Wie beginnt und beendet ihr Gespraeche?

  • was ist denn deine Erklärung auf Semprons Frage?

    Er hat doch gar keine echte Frage gestellt. Ich sehe nur eine rhetorische, und die verlangt keine Antwort.

    "Jungs und Mädel"
    Und es ist missverständlich, weil man so ja nicht weiß, ob es ein oder mehrere Mädel sind.

    Nein. Wenn ich "Jungs und Mädel" sage, verwende ich beide Wörter im Plural des unbestimmten Artikels, und so ist klar, dass es mehrere Mädel sein müssen. Wäre es nämlich nur eines, müsste es heißen: Jungs und ein Mädel. ("An der Tanke standen Jungs und ein Mädel herum.")

    Ich denke es ist einfach unpraktisch auszusprechen, klingt unvollständig, und hat sich deswegen so entwickelt

    Jetzt bin ich ganz deiner Meinung. "Jungs und Mädels" klingt harmonischer als "Jungs und Mädel". Es heißt ja auch "boys and girls". (Sorry, das war jetzt ein kleines bissel unernst: :fun: )

    "Ich kämpfe nicht, ich behaupte mich." - "Ich will nicht siegen, ich will sein." (Georg Kaiser)

  • Wenn ich "Jungs und Mädel" sage, verwende ich beide Wörter im Plural des unbestimmten Artikels

    Ne, du drückst dich nur falsch aus, sonst hast du nichts gemacht.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Genau, richtig wäre "Jungse und Mädelse" :prof:

    (Oh Sh**, ist ja gar nicht Spielwiese hier :oops: )

    "He that can take rest is greater than he that can take cities." ~ Benjamin Franklin

    Ich hab mehr Spielwiesenbeiträge als du!

  • Mir fällt gerade was auf.
    In der Zeit, als Frauen "Mädel" genannt wurden, sprachen Frauen nach der Heirat und dem ersten Kind (das ja schnell kam bzw aufgrund seines Entstehens geheiratet werden musste) sofort ihren Mann mit "Papa" an - und dieser sie mit "Mama".
    Das nicht nur als Bezeichnung, wenn mit den Kindern über das andere Elternteil gesprochen wurde, sondern auch untereinannder, auch wenn die Kinder nicht da waren und in der Öffentichkeit.

    Und damit wird dann auch die klassische Rollenverteilung bestätigt.
    Er als Papa da für die Finanzen der Familie, auch für das "Mädel"
    Sie als Mama da für die emotionale und haushälterische Versorgung der Familie, auch für das Jüngel(chen).

    Nach außen wird dann "Mann und Frau" gespielt, wie damals im Sandkasten.
    Und der Sex miteinander ist dann genauso wie auf Sandkasten-Niveau - je nachdem welche "Spielchen" damals gespielt wurden, welche Erfahrungen da gemacht wrden, welche Tabus entstanden sind, was wann wie damals individuell als lustvoll oder eklig unge gemein empfunden wurde. Wobei jetzt wieder 2 völlig unterschiedliche Erlebnis- und Erfahrungswelten zusammentrafen, und sich oft gegenseitig ausschlossen. Wobei sich dann eine durchsetzte - mal erwzungen viele Kinder, was dann den "Papa" viel "kostet", mal nach dem zweiten nie wieder Sex in der Ehe, was dann den "Papa" frustet.

    Alles, wofür man keine Worte hat, kann man nicht denken.
    Die vorhandenen Worte bestimmen, was man denken kann.
    Das Denken bestimmt dann das Handeln.

    Worte werden mit erweiterten Inhalten und dadurch ausgelöste Gefühle verknüpft.
    Je nachdem, welche erweiterten Inhalte die Worte haben, bzw. welcher der vielen gerade gemeint ist, und in welchem Kontext das jeweils gebraucht werden, lösen sie Gefühle aus, die ihrerseits Handlungsimpulse auslösen.

    Hier ist "Scheiße" ein sehr schönes Wort.
    Von "Da liegt Hundescheiße" über abwertendes "Das ist doch Scheiße" und harmloser abwertend "was für ein Scheiß" über "Scheiß die Wand an" als Ausdruck des Erstaunens bis zu "Geile Scheiße" als Ausdruck höchsten Lobes bzw eigener empfundener Begeisterung (eine Anerkennungsversion, die erst in der Metal-Szene auftauche, mittlerweile auch anderswo in manchen Gruppen zu finden ist.
    Trotzdem sollte man das Wort "Scheiße", egal wie "gemeint", in bestimmten Kontexten besser gar nicht benutzen, wenn man keine Ablehnung erleben möchte.

    "Scheiß die Wand an, was für ein geiles Stück Scheiße" durfte ich mal mithören - als andere Version von "Ohh mann, was für ein süßes Mädel".
    In beiden Fällen wurde das weibliche Wesen aber zu Sache. Einmal sprachlich, einmal vom Inhalt.

    Anscheind muss da was vom Weiblich "reduziert" werden, damit es als positiv wahrgenommen wird.
    DIE FRAU als Wortkombination ist da wohl voll der Horror - vllt wegen der "Ansprüche" zu Gleichberechtigung, weil als gleich und geichwertig betrachtet.

    Es gibt übrigens eine ganz nette Navajo-Legende, wie Sonne (männlich) eine Frau umwirbt - und sie weigert sich, und erklärt, erst wenn er bereit sie als gleichwertig anzuerkennen, ihre Wünsche für genauso wichtig nimmt wie seine, ihre Gefühle genauso ernst wie seine, ihre Bedürfnisse genauso ernst wie seine, DANN würde sie mit ihm zusammenziehen. Und Sonne grübelt dann eine Weile, um sich ihr "vorsichtig zu nähern", das zu versprechen, und dann auch so zu machen. Natürlich nach der Klassischen Rollenverteilung. Sie bekommt ein hübsches Haus mit allem drum und dran, und er kommt abends heim - wenn das Wetter es zulässt.
    Sehr andere Worte, die das Denken bestimmen.

    Aber vllt könnten wir ja dem "Mädel" sprachlich "das Jüngel" gegenüberstellen. Dann passt es wieder. Und wenn Frauen dann einen für sie attraktiven Mann kennen können sie dann auch sagen "Ich hab ein süßes Jüngel" kennengelernt, und kein Mann würde sich was dabei denken, oder gar zickig oder bockig werden, (das können ja alle Gender), wenn er so genannt wird oder hört, wie Frauen das so zu anderen Leuten sagen.
    :)

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