Mögen Aspies Karneval?

  • Weil es gerade mal wieder soweit ist.... Was haltet ihr denn von Karneval?

    Ich komme ursprünglich aus keiner Karneval-Hochburg, sondern von der Nordsee, und habe unser bisschen Karneval schon immer gehasst. Verkleiiden und so extrem fröhlich sein - schreicklich. Ich mochte mich schon als Kind nie verkleiden. An die Straße gestellt habe ich mich aber schon, wenn die 30-40 Wagen an unserem Haus vorbeikamen, aber mehr auch nicht. Ein paar Süßigkeiten habe ich natürlich immer gern mitgenommen. Aber sonst gehe ich dieser Tage am liebsten gar nicht vor die Tür und um die entsprechenden abendlichen TV-Sendungen mache ich einen großen Boden :d

  • Zu viel Lärm und zu viele betrunken-fröhliche Menschen, die wollen, dass man mitmacht. Ich bleib dann meist Zuhause. Die Riesentrommeln tun mir in den Ohren weh. :?
    Ein eigenes Völkchen ist das...

  • Wie es Aspie´s finden? Schwierig, das allgemein zu sagen. Ich denke, Karneval ansich kann Freude machen, wenn es so ist, wie ich es von früher kenne: Da laufen oder fahren welche im "Zug" mit, lachen, werfen Kamelle, reichen Blumen und rufen "Helau". Am Straßenrand rufen die Leute lächelnd zurück, winken und sammeln Kamelle auf. Dazu wird Musik gespielt, man kann sich frei bewegen und mittanzen.
    In letzter Zeit habe ich den Eindruck, dass Karneval zunehmend von Leuten zum frühen Besaufen genutzt wird, was zu Rumgröhlen, Sauereien in Bahnen und an Haltestellen, Stinken und Schmutz führen kann. Ich habe den Eindruck, manche Leute meinen, Karneval ist der Freischein, sich asozial zu benehmen. Wenn das unabdingbar mit Karneval verknüpft ist, kann ich verstehen, wenn immer mehr Leute sagen, dass sie kein Karneval mögen (oder sogar davor Reißaus nehmen).

  • ich war bisher einmal auf so einer Veranstaltung. Hatte dabei ein Kleid an. Ich kann es Tragen. :oops:
    Wurde gezwungen da hin zu gehen. Fand es okay. Vielleicht war es auch nur durch die goße Menge Alkohol zu ertragen.
    Muss es nicht noch mal haben.

    - für weniger Sozialgendöns -

  • Ich war als Kind (bis ca. 12/13 Jahre) im Karnevalverein aktiv als Tänzerin. War so eine Art Familientradition bei uns und ich bin da irgendwie reingewachsen sozusagen. Jedenfalls habs ich halt gemacht, weil es sich so gehörte bei uns. Spaß ist/war was anderes, zumal ich absolut kein Taktgefühl hatte und die sportlichste war ich nun auch nicht. Jetzt mit mitte 20 ist Karneval für mich auf der Arbeit "Pflicht", im Kindergarten wirds halt gefeiert und weil ich meist kurz nach Fasching Geburtstag habe, will ich lieber da meinen Urlaub und muss dann also an Fasching arbeiten. Meine Verkleidungen sind aber eher nur so das nötigste, dieses Jahr wirds Cowboy, weil ich da in Jeans und normalen Sachen gehen kann und das zweite "Kostüm" ist ein Einhornhaarreif und dazu ein Shirt mit dem Spruch "Always be yourself, unless you can be a unicorn, then be a unicorn". Wirklich Spaß macht es nicht, Lust hab ich auch nicht, aber es ist eben mein Job. Ansonsten mochte und mag ich Rollenspiele nicht, verkleiden auch nicht. Und da ich keinen Alkohol trinke, sind so Großveranstaltungen durchaus echt anstrengend zu ertragen, wenn der Großteil der Teilnehmer besoffen ist. Also, ich bin dann froh, wenns wieder vorbei ist.

  • Fasnetszeit ist eine weitere "Jahreszeit" um die ich seit vielen Jahren einen Bogen mache.

    Vielleicht war es auch nur durch die goße Menge Alkohol zu ertragen.

    Meine Mutter meinte einmal als ich mir vor solch einer Veranstaltung ein Bier hinunterpresste:
    Man kann doch auch ohne Alkohol Spaß haben.

    Ich habe sie ungläubig angesehen und geantwortet:
    Ich kann das ohne Alkohol nicht einmal ertragen. (Spaß hatte ich trotzdem nicht)

  • Zu viel Lärm und zu viele betrunken-fröhliche Menschen, die wollen, dass man mitmacht. Ich bleib dann meist Zuhause. Die Riesentrommeln tun mir in den Ohren weh. :?
    Ein eigenes Völkchen ist das...

    Genauso sehe ich das auch. Mir ist das einfach zu laut und zu viele Menschen.

  • Ob Autisten Karneval mögen, weiß ich nicht. Ich mag Karneval nicht, weil ich es unverständlich finde, wieso man auf Knopfdruck plötzlich lustig sein soll, nur weil Karneval ist. Irgendwann habe ich aber kapiert, dass Karneval nur eine gesellschaftlich erlaubte Möglichkeit ist, sich unter Einfluss von sehr viel Alkohol danebenzubenehmen. Das kommt mir sehr verlogen vor. Mir sagte auch mal jemand, an Karneval würden sehr viele Leute fremdgehen, aber da sei das sozusagen erlaubt. 8o Es ist irgendein Konzept, mit dem ich nichts anfangen kann.
    Die Idee, bei Festumzügen politische Skandale durch den Kakao zu ziehen und diese Büttenreden finde ich teilweise ganz nett, schaue mir das aber trotzdem nicht an.

    Ich verbinde Karneval vor allem mit Sprüchen wie "sei doch mal nicht so [unlustig]", "nun zieh doch nicht so ein Gesicht...", "es ist Fasching!!!" etc. Sowas sagte man mir häufiger als Kind bei solchen Anlässen, zu denen man auf Knopfdruck ein freudiges Gesicht aufsetzen sollte bzw. plötzlich fröhlich sein sollte, obwohl man es nicht ist. An Fasching sollte ich früher als Kind auch zum Kinderfasching. x( Grauenhaft. Ich wusste nicht, was ich dort machen soll. Das Verkleiden fand ich damals teilweise schön. Da ich mich aber häufiger so verkleidete, wie es wohl auch wieder nicht angebracht war (als Mädchen Indianer oder Weltraum'figur' oder irgendwelche Tiere, obwohl ich schon viel zu alt dafür war), habe ich dazu auch keine guten Erfahrungen. An Fasching wollten die meisten Kinder/Jugendlichen immer cool sein. Ich war nichtmal an Fasching in Verkleidung cool. :lol: Seit ich 14 bin oder so, habe ich mich auch nicht mehr verkleidet und an keinen Faschingsveranstaltungen mehr teilgenommen.

    Ich fände es aber interessant, sich vielleicht mal richtig schminken zu lassen und wirklich so zu verkleiden, dass man eine ganz andere Person darstellt. Das würde ich aber lieber im Rahmen eines Theaterprojekts versuchen, als an Fasching. Denn selbst mit Verkleidung hätte ich ja immer noch das Problem mit dem Sprechen. Das fiele beim Theater weg, weil man da ja Dinge sagt, die man vorgegeben bekommt oder die aus der gespielten Figur heraus entstehen.

    3 Mal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (21. Februar 2020 um 14:01)

  • ich habe es als Kind geliebt, mich zu verkleiden und in andere Rollen zu schlüpfen, und Umzüge zuzusehen.
    Ich habe in der 5. Klasse auch den 2. Preis der Schule für "bestes Kostüm" bekommen. :lol:

    Aber als Erwachsener - nee, ich mach mir nix aus Alkohol und betrunkene Menschengruppen jagen mir Angst ein.

    "Autismusdiagnose - Potius sero quam numquam.
    ( Lieber spät als nie.) "
    :irony:

  • Ich hasse Karneval, weil es dort immer voll und laut ist. Außerdem mag ich es nicht wenn andere Leute sich verkleiden oder im Gesicht schminken und ich bin kein Fan von Karnevalsmusik.
    Fahre in dieser Zeit immer zu meinen Eltern nach Wermelskirchen ins Bergische Land damit ich meine Ruhe von der Kölner Gegend habe und das ganze drum und dran von Karneval nicht mitmachen muss. Stattdessen zocke ich dann etwas und rede dabei mit meinen Freunden über Discord oder gucke mir ein paar alte Filme bzw. Metal-Konzerte auf YouTube an damit ich mich ein bisschen davon abschirme um davon meine Ruhe zu haben.
    Aber Nachteil wiederum ist dass meine Mutter öfters Karnevalsmusik abspielt und ich mich deswegen öfters in mein Zimmer zurückziehen muss damit ich davon meine Ruhe habe um mich abzuschirmen von dem ganzen drum und dran- Immerhin habe ich dafür schon genug Kompensationsstrategien entwickelt um im Alltag besser zurecht zukommen und das Fest überwinde, weil ich in dieser Zeit nicht in Köln anwesend sein möchte um einfach nur meine Ruhe davon zu haben damit es mir dadurch auch besser geht und ich mich dann in meiner Heimatstatt wohl fühle um von der Karnevalszeit Rückzug bekomme und mehr Zeit für mich finde dass ich mich dadurch dann aufs Wesentliche konzentrieren kann.

    In der Schule wurde ich bis zum Lehrerwechsel sogar dazu gezwungen an Karneval in die Schule zu kommen bis ich irgendwann Lehrer bekommen hatte die mich an diesem Tag dann krank geschrieben haben und mich dadurch erleichtert gefühlt habe. Aber zum Glück kann ich mich jetzt an Karneval krank schreiben und habe von den ganzen Feiertagen endlich meine Ruhe so dass ich sie als ganz normale Tage genießen kann um mehr Zeit mit mir und meinen Freunden über Discord zu verbringen und einfach die Faschingstage ignorieren kann damit ich mich dadurch ein bisschen erholen kann.

    Aber immerhin schirme ich mich davon ab, gucke ein Anime bzw. Dokumentation oder zocke irgend etwas damit es mir besser geht und ich es dadurch besser ausgleichen kann.

  • Ich fand auch Schulfasching ganz schön, da durfte ich mich (schon) schminken, Eitelkeiten wurden bedient, man war ein wenig aufgeregt und es gab Pfannkuchen um 11.11 Uhr.

    Aber auf den Straßen in Köln oder Venedig beispielsweise - nie erlebt und wäre mir bestimmt auch zu viel Trubel.

    Die das mögen (es gibt ja auch hier im Norden viele Karnevalsvereine) haben schon eine Philosopie dazu. Sie bereiten das ein Jahr lang vor und haben jedes Jahr ein bestimmtes Motto. Ich glaube nicht, dass sie nur saufen wollen.

    Aber ich habe damit nichts zu tun und stehe dem ziemlich neutral gegenüber.


    Wenn ich die Beiträge der "Betroffenen" in den Karnevalshochburgen so lese, ("betroffen" im Sinne von: nahe dran, genervt von den Umzügen und der Feiermentalität), bin ich ganz froh, dass es hier nicht so arg zugeht.

    Ein Freund ist jemand, bei dem du dich traust, du selbst zu sein.
    (Pam Brown)

    Einmal editiert, zuletzt von Iska (21. Februar 2020 um 15:13)

  • Kruzifix, Silberkugeln, Aluhut und Blitzdings bereit legen, bevor ich dieses schreckliche Wort "Karneval" auch nur in den Mund nehme. ;)
    Wobei, die Umzüge im Fernsehen schau ich mir ab und zu schon mal an, wenn ich gerade Zeit habe.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

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