Wir beschäftigen uns oft und viel mit unseren Schwächen, damit, was uns schwer fällt und warum, was wir nicht können, was uns unterscheidet von NT usw.
Jetzt haben wir eine Situation, in der unsere autistischen Stärken gefragt sind. Hier im Forum ist eine Menge kluger Köpfe unterwegs. Einige können super rechnen, andere sind wahre Mustererkennungsspezialisten, viele, auch ich, können komplexe Sachverhalte schnell durchdenken und die Essenzen gut vermitteln. Wenn wir mit etwas intensiv beschäftigt sind, können wir Emotionen außen vorlassen und die Sache im 360 ° Winkel ausleuchten.
Lange Rede kurzer Sinn: Ich finde, wir Autisten mit unserer speziellen Wahrnehmungsfähigkeit könnten doch sicher einiges dazu beitragen, Lösungen für einen Exit zu finden und mit zu gestalten.
Wie wäre es, wenn wir mal gemeinsam denken? Das ist zumindest mal fokussiert und sinnvoll und bringt auch das Gefühl etwas zur Ruhe, dem Ganzen ausgeliefert zu sein.
Für mich stellt sich die Situation so dar:
Ich habe in meinem Bekanntenkreis und auf Twitter verfolgt, was diese Exit Strategie mit den Menschen macht. Das Prozedere wird verkauft als Schutz für die gefährdete Bevölkerungsgruppe, als "flatten the curve" für das Gesundheitssystem.
Aber: Der Schutz vor Corona ist völlig sinnlos für die, deren Krebs sie zerstört oder deren anderweitig schwerwiegende Erkrankung sie umbringt, weil die Untersuchungen und Behandlungen ausgesetzt wurden und die Medikamente nicht mehr lieferbar sind. Die Ängste und Verzweiflung dieser schwerkranken Menschen sind unvorstellbar.
Selbständige, deren Existenz auch oft gleichzeitig eine Verwirklichung ihrer Träume repräsentiert, sind am Ende ihrer finanziellen und psychischen Kräfte, und das nach erst 2 Wochen. Und oft hängen hier ganze Familien mit drin. Stundungen für Kredite und ein paar Euro Ausgleichszahlung sind da nur ein kleiner Tropfen auf einen sehr heißen Stein.
Kinder- und Jugendliche werden von ihren Freunden getrennt und hängen in ihren Familien fest. Das geht für eine Weile, aber mittelfristig wird das sehr ungesund.
Fazit: Ich bin der Meinung, dass es ein Fehler ist, den (Corona relevanten) Gesundheitsschutz getrennt von allem anderen- oder derart voranging zu allem anderen- zu betrachten. Ich befürchte, ein Exit über die Osterferien hinaus wird eine Schleuse an Problemen öffnen, gegen die ein Virus gar nichts ist. Ich höre jetzt schon Menschen sagen: „Besser, das Virus killt mich, als dass ich das durchleiden muss, was mich danach erwartet.“
Was haben wir hier für Ideen und warum denken wir, dass sie funktionieren könnten? Begründungen sind immer wichtig.
Welche Vorschläge gibt es schon aus der Politik? Was davon ist gut und was nicht und warum. Da sickert relativ wenig durch, aber irgendwas müssen die sich ja schon überlegt haben. Wer weiß was darüber?
Wir können überlegen, ob ich eine Zusammenfassung schreibe und wir die Ergebnisse übermitteln- Frage wäre dann, an wen. Aber das kann man rausfinden.