Wie denkt ihr hauptsächlich?

  • Also bei mir ganz klar in Worten und Sätzen, ich führe viele Diskussionen mit mir selber. Oftmals Monologe, einfach um meine Gedanken zu ordnen. Ich kann es aber auch nciht abstellen. Wenn ich versuche, keine Wörter im Kopf zu bilden, dann kommt nur sowas dabei raus wie "jetzt konzentriere ich mich darauf, nicht in Wörtern zu denken". Ich bin eigentlich permanent in inneren Diskussionen. Entweder um selber eine Entscheidung zu trefen, oder auch um mich auf Gespräche vorzubereiten. Vor vielen Situationen spiele ich die mögliche Kommunikation schon vorher im Kopf durch.

  • @Dennis82HH Das mit dem Durchspielen von Gesprächen im Kopf mache ich auch ständig, dann muss ich immer erstmal umdenken, wenn eine ganz andere Antwort kommt, als ich erwartet hatte. Wenn ich mich dabei jetzt ertappe, versuche ich, es sofort abzustellen, um offen zu sein.

  • Ich denke fast immer in bewegten Bildern, die aber auch oft durch Worte hinterlegt sind. Das dient mir dazu, daß ich meine Gedanken auch anderen gegenüber ausformulieren kann, ist also eher sekundär. Oft gibt es auch Gedanken, die mir zwar absolut logisch erscheinen, die ich aber nur schwer oder manchmal auch gar nicht in Worten ausdrücken kann. Zudem sind diese bildhaften Gedanken oft so schnell, daß ich mit dem Erzählen der selbigen nicht hinterher komme. Das sind dann die Momente, in denen ich Kauderwelsch erzähle. Mit meiner sehr gering ausgeprägten Fähigkeit zu erahnen wie das in solchen Momenten bei meinen Gesprächspartnern ankommt, sind das Situationen, bei denen ich mich gern "in Luft auflösen" würde.

  • Das wäre dann in etwa so peinlich, wie wenn ich bei dem Orchester, das nur ich im Kopf hören kann, laut mitsingen würde.

    I could work hard to be normal, but I prefer to hold myself a higher standard. Ego lex sum.

  • Ich denke fast immer in bewegten Bildern, die aber auch oft durch Worte hinterlegt sind. Das dient mir dazu, daß ich meine Gedanken auch anderen gegenüber ausformulieren kann, ist also eher sekundär. Oft gibt es auch Gedanken, die mir zwar absolut logisch erscheinen, die ich aber nur schwer oder manchmal auch gar nicht in Worten ausdrücken kann. Zudem sind diese bildhaften Gedanken oft so schnell, daß ich mit dem Erzählen der selbigen nicht hinterher komme. Das sind dann die Momente, in denen ich Kauderwelsch erzähle. Mit meiner sehr gering ausgeprägten Fähigkeit zu erahnen wie das in solchen Momenten bei meinen Gesprächspartnern ankommt, sind das Situationen, bei denen ich mich gern "in Luft auflösen" würde.

    Oh, das kommt mir alles in ähnlicher Form recht bekannt vor....

  • Ich denk oft sehr schell in Bildern und Empfindungen. Und auch in Worten/Sätzen/Gedankenkomplexen oft schneller, als ich spreche("Porsche im Hirn"(RW), das verursacht möglichweise auch meine chronischer Migräne). Habe früher auch extrem schnell gelesen(abschnittsweise in einem Blick erfasst), mache ich aber möglichst nicht mehr, weil ich Kopfschmerzen davon bekomme.

    Ich habe zeitweise auch Gespräche mit Rede und Gegenrede im Kopf vorher durchgespielt, mit halt maximal schlimmen Gegenantworten, um da drauf vorbereitet zu sein. Es ist toll zu lesen, dass andere ähnliches auch machten, ich dachte lange, ich hätte ne schlimme Macke/nen Zwang und hab mich dafür geschämt.

    Jetzt tue ich bewusst gedanklich langsamer, weil mich das Schnelle mental so stark erschöpft. Im Notfall kann ich das noch immer.

    Liebe Grüße von Celsiana * Ich bin die ich bin

  • Ich neige eher dazu, schriftliche Texte im Kopf vorher auszuarbeiten oder Wortmeldungen bei Vorträgen. Kann ich auch in unpassenden Momenten nicht abstellen und bin daher oft nicht hinreichend konzentriert auf das, was ich wirklich gerade tue oder tun sollte.

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  • Handelt es sich um rationale/ sachliche Dinge, (Arbeit, Autofahren, Kochen) dann denke ich ganz eindeutig in Bildern aus denen sich logische Abläufen und Sequenzen ergeben.

    Bei emotionalen Dingen (Umgang mit Menschen, Situationen, Stimmungen) denke ich nicht bewusst sondern ich "werde gedacht", was ich nicht so ganz genau erklären kann. Eine Art Eingabe, Intuition, Empathie, Führung; keine Ahnung.

    Im Alltag gibt es oft Mischflächen zwischen Rational und Emotional. Bestenfalls gibt es dann zwei Ebenen meines Bewusstseins, die mal mehr mal weniger miteinander kommunizieren. Meistens aber explodiert mein Kopf regelrecht, es entsteht Verwirrung und ich kann den einfachsten Anforderungen nicht mehr nachkommen.

  • Ich habe zeitweise auch Gespräche mit Rede und Gegenrede im Kopf vorher durchgespielt, mit halt maximal schlimmen Gegenantworten, um da drauf vorbereitet zu sein.

    Das mache ich ständig. Aber eher nicht nur um ein Gespräch vorzubereiten, sonder auch sehr oft um ein bereits geführtes nachzubereiten. Dabei geht es mir weniger darum irgendwelche Fehler zu finden, die ich nachträglich vielleicht korrigieren könnte, sondern eher darum, auf eventuell ähnliche Situationen vorbereitet zu sein. In anderen Situationen führe ich diese imaginären Gespräche auch, wenn ich mich mit irgendwelchen Themen beschäftige und ich keinen passenden Gesprächspartner habe. Mir hilft das mir gegenüber selbst kritisch zu bleiben und Dinge zu hinterfragen.

  • Ich finde das so schön zu lesen, dass andere hier das auch machen. Kam mir echt merkwürdig vor, weil niemand, mit dem ich sprach, das auch tut.

    @Spero, dein letzter Satz trifft es gut. So kann ich es jetzt auch positiver sehen. Mein Psychotherapeut hat das in Richtung zwanghaft verordnet, aber so empfinde ich es nicht. Ich muss es ja nicht tun. Es ist einfach eine andere Art zu Denken.

    Liebe Grüße von Celsiana * Ich bin die ich bin

  • Fand das auch voll Mist, dass mir ein Arzt mal nen "Grübelzwang" attestiert hat. Da klingt viel nachdenken und sich Sorgen machen gleich wie was Zwanghaftes, zumal er es in Zusammehang mit der Abklärung möglicher Zwangsstörungen schrieb... grmpf.

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  • Ich spiele auch sehr viele Dialoge in meinem Kopf durch. Zur Vorbereitung und zur Nachbereitung. Viele Dialoge bleiben auch immer nur in meinem Kopf, weil ich mich nie traue, das Gespräch in echt zu starten :m(:
    Ich kann auch sehr wütend auf jemanden sein, wegen etwas, was er in meinen Gedanken gesagt hat :m(:
    Bis vor Kurzem dachte ich ehrlich gesagt, das würde jeder tun.

    Meistens denke ich nur in so einem "etwas". Dabei sind meine Gedanken dann sehr schnell. Manchmal denke ich aber auch in ausformulierten Sätzen, je nach Laune in einer der 5 Sprachen die ich mehr oder minder gut spreche. Das nervt mich aber furchtbar, weil diese Gedanken so langsam sind, aber ich kann das dann in dem Moment gar nicht abstellen. Ansonsten gesellen sich noch manchmal Geräusche dazu, nur sehr selten Bilder oder Gerüche. Die beiden letzten kommen eher nur bei Erinnerungen vor, die mir einfach so in den Kopf kommen.

  • Gar nicht bewusst. In einem konstanten Strom kommen mir Lösungen für Probleme (Aka derzeit ineffiziente Lösungen) in den Sinn. Beim Interagieren mit Menschen strömen Unmengen an weiteren Informationen auf mich ein. Bewusst denke ich darüber nie nach, manches kommt mir später wieder in den Sinn, deswegen bemerke ich, dass ich belogen werde meist erst im Nachgang.

    Wenn ich vor einem Problem stehe kommt es immer wieder als ungelöst in den Sinn und irgendwann ist die Lösung da.

    Wenn ich praktisch ein akutes Problem lösen muss bin ich schlecht bis mittelgut. Wenn es nur einen Weg gibt, bin ich mittelgut, (bspw. Platten am Womo) gibt es Optionen geht das eher Richtung Handlungsunfähigkeit.

    Bewusst denken kann ich aber gar nicht.
    Ich rede unentwegt, habe immer Fragen, ist niemand zum interagieren da, stelle ich mir die Fragen selbst, aber sie verschwinden im kognitiven Nebel nur um dann irgendwann mit einer möglichen Antwort wieder aufzutauchen.

    Wenn mir Interaktion bevorsteht, gehe ich oft im Vorfeld mögliche Mutationen eines Gesprächsverlaufs durch um die Dynamik in der Situation zu reduzieren (weil ein paar mögliche Verläufe eben schon bekannt sind). Aber auch hierbei findet kein mir bekannter/bewusster Denkprozess statt. Irgendwie ist alles unterhalb Kinn eher Wirt für mein parasitäres Hirn.

    Schon früh bekam ich gesagt 'denk doch mal nach bevor du sprichst' - habe ich nie verstanden wie das gehen soll. Ich kann das was ich sagen will aufschreiben und über Nacht liegen lassen, aber mich hinsetzen und über den Text selbst nachdenken? Keine Ahnung wie das gehen soll...

  • Heißt das du produzierst Sprache, ohne dass die Worte zuvor in deinem Geist aufgetaucht sind? Wie kann das gehen?

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  • Ich habe keine Ahnung.

    Interessanterweise, kommt dabei sogar akzeptables Deutsch in Form von Sätzen raus, dabei ist es tatsächlich oft so, dass ich selbst am Satzanfang das Ende selbst noch gar nicht kenne (den Tenor schon, aber nicht die Worte die ich wählen werde).

    Das irritiert mich schon lange.

    Hast Du Deine Aussagen zuvor als Klartext vor einem geistigen Auge (RW) stehen?

  • Heißt das du produzierst Sprache, ohne dass die Worte zuvor in deinem Geist aufgetaucht sind? Wie kann das gehen?

    Gute Frage... In meinem Fall z.B. werde ich meiner Worte erst gewahr, wenn ich sie höre, also beim Aussprechen. Ist beim Schreiben genauso... Vermutlich ist es eher so, dass ich den Output irgendwie schlecht bzw. nicht vom Denken entkoppeln kann... Ich produziere dadurch aber auch tw. dysgrammatikalische Sätze :oops:

  • Gute Frage... In meinem Fall z.B. werde ich meiner Worte erst gewahr, wenn ich sie höre, also beim Aussprechen. Ist beim Schreiben genauso... Vermutlich ist es eher so, dass ich den Output irgendwie schlecht bzw. nicht vom Denken entkoppeln kann... Ich produziere dadurch aber auch tw. dysgrammatikalische Sätze

    Meine Mutter pflegt zu sagen: "Immer erst ins Reine Denken!"

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  • Träumen in Bildern, Nachdenken in Sätzen. Aber da ich viel mehr träume, habe ich 'in Bildern' angekreuzt. In Sätzen denke ich, wenn ich mich an etwas erinnere, oder wenn ich z.b. mir etwas zurechtlege, wie ich etwas sagen würde, (ob ich dann auch die Gelegenheit dazu habe oder nicht)

    Wenn ich eine Vorgehensweise überlegen muss, z. B. auch ein betrieblicher Ablauf, dann eine Kombination aus Bildern und beschreibenden Sätzen zum Sortieren.

    Was mir aufgefallen ist: manchmal stimmt der Spruch: erst nachdenken, dann reden, nicht. Wenn mir was nicht einfällt, muss ich erst anfangen, darüber zu reden, und dann reaktivieren sich die grauen Zellen offenbar, so dass mir dabei wieder mehr dazu einfällt. Das schaffe ich im Stillen nicht immer so leicht.

    Ein Freund ist jemand, bei dem du dich traust, du selbst zu sein.
    (Pam Brown)

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