Aufgrund meiner Essensprobleme (manchmal zu viel vom "falschen" z.B. Weißbrot als Hauptnahrungsmittel den Tag über, manchmal generell zu wenig wenn es dann nur ein Griesbrei, Tomatensoße vom Vortag und Salat ist. Manchmal zu viel Fett z.B. durch Käse, manchmal zu wenig Fett,...) habe ich den Eindruck, dass es mir körperlich nicht gut geht. Muskelabbau und verminderte Kraft, Stoffwechselprobleme, diverse leichte Mangelsymptome (z.B. brüchige Haare, usw.).
Es sind ja alles an sich keine extrem ungesunden Dinge die ich esse, keine Pommes oder Burger, usw. Aber es ist trotzdem ungesund, weil langfristig die Ausgewogenheit fehlt.
Ich kann das überhaupt nicht ohne Hilfe umsetzen. Wenn ich irgendwo lese "viel Gemüse ist wichtig" oder "Weißbrot ist ungesund" (oder generell viele Kohlehydrate) dann lasse ich Brot komplett weg. Wenn ich lese, "Protein ist wichtig für den Erhalt der Muskeln" kann es sein, dass ich dann zu viel Protein esse was für den Körper (bei einem reduzierten Stoffwechsel sowieso) auch nicht gut ist. Dann lese ich "zu viel Protein ist nicht gesund" dann kann es sein, dass es bis zur veganen Ernährung geht, weil ich will mir ja auch nicht schaden. Aber das "gesunde Mittelmaß" fehlt bei mir komplett. Um mich gesund/ausgewogen ernähren zu können, müsste ich einen genauen Plan haben wo drauf steht 70g Protein, 50g Kohlehydrate, usw. am Tag, damit es weder zu viel, noch zu wenig wird.
Das, was bei normalen Menschen bestenfalls intutiv funktioniert, zu merken was der Körper braucht, scheibt bei mir irgendwie nicht intuitiv/automatisch zu funktionieren. Also esse ich das, wovon ich denke oder was ich gelesen habe, was gesund wäre. Oder vermeide das, wovon ich gelesen habe dass es ungesund wäre. Aber da ich mich damit nicht umfangreich auskenne, kommt dann scheinbar eine Fehlernährung dabei heraus.
Früher hat meine Mutter immer das Essen gekocht, aber seit ich alleine wohne (bisher 8 Jahre) und selbst entscheide (muss) was ich esse/koche, habe ich diese Probleme.
Ich war schon beim Arzt wegen der Mangelsymptome, aber das wurde nicht ernst genommen. Es hieß, dass Mängel hierzulande nicht vorkommen würden und Erkrankungen (Durchfall, Unverträglichkeiten) habe ich ja nicht. Dass ich mich wegen Autismus falsch ernähre habe ich mich dann nicht getraut zu sagen, ich hatte den Eindruck dass der Arzt mein Problem nicht verstand. Ob ich Nährstoffmängel habe wurde deshalb nicht untersucht. Auch nicht wie mein Stoffwechsel ist, wie der Fettgehalt ist und ob sich Muskeln reduziert haben. Ich bin ja auch nicht untergewichtig, aber wenn sich Muskeln abbauen sinkt der Energiebedarf, wodurch man aher zunimmt bei gleichbleibender Ernährung. Ein erhöhter Körperfett-Anteil der aber optisch nicht so auffällt wegen zu wenig Muskelmasse ist sicher auch nicht gesund für den Körper.
Bei meiner Krankenkasse war ich auch schon, die bieten sogar Ernährungsberatung an. Aber nur für krankhaft übergewichtige (Adipositas oder Ess-süchtige) oder für Diabetiker. Das erste, was ich mir von der Ernährungsberaterin anhören musste war, was ich hier machen würde, meine 7 KG Übergewicht wären ja nicht schlimm und das könnte man auch ganz einfach ohne Hilfe geändert bekommen. Wer weder krankhaft fettleibig, noch krankaft untergewichtig ist kann kein Essproblem haben, so kam es mir vor.
Mein Problem ist gar nicht so sehr, dass ich ein gestörtes Verhältnis zum Essen hätte. Sondern eher nicht einschätzen zu können was ich brauche, wie viel oder wenig, ein mangelhaftes Körpergefühl.
Zu was für einem Arzt geht man mit diesem Problem?