Fehlende Haushaltsroutinen

  • Es gibt Tage an denen ich absolut nichts an Hausarbeit hinbekomme. Um dann nicht ganz im Chaos zu versinken (RW) versuche ich dann einiges in Etappen mit einer Timeline zu erledigen. Also zu jeder vollen Stunde nehme ich mir dann eine kleine Aufgabe vor. Zum Beispiel um 13 Uhr Wäsche waschen, um 14 Uhr Geschirrspülen und um 15 die neuen Wäsche auf den Wäscheständer hängen usw.

  • Oha...das hier ist ja genau "meine Baustelle"!
    Seitdem ich auf diesem Planeten hause, habe ich ein wahnsinniges Problem damit, Struktur im Haushalt zu finden und aufrechtzuerhalten.

    Dank ein paar toller Tipps, die ich hier bekam, habe ich auch bereits angefangen, Dingen einen festen Platz zuzuordnen. Sachen, die keinen festen Platz finden (Platzmangel), müssen in die Mülltonne oder werden bei Ebay Kleinanzeigen verscherbelt.
    Es herrscht NOCH Chaos, aber ich arbeite dran.

    Meine "Rettungsanker":

    - Haushaltsplaner-App zum Aufgaben abhaken
    - Sink Reflections von der FLY-Lady lesen
    - Mari Kondos Ratschläge befolgen
    - auf Minimalismus "programmiert" sein (sprich: ich besitze lieber 1 Paar Sommerschuhe und 1 Paar Winterschuhe, statt 20 Paar "Kackschuhe")

    ....den bevorstehenden Umzug im Hochsommer sehe ich als riesen Möglichkeit, endlich mal alles total auf "null" zu setzen und wirklich nur noch Dinge zu besitzen, die einen festen Platz haben.

    Sagte ich schon, dass ich es liebe, Sachen wegzuschmeißen?!?! :lol:
    Das ist soooooo befreiend!

    Hoffentlich gewinne ich den Kampf gegen mein inneres kleines exekutiv-dysfunktionierendes Schweinehündchen!!!!

  • Ich arbeite mit todo Listen und versuche, Kleinigkeiten möglichst nebenher zu erledigen, also etwas mitzunehmen, wenn ich auf dem Weg irgendwohin bin. Den Todos ordne ich eine Wichtigkeit zu, weil manche Sachen wirklich am gleichen Tag erledigt werden müssen, andere dagegen länger Zeit haben.
    Und ich übertrage die nicht getanen Dinge auf einen neuen Zettel, sodass sie mich immer wieder nerven und ich sie erledige, weil ich sie nciht zum fünften Mal aufschreiben möchte.
    Für mich sind diese Listen wichtig, damit ich nichts vergesse, was ich noch tun wollte. Ich habe immer einen Zettel neben mir liegen, wo ich alles eintrage, was mir gerade einfällt, dann kann ich konzentriert mit dem weitermachen, was ich gerade tue.
    Wenn es mir ganz schlecht geht, trage ich nur Dinge ein, aber erledige nichts, so bleibt es in Erinnerung ohne zu stören.

  • Stimmt, ToDo Listen haben bei mir eine Zeit lang wirklich super funktioniert,- wenn ich genug Energie hatte. Eigentlich muss ich damit nur wieder anfangen. Dafür benutze ich gern einen Kalender mit viel freiem Platz um Aufgaben aufzuschreiben. Ich liebe es, erledigte Sachen durchzustreichen. Nur wenn ich so müde bin nach der Arbeit kann ich mich zu nichts mehr aufraffen. Zumindest der Impuls, etwas zu tun, muss dann von meinem Freund ausgehen oder es muss mir sehr wichtig sein (bzw mich sehr stören). Oder es ist einfach so klein, dass es mir anstrengender scheint es aufzuschieben (und mir zu merken es später zu erledigen) als es sofort zu tun.


  • - auf Minimalismus "programmiert" sein (sprich: ich besitze lieber 1 Paar Sommerschuhe und 1 Paar Winterschuhe, statt 20 Paar "Kackschuhe")

    … und wirklich nur noch Dinge zu besitzen, die einen festen Platz haben.

    das sind auch meine zwei wichtigen Bausteine, um Im Haushalt Ordnung zu halten und meine Art von Kontrolle zu wahren.
    leider gibts da aber noch im Haushalt die Aufgabe auch Sauberkeit zu halten und da komme ich schon lange nicht mehr zu recht

  • Küche: Nach dem Kochen wird grob aufgeräumt, dann gegessen, dann wird die "Küche gemacht", also Abwasch, nicht Gegessenes verstaut, und das so, dass beim nächsten Kochen die Küche problemlos benutzt werden kann.

    Arbeit: Mein Arbeitszimmer zuhause hat Struktur, allein deshalb, weil es mich wahnsinnig machen würde, Dinge zu suchen. Stapel auf dem Schreibtisch oder auf dem Fußboden oder einfach in Regale gestopfter Krempel, das würde sofort zum Overload führen.

    Beim Putzen habe ich dafür eine größere Toleranz für Staub und Dreck, Ausnahme: Klo und Waschbecken. Fenster putzen reicht dann, wenn die Durchsicht nicht mehr so klappt, und den Balkon säubert ja gelegentlich ein Sommergewitter.

    Und: Meine Wohnung muss relativ leer aussehen. Überall Kleinkram, Nippes, Deko - ich kenne solche Leute - das tut mir optisch weh. Deshalb bin ich auch im Wegwerfen gut.

    "Ich kämpfe nicht, ich behaupte mich." - "Ich will nicht siegen, ich will sein." (Georg Kaiser)

  • Tut das gut zu lesen, dass ich damit nicht alleine bin.

    Bisher habe ich mich immer gefragt, warum ich meine Wohnung nicht ordentlich halten kann? Halbwegs sauber ist sie ja, aber eben unordentlich; zu viele Sachen für zu wenig Schränke. Und (noch) habe ich Probleme mit dem Loslassen. Manchmal dachte ich, dass ich die Unordnung als Grund benötige, um niemanden in meine Wohnung zu lassen oder gar einzuladen. Da wußte ich aber noch nicht, dass ich vermutlich Asperger habe.

    Meine (Verdachts-)Diagnose ist noch recht neu. Ich lese viel darüber und lerne gerade neue Seiten an mir kennen. Ach so ist das. Deshalb reagierst du so und so. Ach, bei anderen Aspies ist das genauso... Im Moment hilft's.

    Einmal editiert, zuletzt von Jade (4. Juli 2020 um 16:46)

  • Tut das gut zu lesen, dass ich damit nicht alleine bin.

    Bisher habe ich mich immer gefragt, warum ich meine Wohnung nicht ordentlich halten kann? Halbwegs sauber ist sie ja, aber eben unordentlich; zu viele Sachen für zu wenig Schränke.

    interessant, bei mir ist es genau anders. sehr ordentlich, ich hab ein fein detailiertes System für alle Gegenstände, die genau ihren Platz haben und es stresst mich wenn Sachen nicht dort sind und aktiviert mich, Ordnung zu schaffen. aber putzen und saubermachen bekomme ich einfach nicht dauerhaft auf die Reihe; ich mag es einfach nicht und bin auch ziemlich erschöpft zur Zeit, nur vom Alltag.

    heute ist laut Plan Tag für Kochen einer warmen Mahlzeit aber da ich gestern den Einkauf versäumt hatte und auch hätte planen müssen, fällt es aus

  • Ordnung ist das halbe Leben - ich lebe leider die andere Hälfte. :roll:

    Seit ich denken kann, habe ich Probleme damit, Ordnung zu schaffen - und diese zu erhalten. Mit Hilfe meiner Betreuerin und eines Bekannten habe ich es geschafft, das Chaos zu lichten: viel entsorgt und den Rest sortiert.

    Dingen einen festen Platz zuzuordnen

    Tja - das ist, zumindest in der Theorie, eine sehr gute Idee. Die Kisten für meine Wolle habe ich fotografiert und nummeriert, damit ich am Rechner nachschauen kann, welche Wolle ich wo finden kann. Dummerweise habe ich das für alles andere nicht gemacht - und jetzt finde ich nichts wieder. Und beim suchen verursache ich wieder ein Chaos... ein Teufelskreis.

    ~ Es ist kein Zeichen von Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein. ~

  • Mich stresst es enorm wenn viele Dinge irgendwo rumstehen und mein Blick daran hängenbleibt. Ich muss es aufräumen um entspannen zu können. Für meine Familie ist Ordnung nicht so wichtig und ich respektiere das . Seit ich mein eigenes Zimmer habe wo wenig rumsteht und die Bücher im Regal nach Farben sortiert sind :d geht es mir besser.
    Mit der Putzroutine ist es so dass ich jeden Tag sie Räume aufräume und Staubsauge und putze was schmutzig ist.

  • Herliches Thema,

    Wie würde ein Bayer sagen, "kenne Do I schun, ava megge do i net"

    .. oder wie ein deutscher Dichter sagte:
    Gebraucht der Zeit, sie geht so schnell von hinnen, doch Ordnung hilft sie zu gewinnen.

    Die Lösung liegt wohl irgendwo dazwischen. ;)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!