Welche Medikamente helfen Euch bei Depressionen?

  • Viele Menschen im Autismus-Spektrum haben Depressionen. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht, dass sich Depressionen meist erfolgreich medikamentös behandeln lassen, höre ich immer wieder von Betroffenen, dass ihnen die genommenen Medikamente nicht geholfen haben.

    Ich stelle mir die Frage, ob Antidepressiva möglicherweise bei Menschen im Autismus-Spektrum weniger gut wirken als bei neurotypischen Menschen bzw. ob bei Menschen im Autismus-Spektrum möglicherweise andere Medikamente wirken als bei neurotypischen Menschen.

    Mir ist nicht bekannt, ob es hierüber bereits wissenschaftliche Studien gibt. Falls jemand etwas weiß, würde mich das interessieren. Ich selber kann das leider nicht auf einem wissenschaftlichen Niveau erforschen, aber ich denke, es könnte trotzdem interessant sein, hier mal eine Umfrage zu machen, in der man seine Erfahrungen mitteilen kann:

    1. Welches Medikament hast du gegen Depressionen genommen (Produktname / Wirkstoff / Kategorie)?

    2. Hat dir das Medikament geholfen? (Ja / Nein, gegebenenfalls Erläuterungen)

    3. Zusätzliche Anmerken (zum Beispiel zu Nebenwirkungen oder was immer du sonst noch dazu mitteilen möchtest)

    "Ich bin nicht verrückt, mein Kopf ist nur anders als eurer." (Diogenes)

  • Dann mache ich auch gleich mal den Anfang:

    1. Cipramil / Citalopram / Antidepressivum aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer

    2. Ja. Ich hatte Probleme mit schlechter Stimmung und verringertem Antrieb. Der Antrieb veränderte sich nicht, aber meine Stimmung hat sich deutlich gebessert.

    3. Obwohl mir das Medikament nur teilweise geholfen hat, war es mir in der damaligen Situation eine wichtige Hilfe. Einzige unangenehme Nebenwirkungen waren bei mir Orgasmus- / Ejakulationsschwierigkeiten.

    "Ich bin nicht verrückt, mein Kopf ist nur anders als eurer." (Diogenes)

  • 1. Welches Medikament hast du gegen Depressionen genommen (Produktname / Wirkstoff / Kategorie)?

    So ziemlich alle auf dem Markt verfügbaren, war echt ein Versuchskaninchen

    2. Hat dir das Medikament geholfen? (Ja / Nein, gegebenenfalls Erläuterungen)


    Nein. Einige haben den Schlaf gefördert, was in Ordnung ist, weil Schlafmangel auch Depressionen hervorruft.

    3. Zusätzliche Anmerken (zum Beispiel zu Nebenwirkungen oder was immer du sonst noch dazu mitteilen möchtest)

    Es gibt sehr viele Non- Responder bei Antidepressiva. Der Grund ist wohl, dass man das Wesen der Depression nicht wirklich versteht.
    Zum Beispiel, ist erst die gedrückte Stimmung da und dann der Serotoninmangel oder umgekehrt.

    Ein Beispiel: Bei Wut steigt der Adrenalinspiegel. Aber man würde Wut jetzt nicht als Adrenalinüberschuss- Erkrankung definieren, und Adrenalinantagonisten geben.

    Es gibt außer den endogenen Depressionen, die eine starke genetische Komponente haben, auch die reaktiven Depressionen.

    Damit reagiert man auf schlimme Umstände, aus denen man selbst keinen Weg sieht, beispielsweise Mobbing.

    Bei reaktiven Depressionen wirken ADs nicht sehr gut.

    Einer meiner Lieblingswitze ist, als der Psychiater zum Patienten sagt: "Sie haben keine Depression, Ihr Leben ist beschissen!"


    Hier zu Non- Respondern:


    Zitat von aerzteblatt

    . Alle Verfahren (mit Ausnahme der Schlafentzugsbehandlung) haben eine mehrwöchige Wirklatenz und eine relevante Non-Responder-Quote von circa 30 bis 50 Prozent.


    Heißt dür mich, die Chance, dass Antidepressiva wirken ist ca. gleich hoch wie das sie es nicht tun. Mit Autismus hat das nichts zu tun.

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

  • Zum Beispiel, ist erst die gedrückte Stimmung da und dann der Serotoninmangel oder umgekehrt.

    Ich nehme zwar keine Medikamente gegen meine Depressionsschübe, kann aber sagen, dass mir aufgefallen ist, dass ich bei sonnigen Wetter wesentlich weniger Schübe habe. Keine Ahnung ib das mit der Vitamin D Produktionen oder den Endorphinen an sich zu tun hat, aber eigentlich sollte mein Vitamin D Spiegel (RW) durch meine Outoorsportarten hoch genug sein.

  • Hi

    Mir wurde von meiner Ärztin gesagt, das es bei Autisten durchaus sein kann, das Medikamente garnicht bzw. anders wirken.

    Ich habe leider den Namen des Medikamentes vergessen das mir gegeben wurde. Das sollte eigentlich in akkut depressiven Phasen eingesetzt werden und hatte bei mir keine Wirkung. Bei anderen Patienten ( Nt) hatte es eine ziemlich starke Wirkung.

    Dazu ist es bei mir so, dass Schmerzmedikamente kaum bis keine Wirkung, bei mir, zeigen und das ich bei manchen Medikamenten Nebenwirkungen habe, welche garnicht beobachtet worden sind. Ventlaflaxin hat bei mir dazu geführt, dass meine Tikstörung sehr stark ausgeprägt wurde.

    Ich Persönlich kann Mirtazapin empfehlen. Die Wirkungsweise/ Stoffe müsstest du dir selber durchlesen.

    Die Nebenwirkungen sind bei mir, dass es mir leicht auf die Verdauung schlägt (RW), Müdigkeit und eine leicht verzögerte Reaktionszeit verursacht ( wenige Millisekunden).

    LG Breewee

    Stille hören,
    Ruhe wahrnehmen,
    Kraft gewinnen.

  • Ich habe mehrfach im Leben ADs verschrieben bekommen, da AS damals noch unbekannt war und ich sowieso immer gleich als Depri eingestuft wurde. Schon wg. fehlender Mimik, emotionslosem, rein sachlichem Vorbringen meiner Beschwerden ohne Jammern etc...
    Namen der Präp. vergessen, bewirkt haben sie allesamt Schlimmstes: mich völlig alltagsuntauglich gemacht, nicht mehr ansprechbar...so daß ich sie jedes mal in die Mülltonne warf und mich dann nicht wieder zum Doc getraut habe.
    Letzter Versuch war ca. 2014 Mirtazapin, ich wollte es eigentlich nur wegen gravierender Schlaflosigkeit (ein Problem der Wechseljahre) probieren. Das war dann der Oberhammer: ein Megapack NW die ich hier kaum aufzählen mag: von Schreckhaftigkeit bis Hautausschlag... geschlafen hab ich damit überhaupt nicht. War das Schlimmste Dreckzeug überhaupt.
    Hat mich total runtergemacht.
    Lieber lebe ich mit depressiven Phasen still vor mich hin, als nochmal ADs auszuprobieren!

    Und: ja, ich kann voll bestätigen, daß sowohl ADs als auch Neuroleptika bei mir völlig gegenteilig wirkten als beabsichtigt bzw. bei NTs - ich persönlich lasse die Fínger davon!

    Eine zusätzliche Einnnahme von Vitamin D3 halte ich in unseren Breitengraden dagegen für sehr wichtig, denn man bekommt, meist voll bekleidet, eben auch bei Outdoorsport kaum ausreichend Licht ab. Und den ganzen Tag nackt in der Sonne "braten" empfiehlt sich ja auch wieder nicht bzw. Sun-Blocker schränken die D§-Bildung stark ein...

  • Ich stelle mir die Frage, ob Antidepressiva möglicherweise bei Menschen im Autismus-Spektrum weniger gut wirken als bei neurotypischen Menschen bzw. ob bei Menschen im Autismus-Spektrum möglicherweise andere Medikamente wirken als bei neurotypischen Menschen.

    Es gibt eigentlich nicht "das" Autismus-Spektrum (auch wenn man das umgangssprachlich so sagt bzw viele es auch gar nicht wissen), sondern es sind Autismus-Spektrum-Störungen. Dh es sind verschiedene Ursachen, die sich nur ähnlich äußern. (Genauso verhält es sich zb bei Diagnosen wie Schizophrenie und Depression).
    Es ist also sehr unwahrscheinlich, dass alle Autisten gleich auf ein bestimmtes AD reagieren. Das macht die Erforschung, was Autismus ist, auch so schwer, dass sie nach Jahrzehnten immer noch "im Dunkeln tappt".

    Eigentlich ist es so, dass auch die "NTs" meines Wissens ziemlich verschieden reagieren auf Psychopharmaka. Es ist also kein Autismus-Ding meines Wissens.

    Ich habe sehr sehr viele Psychopharmaka zum ausprobieren bekommen, und war da auch ein williger "Proband", da ich viel gegen die Reizüberflutungsproblematik ausprobiert habe, und da waren waren auch viele Antidepressiva dabei (und eine Depression hatte/habe ich auch). Manches vertrug ich gar nicht. Zu den schlimmsten Nebenwirkungen zählten "Brain-Zaps" (bei Bewegungen des Körpers, im Gehirn einen winzig-kurzen "Blackout"), sowie kein Wasser mehr lassen können bzw nur sehr, sehr mühsam und wenig. Das waren aber nur zwei Medikamente aus einer ganzen Palette. Die meisten habe ich ganz gut vertragen. Es gab mal Nebenwirkungen (Mundtrockenheit, Durchfall, Müdigkeit), aber es war nur eine Zeitlang, oder es war sogar erwünscht (zb Müdigkeit).
    Ich dachte eigentlich, ich wäre ziemlich unempfindlich was Psychopharmaka angeht. In der Psychiatrie sagte mir der Arzt aber mal, ich wäre da sensibler als andere. Das hat mich überrascht (und irgendwie war ich auch leicht beleidigt). Ich glaube, ich berichte einfach nur detaillierter und vollständiger, wenn mich ein Arzt zu Nebenwirkungen fragt. Ein NT siebt vielleicht aus, was ihm wichtig genug ist, dass er es erwähnt? Ich habe halt alles erwähnt, dachte, es wäre relevant (bin ja kein Arzt und kann es selbst nicht einschätzen). Vielleicht spüre ich aber auch Veränderungen in meinen Körper etwas mehr. (Das würde aber auch nicht auf alle Autisten zutreffen, da viele dort berichten, unempfindlicher zu sein, als Nicht-Autisten, Kälte oder Schmerzen nicht richtig spüren oä)

  • Von Mirtazapin kann ich aus eigener Erfahrung heraus bloß abraten! Mag sein, daß nicht jeder dies so erlebt, aber bei mir hat dieses Medikament (über einen längeren Zeitraum genommen) die Stimmung immer mehr gedrückt und das Kreisen um finstere Gedanken immer mehr verstärkt. Nach dem Absetzen (endlich!) hat sich mein Zustand wieder deutlichst verbessert (auch wenn er immer noch nicht toll war, denn schließlich hatte ich ja vorher schon einen Anlaß, überhaupt Medikamente einzunehmen).

    Daß viele Menschen damit auch noch gewaltig zunehmen oder es zu einem metabolischen Syndrom führen kann, sei noch zusätzlich erwähnt.

  • Lieber lebe ich mit depressiven Phasen still vor mich hin, als nochmal ADs auszuprobieren!

    Gehört jetzt nicht direkt hierher, aber ich finde so ein Zeugs (Antidepressiva/Psychopharmaka/Opiate) werden ziemlich schnell (zu schnell) verschrieben. Ich war mal stationär wegen chronischen Spannungskopfschmerzen in Behandlung und da wollte man mir zur "Entwöhnung" von Ibuprofen (war ungefähr bei 2 bis 2,5g täglich über Wochen je nach befinden) Tavor geben. Nach dem ich gelesen hab was das Zeug alles macht (Elefanten schlafen legen und so(RW)) hab ich da lieber nen "kalten" Entzug gemacht und es war gar nicht so schlimm.

  • Tavor (Lorazepam) ist aber kein Antidepressivum, sondern ein Tranquilizer, genauer: ein Benzodiazepin.

    Ja, ich meinte ja auch, dass es nicht direkt in den Thread passt. Es ging ja auch um das zu schnelle Verschreiben von solchen Medikamenten. Die halbe westliche Welt ist ja schon auf "bunte" Pillen. https://de.statista.com/infografik/136…onsum-weltweit/ Das es bei vielen Leuten trotzdem notwendig ist, ist ja keine Frage. Die Depression an sich verkommt meiner Meinung nach doch zu sehr zu eine Modediagnose. (RW) Genauso wenn das Kind nicht in den gesellschaftlichen Rahmen passt (RW) dann stellen ja mittlerweile auch Hausärzte ADHS fest.

  • 1. genommen hab ich als letztes Bupropion und davor mehrere Jahre Venlafaxin und die davor hab ich vergessen
    2. ich hab jetzt den Standpunkt, dass mir AD dauerhaft nicht helfen. Bupropion könnte den Antrieb gesteigert haben, aber das könnten auch zeitgleich positive Lebensereignisse gewesen sein. Venlafaxin hat mich ein wenig sozusagen wegschoben von sozialen Situation, also dass ich die mehr so sehr stressend empfunden habe.
    3. es hatte aber die recht unerfreuliche Nebenwirkung von sehr deutlichem Libidoverlust

  • 1. Welches Medikament hast du gegen Depressionen genommen (Produktname / Wirkstoff / Kategorie)?

    2. Hat dir das Medikament geholfen? (Ja / Nein, gegebenenfalls Erläuterungen)

    3. Zusätzliche Anmerken (zum Beispiel zu Nebenwirkungen oder was immer du sonst noch dazu mitteilen möchtest)

    Vor ein paar Wochen kam ein Bericht über Depression auf 3 Sat. Es wurde berichtet, bei der Hälfte aller an Depressionen Erkrankten wirken keine Medikamente oder nur auf bestimmte Zeit. Ich musste auch die Erfahrung machen. Auch musste ich die Erfahrung machen, die meisten Psychiater konnten oder wollte dies nicht glauben. Ein Grund las ich im Web warum dies so ist. Das Gehirn baut neue Synapsen um die betreffende Stelle im Gehirn, wo das Antidepressiva wirken soll, herum. Dort dockt der Wirkstoff nicht mehr an. Psychopharmaka ist ein Lotteriespiel. Es kann davor nie bestimmt werden, ob und wie das Medikament beim einzelnen wirkt.

    1. Ich bekam früher Antidepressiva mit den Wirkstoff Seratonin, ein Standardwirkstoff. Seit einigen Jahren bekomme ich das Medikament Quetiapin mit den Wirkstoff Seroquel.
    2. Seratonin half bei gar nichts. Quetiapin hilft mir. Es hilft mir einzuschlafen und drosselt meine Depressionen. Doch ganz befreit es mich nicht von den Depressionen. Ich bekomme immer wieder Schübe. Doch diese sind seltener geworden und fallen meist auch nicht mehr so stark aus.
    3. Quetiapin greift leider in meinen Stoffwechsel ein. Zudem nehme ich Risperidon, welches ebenfalls den gleichen Effekt hat. Ich muss mit dem Essen aufpassen, damit ich nicht zu dick werde. Doch die Vorteile der Medikamente wiegen den Nachteil auf. Sie geben mir deutlich mehr Lebensqualität.

  • Ich vertrage zb. überhaupt keine Antidepressiva . Ich habe Fluoxetin probiert über einen längeren Zeitraum und auch kurz citalopram, elontril sowie reboxetin. Alles furchtbar! Noch nicht einmal Johanniskraut vertrage ich, es macht mich aggressiv . Das einzige was mir wirklich sehr gut hilft ist Sport. Kein Witz!
    Und ich habe ein Notfall Medikament , Xanax bzw Alprazolam. Ich brauche davon nur sehr wenig also 0,25 mg. Ich reagiere mit Depressionen und Angstauf Overloads.
    Bitte überseht die Schreibfehler, ich finde meine Brille nicht.

  • Opipramol: keine Wirkung
    Venlafaxin: nach 96 Stunden ohne Schlaf nach viermaliger Einnahme abgesetzt. Dauerhafter Schaden: Tinnitus.
    Citalopram: mein aktueller Versuch, schleiche ich gerade ein. Tinnitus ist verstärkt, fühle mich sediert. Generell habe ich, glaube ich, eine sehr intensive Außen- und Innenwahrnehmung, und eine schwer kontrollierbare. Ich habe oft das Problem, dass sich zuviel "aufstaut" und ich mit der Reizverarbeitung oder Verarbeitung meiner Innenwelt nicht hinterher komme. Dass das AD alle Gefühlsspitzen nimmt, kann ja auch nicht der Sinn sein, oder? Kennt das vielleicht jemand in ähnlicher Weise? Ist nicht unangenehm, aber so unnatürlich.

  • Habe als Teenager einige SSRI verschrieben bekommen die alle nicht viel genützt haben, nehme seit vielen Jahren Venlafaxin was die Symptome auch nicht beseitigt aber in den Absetzversuchen habe ich gemerkt dass ich ohne doch noch ein gutes Stück instabiler bin und lasse solche Versuche seit dem. Zudem krieg ich Brain-Zaps wenn ich mal eineinhalb bis zwei Tage vergesse die zu nehmen was vermutlich an der vergleichsweise kurzen Halbwertszeit liegt aber eigentlich sollte das ja eh nicht passieren.

    Vermutlich könnt man noch einiges rumprobieren aber mit Venlafaxin ist es auszuhalten und ich habe für mich akzeptiert dass es durch andere Tabletten vermutlich nicht mehr besser wird, eher schlechter und ich zumindest stabil genug bin um zu glauben mein Leben auf die Reihe kriegen zu können und es dann hoffentlich irgendwann mal über "auszuhalten" hinaus geht. Ich finde es immer etwas nervig wenn Leute kommen mit "ach Depressionen sind doch heute mit Therapie und Tabletten gut zu behandeln" das mag statistisch stimmen aber das bringt dir nichts wenn gerade du nicht drauf ansprichst und da man meist nur von Quantität behandelter Depressionen ausgeht wird dies auch eher für weniger komplexe Formen gelten, ich finde es versimpelt das Thema Depression einfach unangemessen.

    Ich kann mich aber auch nicht erinnern wann ich das letzte Mal nicht die Symptome für eine depressive Episode erfüllt habe, normalerweise gelten Depressionen ja eher als ich-dyston aber aber Probleme mit wenig Energie/Energiemanagement, Schlaf und der Fähigkeit unmittelbare Freude zu empfinden hatte ich eigentlich schon immer, nur in episodisch schwankender Intensität also irgendwie denke ich schon dass ich zum Teil einfach so bin. Das ist auch einer der Gründe warum ich es problematisch finde psychische Krankheiten eins zu eins mit körperlichen gleichzusetzen, es ist kein reiner Fremdkörper in Geist und Emotion sondern berührt besonders wenn lange vorhanden auch die Persönlichkeit und wirklich sauber zwischen kranken und gesunden oder zumindest persönlichen Anteilen zu unterscheiden halte ich für sehr schwierig und die Geduld haben einfach viele nicht.

  • ich nehme seit ca 2 jahren escitalopram und es tut mir gut.
    jahre davor habe ich mirtazapin bekommen. das hat mein ganzes leben nachhaltig negativ beeinflusst! danach wollte ich keine medikamente mehr, doch mir ging’s vor ca. 2 jahren so schlecht, dass ich keinen anderen ausweg mehr gesehen habe, und glücklicherweise! habe ich die richtige ärztin getroffen...

  • nehme seit vielen Jahren Venlafaxin was die Symptome auch nicht beseitigt aber in den Absetzversuchen habe ich gemerkt dass ich ohne doch noch ein gutes Stück instabiler bin und lasse solche Versuche seit dem. Zudem krieg ich Brain-Zaps wenn ich mal eineinhalb bis zwei Tage vergesse die zu nehmen

    Die Brainzaps werden noch viel schlimmer, wenn man sie länger als zwei Tage nicht nimmt. Venlafaxin steht nicht ohne Grund an zweiter Stelle der am schwersten abzusetzenden Antidepressiva (auf Platz ein hält sich unangefochten Paroxetin). Ich habe es während einer stationären Therapie in der Psychosomatik abgesetzt, es war wirklich die Hölle, Brainzaps, Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen - ich würde Venlafaxin nie wieder nehmen, egal, wie schlecht es mir geht. Aber die Wirkung habe ich ohnehin nicht als besonders effektiv empfunden, und den nahezu vollständigen Verlust der Libido fand ich auch nicht so doll.

    Zuletzt habe ich längere Zeit Elontril genommen, 300mg am Morgen. Ich habe es letztes Jahr abgesetzt, weil ich mich wohl fühlte und dachte, ich probiere es mal ohne. Das Absetzen ging ohne Probleme über die Bühne, die Zeit danach war auch erst mal gut, aber jetzt im Winter habe ich wieder Depressionen bekommen, daher schleiche ich Elontril gerade wieder mit 150mg ein. Ich hatte vom letzten Jahr noch 17 Tabletten 150mg und eine Dose 300mg übrig; mit letzterem starte ich dann, wenn ich die 17 Tabletten verbraucht habe.

    Meine Ärztin meinte übrigens auch, dass gerade Venlafaxin dafür bekannt ist, beim Absetzen viele "Absetzphänomene" (man könnte es weniger euphemistisch auch Entzugserscheinungen nennen) zu verursachen.

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