Midlifecrisis wegen fehlender Entwicklung?

  • Ich frage mich, wie das im Winter wird? Ich kann doch nicht die Fenster aufreißen und den Raum auskühlen, wenn ich in dieser Nische koche... da wird es noch schimmeln.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht so schlimm ist, wie man zunächst denken mag. Ich habe damals nach dem Kochen für 5 Minuten stoßgelüftet (was man ja ohnehin mehrmals täglich machen sollte) und danach wurde es auch ruckzuck wieder warm und der Kochgeruch war weg. Wenn du eine Dunstabzugshaube hast, umso besser. Es geht aber auch ohne, dann macht man das Fenster schon während des Kochens auf.
    Damit ich nicht ständig auf einen Geschirrstapel in der Spüle geschaut habe, hatte ich mir so einen Fadenvorhang vor die Kochnische gehängt. Während der Küchenbenutzung konnte ich ihn gut zur Seite schieben.

  • Ich habe gerade Eure Beiträge gelesen und ich finde mich in den meisten davon wieder.

    Es ist genau das Dilemma meines Lebens. :cry:

    Ja, ich bin auf dem ersten Arbeitsmarkt berufstätig und fachlich gesehen liebe ich den Bereich. Durch meine Schwierigkeiten bin ich jobmäßig und dadurch auch finanziell allerdings sehr weit unter meinen fachlichen Kompetenzen geblieben. Und die vielen Menschenkontakte erschöpfen mich total, daher weiß ich nicht, wie lange ich es noch schaffe. Das macht mich traurig, aber ich kann inzwischen sehen, dass ich auf der Grundlage von AS beruflich trotzdem viel erreicht habe.

    Was mich aber extrem traurig macht, ist der private Bereich. Ich habe keine Freunde und die Beziehung zu meiner Partnerin ist immer wieder sehr schwierig. Nach der Diagnose hatten wir eine recht gute Phase, sie hat viel Verständnis gezeigt und ich dachte, jetzt haben wir es geschafft. Ich liebe sie und würde sie gerne heiraten, aber meinen Heiratsantrag letztes Jahr hat sie abgelehnt.

    Jetzt stehe ich da mit meinen 60 Jahren und weiß nicht mehr weiter. Fühle mich nur noch mutlos, perspektivlos und erschöpft.

    Dann denke ich, ja, ich habe für all das hart gekämpft und auch viel erreicht. Aber letztendlich ist es doch alles durch meine Schwierigkeiten überschattet. Ich hätte so gerne einen Menschen, für den ich einfach so in Ordnung bin wie ich bin. Aber das ist wohl doch eher utopisch.

    Immer wenn mir jemand sagt ich wäre nicht gesellschaftsfähig, werfe ich einen Blick auf die Gesellschaft und bin sehr erleichtert...... :d

  • Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nicht so schlimm ist, wie man zunächst denken mag. Ich habe damals nach dem Kochen für 5 Minuten stoßgelüftet (was man ja ohnehin mehrmals täglich machen sollte) und danach wurde es auch ruckzuck wieder warm und der Kochgeruch war weg. Wenn du eine Dunstabzugshaube hast, umso besser. Es geht aber auch ohne, dann macht man das Fenster schon während des Kochens auf.
    Damit ich nicht ständig auf einen Geschirrstapel in der Spüle geschaut habe, hatte ich mir so einen Fadenvorhang vor die Kochnische gehängt. Während der Küchenbenutzung konnte ich ihn gut zur Seite schieben.

    Dem kann ich mich voll und ganz anschließen, ist bei mir genau das Gleiche.

    Surprised by the joy of life.

  • Es geht aber auch ohne, dann macht man das Fenster schon während des Kochens auf.

    Dann erfrieren im Winter meine Tiere, das geht also nicht. Die Kochnische ist wirklich in der Mitte des Zimmers. Ich glaube halt, dass man sich die Problematik wahrscheinlich nicht richtig vorstellen kann, wenn man selbst nicht in der Situation ist. Ich müsste entweder mein Bett in den vorderen Teil, also quasi vor die Kochnische stellen - was natürlich nicht geht! Da ist ja an Schlaf nicht mehr zu denken. Oder eben mindestens einen Tierkäfig (ich habe zwei verschiedene Arten). Aber diese Tiere können ja nicht in der Kälte ausharren, während ich 30-40 min. koche, schlimm genug, dass sie den Gestank abkriegen, wobei ich ja vor die Küche einen Vorhang hängen kann, sodass es etwas abgehalten wird. Oder mein Bett und die Tiere stehen alle in der anderen Hälfte ... aber toll ist das ja nicht, das wird ja wohl niemand behaupten.
    Ich denke nicht, dass es nicht so schlimm wird, wie ich denke.
    Aber meine Tiere noch länger im Tierheim zu lassen, ist noch schlimmer. Deshalb habe ich nur diese Alternative, auch wenn es für mich definitiv keine Dauerlösung ist.

  • Dann erfrieren im Winter meine Tiere, das geht also nicht.

    Sind deine Tiere so temperaturempfindlich? Ich habe auch keine Dunstabzugshaube, so dass ich das Fenster immer während des Bratens öffne und letztens war meine Heizung zwei Wochen lang defekt. Trotzdem wurde es in der Zeit nicht kälter als 15 Grad, durch das Kochen entsteht schließlich auch Wärme. Mit Heizung ist die Temperaturabsenkung beim Lüften noch viel weniger und 30 Minuten sind nicht lange. Ansonsten müsstest du wirklich eine Dunstabzugshaube installieren, dann bliebe es bei 5 Minuten Querlüften nach dem Kochen :)
    Noch eine Idee: Stell neben deine Tiere für die Lüftzeit einen Heizlüfter oder schütze den Käfig (falls sie in einem wohnen) für die Zeit mit einer Decke.

  • Den Artikel habe ich vor längerer Zeit auch schon einmal gelesen. Nachvollziehbar, meiner Vermutung nach aber eher auf diejenigen zutreffend, deren Weg eigentlich gar nicht so schlecht verlaufen ist. Auch diese Menschen haben oder hatten Träume und Ziele, von denen sie sich in dem Alter oft endgültig verabschieden müssen. Das Leben erscheint plötzlich endlich, die Zahl der erwartbar guten und gesunden Jahre nimmt ab, genau wie generell die Optionen im Leben. "Soll das alles gewesen sein?" Diese Frage stellt sich natürlich nicht nur Autisten. Da braucht es eine Zeit des Abschieds und der Trauer, aus der der Mensch im Idealfall gereift und zufriedener hervorgeht.

    Wie gesagt, das ist der Idealfall, und das ist wohl auch mit der Glückskurve gemeint. Bei Autisten (nicht nur bei denen, aber bei ihnen wohl oft besonders ausgeprägt) sieht die Situation aber häufig anders aus. Viele sind "echte" Spätentwickler, für die das mittlere Alter mit seinem Schwinden der Möglichkeiten mehr als für andere zu früh kommt. Die Diskrepanz zwischen wahrgenommenen Potentialen und Erreichtem ist oft krasser. Und nicht selten gibt es kaum ein soziales Netzwerk und absehbar Verarmung und Vereinsamung in späteren Jahren. Das kann es schwierig machen, auf einer reiferen Ebene zufrieden zu werden.

    From my youth upwards my spirit walk'd not with the souls of men. (...)
    My joys, my griefs, my passions, and my powers, made me a stranger.

    Einmal editiert, zuletzt von Leonora (23. Februar 2020 um 15:58)

  • Zitat von Leonora

    für die das mittlere Alter mit seinem Schwinden der Möglichkeiten mehr als für andere zu früh kommt.

    So scheint mir das auch. Aber so ganz verstehe ich die Zusammenhänge nicht, warum das früher kommt als bei NT. Bei allem ist man später dran, aber ausgerechnet dieses Thema trifft einen früher. Oder wirkt es nur so, dass es 'zu früh' kommt, weil man sich ja gerade erst so halbwegs (wenn überhaupt) erwachsen fühlt und gefühlt ein paar Sekunden später dann die Erkenntnis kommt, dass es nun alles zu spät ist. :roll: Vielleicht ist das Zeitfenster, in dem bei Autisten etwas bewusst (!) stattfinden kann einfach megaklein? :roll:

  • Zu dem Koch-Problem:
    In meiner Wohnung habe ich auch nur eine teilweise abgetrennte Küche (sie ist zwar abgetrennt, hat aber keine Tür), auch ohne Dunstabzug.
    Ich habe mir da angewöhnt, das meiste mit Deckel zu kochen. So dampft es kaum, es riecht viel weniger nach Essen, und Energie spart es auch noch. Nur wenn man viel und heiß braten möchte, wird's schwierig.
    Wenn's doch mal dampfig wird oder sehr nach Essen riecht, dann lüfte ich nach dem Kochen für 2-3 Minuten quer, und ggf. nach dem Essen nochmal.
    Ich habe noch nie bei Kälte beim Kochen die ganze Zeit die Fenster offen gelassen, da kühlt doch die Wohnung total aus.

    Einen Dunstabzug könnte man auch montieren (lassen), wenn über dem Herd kein Küchenschrank ist. Man kann den Dunstabzug auch wieder abbauen, damit kann man das problemlos auch in einer Mietwohnung machen.
    Bei mir ginge das nicht so einfach, es sei denn, ich würde den Schrank abmontieren. Das finde ich im Moment aber nicht nötig.

  • Sind deine Tiere so temperaturempfindlich?

    Ja, Ratten auf jeden Fall. Die neigen sowieso zu Atemwegserkrankungen und dürfen auf keinen Fall im Zug sein.

    Ich bereue es gerade, in diese Gegen (zurück)gezogen zu sein. Mir war nicht bewusst, wie krass sich die Wohnsituation hier entwickelt hat. Vielleicht sollte ich darüber nachdenken, in absehbarer Zeit in eine andere Region zu ziehen ... x(
    Für mich ist es halt wichtig, eine normale Wohnung zu haben. Ich halte mich dort mehr auf als andere, verbringe sogar mal einen Tag nur in der Wohnung. Aber wenn ich mir das hier nicht leisten kann, geht es hier halt nicht. Und ich wusste halt auch nicht, dass meine Eltern mir nicht mehr bei den Umzügen helfen können, sodass ich das immer über ein Umzugsunternehmen machen muss. Wenn ich die Wohnung eh nicht als Dauerlösung sehe, kann ich da auch gleich einen Umzug in eine andere Region finanzieren. Regionale Umzüge sind leider nicht viel billiger ...
    Ich weiß nicht, ob ihr auch schon mal in der Situation wart, etwas so zu bereuen, dass es euch keine Ruhe mehr lässt.

    Viele sind "echte" Spätentwickler, für die das mittlere Alter mit seinem Schwinden der Möglichkeiten mehr als für andere zu früh kommt. Die Diskrepanz zwischen wahrgenommenen Potentialen und Erreichtem ist oft krasser. Und nicht selten gibt es kaum ein soziales Netzwerk und absehbar Verarmung und Vereinsamung in späteren Jahren. Das kann es schwierig machen, auf einer reiferen Ebene zufrieden zu werden.

    :thumbup: :thumbup:
    Ich denke auch, man muss hier zwischen der Midlifecrisis unterscheiden, die durchschnittliche Menschen trifft und der jenigen, die Menschen trifft, bei denen das meiste eben nicht funktioniert hat. Im zweiten Fall stelle ich es mir viel schwieriger vor, mit Mitte 40 plötzlich glücklich zu werden. Und mit steigendem Alter kommen ja noch andere Probleme.

  • Mit "mehr als für andere" meinte ich nicht, dass der Punkt tatsächlich früher da wäre. Sondern, dass er ja heute gefühlt eher für alle zu früh ist, da die meisten Menschen sich jünger fühlen und geben als Menschen früherer Generationen im gleichen Alter. Das wird gerne als "Jugendwahn" bezeichnet, ich halte es aber für gesund und normal, an seiner Identität und seinen Möglichkeiten festhalten zu wollen, solange es geht.

    Bei Autisten ist die Diskrepanz aber oft größer als beim Durchschnitt, sie sind an dem Punkt, wo das mittlere Alter ansteht, häufig deutlich weiter als andere seelisch davon entfernt. Wo ich darüber nachdenke, halte ich aber für möglich, dass die Krise nicht selten auch tatsächlich früher kommt. Weil ihr Ausgangspunkt oft nicht die Frage "Soll das alles gewesen sein?" aus einer etablierten Position heraus ist, sondern die Erkenntnis, in keinem Bereich wirklich zufriedenstellend etabliert zu sein und es nun wohl auch zeitlich kaum mehr zu schaffen.

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  • Zitat von Fidoline

    Ich weiß nicht, ob ihr auch schon mal in der Situation wart, etwas so zu bereuen, dass es euch keine Ruhe mehr lässt.

    Ja. Ich war das leider schon. Und aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Wenn du spürst, dass du dich da nicht wohlfühlst, ziehe so schnell wie möglich wieder weg. Ich habe wegen meinem Umzug schwere Depressionen bekommen und bin seitdem in so ein tiefes Loch gefallen, dass ich es seit mehreren Jahren nicht schaffe, hier wieder wegzukommen. Es kam dann noch die ganze Sache mit der Diagnose und viele weitere Belastungen hinzu. Hätte ich noch wo gewohnt, wo ich mich wohlfühlte, hätte ich das sicherlich alles besser weggesteckt. Bei mir ist er jetzt wieder Stabilität in Aussicht und ich werde versuchen, mich die nächsten Monate ganz langsam wieder rauszukämpfen und dann endlich (fünf Jahre zu spät) hier wieder wegzuziehen. Ich hoffe, dass ich es überhaupt schaffe. Denn den Anschluss an meinen früheren Wohnort habe ich mittlerweile verloren und die Wohnungssituation ist dort auch eine Katastrophe. Das ist auch ein weitere Grund, warum ich es damals nicht schaffte, zurückzukehren.

  • Ich finde mich in einigen Beiträgen wieder, das vorneweg.

    Ich vermute, zumindest habe ich das bei mir beobachtet, dass Menschen im autistischen Spektrum öfters grübeln oder neutraler ausgedrückt über ihre Situation nachdenken, das trifft zumindet auf mich zu (anfangs erwähnt). Diese Neigung zum Nachdenken mag damit zusammenhängen, dass ich immer wieder depressive Phasen erlebe und das Grübeln ein Symptom davon ist. Ich denke aber, dass ich viel nachdenke (und mich dabei zwangsläufig mit anderen vergleiche), weil sich bei mir oft nichts ergibt aus einer Situation. Was meine ich damit, ich beobachte die Lebenswege in meiner Umgebung, Menschen studieren, lernen sich kennen, finden Partner, gründen Familie oder machen ein Praktikum, knüpfen Kontakre, finden einen Job, machen Karriere, das sind alles Dinge, die mi Vernetzungsfähigkeit zusammenhängen, bei mir ist fast nie eine Situation so perlschnurartig weitergelaufen. Ich bin immer wieder an einem Punkt angekommen, wo es nicht mehr weiterging und wo ich die nächsten Schritte bewusst planen und einleiten musste, damit es weitergeht oder damit ich eine Lösung aktiv finde. Durch dieses (notwendige) Nachdenken vergleiche ich mich logischerweise immer stärker als andere. Mir dieses Nachdenken abzugewöhnen ist eher kontraproduktiv, weil ich dann ja in der Sackgasse stecken bleiben würde. Und auch Ratschläge wie denke nicht soviel nach, konzentriere dich auf deine Stärken, sei geduldig, funktionieren bei mir nicht, weil sich eben wie bei andern Menschen in meinem Umfeld nichts ergibt.

    diagn.

  • Ne. Es liegt ja primär nicht an der Größe, aber die Küche ist nur eine Nische, dh in meinem Schlafraum wird gekocht und das finde ich schrecklich.

    Ich habe früher über 10 Jahre in solchen Wohnungen gelebt, in denen die Miniküche einen Meter vom Kopfende des Bettes entfernt war. Ich habe diese Miniwohnungen geliebt, weil ich alles für mich hatte - Bett, Tisch, Stühle, sogar eine eigene Dusche und Toilette sowie Küchenzeile. Aber der Kochduft stand natürlich im Zimmer.

    Mir hat damals geholfen, das Bettzeug in einem großen Bettkasten aus Holz zu verstauen und übers Bett tagsüber einen Überwurf zu legen. Dadurch war kein Essensgeruch im Bettzeug. Wenn ich nachts schlafen ging hatte ich total vergessen, dass ich wenige Stunden vorher gekocht hatte. Bratwürste und Buletten kann man geruchsärmer im Ofen machen (statt braten). Das hilft auch noch. Und kurz danach stoßdurchlüften.

    Aber wenn Dir die Wohnung wirklich wirklich nicht gefällt und für Deine Zwecke nicht ideal ist, dann würde ich mittelfristig doch eine andere suchen, vielleicht etwas weiter draußen mit S-Bahn-Anschluss.

  • Fährst du Auto?Ohne Auto bzw. sogar ohne Führerschein kommt das halt nicht in Frage. Ich sehe das jetzt bei meinen Eltern. Sie wohnen zwar nicht in der Pampe, aber in einem kleinen Ort und die Busverbindung zum nächsten Bahnhof ist nicht die tollste und sonntags führt er fast gar nicht. Laufen dauert aber mehr als 20 min.
    :

    Ich habe einen Führerschein, aber kein Auto. Im Moment stört es mich nicht, da es die meiste Zeit nur rumstehen würde. Aber mit Pampa meinte ich auch Kleinstadt <650000 Einwohner. Gibt's in den Metropolregionen eigentlich häufig und die Anbindung (ÖPNV) ist meist auch in Ordnung, wenn auch verbessswürdig.

  • Ich bin zwar nicht Ende 30 aber auch jetzt mit Anfang 30 stehe ich an einem Punkt an dem ich auch viel darüber nachdenke, wieso ich bestimmte Dinge, nicht erreicht habe, die aber anderen total einfach fallen. Natürlich sollte man eher auf sich gucken und nicht nur auf das was andere haben und man selber nicht hat - aber ich bekomme es ja täglich mit und ich bin einfach zu weit weg von dem was andere mit Leichtigkeit schaffen. Zwar hab ich einen ganz normalen Job, den ich auch gerne ausübe da es mein Spezialinteresse umfasst und ich alleine wegen der beruflichen Tätigkeit nicht den Stresse habe (die Kollegen akzeptieren mich auch so wie ich bin) aber dann gibt es eben noch die Probleme außerhalb des Jobs. Die 10-15 Jahre, die ich an Rückstand im sozialen Miteinander gegenüber anderen habe kann ich einfach nicht aufholen und andere entfliehen mir da - auch wenn ich im Vergleich zu früher Fortschritte gemacht habe. Diese Fortschritte sind aber gemessen an mir und nicht an der Allgemeinheit. Was für für andere Kleinigkeiten sind, das sind für mich riesige Sachen (z.B. so was wie mehr Blickkontakt zu Menschen haben, deutlicher Reden, selbstsicheres Auftreten). Es gibt Autisten, denen es noch schlechter geht.. ich hab ja den Job, ein paar Freunde mit denen ich was unternehmen kann mal, ich schaffe es auch mal in Diskos, Bars, Konzerte - trotz Reizüberflutungen aber es sind trotzdem noch so viele Probleme im Alltag, mit denen ich nicht klarkomme bzw. auf meine Art dann versuche klarzukommen aber irgendwie in der Entwicklung an einem bestimmten Punkt stehen bleibe. Ich denke auch viel zu viel nach - was an sich auch mal gut ist wenn man viel nachdenkt aber ich denke zu viel über Dinge nach, die andere einfach intuitiv machen und mich lähmt es dann. Irgendwie schaffe ich auch nicht das Optimum aus mir rauszuholen weil ich an Grenzen stoße. Ich will mehr erleben und neue Dinge kennenlernen stoße dann aber wegen meinen Routinen, Reizüberflutungen, meinem Verhalten und und an Grenzen. Das macht es mir auch schwer dann neue Leute oder eine Partnerin kennenzulernen.

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