Kids oft eher die vernachlässigten, die nach der Schule zur Haustür rausgekehrt wurden und bis Abends nicht mehr heimzukommen brauchten. Ist ja nicht so, als hätte es früher keine sehr lauten Kinder gegeben.
    Aber heute hab ich den Eindruck, dass das ganz normale Familien sind, die Kinder sind nicht vernachlässigt, die Familien nicht bildungsfern. Es wird einfach als freie Entfaltung gefeiert.

    Ich weiß nicht, mich macht das Ganze ratlos. Mir fällt keine wirkliche Lösung ein, so viele komplett einsame Bauernhöfe gibt es wohl nicht - zumal die meisten ja auch wohl gar nicht komplett einsam leben wollen, sondern sich einfach ein bisschen Rücksichtnahme wünschen. Ich weiß da einfach nicht weiter.

  • Die ganzen Nachbarn, von denen ich hier schreibe, sind übrigens ganz normale oder sogar besserverdienende Familien

    ... nämlich die, die sich den Anwalt leisten können oder, schlimmste aller Möglichkeiten, selbst Anwälte sind. Das Problem sind eigentlich nicht die Kinder, sondern die Eltern. Sowas haben wir hier auch, zwei Häuser weiter, so dass der Kinderlärm bei uns nicht mehr wirklich ankommt - wohl aber der Krach, wenn die Eltern mal wieder Gartenparty mit lauter Musik und wummernden Bässen bis Mitternacht machen.

  • Zitat von HCS

    Das Problem sind eigentlich nicht die Kinder, sondern die Eltern.


    Das stimmt, eigentlich darf man es den Kindern nicht anlasten, wenn sie es nicht anders beigebracht bekommen. Die Wut auf die Kinder ist wahrscheinlich ein Reflex, der sich erstmal gegen die direkten Lärmverursacher wendet.

    Bei uns sind die Eltern dieser Kinder übrigens nicht besonders laut. Also z. B. mit lauter Musik durch die Eltern hatten wir bisher praktisch keine Probleme. Und selbst wenn, fände ich es immer nochmal was anderes, wenn man vorher Bescheid sagt, dass man eine Party plant und fragt, ob das okay ist, wenn es etwas später wird. Ich glaube nicht, dass hier jemand in der Nachbarschaft dann direkt was dagegen sagen würde (wenn's nicht ständig ist). Aber dieses "einfach machen" und sich einen Dreck um die anderen kümmern, das macht mich einfach extrem wütend.

    Ich hab auch nochmal über das Thema "Kinder mit Behinderung" nachgedacht, das hier ja auch zur Sprache kam. Auch hier finde ich es einen riesengroßen Unterschied, wie die Eltern damit umgehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das für die Eltern selbst auch schwierig sein kann, aber wenn ich das Gefühl habe, dass da ein Problembewusstsein da ist und es vielleicht gerade nur einfach nicht anders geht, kommt die Situation bei mir auch gleich anders an.

    Ich habe z. B. einen etwas älteren Cousin mit Down-Syndrom, der von seiner ganzen Art her sehr laut ist und auch sonst Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle hat (z. B. beim Essen kann er schlecht aufhören und isst einfach immer weiter).
    Für ihn ist das natürlich schwer, sich etwas zurückzunehmen und er vergisst das halt im Eifer immer wieder. Die Eltern haben aber nie aufgehört, ihn in der Hinsicht zu unterstützen, auch wenn er mittlerweile über 40 ist. Wenn man beieinander ist und er mal wieder alle niederschreit, ist ein "Markus, sei mal bitte nicht so laut" ein ganz normaler Satz, die Eltern achten drauf und auf der anderen Seite ist jedem klar, dass er selbst das nicht immer so unter Kontrolle hat. Er nimmt das auch nicht übel, wenn man ihn da ein bisschen bremst, weil er es auch selber weiß - er vergisst es halt nur immer wieder.

    Also ja, er ist laut, er ist impulsiv, er umarmt gerne Leute - alles Dinge, die für mich schwer zu ertragen sind, so dass ich es manchmal halt nicht gut aushalte - aber ich merke, dass von ihm und seinen Eltern da ein Bemühen da ist, und daher macht es mich nicht wütend.

    Auch im Bus finde ich es einen himmelweiten Unterschied, ob ein Kind randaliert und die Mutter sitzt dabei und spielt am Handy, oder ob man merkt, dass die Mutter (oder der Vater) versucht, das Kind zu beruhigen, es aber vielleicht gerade nicht so klappt. Vom Lärm her macht es keinen Unterschied, aber es löst was anderes bei mir aus.

    Wenn in einem Mehrfamilienhaus sich eine Familie neu vorstellt und Bescheid sagt, dass das Kind eine Behinderung hat und manchmal eine Schreiattacke bekommen kann, man aber daran arbeitet, dann fühlt es sich gleich ganz anders an, als wenn einfach immer Tumult ist und es nur heißt "wir dürfen das, du Kinderhasser".

    Zitat von Eva39

    Womöglich triggert mich diese „Kinderfeindlichkeit“ so, weil mein Sohn sich überall anpassen soll. Häufig gemaßregelt wird. Von Klassenkameraden als behindert betitelt und ausgegrenzt wird.

    Ich kenne die Klassenkameraden ja nicht und kann daher nur mutmaßen, aber ich vermute, dass diese Mobber, so nenne ich sie mal, sicher auch nicht gerade die leisen, höflichen Exemplare aus der Klasse sind?
    Meiner Erfahrung nach wird Mobbing doch gerade von solchen Kindern besonders oft betrieben, die immer laut, immer dominant sind, die sich für die Größten halten und zuhause keine Rücksichtnahme vermittelt bekommen. Die leisen, ruhigen, gut erzogenen Kinder sind doch meistens eher die, die sich entweder raushalten, sich auf die Seite der "Außenseiter" stellen (ich höre so raus, dass dein Sohn durch seine Andersartigkeit ein bisschen eine Außenseiterrolle hat) oder die es oft auch selbst abbekommen.

    Deswegen verstehe ich nicht ganz, warum gerade das ein Argument dagegen sein soll, seine Kinder auch zu ein bisschen Rücksichtnahme zu erziehen, denn auf einen etwas andersartigen Klassenkameraden Rücksicht zu nehmen oder auf die Nachbarn, die vielleicht auch krank oder alt sind - das ist doch im Grunde dasselbe?

  • Vielleicht sollten/könnten sich mehrere Nachbarn mal zusammentun und sich gemeinsam bei den Leuten beschweren?
    Ansonsten bleibt wohl nur, auf den baldigen Wiederbeginn der Schule zu hoffen, und dass die Kinder schnell groß werden mögen.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Also wir wurden als Kinder nur ermahnt/gemaßregelt, wenn wir im Haus zu laut waren (zb lautstarker Streit, Türen knallen, oder wenn meine Mutter Mittagsschlaf machte). Draußen kann ich mich nicht erinnern, dass wir geschimpft wurden (nur für Klingelstreich, oder wenn Bälle zu oft in bestimmte Nachbarsgärten flogen). Es lebten auch sehr viele Kinder in der Nachbarschaft, und die Lärmkulisse war mit Sicherheit oft gewaltig. Ich kann mir irgendwie auch keine Kinder vorstellen, die leise Fangen oä spielen, oder die leise auf dem Spielplatz spielen... kommen mehrere Kinder zusammen, ist es immer laut. Die Kinder mussten aber abends schlafen gehen, so dass dann danach zumindest Ruhe war (das ist hier, heute, zb nicht mehr so). Leise spielen mussten wir überhaupt nur bei meinen Großeltern, aber die lebten in einem Mehrparteienhaus wo man jeden Schritt hörte (Holzbohlen-Boden) und noch dazu wohnten da nur Rentner.
    Also insgesamt kenne ich es gar nicht so, dass Kinder draußen leise spielen müssen... also würden sie/bzw ihre Eltern, auch nichts falsch machen, wenn sie eben nicht leise draußen spielen, so dass da gar kein Rücksichts-Anspruch bestehen würde. (abgesehen von Ball-gegen-Hauswand) So wie ich aufgewachsen bin und es gelernt habe, käme ich also gar nicht auf die Idee, von Kindern die draußen spielen zu verlangen, sie dürften dabei nicht herumschreien. Ich denke mir bei unseren Problem-Nachbarn eher mal, die sollen ihre Kinder nicht so in der engen 2 Zimmerwohnung einsperren, ist doch klar, dass die dann "die Wände hochgehen". Aber im Gegensatz zu früher, lassen heute viele Eltern ihre Kinder ja nicht mehr raus. Mir wäre es jederzeit lieber, die quietschen und kreischen draußen herum, anstatt dass sie in der Wohnung Ball spielen, zig mal hintereinander die Tür knallen weils so schön ist, oder die Möbel umreißen (so hört es sich zumindest an).

  • So wie ich aufgewachsen bin und es gelernt habe, käme ich also gar nicht auf die Idee, von Kindern die draußen spielen zu verlangen, sie dürften dabei nicht herumschreien.

    Wir hatten eine Sackgasse um die Ecke, mit einem großen Wendekreisel, in der Strasse wohnten viele Kinder.

    Dort fuhren kaum Autos, somit klasse für Kinder zum Spielen -
    und zum Rollschuhfahren ( diese Dinger, die man unter Schuhe schnallen konnte).
    Das war sicher sehr laut.

    Ich erinnere mich, dass dort das Grundstück eines alten Mannes angrenzte,
    der immer schimpfte, wenn es in der Mittagspause zu laut wurde.

    Ich erinnere mich, dass ich mir als Kind dachte, dass er wohl vergessen hat,
    dass Kinder einfach gerne spielen.

  • Ich gehe bis gerne in den Sauna Bereich des Schwimmbad s. Gerade weil da wenig bis keine Kinder da sind.

    Es kommt vor dass Eltern ihren Kindern erlauben im Whirlpool vom Beckenrand zu springen. Eltern und sogar Großeltern kein Respekt dafür . Das man einfach nur seine Ruhe will. Es kommt vor das Eltern mit neugeborenen Babys in den Sauna Bereich kommen. Mich nervt das Gekreische und gequicke . Meist halten die mit Babys nicht allzu lange dort auf.
    Aber Kinder die sich im Sauna Bereich so benehmen wie im Bad ,wo sie schreien können geht Garnicht und Eltern achten da auch richtig drauf. Wenn dann vom Bademeister angesprochen werden ist Gemecker groß.
    Darum finde es gut Saunalandschaft erst 16j ist. Auch wenn manche Eltern das blöde finden. Es sollte aber auch respektiert werden das auch Menschen gibt die einfach entspannen wollen und ruhe suchen.

    Das Do ist der Weg. :prof:

  • Zitat von Shenya

    Vielleicht sollten/könnten sich mehrere Nachbarn mal zusammentun und sich gemeinsam bei den Leuten beschweren?

    Das könnte man vielleicht versuchen. Sich beschweren oder vielleicht erstmal etwas neutraler das Gespräch suchen.
    Ich muss aber ehrlich sagen, dass es mich überfordern würde, sowas zu initiieren, ich würde mich höchstens anschließen.

    Neoni: Es stimmt, das Ganze IM Haus zu haben, wenn man in einem Mehrfamilienhaus wohnt, da mache ich wirklich drei Kreuze, dass mir das inzwischen erspart bleibt.

    Was das draußen spielen betrifft, gibt es da wohl wirklich sehr unterschiedliche Sichtweisen. Ich finde nicht, dass Leute ihre Kinder einsperren müssen, die dürfen auch fangen spielen, laut runterzählen, mal kreischen, weil sie 'ne große Spinne sehen, durcheinanderdiskutieren... ich halte das alles schlecht aus, aber es erzeugt keine Wut. Ich sage NICHT, dass Kinder komplett leise spielen müssen.
    Wahrscheinlich könnte ich auch die Geräusche von Rollschuhen oder Skateboards eher ertragen, weil es nunmal schwer ist, geräuschlos Rollschuh zu fahren.

    Was mich wütend macht, ist stundenlanges Kreischen um des Kreischens willen. Wenn einfach ALLES, was getan wird, von lautem schrillem, aggressivem Kreischen begleitet wird. Vielleicht täuscht mich mein Gedächtnis, aber ich kann mich einfach nicht erinnern, dass es das in meiner Kindheit (außer vielleicht wirklich bei Kleinkindern) so flächendeckend gab.
    Oder "Alarm, Alarm, Alarm, Alarm, Alarm, Alarm, Alarm, Alarm, Alarm, Alarm, Alarm...!" Ich bin als Kind nie geschlagen worden und das war damals Gott sei Dank wohl auch nicht mehr sehr üblich, aber ich kann mir bei einigen Leuten aus unserem Dorf vorstellen, dass die uns an den Hals gegangen wären, wenn wir sowas in dieser Penetranz durchgezogen hätten. Ja, man ist auch mal laut geworden und hat über die Stränge geschlagen, und wenn dann jemand gerufen hat, dass jetzt gut ist, dann war es aber auch wieder gut. So hab ich das in Erinnerung, hab ich das wirklich so verzerrt abgespeichert?

    Es gibt halt auch einfach Kinder und Eltern, bei denen es klappt. Die man gerne bei sich zu Besuch hat, die nicht im Restaurant stören, die nicht den Bus abreißen, die sich in der Stadtbibliothek benehmen, denen man auf dem Marktplatz beim Spielen zuschauen kann, ohne entsetzt zu sein... sollen das wirklich alles unterdrückte, todunglückliche Kinder sein?

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