Weiblicher Autismus: Andere autistische Eigenschaften oder bessere Rollenapassung

  • Naja, es gibt solche und solche Menschen, aber der Anteil an weiblichen Personen, die vegan Leben ist ein gutes Stück höher als der männliche Anteil. Es gibt auch weitaus weniger weibliche Mörder, auch wenn die weiblichen Methoden häufig subtiler und indirekter sind.


    Dass mehr Frauen als Männer vegan leben, lässt m.M.n. kein Rückschluss über eventuelle höhere Empathie bei Frauen zu, denn Männer, die vegan leben (wollen) haben aufgrund von gesellschaftlich verankerten Männlichkeitsbildern wie Tiere zu töten und blutige Steaks zu essen eher mit Anfeindungen innerhalb ihrer geschlechtsbezogenen Gruppe zu kämpfen als Frauen.

    Ob Frauen tatsächlich weniger morden, da bin ich mir gar nicht so sicher, zuviele Morde bleiben mir für solch eine Aussage unentdeckt. Aber auch gesetzt, dass sie es weniger täten bedeutet das m.M.n. nicht zwangsläufig ein höheres Empathielevel, es könnte ja z.B. auch schlicht in einer größeren Angst vor Konsequenzen begründet liegen.

    Aber das ist bloß die rationale Sicht, fernab von dieser verehre ich Frauen (vielleicht zu Unrecht) selbstverständlich auch als das bessere Geschlecht und unterstelle Ihnen auch höhere Empathie.

  • nur in männlicher Form erlebt

    Was ist denn nun diese männliche Form?
    Es gibt auch weibliche schwer betroffene frühkindliche Autisten etc.

    ist das Festhalten am Kannerautismus und am Aspergerautismus eigentlich obsolet, also Schnee von vorgestern.

    Darum ging es hier auch nicht, sondern um Herrn Kanner und seinen Einfluss auf das Vorurteil eher Männer leiden unter dem ASS.

    häufige Unterschiede zu männlichen Betroffenen auf

    Klingt interessant, kannst du mir da mal ein paar Beispiele geben?

    Sehe ich auch so.

    Jetzt also doch keine weibliche Form? Ich bin verwirrt.

    Und in diesen Bereichen hat man es als Frau in der Regel deutlich einfacher als Männer.

    Gut zu wissen. In meinem Umfeld nehme ich das nicht so wahr. Aber interessant, wenn es allgemein so sein sollte.

  • Hast du dich schon mal bei einer Website oder App fürs Dating registriert, warst schon mal in einer Bar, einem Club, einer Single-Facebookgruppe oder in einem Land das etwas offenherziger und ungenierter als Deutschland ist?Obwohl es auch in Deutschland auf offener Straße regelmäßig passiert, dass Frauen Avancen gemacht werden, auch wenn man nicht sonderlich gut ausschaut oder schon ein fortgeschrittenes Alter hat.

    Avancen auf offener Straße wirken aber eher abschreckend und haben mit der Erfolgsaussicht, eine Beziehung einzugehen, wirklich nichts zu tun. Das ist mehr eine lästige Aufdringlichkeit.

    Ansonsten habe ich nur mal eine Kontaktanzeige aufgegeben (1 Interessent, der sich nach dem ersten Treffen nicht mehr gemeldet hat).
    Ich möchte und brauche keine Beziehung traditioneller Art. Eine Freundschaft mit getrennten Wohnungen würde mir ggf. reichen, aber selbst das ist mit Fragezeichen versehen. Anforderungen an gemeinsame Aktivitäten sind mir schnell zu viel.

    Ich denke, manche Männer wollen auch nur eine Beziehung, damit sie sagen können "ich habe eine Frau/Partnerin", also mehr als Statussymbol, weil bei Männern der Singlestatus eher mit Versagen und Schwäche in Zusammenhang gebracht wird. Ein Mann ohne Frau ist nur ein halber Mann, so empfinden es viele Männer offenbar.
    Frauen sind da selbstbewusster/autarker. Sie nehmen sich nur einen Mann, wenn sie auch wollen. Das Alleinleben macht ihnen weniger aus. Eine Frau ohne Mann ist immer noch eine Frau. Das habe ich auch mal so gelesen (als Bestätigung meiner eh schon bestehenden Einschätzung dazu).
    Ausnahmen bestätigen jeweils die Regel.

    Außerdem haben Männer wohl einen deutlich stärkeren Sexualtrieb, scheint mir jedenfalls.

    Nicht umsonst liest man auch in reichlich weiblichen Vorstellungen hier im Forum "mein Freund" , "mein Mann" , "meine Kinder". Bei männlichen Forennutzern sieht man eher "ich hätte gern, aber habe nicht".

    Möglicherweise gibt es solche Mehrheiten wie beschrieben. Ein Teil des Eindrucks könnte aber auch daher kommen, dass Frauen weniger aktiv suchen und Männer oft sehr verzweifelt suchen, also erwähnen Männer eher ihren "Mangel", und Single-Frauen erwähnen ihren Status einfach nicht.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

    Einmal editiert, zuletzt von Shenya (24. Februar 2020 um 07:36)

  • Was sind "weibliche Eigenschaften"?

    Es mag sein, dass der Begriff kulturell geprägt ist. Es mag auch sein, dass sich das Verhalten von Männern und Frauen in der westlichen Welt 2020 annähert.

    Aber Frauen haben zwei xx und Männer ein x und ein y. Das macht einen Unterschied, allein schon hormonell. Und Hormone wirken auf Verhalten und Eigenschaften. Testosteron und Östrogen sind fast schon Gegenspieler.

    Es gibt einen natürlichen Unterschied der Eigenschaften zwischen Männern und Frauen und das ist auch gut so, finde ich. Er ist sicher sehr individuell und würde vielleicht nicht so stark wirken, wenn unsere Erziehung die Differenzen nicht fördern würde.

    Mädchen, die sich sehr männlich verhalten, fallen auf. Buben, die sich weiblich verhalten, auch. Grundsätzlich, jenseits des Kontext von Autismus.

  • Ich denke, ich meinte eher, dass ich das keinem autistischen Partner zumuten möchte, der dann aus dem sicheren Berufsalltag gerissen wird und sich um den schlechter planbaren Haushalt mit Kindern kümmern muss.

    Also mir fiel im Beruf die Interaktion mit Kollegen schwer , und der Haushalt mit Kind leicht. Schon weil ich das so machen konnte, wie ich denke - auch ein wenig zwanghaft . Das muss nicht sein, dass jeder Aspie gerne aushäusig arbeiten geht .

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

  • Hast du dich schon mal bei einer Website oder App fürs Dating registriert, warst schon mal in einer Bar, einem Club, einer Single-Facebookgruppe oder in einem Land das etwas offenherziger und ungenierter als Deutschland ist?Obwohl es auch in Deutschland auf offener Straße regelmäßig passiert, dass Frauen Avancen gemacht werden, auch wenn man nicht sonderlich gut ausschaut oder schon ein fortgeschrittenes Alter hat. Das ist meiner Mutter auch schon häufig passiert.

    Letzeres ist für Frauen doch oft unangenehm. Schon weil es ja nicht die Männer sind, die ich mögen täte, die Avancen machen.

    Für viele Frauen der reinste Speßrutenlauf *schüttel*

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:


  • Mädchen, die sich sehr männlich verhalten, fallen auf. Buben, die sich weiblich verhalten, auch. Grundsätzlich, jenseits des Kontext von Autismus.

    Besteht nicht die These, dass Aspies generell nicht so gender -fixiert sind , zumindest Rudy Simone meint das.

    Zitat von Rudy Simone

    Wir haben keinen starken Sinn für Geschlechterrollen. Junge Aspie-Frauen haben nicht dieses wimpernschlagende, haarsträubende Repertoire geschlechtsspezifischer Körpersprache, mit der andere sich scheinbar wohl fühlen. Wir halten es für einen Haufen Quatsch. Wir werden mit dem Alter vielleicht besser darin, aber wir werden meist in die Androgynie rutschen und sie bevorzugen. Wir beschäftigen uns vielleicht mit unseren Interessen und vergessen unser Haar zu bürsten (Wir werden sicher nicht eine Stunde damit verbringen es zu in Form zu bringen!), tragen nicht-passende Klamotten oder haben eine Aversion gegen Deodorants, so dass wir schlampig, kalt oder maskulin wirken können. Aspie-Männer wirken vielleicht effiminiert oder zart.

    http://beingapart.blogsport.eu/2010/12/rudy-s…anderen-wirken/

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

  • Möglicherweise gibt es solche Mehrheiten wie beschrieben. Ein Teil des Eindrucks könnte aber auch daher kommen, dass Frauen weniger aktiv suchen und Männer oft sehr verzweifelt suchen, also erwähnen Männer eher ihren "Mangel", und Single-Frauen erwähnen ihren Status einfach nicht.

    Ja, genau. Frauen sind bei dem Thema oft zurückhaltender. Eben weil sie insbesondere in ihren jüngeren Jahren oft schon im Vorfeld unpassende Avancen verhindern möchten, später hingegen nicht selten Angst vor (vielleicht unabsichtlich) verletzenden Bemerkungen haben, da sie dann als "zu alt" gelten. Ich glaube, dass das Thema Partnersuche für Frauen in sehr jungen Jahren leichter als für Männer sein mag, später ist es jedoch eher schwerer und wird im Vergleich zu gleichaltrigen Männern immer schwieriger.

    Was den Beziehungsstatus von Autisten und Autistinnen betrifft, halte ich dieses Forum und generell Plattformen im Internet absolut nicht für repräsentativ. Gerade Frauen kommen oft durch die Diagnose ihrer Kinder, häufig der Söhne, darauf, selbst autistisch zu sein. Die Dunkelziffer im Erwachsenenbereich ist meiner Einschätzung nach bei kinderlosen Singlefrauen extrem viel höher als bei Müttern. Manche Mütter, die durch die Diagnose ihrer Kinder auf ihren Eigenverdacht kommen, sind meinem Eindruck nach auch am äußersten Ende des Spektrums und deutlich hochfunktionaler als beispielsweise ich selbst. Die Parallelen, die sie zu ihren Kindern sehen, sind manchmal eher in den Bereichen, die man auch mit Hochsensibilität erklären könnte. Dort halte ich die Übergänge für fließend.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

  • Zitat

    Auf jeden Fall wurden lange Zeit sehr viel mehr Jungen als Mädchen mit Autismus diagnostiziert. Das muss ja einen Grund haben. Genau um diesen Grund herauszufinden, wurden Spekulationen angestellt, woran es liegen könnte. Eine Möglichkeit ist, dass Mädchen einfach nicht wahrgenommen wurden oder dass man ihre Auffälligkeiten nicht mit Autismus in Verbindung gebracht hat.

    Der Hauptgrund der angenommen wird, ist die Genetik (so wie es auch Störungen gibt, die mehr Mädchen betreffen, oder die gar NUR Mädchen betreffen zb Rhett-Syndrom).
    Bei Asperger wird ein Verhältnis von 1:8 angenommen, vielleicht ist das zu hoch, aber: bei Kanner-Autismus ist es 1:4 - völligen Gleichstand hat man also nie, auch beim Kanner-Autismus nicht, wo die meisten Kinder so oder so auffallen, egal ob Mädchen oder Junge (so dass die Sozialisation bei ihnen kaum ins Gewicht fällt)

    Einmal editiert, zuletzt von Neoni (24. Februar 2020 um 13:39)

  • Nicht eigentlich dazu führen, dass viele Jungen nicht diagnostiziert werden, dafür aber Mädchen?

    Meine Rede. Mädchen sollten logischweise viel eher auffallen.

    Möglicherweise gibt es solche Mehrheiten wie beschrieben. Ein Teil des Eindrucks könnte aber auch daher kommen, dass Frauen weniger aktiv suchen und Männer oft sehr verzweifelt suchen, also erwähnen Männer eher ihren "Mangel", und Single-Frauen erwähnen ihren Status einfach nicht.

    Dieses Board ist alles andere als repräsentativ.

    Hohe Zahlen bei der Editierungsanzeige zeigen nicht, dass ich permanent meine Meinung ändern würde. Ich habe nur Probleme Rechtschreib- und Grammatikfehler zu tolerieren und korrigiere diese daher, wenn ich sie sehe.
    Dennoch kann auch ich Tippfehler übersehen. In diesem Fall bitte ich um Nachsicht.

  • Meine Rede. Mädchen sollten logischweise viel eher auffallen.

    Beschrieben wird die unterschiedliche Erwartungshaltung. Mädchen müssten demnach nur dann logischerweise viel eher auffallen, wenn sie diese nicht erfüllen bzw. sich nicht anpassen (wollen). Tun sie es aber, würden sie eher weniger auffallen (sie würden mehr "maskieren" müssen). Jungen haben dieses Problem nicht und dürften sich demnach voll und ganz "autistisch" verhalten, daher fallen sie dann auch eher auf.

  • Was ist denn nun diese männliche Form?
    Es gibt auch weibliche schwer betroffene frühkindliche Autisten etc.

    Ja. Weiß ich auch. Sehe ich auch so.
    Aber das, was ich schrieb, sollte eine mögliche Erklärung bieten für Leo Kanners Forschungsobjekt.

    Bevor frühkindliche/schwer betroffene Autisten eine Diagnose("Kanner-Autismus") bekamen, waren sie ja schon so, wie sie nun mal sind. Auch ohne Bezeichnung. Möglicherweise haben die weiblichen Exemplare mit einer Intelligenzminderungs-Diagnose leben müssen.

    Die autistischen Verhaltensweisen sind gleich, die Rollenerwartung anders.

    @MangoMambo

    Die Rollenerwartungen sind auf jeden Fall anders - je nach Geschlecht.

    Die Verhaltensweisen sind vielleicht nicht ganz gleich, wenn es denn messbare geschlechtsdeterminierte Unterschiede gibt - das, muss ich gestehen, weiß ich nicht; ich kenne keine Studie.
    Ich stimmte Rhianonn zu, weil die Schwierigkeiten in bestimmten Situationen zu ähnlichen , wenn nicht gleichen problematischen Reaktionen führen können.Und da unterscheiden sich die Geschlechter wenig voneinander, soweit ich das beobachten konnte.

    Insofern habe ich mich nicht korrekt genug ausgedrückt.

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Bei Asperger wird ein Verhältnis von 1:8 angenommen, vielleicht ist das zu hoch, aber: bei Kanner-Autismus ist es 1:4

    Ist das wirklich so?

    Ich habe das Gefühl, dass die Zahlen immer sich angleichender korrigiert werden. Die deutsche Wikipedia schreibt bei Kanner-Autismus von 1:3 und beruft sich dabei auf ein Buch aus 2003.

    Im Hauptartikel Autismus wird ein Verhältnis von 1:2 bis 1:3 angegeben (2015). Von 1:8 ist man da schon mittlerweile ein ganzes Stück von entfernt.

    Ich verfolge die Forschung aber nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Prof. Dr. X (24. Februar 2020 um 17:49)

  • Klingt interessant, kannst du mir da mal ein paar Beispiele geben?


    (Es ging um das Buch "Aspergirls" von Rudy Simone, die u. a. Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Asperger Autisten auflistet.)

    Rudy Simone fasst ganz hinten im Buch noch einmal die wichtigsten Unterschiede zwischen Frauen und Männern mit Asperger zusammen:

    (Hier geht´s - wie immer bei solchen Dingen - natürlich um Statistik, das heißt, auf den Einzelnen oder die Einzelne muss das nicht unbedingt zutreffen.)

    - Mimik und Gestik sind bei Frauen ausgeprägter.

    - Frauen spiegeln besser als Männer unterschiedliche Persönlichkeitstypen, geben das mimisch wider, was sie z. B. in einem Gespräch an Inhalten und Gefühlen verstanden haben.

    - Frauen haben auch Obsessionen, aber weniger abstruse oder ungewöhnliche, denken praktischer als Männer.

    - Frauen sprechen offener über Gefühle und emotionale Probleme als Männer mit AS.

    - Frauen erhalten seltener eine frühzeitige, richtige Diagnose, weil die Kriterien auf männliche Verhaltensweisen und Eigenschaften ausgerichtet sind. Der Befund bei Frauen lautet häufiger: Bipolare oder manisch-depressive Störung.

    - Physische Gesten oder Verhaltensweisen bei Freude sind bei Frauen expressiver als bei Männern.

    - Auch erwachsene Frauen neigen zu Wut- und Tränenausbrüchen, auch in der Öffentlichkeit, oder aus nichtigem Anlass, eine Folge sensorischer oder emotionaler Überlastung. Männer weinen seltener.

    - Frauen sehen sich aufgrund ihrer scheinbaren Kompetenz mit weniger Toleranz und höheren Erwartungen seitens ihrer Umwelt konfrontiert.

    - Frauen stottern seltener, wenn sie gestresst oder erregt sind.

    - Frauen verstehen sich besser auf Sozialkontakte in geringer Dosierung. Oft wirken sie oberflächlich sogar sozial kompetent.

    - Mehr Frauen als Männer halten Haustiere zur emotionalen Unterstützung.

    Viele dieser Aspekte sind hier im Forum schon angesprochen worden, aber ich finde diese Zusammenfassung von Simone wirklich sehr gut.

  • natürlich um Statistik

    Legt sie da bestimmte Studien vor, die du hier auflisten könntest für mich? Finde das sehr interessant.

    - Mimik und Gestik sind bei Frauen ausgeprägter. (Wie wurde das in der Statistik gemessen? Wie misst man sowas überhaupt?)

    - Frauen spiegeln besser als Männer unterschiedliche Persönlichkeitstypen, geben das mimisch wider, was sie z. B. in einem Gespräch an Inhalten und Gefühlen verstanden haben. (Wie muss ich mir das vorstellen? Bin selbst mimisch naja so gar kein Ass und mich würde interessieren was das bedeutet Persönlichkeitytypen mimisch wiederzugeben?)
    - Frauen sprechen offener über Gefühle und emotionale Probleme als Männer mit AS. (Wirklich, interessant, kenne einige Frauen mit Alexithymie und AS und hatte bisher da nicht so den persönlichen Eindruck. Aber statistisch wer weiß.)

    - Frauen erhalten seltener eine frühzeitige, richtige Diagnose, weil die Kriterien auf männliche Verhaltensweisen und Eigenschaften ausgerichtet sind. Der Befund bei Frauen lautet häufiger: Bipolare oder manisch-depressive Störung. (Was sind denn da die männlichen Verhaltensweisen und Eigenschaften? Wenn im nächsten Punkt kommt, das Frauen auch Meltdowns haben?)

    - Frauen sehen sich aufgrund ihrer scheinbaren Kompetenz mit weniger Toleranz und höheren Erwartungen seitens ihrer Umwelt konfrontiert. (Warum sind Frauen scheinbar kompetenter? Und sollten sie bei weniger Toleranz nicht viel mehr auffallen?)

  • @MangoMambo

    Das mit der Statistik habe ich vor allem geschrieben, damit nicht Jemand ankommt und sagt: Bei mir ist das aber nicht so. Natürlich gilt so etwas nie für alle Beteiligten, sondern eben bloß für eine Mehrheit.
    Ich bin im Moment unterwegs, kann nicht ins Buch gucken. Es werden am Ende schon ein paar Angaben gemacht; ob da viele Studien drunter sind, weiß ich nicht. Aber wenn Dich das Buch näher interessiert: "Aspergirls" gibt's für ca. 20 Euro, und ich finde, es lohnt sich.

  • Hier ist meine persönliche Bücherliste von Autoren, die sich mit den Ausprägungen des Asperger-Syndroms bei Mädchen und Frauen beschäftigen:

    Rudy Simone hat einige Bücher geschrieben, die ich persönlich sehr interessant und gut finde, sie sind aber *nicht* wissenschaftlich fundiert, sondern stützen sich auf Rudy Simone's Beobachtungen aus ihrem eigenen Leben und dem anderer Asperger. Sie ist keine Wissenschaftlerin. Sie macht aber extrem gute Beobachtungen und ihre Bücher haben mir persönlich sehr geholfen. Von ihr sehr interessant sind:

    - Aspergirls (heißt auf Deutsch und Englisch so)
    - Asperger's on the Job ("Asperger im Berufsleben")
    - 22 Things a Woman Must Know If She Loves a Man with Asperger's Syndrome ("22 Dinge, die eine Frau wissen muss, wenn sie einen Mann mit Aspeger liebt")
    - 22 Things a Man Must Know If He Loves a Woman with Asperger's Syndrome (interessanterweise gibt es dieses Buch noch nicht in deutscher Übersetzung)

    Die letzten beiden Titel habe ich zusammen mit meinem Mann durchgearbeitet, was uns beiden sehr geholfen hat.

    Wer's wissenschaftlicher möchte, dem empfehle ich die Bücher von Tony Attwood. Für die, die Attwood nicht kennen, er ist klinischer Psychologe und der führende Experte auf dem Gebiet des Asperger Syndroms. Er stammt aus England und praktiziert in Australien. Außerdem hat er mehrere Bücher geschrieben und hält weltweit Vorträge über Autismus.

    Im "Complete Guide to Asperger's Syndrom" geht er auch ein bisschen auf die Unterschiede bei Männern und Frauen ein. Auf Deutsch heißt das Buch "Leben mit dem Asperger-Syndrom: Von Kindheit bis Erwachsensein - alles was weiterhilft". Für die diejenigen, die des Englischen mächtig sind, empfehle ich Tony Attwood's Vorträge auf YouTube, besonders

    - Asperger's in Girls:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    - Good Mental Health for Autistic Girls and Women:
    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Letztes Jahr kam ein Buch heraus, das ich mir zwar schon bestellt, aber noch nicht gelesen habe. Es ist von Tony Attwood herausgegeben und enthält mehrere Aufsätze zum Thema Frauen und Autismus. Es trägt den Titel "Asperger's and Girls."

    Aus dem deutschen Sprachraum empfehle ich Dr. Christine Preißmann, eine Medizinerin, die selbst das Asperger-Syndrom hat. Sie beschäftigt sich in ihrem Buch "Überraschend anders - Mädchen und Frauen mit Asperger" mit dem Thema. Auch von ihr gibt es auf YouTube einige interessante Vorträge. Einfach nach Christine Preißmann suchen.

  • Wenn ich mich richtig an die Angaben in "Geniale Störung" erinnere zu den Kindern von Hans Asperger waren das nicht nur Jungs? (nochmal nachlesen später)

    Zitat von Mona Lisa

    Manches ergibt sich vielleicht auch einfach aus der Beobachtung. ?

    also persönliche Erfahrung? Finde ich schwierig das dann als Tatsache/Punkt aufzustellen.

    Die Vorträge und Bücher von Attwood kenne ich. Steige da aber nicht durch bzgl Unterschiede.

    Könnte mir das evtl jemand auf konkrete Unterschiede herunterbrechen? Habe immer das Gefühl es ist viel herumgerede und wenig konkretes bzgl Unterschiede kann aber auch sein, dass ich es einfach nicht verstehe.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!