Ich werf mal einen ziemlich neuen Artikel in die Runde (erschienen am 12. Februar 2020), der sich um das Thema Kompensationsstrategien bei erwachsenen Autisten geht.
Vielleicht haben so manche User hier danach einen neuen Blickwinkel zur ewigen Diskussion, ob eine Diagnose gerechtfertigt ist oder nicht, nur weil jemand äußerlich unauffällig erscheint
oder eine Menge auf die Reihe bringt, woran andere Autisten scheitern.
https://molecularautism.biomedcentral.com/articles/10.1186/s13229-019-0308-y
Ich hab die wichtigsten Ergebnisse (in meinen Augen) auf Deutsch zusammengefasst: https://autistenbloggen.wordpress.com/2020/02/20/kom…senen-autisten/
In dem Zusammenhang interessant ist auch die 31-Aussagen-starke "Kompensations-Checkliste": https://static-content.springer.com/esm/art%3A10.1…MOESM1_ESM.docx
Ich bin das vor kurzem mal durchgegangen, die meisten Aussagen hab ich mit "vorhanden" (present) beantwortet, ich kompensiere also relativ stark. Das passt auch zur Aussage meiner Diagnostikerin.
Ebenso interessant ist das Thema Camouflage (Tarnung): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6394586/ (Hull et al. 2019)
Auch diesen Fragebogen (CAT-Q) gibts online: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/P…MOESM1_ESM.docx und auf Nachfrage bei der Hauptautorin wurde mir mitgeteilt, dass davon auch bald eine deutsche Version erhältlich sein soll. Beides gibt neuartige Diagnosetools in die Hand, die ermöglichen, erwachsene Autisten leichter zu diagnostizieren.
Insgesamt eine sehr erfreuliche Entwicklung und schön, dass dazu geforscht wird.