Asperger und/oder Hochbegabung?

  • Ich war auch schon mal auf Partys eingeladen. Ich stellte dabei immer wieder fest, dass andere Personen ziemlich schnell lockere Unterhaltungen führen konnten, auch teilweise mit Personen, die sie vorher gar nicht kannten. Ich hatte auf Partys meist die Beobachterrolle eingenommen. Mit Personen, die mir vertraut waren, kam ich allerdings gut ins Gespräch, aber da kam es auch auf das Gesprächsthema an. Eine Person, die öfters mal auf einer Party anwesend war, hat diverse psychische Probleme, ist die Partnerin eines Freundes von mir und ist mit einer Autistin befreundet. Ich hatte mich dann mit ihr über die Themen Autismus und Hilfsangebote im Alltag unterhalten. Auf Partys wurden hin und wieder auch Spiele gemacht, da fiel mir dann die Kommunikation in der Gruppe leichter.

  • Ein Asperger schließt eine Hochbegabung nicht aus. Bei meiner Diagnose hatte ein IQ Kurztest (biologische Intelligenz) einen IQ von 131 im Ergebniss. Im Gegenzug war mein EQ im niedrigen Bereich einzusiedeln (EQ 21 = niedrig). Meiner Kenntniss nach wird in Deutschland ab einem IQ von 130 von einer Hochbegabung gesprochen.

    Aus meiner Sicht grenzwertig und es war auch "nur" ein Kurztest, also mir ist es zu kurios, weil erst mit 38 Jahren festgestellt.

    @Maja.010:

    Lass es diagnostisch abklären und dann hast du Gewissheit, so wie die Möglichkeit auf Kostenübernahme für eine Autismustherapie.

    Einmal editiert, zuletzt von Tux (28. Februar 2020 um 13:09)

  • Ich verstehe die Fragestellung nicht.

    Hochbegabung bedeutet dass Du in einem oder mehreren Bereichen zu einer Problemlösung fähig bist.
    Das bedeutet rein gar nichts bzgl. Deiner sonstigen kognitiven Disposition.
    Du kannst also AS, ADHS, NT oder einfach inselbegabt sein, whatever.

    Ob Du Autist bist, oder überempfindlich bzgl diverser Sinnesreize das hat nichts mit Intelligenz oder Hochbegabung zu tun.
    Hochbegabte sind manchmal, und auch nur manchmal und nicht generell unterfordert und deswegen verhaltensauffällig.

  • Ich stellte dabei immer wieder fest, dass andere Personen ziemlich schnell lockere Unterhaltungen führen konnten, auch teilweise mit Personen, die sie vorher gar nicht kannten. Ich hatte auf Partys meist die Beobachterrolle eingenommen. Mit Personen, die mir vertraut waren, kam ich allerdings gut ins Gespräch, aber da kam es auch auf das Gesprächsthema an.

    Darin finde ich mich auch irgendwie wieder. Ich habe grundsätzlich massive Probleme damit, mir fremde Personen anzusprechen, da ich einen Ankerpunkt brauche, womit ich meine "Analyse" des Gegenüber beginnen kann, um in etwa zu wissen, wie ich mich verhalten kann / soll / muss. Absurderweise reicht es aber oft schon, wenn jemand auf mich zukommt und einen einzigen Satz sagt. Ob dann ein Gespräch entsteht oder nicht hängt dann stark damit zusammen in welche Richtung das Thema geht bzw. ob mein Gegenüber Lust hat, über das Thema zu sprechen, das mir gerade durch den Kopf geht.

    Ich habe eiserne Prinzipien. Wenn sie Ihnen nicht gefallen, habe ich auch noch andere. - Groucho Marx

  • Habe ich was verpasst, 'hochbegabt' für was? Oder eher gemeint 'überdurchnittlich intelligent'?

    Ich würde raten, dass du locker eine Asperger-Diagnose bekommst u. hoffe, dass du dich vom begleitenden Vermerk, dass das eine 'leichte' Form von Autismus ist, nicht einlullen lässt u. die Sache sehr ernst nimmst für den Rest deines Lebens. Halt nur meine Meinung, nachdem ich deinen Text aufmerksam gelesen habe...

    Beim Antworten bitte zitieren.

    Einmal editiert, zuletzt von floater70 (29. Februar 2020 um 17:48)

  • Turtle: Deinen Hinweis zum Verständnis von Freundschaften finde ich sehr wichtig. Manche autistischen Kinder betrachten jeden als "Freund", der freundlich mit ihnen spricht. Nicht wenige nehmen viel an organisierten Freizeitveranstaltungen teil (Sportverein, Malgruppe, Kinderchor etc.) und halten dort alle für "Freunde". Bei manchen arrangieren die Eltern auch Freundschaften etwa zu Nachbarskindern oder den Kindern der eigenen Bekannten.

    Mir war als Kind und auch noch als Jugendliche lange nicht bewusst, dass Freundschaften "einschlafen" können. Sofern es keinen Streit oder ähnliches gegeben hatte, betrachtete ich Leute weiterhin als Freunde, auch wenn gar kein regelmäßiger Kontakt mehr bestand (eigentlich empfinde ich auch heute noch ähnlich und kann auch mit Leuten, die ich lange nicht gesehen habe, oft gut wieder anknüpfen). Daher wurde mir mal unterstellt, ich würde mich als besonders beliebt darstellen wollen, obwohl ich in Wahrheit eine totale Außenseiterin wäre. Weil ich Leute als "Freunde" bezeichnete, die mich längst mieden und doof fanden. Das hat mich damals sehr verletzt. Ich war tatsächlich nur naiv gewesen, hatte mich keineswegs für ausgesprochen beliebt gehalten (oder so tun wollen), für eine totale Außenseiterin aber auch nicht.

    Eine "Party-Löwin" war ich nie. Auf Parties, in Discos, Clubs etc. fühlte ich mich immer fremd, bestenfalls als Beobachterin. Ich war froh, wenn ich einen einigermaßen ruhigen Bereich und dort gute Gesprächspartner fand.

    Dennoch gab es Zeiten, in denen ich mich selbstbewusster und kommunikativer fühlte und relativ gut unverbindliche Kontakte fand. Vor allem während meiner Auslandsstudienjahre. Da hatte ich einerseits sozial schon viel gelernt und noch mehr Kraft zur Kompensation, kombiniert mit Zuversicht, andererseits empfand ich internationale Gruppen als vergleichsweise barrierearm. Als Ausländerin war ich selbst für andere auch vergleichsweise interessanter und hatte als Studentin eine legitime Identität. Insofern sollte man, wenn jemand sagt, dass er oder sie viele Freunde hat und gut Kontakte knüpfen kann, immer auch sehr genau auf das Alter und den Kontext schauen.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

    3 Mal editiert, zuletzt von Leonora (29. Februar 2020 um 18:26)

  • Bei manchen arrangieren die Eltern auch Freundschaften etwa zu Nachbarskindern oder den Kindern der eigenen Bekannten.

    So machten es meine Eltern früher. Darunter waren nicht nur "normale" Kinder, sondern auch Kinder mit einer Behinderung. Meine Eltern suchten wohl oft den Austausch mit Eltern, deren Kinder eine Behinderung hatten.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!