Seit ihr auch kindlich?

  • Und jetzt wieder zurück zum Thema. Ich für mich habe das Gefühl, dass ich in der Ausbildungs-/Studienzeit hängen geblieben bin. Wenn mich z. B. 16-jährige Siezen fühle mich ziemlich doof und muss mir immer bewusst machen wie alt ich "von aussen bin". Das Gleiche gilt auch für Spass und Humor, da halt am besten wie in der Studentenzeit. Weiter verstehe ich es auch nicht warum es eine Altersbeschränkung geben sollte, bis wann man Spass daran haben darf, auf einem Spielplatz die Spielburgen zu erforschen. Das ist oft noch besser als Schaukeln.

    Meine Frau mag Lego - warum sollte es da eine Altersbeschränkung geben. Sind wir dadurch kindlich?

    Im Gegenzug dazu gibt es bei uns auch Erwachsenenthemen, die uns Spass machen. Ich will halt beides :)

  • Im Gegenzug dazu gibt es bei uns auch Erwachsenenthemen, die uns Spass machen. Ich will halt beides :)

    Stimmt, ich verstehe auch nicht warum ich mich zur Spaßbremse, nach sozial-gesellschaftlichen Normen und Erwartungen, entwicklen soll. Das Altern betrifft doch nur die Zellen, durch Schäden in der DNA bei der Teilung. Das Denken und Fühlen hat damit eigentlich nichts zu tun, es sind halt nur Anpassung, die bei NTs wohl automatisch abläuft. Das Resultat ist dann das spaßbefreite erwachsene Auftreten.

  • Jaaa... Die guten Gehwegspielchen... Mache ich heute auch noch gerne. Rechter Fuß auf der Bordscheinkante, und linker Fuß in der Gosse; und so geht's dann weiter des Weges. Noch spaßiger mit Pfützen und Gummistiefeln.

    Bei Zebrastreifen müssen immer die weißen Streifen betreten werden; was anderes geht gar nicht.

    Ich hab allerdings auch keinen Hemmungen, dies beobachtet zu tun. Was die Leute denken, ist mir wurscht...

  • Bei Zebrastreifen müssen immer die weißen Streifen betreten werden; was anderes geht gar nicht.

    Amateur! Ich gehe nicht nur bei Zebrastreifen Muster, es müssen beispielsweise immer die Kanten des Straßenpflasters berührt werden und nicht einfach irgenwie sondern abwechselnd mit dem vorderen Teil des Fußes, der Mitte und dem Ende.
    Und bei mir ist es kein Zwang, ich fang nicht an zu schreien oder so wenn es nicht geht, es fühlt sich dann einfach nur nicht richtig an.

  • @Zodd

    Jawoll! Ganz toll bei verschieden angelegten Steine, die selbst ein Muster ergeben, mal hoch, mal nach rechts rum und dann der Rest passend dazu. Erst ein Fuß gerade in den hohen Stein (passt meiner meist perfekt rein), dann der linke überkreuz quer drüber, der rechte wieder nach hinten in den seitlichen und dann den linken wieder in den nächsten hohen und dann alles spiegelverkehrt und so weiter :lol:

  • Jawoll! Ganz toll bei verschieden angelegten Steine, die selbst ein Muster ergeben, mal hoch, mal nach rechts rum und dann der Rest passend dazu. Erst ein Fuß gerade in den hohen Stein (passt meiner meist perfekt rein), dann der linke überkreuz quer drüber, der rechte wieder nach hinten in den seitlichen und dann den linken wieder in den nächsten hohen und dann alles spiegelverkehrt und so weiter

    Da bist du dann leider für mich ein Häretiker, weil du keine Symmetrie zwischen links und rechts hast. Ich mache mit links und rechts das gleiche, also rechter fuß an die kante linker fuß an die kante, rechter fuß auf die kante linker fuß dahin, dann rechter fuß vor die kante linker ebenso und dann das ganze rückwärts also rechter fuß vor die kante linker fuß vor die kante und so weiter. Dadurch sind dann meine Schritte auch unterschiedlich lang, aber das fäll glaube ich in der regel nur meiner freundin auf, weil sie weiß worauf sie achten muss.

  • Diese Kindlichkeit ist aus meiner Sicht wirklich (meistens) eine super Eigenschaft. Allerdings überrascht es mich ehrlich gesagt doch ein wenig, dass viele Autisten (im Gegensatz zum Durchschnitts-NT) noch eher eine kindliche Seite in sich bewahrt haben.

    Normalerweise hätte ich gedacht, dass Autisten aufgrund der ganzen Missverständnisse und Enttäuschungen im sozialen Bereich wohl eher dazu tendieren würden, recht früh "verbitterte" Menschen zu sein. Und das ist auch eher etwas, was ich mit einem - hmm.... - etwas "fortgeschrittenerem" Alter verbunden hätte...

    So etwas wie Melancholie kenne ich von den meisten Kindern gar nicht (zum Glück, sollte man vielleicht sagen).

    Bei mir (und ich bin sicher auch bei vielen anderen autistischen Menschen) ist das sehr zwiespältig. Einerseits habe ich eine nachdenkliche, melancholische und zeitweise sogar schwer depressive Seite, andererseits bin ich mit 46 Jahren immer noch verspielt und begeisterungsfähig wie ein Fünfjähriger. Beide Seiten gab es so schon in meiner Kindheit.

  • Das Altern betrifft doch nur die Zellen, durch Schäden in der DNA bei der Teilung. Das Denken und Fühlen hat damit eigentlich nichts zu tun, es sind halt nur Anpassung, die bei NTs wohl automatisch abläuft. Das Resultat ist dann das spaßbefreite erwachsene Auftreten.

    Na ja, die Lebenserfahrung kommt auch mit hinzu. Aber im Großen und Ganzen dürfte das schon zutreffen - leider.

  • Mir fällt gerade ein: Ich hüpfe oftmals durch die Gegend herum, wenn ich fröhlich bin. :d
    Scheint wohl eine Art von Stimming zu sein?

    In der Öffentlichkeit unterdrücke ich das natürlich, aber privat hüpfe ich "mit Genuss"... ;)
    Mir ist doch viel mehr Kindheit im Herzen geblieben als ich dachte.

  • Mir müsste man fr<her immer sagen:"Dafür bist du doch schon zu groß", und kaum jemals "Dafür bist du noch zu klein". Kindergeburttags-Spiele, Laterne gehen, Kinderfest-Spiele auf dem Dorf, Rodeln auf der Wiese mit dem kleinen Rodelberg, ich wäre dann deutlich der Größte gewesen, aber nicht Geschickter als die Jüngeren.. Oft fing es gerade erst an, mir Spaß zu machen, als ich aus dem Alter raus war.

    Bis heute habe ich viel Kindliches behalten. Ich höre beim Einschlafen gern mal ein Kinderhörspiel und sehe gern Kinderfilme und Zeichentrickfilme. Gern nehme ich an Veranstaltungen für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen teil. Im "Sport für alle" mag ich z. B. gern einfach im Kreis stehen und sich einen Ball zuwerfen, Tischfußball, Tischtennis oder Federball spielen ohne fast wie ein Profi spielen zu müssen. In anderen Gruppen mag ich gern gemeinsam singen, auch Kinderlieder sind dabei, spazieren gehen, einfache kurzweolilige Brett-und Kartenspiele spielen. Da finde ich oft andere Erwachsene, die auch noch gern kindliche Beschäftigungen mögen.

    Aus meiner Kindheit habe ich viele Dinge aufbewahrt, auch wenn sie nicht mehr gut aussehen, z. B. Die selbst gebastelte Laterne aus der Kindergartenzeit, die meisten Schulhefte, manche Spielzeuge, auch einfache Plastikkreisel und Figuren, Buntstifte, Kinderbücher und Hörspielkassetten. Von solchen Kindheits-Souveniers kann ich mich schlecht trennen.

    Das Leben so selbständig wie ein waschechter Erwachsener in den Griff zu bekommen, das erschien mir immer wie eine unmögliche Aufgabe. Darum war ich so ein "ewiger Student". Darum habe ich nie ernsthaft erwogen, eine Familie zu gründen. Darum fühle ich mich jetzt in der WfbM oder in betreuten Freizeitgruppen wohl. In Waldorf-Kreisen wird ein Bedürfnis nach einer "liebevollen Autorität" dem zweiten Lebens-Jahrsiebt zugeordnet. Ich konnte lebenslang besser im weitesten Sinne mit Eltern, Lehrern oder Betreuern durchs Leben kommen, es sei denn ich bin gerade alleine oder nur mit einem Freund zusammen und habe keine schwierigen Probleme zu bewältigen. Selbständig bin ich nur da, wo ich nur mir selbst gegenüber verantwortlich bin oder ganz viel Routine habe.

    Erwachsen wirkte ich schon in der späten Kindheit beim Sprechen oder Schreiben über Sachthemen. Zuerst ging das am besten in der Nähe zu meinen Spezialinteressen. Das Interesse am theoretischen Gespräch, an der beinahe philosophischen Diskussion hat sich als "erwachsene" Eigenschaft weiter entwickelt, allerdings zumeist ohne konkret umsetzbare Praxisbezug.

  • Bis heute habe ich viel Kindliches behalten. Ich höre beim Einschlafen gern mal ein Kinderhörspiel und sehe gern Kinderfilme und Zeichentrickfilme.

    Ich auch! :d Auch wenn das etwas ist das ich im direkten Kontakt nur wenigen Menschen erzähle, für sowas wird man als Erwachsener schnell komisch angesehen.

  • - ich schaukle gerne
    - ich mag Kinder-Spiele (Brett/ Gesellschaftsspiele)
    - ich mag Musik von Kinderserien
    - ich liebe Animes (teilweise Zielgruppe: Teenies)

    und so weiter .....

    Na und :) ... was soll’s :3

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