Midlifecrisis wegen fehlender Entwicklung?

  • Zitat von platzhalter

    Das ständige Scheitern, ob nun in Beziehungs- oder Karriereangelegenheiten kostet viel Kraft und ich frage mich dann warum ich das alles mache. Ich könnte ja auch den ganzen Tag Hartz4 TV gucken und verblöden. Absr dann wäre ich wohl noch unglücklicher.

    Ich gebe zu, dass ich in der letzten Zeit tatsächlich mal Hartz4-TV geguckt habe, während ich früher auf Leute herabgeschaut habe, die so einen 'Schund' guckten. :yawn: Es könnte sein, dass ich das momentan 1. als Gegenprogramm mache bzw. 2. irgendetwas nachholen muss.

    Also bewusst weg von diesem Leistungswahn und diesem "ich muss unbedingt wieder was auf die Reihe kriegen". In den ersten zwei Jahren als ich krank wurde und in der Psychiatrie war, habe ich zwischendurch trotzdem Praktika gemacht und Lehrbücher gewälzt, weil ich der Meinung war, ich müsste unbedingt sofort eine Umschulung machen und wieder in die Spur finden. Ich habe dabei aber nie den 'passenden' Berufen gefunden und momentan merke ich, dass ich mich nicht mehr ganz so doll an dieser Idee festkralle. Von daher ist es für mich momentan mal etwas erholsam, so einen Blödsinn zu gucken. Ich habe das Gefühl, dass ich das erste Mal seit 30 Jahren entspannen kann und kein schlechtes Gewissen habe, wenn ich nichts tue.
    Vielleicht ist es auch so, wenn ich mir ausreichend lange erlaube, mir Entspannung zu gönnen (ich bin mittlerweile erwerbsunfähig), dass ich dann von selbst vielleicht spüre, was ich beruflich machen will. Dann mit der Brechhammer-Methode hat es bei mir nicht funktioniert. Ich wäre wahrscheinlich eh wieder nach ein paar Jahren ausgelaugt gewesen. Irgendwie muss ich lernen, da anders heranzugehen. Aber auch da läuft die Zeit davon.

    Aber selbst wenn ich das gucke, werde ich traurig. Ich habe z. B. letztens eine Sendung geguckt (so eine Art Pseudo-Dokumentation), bei der es um eine Familie mit vielen Kindern geht. So. Da waren dann 18 Jährige, die ganz selbstverständlich Kinder bekommen haben und die lebten dann in einem Mehrgenerationenhaus alle zusammen. Das war wohl üblich bzw. normal bei denen. Ich weiß nicht. Ich glaube, meine Eltern sind dahingehend auch total gestört. Meine Mutter behandelt mich ja immer noch wie ein Kind. Und so langsam frag ich mich, ob das von mir ausgeht oder von ihr. :yawn: Früher hätte ich das angucken können und hätte nur gedacht "was soll das?". Ich hätte es nicht kapiert. Ich hätte überhaupt keinen Bezug dazu gehabt. Ich habe sowas auch niemals geschaut, aber ich habe eh so gut wie kein Fernsehen geguckt. Und nun fühle ich was dabei, wenn ich das gucke. Von daher: Ja, vielleicht macht es mich als Autistin auch unglücklich, sowas zu gucken.

    Hätte man das vor 20 Jahren geguckt, wäre das vermutlich ein Beitrag zur eigenen Entwicklung gewesen, weil man in dem Alter dann vermutlich auch dabei gewesen wäre, sich für Partner zu interessieren und für eigene Kinder. Vielleicht möchte das Fernsehen so etwas unterstützen. :lol: Das Fernsehen gibt den Leuten vielleicht die Rückmeldung, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Sie werden irgendwie gespiegelt. So von wegen "ah ja, da sind welche in meinem Alter, die denken und tun das gleiche wie ich". Bei mir hat das nie funktioniert. Jetzt weiß ich auch warum. Ist doch alles Kacke. x( :yawn:

  • Zitat von platzhalter

    Und wenn ich daran denke wieviel Zeit ich wegen der Inkompetenz von Ärzten und Psychologen verloren habe, dann wird mir ganz anders.

    Immerhin das hatte ich nicht, aber ich habe bis vor fünf Jahren auch nie einen Gedanken daran verschwendet, dass ich psychisch krank sein könnte. Psychisch krank war so ein Begriff, der hatte was von "verrückt" und "gestört". Ich habe nie gedacht, dass ich das sein könnte. :yawn: Ich wusste immer nur, dass ich komisch bin, aber ich wusste nicht, dass das Krankheitswert hat bzw. wirklich so schlimm ist. Ich habe immer sehr an meinem Leben gelitten. Früher in der Schulzeit war ich abends so fertig, dass ich mir immer dankbar abends im Bett dachte, dass ich für die Nacht wieder verschwinden darf. Aber ich kam auch irgendwie überhaupt nicht auf die Idee, dass es anderen anders ginge oder es nicht normal sei, sich so zu fühlen. Ich kannte ja nichts anderes und nahm das so hin. :(
    Mich ärgert es eher, dass mir meine Eltern nicht geholfen haben. An meinem Verhalten konnte man ablesen, dass etwas mit mir nicht stimmt und meine Eltern haben mir während der Jugend sogar mal gedroht, mich zum Psychologen zu schicken und dass ich ins Heim komme, wenn ich nicht anders werde, aber gemacht haben sie das mit dem Psychologen leider und das mit dem Heim ein Glück nicht.
    Als ich mich mit dem Thema Psychische Erkrankungen begann zu beschäftigen, ging es dann auch ziemlich schnell, dass ich die Diagnosen bekam, die ich heute habe.
    Aber es stimmt schon: Man hätte das auch mit 13 diagnostizieren können udn mir ganz andere Hilfen an die Hand geben können oder bewusst mit mir besprechen können, was ich in meinem Leben anfangen will, aber ich glaube nicht, dass ich mich dann schneller entwickelt hätte. :(

    Zitat von platzhalter

    Ich wusste zwar das ich anders war, konnte mir aber die Folgen für mein weiteres Leben nicht vorstellen. Hätte ich damals gewusst, warum ich mich abgesondert gefühlt habe (AS), hätte ich mir bestimmt mehr Gedanken über meine eigenen Bedürfnisse und wo es in meinem Leben hingehen soll gemacht. Das passiert wohl gerade im Extremen, wohl leider zu spät.

    Ich weiß überhaupt nicht richtig, wie das gehen soll, sich über die eigenen Bedürfnisse Gedanken zu machen und darüber, wo das Leben hingehen soll. Dafür muss man ja auch erstmal die eigenen BEdürfnisse erkennen. Noch so eine Sache, die ich seit maximal 2 Jahren ein bisschen kann. Früher sollte ich immer nur funktionieren. Es hat kein Schwein (sorry) interessiert, was ich brauchte und wie ich mich fühle. Ich hatte ja damals auch fast keine Gefühle.
    Nun fühle ich, dass ich gerne eine Mischung aus Freiheit für mich und Partnerschaft haben möchte. Aber wie man das in ein Lebenskonzept packen soll? Keine Ahnung. Ich habe mich länger mit diversen Beziehungskonzepten beschäftigt, aber bei mir findet vieles erstmal nur in der Theorie statt. vielleicht dauert es nochmal 10 Jahre, bis ich das dann auch leben kann. :m(: Vor allem geht es ja nicht nur um Beziehung. Es geht um... ALLES. :yawn: Ich fühle mich manchmal so, als wollte ich jetzt anfangen zu leben, aber ich finde keinen Zugang dazu. Den finde ich meistens nur, wenn ich auf Konzerten bin oder Sex habe. Danach rutsche ich oft wieder in dieses Nichts und diese Orientierungslosigkeit und in die Depressionen weg.

    Du bist doch ein Mann, oder? Wieso denkst du, dass es da auch für etwas zu spät ist? Du hast ja wenigstens dieses Reproduktions-'Problem' nicht. :|

    2 Mal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (22. Februar 2020 um 22:50)

  • ich hab jetzt nicht viel gelesen.

    Vor längerer Zeit habe ich mal gelesen, das es völlig normal ist solche Phasen im leben zu haben in denen man sein leben in Frage stellt.

    Wichtig ist hier wieder heraus zu kommen. Prinzipbedingt kann ich mir vorstellen das es bei den Usern hier etwas heftiger ist.
    Ich selbst war auch schon 2 oder 3 mal in so einer Phase.

    In dem Dorf wo ich vorher gelebt habe, hatten es alle geschafft. Familie, Kinder, Haus. Mit etwas Distanz betrachtet taten alle nur so als ob sie glücklich sind. Ich hab nichts von all dem, dafür bin ich entspannt und mache, was mir gefällt. Ich bin
    Umgezogen und habe neue Soziale Kontakte, die mich verstehen, zuhören und mich nicht bevormunden. Das war ein langer weg bis hier her. Aber es hat sich gelohnt.

    - für weniger Sozialgendöns -

  • Es liegt ja primär nicht an der Größe, aber die Küche ist nur eine Nische, dh in meinem Schlafraum wird gekocht und das finde ich schrecklich.

    Das Küchennischenproblem habe ich auch und dachte auch anfangs, dass das total furchtbar ist. Inzwischen habe ich mich dran gewöhnt und finde es gar nicht mehr so schlimm. Allerdings habe ich auch keine Haustiere und koche sowieso quasi nie. Trotz des Küchennischenproblems habe ich meine Wohnung inzwischen liebgewonnen, weil ich andere Vorteile entdeckt habe, wie z.B. die tolle Aussicht. Vielleicht geht es dir auch so.

    Ich habe mir vor einem Jahr sogar mal überlegt, Eizellen entnehmen zu lassen.

    Eine Freundin von mir hat das gemacht. Und sie fühlte sich dadurch sehr erleichtert. Ist allerdings ziemlich teuer, das Social Freezing.

    Surprised by the joy of life.

  • Zitat von OnlyMe

    Wichtig ist hier wieder heraus zu kommen.

    Ja. Aber die Frage ist ja, wenn es an einer Entwicklungsverzögerung liegt und man gerade emotional auf einer Stufe ankommt, auf der man altersmäßig seit 20 Jahren nicht mehr sein sollte: Wie soll man da wieder rauskommen? Ich kann ja mein faktisches Alter nicht mehr zurückdrehen. Wäre ich jetzt 15 hätte ich überhaupt kein Problem. Das ist das Problem bei mir.
    Eine Lösungsmöglichkeit wäre, nun auf alle Wünsche zu verzichten. Aber ich habe ja diese Wünsche jetzt.

    Es ist einfach so krass, in welcher kurzer Zeit bei mir diese ganzen Erkenntnisse in mein Leben reingebrochen sind. Und das jetzt alles zu verarbeiten. Vielleicht tut sich auch was mit der Zeit. Also dass man ganz automatisch nach Möglichkeiten sucht, die noch gehen und es sich dann irgendwie selbst alles ergibt. :roll:

    Mein Problem ist, dass ich gar nicht so richtig weiß, was ich will. Vermutlich, weil diese Stufe einfach noch nicht dran ist. Ich bin mir aber nicht sicher.

  • Ich habe zwar (noch) keine offizielle AS-Diagnose, aber seit ich mich mit dem Thema beschäftige und damit eine Erklärung für mein bis dato oft trauriges Leben (zahlreiche Jobwechsel wegen Kündigungen/Ablehnung, keine Partnerbeziehung, nur wenige, lockere Kontakte, starke Selbstzweifel bis hin zum Selbsthass u. a.) bekommen zu haben glaube, geht es mir erstaunlich gut. Dazu kommt, dass ich jetzt wieder eine Arbeit habe, die mir Freude macht, bei der ich mich auch gebraucht fühle und die ich voraussichtlich zumindest für die nächsten 3 Jahre mehr oder weniger sicher habe. Alles andere ist im Moment sekundär.
    Mir reichen die sozialen Kontakte bei der Arbeit und gelegentliche Treffen mit einzelnen Menschen, die ähnlich ticken wie ich; außerdem singe ich noch in einem Chor mit ebenfalls recht netten Mitsängern. Den Gedanken an eine Paarbeziehung habe ich - zumindest aktuell - weitgehend aufgegeben, wobei mir nicht nur mein sozial häufig mehr oder weniger inkompetentes Verhalten, sondern auch eine Zwangsstörung im Wege steht. So etwas will sich bestimmt keiner antun, und auch für mich wäre eine regelmäßige Beziehung unendlich belastend.
    Ich bin aber dennoch meistens nicht unglücklich - abgesehen von einzelnen Momenten, wo dann doch mal kurz der Wunsch nach einem Partner aufkommt, verbunden mit der Erkenntnis, dass ich aus mehreren Gründen wohl nicht beziehungsfähig bin. Sehr glücklich bin ich regelmäßig in der Natur bei ausgedehnten Wanderungen, die ich auch immer im Urlaub unternehme. Da brauche ich dann definitiv niemanden, der mit mir geht, und vermisse auch niemanden. Kinder wollte ich sowieso nie haben, daher habe ich auch diesbezüglich keine "Torschlusspanik". (Hinzu kommt jetzt, dass ich angesichts zunehmender Umweltzerstörung und des Klimawandels extrem pessimistisch bin, was die Menschheit als Ganzes angeht. In unsere heutige und die mutmaßliche zukünftige Welt würde ich sowieso keine Kinder setzen wollen.)

    Das Problem mit dem Sinn des Lebens haben ja auch nur Menschen; Tieren ist der Sinn des Lebens völlig egal, sie sind "intellektuell" nicht in der Lage, sich dazu Gedanken zumachen. Ich stelle mir die Frage nach dem Sinn des Lebens im Moment auch nicht, aber wenn mich Jemand danach fragen würde, würde ich sagen, dass der Sinn des Lebens darin besteht, möglichst glücklich zu sein und die Schönheit der Welt zu erhalten. Kinder zu bekommen ist angesichts der hoffnungslosen Überbevölkerung unseres Planeten - zumindest kollektiv betrachtet - nicht (mehr) sinnvoll, so traurig das für viele Menschen klingen mag.

    Mich hat zwar Niemand nach meiner Meinung gefragt, aber ich denke, es ist, wenn man in einer Lebenskrise steckt - und da kommen wir alle ja immer mal wieder hinein - oft recht hilfreich, tröstlich oder was auch immer, von Anderen zu erfahren, wie sie bestimmte Dinge sehen. :)

  • Das Küchennischenproblem habe ich auch und dachte auch anfangs, dass das total furchtbar ist. Inzwischen habe ich mich dran gewöhnt und finde es gar nicht mehr so schlimm. Allerdings habe ich auch keine Haustiere und koche sowieso quasi nie.

    Echt - hast du auch nur einen Raum? Ich dachte, ein Schlafzimmer und eine Küche ...
    Was noch ein echter Minuspunkt ist, ist, dass die Wohnung etwas abseits liegt. Man läuft 10 min. zur U-Bahn und im Dunkeln fühle ich mich da wahrscheinlich unwohl.
    Obwohl ich jetzt ne Wohnung habe, kann ich mich also gar nicht freuen, sondern es belastet mich immer noch. :(

    Ja. Aber die Frage ist ja, wenn es an einer Entwicklungsverzögerung liegt und man gerade emotional auf einer Stufe ankommt, auf der man altersmäßig seit 20 Jahren nicht mehr sein sollte: Wie soll man da wieder rauskommen?

    Ja, das geht mir eben auch so.
    Ich finde auch, mit Anfang/Mitte 20 oder sogar bis 30 fällt man nicht unbedingt so auf, weil heutzutage - zumindest in akademischen Kreisen, in denen ich mich ja eher bewegte - das Erwachsenenwerden oft später stattfindet. Aber irgendwann ist es wie ein Erwachen: Die anderen sind dort - und man selbst ist meilenweit entfernt.
    Ich finde auch mein Verhalten oft kindisch. Zb fällt es mir total schwer, Entscheidungen alleine zu fällen. Als ich das letztens in einer Autismusberatung thematisierte, meinte die Frau, das müsse mir nicht "peinlich" sein, das machen viele, um die Verantwortung abzuschieben. Aber ich weiß nicht, ob andere das wirklich auch so machen und so unselbstständig sind.

  • Tieren ist der Sinn des Lebens völlig egal, sie sind "intellektuell" nicht in der Lage, sich dazu Gedanken zumachen.

    Sicher weiß man es ja nicht, aber bis dato ist es anzunehmen.
    Allerdings gibt es auch genug Menschen, die nicht so viel über den Sinn nachgrübeln. Ich habe sowieso das Gefühl, viele andere leben einfach, während ich das nicht kann und ständig grübel.

  • *Zensiert, da zu Privat*

    Meine letzte Beziehung, war in deinem alter. Und hatte die selben Gedanken. Ich glaub sie wollte aber schon immer Kinder und vom Interlekt hätten mehrere gepasst. :sarcasm:
    Jetzt bin ich in dem Alter und Kinder? Hm.
    Eine Beziehung, das wäre mal wieder sehr angenehm. Bin aber wohl auch schon zu wählerisch. :nerved:
    Zudem bemühe ich mich im Moment auch nicht wirklich darum.
    Ich vermute, das die Arbeit mein SI ist. Ich gehe voll darin auf. Leider läuft es dort nicht rund und ich bekomme keine Hilfe, wenn ich sie brauche. Ich hatte gerne wieder mein kleines Motorad zurück. Ein abgeschiedenes Haus mit S-Bahn Anbindung. Am besten das von meinen Eltern mit der selben lage nur in einem anderen Dorf, wo die S-Bahn fährt. Auf dieser Seite vom Kanal. Oder nur die Lage in einem neuen Haus, gebaut so wie ich es will. Dann noch 2 Hündchen.

    Grundsätzlich geht es mir gut. Ich verstehe mich mit meiner Familie derzeit besser als je zuvor. Auch so komme ich mit meinem Leben gut klar. Besonders wenn ich hier die Probleme anderer lese, denke ich, wie gut ich es dich hatte. Wie förderlich meine Familie für mich war und es immer noch ist. Wie angenehm das letzte Wochenende war, mit anderen fremden zusammen zu kommen und man ist auf einer Wellenlänge.
    Jemand versucht etwas zu spielen. Man kann die Forenbeitrage noch besser verstehen, weil man die Person wirklich kennen lernen durfte. So etwas baut einen auf.

    Ich habe mir Kontakte gesucht, über Aktivitätsportale. Dabei bestimmt 100 Menschen persönlich kennen gelernt. Ich war in einer sehr großen WA Gruppe für HH. 2 Personen sind geblieben. Mit einer habe ich eine so intensive Freundschaft, wie nie zuvor.

    Was mir sorgen macht ist die Frage wie lange ich noch so leistungsfähig bin.

    Auch wenn ich derzeit kein Sexualleben habe, so bin ich doch zufrieden.
    Vor einem Jahr bin ich durch mehrere Betten gesprungen (RW) glücklich hat es mich nicht gemacht.

    - für weniger Sozialgendöns -

  • Allerdings gibt es auch genug Menschen, die nicht so viel über den Sinn nachgrübeln. Ich habe sowieso das Gefühl, viele andere leben einfach, während ich das nicht kann und ständig grübel.

    Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist so alt wie die Menschheit selbst. Dennoch gibt es dazu keine allgemeingültige Antwort - vielleicht weil es objektiv tatsächlich keinen Sinn gibt..?
    Letztlich muss jeder Mensch selbst für sich den Sinn seines Lebens ausmachen - wenn er denn das Bedürfnis dazu hat. Viele bringen des Sinn des Lebens mit Religion in Verbindung, aber da ich z. B. nicht religiös bin, fällt das bei mir schon einmal weg.

    P.S.: Ich weiß, dass manche Tiere sehr schlau sind und möglicherweise mehr denken und fühlen, als wir uns vorstellen können. Ich bezweifle aber auch, dass sie sich die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen, da die philosophischer Natur ist.

  • Du bist doch ein Mann, oder? Wieso denkst du, dass es da auch für etwas zu spät ist? Du hast ja wenigstens dieses Reproduktions-'Problem' nicht. :|

    Ich denke schon, dass das ab 40 mit Reproduzieren zum Problem wird. Wenn die Kinder dann 20 sind ist man(n) 60 und hat dann auch ganz andere Probleme, so das man(n) kaum Gemeinsamkeiten mit den Kindern hat. Außerdem geht die "Jugend" ja wie bei Männern bzw. Frauen viel zu früh dahin (RW) und die Partnerwahl wird bedeutend schwieriger. Es ist doch jetzt schon schwer genug. Mal abgesehen von der Autismusproblematik. Viele weibliche Singles im Alter von 30+ sind doch alleinstehende Mütter. Ich habe keine Interesse mich um den fünfminutigen Spaß anderer Männer zu kümmern und für diese Partnerschaft meine Freiheit bzw. viele meiner Wesenseigenschaften, die ich eigentlich mag, aufzugeben. Wenn dann sollte es doch mein eigener Alienableger sein. (RW)

  • wenn mich Jemand danach fragen würde, würde ich sagen, dass der Sinn des Lebens darin besteht, möglichst glücklich zu sein und die Schönheit der Welt zu erhalten.

    Das finde ich eine tolle Definition vom Sinn des Lebens!

    Aber ich weiß nicht, ob andere das wirklich auch so machen und so unselbstständig sind.

    Ich finde dich gar nicht so unselbstständig. Ich habe eher den Eindruck, dass du dich eben so siehst, auch wenn das gar nicht wirklich so ist, meinem Empfinden nach.

    Echt - hast du auch nur einen Raum? Ich dachte, ein Schlafzimmer und eine Küche ...

    Leider nicht. Was mir dazu noch einfiel: Neulich sah ich zufällig Wohnungsangebote, die irgendwo mitten in der Pampa lagen. Da könnte ich für den Preis, den ich jetzt für meine Wohnung zahle, eine 4-Zimmer-Wohnung haben. Aber wenn man nunmal in einer hippen Großstadt leben möchte oder muss, dann hat man ziemlich häufig nur eine 1-Zimmer-Wohnung. Also zumindest hier, in meiner Stadt, kenne ich viele auch recht gut verdienende Singles, die nur eine 1-Zimmer-Wohnung haben. Mir hat die Erkenntnis mit den Pampa-Wohnungen geholfen, weil ich weiß, dass ich theoretisch auch eine 4-Zimmer-Wohnung haben könnte - nur eben nicht in der (glaube ich) teuersten Stadt Deutschlands.

    Man läuft 10 min. zur U-Bahn und im Dunkeln fühle ich mich da wahrscheinlich unwohl.

    Ich glaube wenn man sich in der Umgebung erstmal bisschen auskennt und alles vertrauter wird, dann fühlt man sich auch sicherer. So war das zumindest bisher immer bei mir. Und wenn es dir hilft könntest du ja so Alarmgeber oder Pfefferspray mitnehmen.
    Ist die Umgebung jetzt in etwa so wie bei deiner Ex-Wohnung oder anders?

    Surprised by the joy of life.

  • Aber wenn man nunmal in einer hippen Großstadt leben möchte oder muss, dann hat man ziemlich häufig nur eine 1-Zimmer-Wohnung. Also zumindest hier, in meiner Stadt, kenne ich viele auch recht gut verdienende Singles, die nur eine 1-Zimmer-Wohnung haben. Mir hat die Erkenntnis mit den Pampa-Wohnungen geholfen, weil ich weiß, dass ich theoretisch auch eine 4-Zimmer-Wohnung haben könnte - nur eben nicht in der (glaube ich) teuersten Stadt Deutschlands.

    Ich bin vor zwei Jahren auch aus Berlin in die Pampa gezogen. Erst hatte ich Vorbehalte, aber nun finde ich es ganz schön. Ich muss morgens nicht den Stress in der U-Bahn ertragen und kann mit dem Rad fahren ohne Angst zu haben an der nächsten Kreuzung von überforderten Autofahrern zu überfahren zu werden. Außerdem ist die Luft besser und ich bin in ein paar Minuten in der Natur wo ich keinen Menschen begegne. Gut die Leute hier haben ein kleinen Horizont (RW), was das Denken betrifft, und als jemand der aus einer Metropole in die Kleinstadt zieht fällt man halt auf. Ob mit oder ohne Autismus. Aber auch in Berlin hielten sich meine sozialen Kontakte in Grenzen.

  • @Fidoline

    Ja, kenn' ich und es gibt daran nichts schönzureden.

    Allerdings geht mir das auch zu weit:

    Ja, manche sind halt mit nichts zufrieden, denen kann man auch nicht mehr helfen.

    Sei es nur die ungeplante Schwangerschaft mit Anfang 20, wegen der man seine Karriere und sein eigenes Leben hingeschmissen hat, welches man noch 10 Jahre genießen wollte, oder die ständigen Streitereien mit dem Partner, mit dem man zusammenbleibt und einen gemeinsamen Kredit für die Eigentumswohnung abbezahlt etc. pp. - eine Familie, Haus usw. ist nicht per se Glück, und das kann man den Leuten dann auch nicht vorwerfen.

  • Ich habe vorhin einen schönen Spruch in den Weiten des Internets gefunden:

    "Was haben Sie denn in Ihrem Leben schon groß auf die Beine gestellt?" "Mich. Immer wieder!"

    Das ist meiner Meinung nach etwas, was längst nicht jeder "NT" kann und worauf man (besonders angesichts der vielen Einschränkungen, die AS mit sich bringt) zu Recht stolz drauf sein darf und womit man mehr geschafft hat, als manch "NT". Vielleicht hilft der Spruch dem einen oder anderen ja, die Dinge aus einer etwas anderen Sicht zu sehen. ;)

  • Ist die Umgebung jetzt in etwa so wie bei deiner Ex-Wohnung oder anders?

    Aber wenn man nunmal in einer hippen Großstadt leben möchte oder muss, dann hat man ziemlich häufig nur eine 1-Zimmer-Wohnung.

    München ist ja noch eine ganze Ecke extremer. Hier in Frankfurt haben schon auch viele Single zwei Zimmer. Ich finde es halt mit meinen Tieren schon nicht so ideal, aber was mich total stört, ist diese Küchennische, da ich ja auch mindestens jeden zweiten Tag koche. Ich frage mich, wie das im Winter wird? Ich kann doch nicht die Fenster aufreißen und den Raum auskühlen, wenn ich in dieser Nische koche... da wird es noch schimmeln. :?
    Also, ein Zimmer geht notfalls wie gesagt. Es ist ja auch wirklich groß. Aber keine richtige Küche ...

    Ich finde dich gar nicht so unselbstständig. Ich habe eher den Eindruck, dass du dich eben so siehst, auch wenn das gar nicht wirklich so ist, meinem Empfinden nach.

    Aber ich habe nicht den Eindruck, dass andere alleine keine Entscheidungen treffen können... und für mich sind viele Dinge auch oft problematisch, die andere ganz locker regeln. Und wenn etwas nicht läuft, wie geplant oder gedacht, gerate ich erst einmal in eine Riesenkrise.

    Ich bin vor zwei Jahren auch aus Berlin in die Pampa gezogen.

    Fährst du Auto?
    Ohne Auto bzw. sogar ohne Führerschein kommt das halt nicht in Frage. Ich sehe das jetzt bei meinen Eltern. Sie wohnen zwar nicht in der Pampe, aber in einem kleinen Ort und die Busverbindung zum nächsten Bahnhof ist nicht die tollste und sonntags führt er fast gar nicht. Laufen dauert aber mehr als 20 min.

    Ja, kenn' ich und es gibt daran nichts schönzureden.

    :thumbup:

  • Also, ein Zimmer geht notfalls wie gesagt. Es ist ja auch wirklich groß. Aber keine richtige Küche ...

    Vielleicht könntest du, wenn dass Zimmer groß genug ist, und du die Erlaubnis der Hausverwaltung dafür bekommen würdest, die Kochnische mit Trockenbauwänden (Rigips) abtrennen (lassen)?

    “The amount of energy needed to refute bullshit is an order of magnitude bigger than to produce it.”
    ― Alberto Brandolini

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