Wie mit Unterforderung / Fehlanforderung in der Arbeit umgehen?

  • moin moin

    Mal wieder Arbeit ... naja, macht ja auch einen großen Teil unseres Lebens aus.
    Zum Teil geht es mir darum, meine Sorgen einfach mal auszusprechen. Aber auch ich bin auch daran interessiert, wie sich die Probleme konstruktiv lösen ließen. Vielleicht kennt ja jemand die Situation ...

    Also, ich bin vor 1 1/2 Jahren aus meiner Doktorandenstelle geflohen, weil mein Leben dort unter den gegebenen Rahmenbedingungen stetig bergab ging.
    Quereinstieg in die IT im Hinterzimmer einer kleinen Firma.
    Schallgeschützte Einzelzelle, mein nächster Nachbar ist ein Server, nette Kollegen (bis auf einen, aber da bin ich nicht allein), 30 Stunden Woche mit freizügiger Gleitzeit, Urlaubstage werden durchgewunken und so weiter ... und dennoch genug Geld um davon ganz anständig leben zu können.

    Das sind die Arbeitsbedingungen die sehr nah an meinen Wunsch herankamen und ich hatte vorher auch andere Stellen abgelehnt, weil ich wusste, dass ich unter schlechten Bedingungen wieder zusammenklappe.


    Das Problem ist, dass die Arbeitslage sich hin zum Uninteressanten entwickelt hat.
    Bin ein bisschen Mädchen für alles mit Fokus auf Data Science - also das war mal das Ziel.
    Die für die Alltagsbeschäftigungen nötigen Dinge habe ich mittlerweile alle drauf, so dass da nichts neues oder interessantes mehr kommt.
    Da die Auftragslage der Firma gut ist, ist bei den anderen keine Zeit für wissenschaftliche Projekte (außer bei dem einen oben benannten Kollegen, der dafür nen eigenen Angestellten hat). Das letzte ist Mitte letzten Jahres eingestampft worden und der Teil den ich da gemacht habe war RICHTIG interessant und sogar weit fortgeschritten (aber nicht alleine tragfähig).

    Jetzt sitze ich rum, beschäftige mich mit administrativen Inventuraufgaben (*schnarch*), kleinen Anpassungen an semi standardisierten Auswertungsskripten und vor allem mit dem programmieren von standardisierten Ausgaben.
    Letzteres ist eigentlich keine schlimme Sache, aber nachdem ich die Methoden dafür geknackt hatte halt so richtig langweilig. Und wenn ich mich langweile, dann kann ich mich nicht motivieren - arbeite also noch langsamer.
    Meinem Vorgesetzten ist das sogar bewusst. Es liegt halt einfach nichts höherwertiges an ...

    Leider bin ich ein Mensch, der sich auch nicht wirklich selbst mit Projekten motivieren kann. (Was auch meine Doktorarbeit erlegt hat.)

    Ich bin schon am überlegen, weiter zu ziehen.
    Aber eigentlich tut es mir gut, jeden Morgen ohne viel Druck aber dennoch mit der grundlegenden Motivation zur Arbeit zu radeln und wenn mal wirklich was sinnvolles anliegt, freue ich mich sogar, wenn ich dafür etwas länger bleiben muss.
    Ein paar Durststrecken sind auch ok, aber wie gesagt, die letzte wirklich interessante Sache war vor einem halben Jahr.


    Ich war am überlegen, es mal mit freelance zu versuchen.
    Das, wofür ich hier wirklich gebraucht werde, ließe sich in Bereitschaft (= man ist im Büro und ansprechbar) erledigen, hieße ich könnte meine offizielle Arbeitszeit kürzen und im Büro andere Dinge machen. Leider mache ich mich ziemlich schlecht als mein eigener Chef.
    Und einfach so den Job wechseln ist nicht. Ich habe mehrere Vorstellungsgespräche abgebrochen wegen der Arbeitsbedingungen und bin auch nicht sooooo top qualifiziert.
    Und diese Durststrecke ist das einzige, was mich hier wirklich stört ...


    Naja, so viel zu meinem Leid.
    Hat jemand Ideen, wie man damit konstruktiv umgehen kann?

    Onu

  • Schon Mal mit dem Chef darüber gesprochen, dass du dir neue Aufgaben wünscht?
    Oft ist da ja auch intern noch was möglich und wenn du in ein Projekt kommst, was wer anders organisiert wäre es doch z.B. gut.

  • Ich kann dir akut keinen Tipp geben was du machen solltest, aber vielleicht etwas generelles:
    als ich so unterfordert war auf der Arbeit habe ich auch nach Lösungen gesucht, damals war ich nicht ehrlich zu mir was meine Bedürfnisse sind und habe mir einen Job als IT Consultant gesucht wo ich z.B. 10 Projekte gleichzeitig habe viel Kundenkontakt usw.
    ich dachte das würde mich auslasten. (Tut es auch aber nicht so wie gewünscht, sondern nur das mich die soziale Interaktion völlig erschöpft und ich geistig immer noch unterfordert bin).

    Was ich dir damit sagen möchte ist eigentlich nur, überlege weise ob du deinen entspannten Job aufgibst für geistige Auslastungen und ob es nicht etwas anderes gibt (ein anderes Studium z.B., oder eine neue Programmiersprache) was dir dabei hilft. Solltest du aber zu dem Schluss kommen das nur ein neuer Job hilft, dann wage es.

    Und als Trost vielleicht, ich weiß wie es ist wenn man auf der Arbeit unterfordert ist und das ist wirklich eine Belastung.

  • Habe schon versucht meine Diss doch wieder anzufangen.
    Hätte noch 2 Jahre Zeit. Aber ich hab mich zu weit davon entfernt und wie gesagt, bin zu schlecht im Selbstorganisieren und -motivieren und hab den Themenbereich verlassen.
    Plus da liegt noch jede Menge emotionaler Ballast.

    Aber deine Erfahrung mit dem Consultanttum sehe ich hier auch so.
    Ich bin im Backoffice für ein paar (nicht IT) Consultants und die sind auch ständig ausgelastet, 2-3 Tage die Woche auf Achse.

    Und da liegt auch das Problem, eigene Projekte zu finden:
    Meine ganze Stelle ist um "kein Kontakt mit Draußen" gestrickt.
    Die Consultants brauchen mich ständig erreichbar, haben aber wenig Vorstellung davon, was hier eigentlich möglich wäre. Und mein halb-Vorgesetzter ist der einzige der Verständnis für das hat, was ich mache und liefert mir auch ständig Kram, aber der zielt derzeit eher darauf ab, seine eigene Arbeitsauslastung zu verringern (Stichwort "automatisierte Ausgaben"). Ist auch immer ein gutes Gefühl, wenn ich mal wieder eine sinnvolle Sache oder einen Durchbruch in meinen eigenen Fähigkeiten habe. Aber nichts, was mich auf Dauer motiviert.
    Der Chef ist selbst einer von denen. Wenn er nicht auf Projekt ist Mikromanaged er Kram, dann kommen leider die Admin-Inventur Sachen raus.

    Ursprünglich war es so, dass die Firma Forschungsprojekte machte um ihr Profil zu stärken.
    Dafür ist aber aufgrund der Auftragslage keine Zeit und für die beiden offenen Stellen im Consultantbereich finden sich einfach keine Leute (recht spezialisierte Themen, in denen ich mich auch nicht auskenne).

    Das Projekt letztes Jahr war toll. Ich habe über Wochen alle Rumhängzeit da rein gesteckt, Methoden erschlossen (bin ja eigentlich noch recht neu im Feld).
    Auch so ein Problem von mir - ich kann mich nicht aufraffen auf Vorrat zu lernen. Brauche immer einen direkten Sinn. :(


    Und ja, wirklich weg will ich hier nicht.
    Eigentlich sind meine Arbeitsbedingungen hier traumhaft.

    Einmal editiert, zuletzt von Onugnin (23. Januar 2020 um 15:11)

  • Ich stecke noch im Info-Studium, aber gebe trotzdem mal meinen Senf dazu :-p

    Ich glaube, du brauchst ein neues Hobby!
    Dass Arbeit einen nicht auslastet, ist glaube gar nicht so unnormal..
    Du könntest ein Instrument lernen, eine Sportart anfangen, einen Onlinekurs belegen.. aber etwas verbindliches sollte es dann wahrscheinlich sein..

    Ich muss auch sagen, dass ich Teamarbeit geistig fordernder finde als alleine arbeiten, weil man sich außerdem bemühen muss die anderen zu verstehen und zusammenzuarbeiten. Wenn das etwas für dich ist, kann man da vielleicht innerhalb der Firma auch etwas machen.
    Wechseln würde ich nicht. Ganz ehrlich, das klingt schon ziemlich entspannt und gut angepasst an deine Bedürfnisse.

  • Ich Tanze 3-5 Tage die Woche.
    1 Tag Rollenspiel
    Dazu ne Freundin.

    Noch ein Hobby passt nicht rein ;)
    Komm ja kaum noch zum Computerspielen.


    Es ist halt wirklich so, dass ich auf der Arbeit sitze und weiß, dass ich hier underperforme, weil ich unterfordert bin - und dadurch erst recht nichts mache.
    Und daraus resultiert dann ein Gefühl von Sinnlosigkeit.
    Ich weiß ja sogar, dass einige der Sachen für die Leute sehr wichtig sind.
    Aber mich interessiert halt mehr wie die Zahlen entstehen, die da drin landen, als dass auf Knopfdruck eine Sammlung von fertig formatierten Excel und Word Dokumenten erstellt wird.


    Ich glaube die inhaltliche Teamarbeit habe ich teilweise selbst zerstört.
    Einfach, weil ich zu sehr auf Standardisierung gepocht habe und jetzt brauche ich nur noch input und dann kann man den Kram abhaken.

  • @Onugnin

    Ah, also gehts dir wirklich um die Zeit auf Arbeit. Puh, echt nicht so leicht. Du hast also noch freie Zeit auf Arbeit für motivierende Aufgaben, aber es gibt dort einfach niemanden, der dir was geben kann oder den du mal unterstützen kannst? Dann vielleicht doch nochmal eigene Projekte versuchen?
    Ich überlege auch grad, ein Freund von mir ist halber Consultant und hält von seiner Firma aus regelmäßig Fach-Vorträge. Die kann er in seiner Arbeitszeit ausarbeiten. Außerdem schreibt er einen Fachblog für die Firma. Wäre das was?

  • Hätte noch 2 Jahre Zeit. Aber ich hab mich zu weit davon entfernt und wie gesagt, bin zu schlecht im Selbstorganisieren und -motivieren und hab den Themenbereich verlassen.
    Plus da liegt noch jede Menge emotionaler Ballast.

    Das kommt mir sehr bekannt vor, wärst du nicht ITler hätte ich mich fragen müssen, ob ich das geschrieben habe und einfach wieder vergessen habe.
    Wobei ich den Vorteil hatte das meine Arbeit auch noch spannend war und jetzt sitze ich wieder an meiner Doktorarbeit und es ist eine Katastrophe (okay ich sitze auch erst seit kurzem wieder dran, es könnte also wieder besser werden). Ich bin einfach extrem beschissen in der Selbstorganisation und Motivation. Ich brauche deadines und einen gewissen Druck (auch nicht zu viel) und vor allem regelmäßig Erfolgserlebnisse bzw enzelne abhakbare Sachen. Und ich brauche im Gegensatz zu dir auch Kontakt, also nicht ständig, aber Kontakte mit anderen bringen mich inhaltlich und geistig weiter.
    Eine Lösung hab ich auch noch nicht gefunden, außer eben einen Job, der eine Mischung aus allem ist, also viel Eigenstänsigkeit wann ich was wie mache, aber besonders zeitliche Vorgaben von außen, Zeit für mich aber auch Kontakte, Nachteil in den Bereichen muss man oft sehr repräsentativ sein und da hapert es dann überraschenderweise bei mir komischerweise. Aber Langeweile oder gar Selbstständigkeit ist auch keine Lösung.

  • Manchmal weiß man nicht zu schätzen, was man hat. ;)

    Hast du nur inhaltlich zu wenig zu tun, oder auch zeitlich? Zeitlich finde ich schlimmer (wenn man z.B. 4 Stunden am Tag nichts zu tun hat). Da hilft nur, sich eine Beschäftigung zu suchen, notfalls was Privates, wenn der Arbeitgeber nichts anbietet.

    Wenn es nur inhaltlich ist, habe ich damit normalerweise kein Problem. Ich kann auch kleine, einfache Dinge zum Projekt erklären und mich da besonders reinvertiefen und versuchen, es möglichst gut zu machen. Mich befriedigt das genauso wie eine größere Aufgabe. Man kann sich ja bei jeder Tätigkeit immer noch ein bisschen verbessern.

    Historisch gesehen waren die schrecklichsten Dinge wie Krieg, Genozid oder Sklaverei nicht das Ergebnis von Ungehorsam, sondern von Gehorsam.
    (Howard Zinn)

  • Zitat von Onugnin

    Es ist halt wirklich so, dass ich auf der Arbeit sitze und weiß, dass ich hier underperforme, weil ich unterfordert bin - und dadurch erst
    recht nichts mache.
    Und daraus resultiert dann ein Gefühl von Sinnlosigkeit.

    Es gibt ja den Begriff Bore-Out. Meiner Erfahrung nach kann eine Unterforderung auf der Arbeit (bei mir kam noch eine starke Überforderung durch soziale und andere Probleme hinzu) in Depressionen führen. Wenn du nebenher schon so viel anderes machst, was dich ausfüllt, aber die Zeit auf der Arbeit quälend für dich ist, musst du vermutlich irgendwie abwägen. Die Sicherheit gegen psychische Gesundheit etc. Vielleicht hilft es dir, eine Pro-Contra-Liste anzulegen.
    Also erstmal nicht zu überlegen, was du sonst machen könntest, sondern überlegen, ob es hilfreich ist, das so weiterzuführen, wie es gerade läuft oder nicht. Willst du das so oder nicht?

    Oben schreibst du "ja, wirklich weg will ich hier nicht". Dann ist ja die Entscheidung eigentlich schon gefallen, oder? Dann fiele mir ein:

    • Um neue Aufgaben bitten
    • eine Fortbildung beantragen
    • andere Aufgaben einfach selbst ungefragt bearbeiten (meiner Erfahrung nach sehr schlechte Idee)
    • in der Zeit private Dinge erledigen, wobei du ja auch deine Arbeit abliefern muss. Die Frage ist, ob dich eine private Beschäftigung auf der Arbeit dazu motivieren könnte, die Firmenarbeit schnell(er) zu erledigen, um dich dann den privaten Dingen zu widmen. Ich finde das zwar unmoralisch, aber es wäre eine Lösung.
    • warten, bis du depressiv wirst und krank und dich krankschreiben lassen (sehr schlechte Idee, meiner Erfahrung nach)

    Einmal editiert, zuletzt von FruchtigBunt (23. Januar 2020 um 21:25)

  • Die 2 1/2 Jahre krank hatte ich während des Studiums schon mal.
    Deshalb hab ich die WiMi Stelle auch abgebrochen - sah das wieder sehr nahe kommen.


    Ja, die Deadlines und ein bisschen Druck von außen, das brauche ich.
    Ich blühe schon bei vergleichsweise simplen Dingen einen Moment auf.
    Ok, nicht bei Inventur, Drucker fixen oder Leute dazu überreden, Passwörter zu verwenden oder solchen Kram. Aber wenn jemand nen neuen Datensatz hat, den er ausgewertet braucht, ist das immer was feines. Leider geht das mittlerweile recht fix, da wir eigentlich immer das Selbe damit machen.
    Ok, ich mache schon aus eigentlich kleinen Aufgaben etwas größere Aufgaben, an denen ich dann ein paar neue Kniffe erlernen oder Fähigkeiten vertiefen kann, verbessre meine Funktionen etc.
    Ohne eine Aufgabe kriege ich das selten hin ...

    Dinge einfach nur für mich machen kann ich nicht. Konnte ich noch nie.
    Immer, wenn ich einen direkten Sinn darin sehe, geht es besser.
    Vor allem, wenn es eher kurzfristige Dinge sind, deren Ende man auch absehen kann. Hatte viel zu lange keine wirklichen Erfolgserlebnisse und muss da das Vertrauen erst noch aufbauen - wenn es überhaupt klappt.

    Und leider bin ich als Quereinsteiger auch nicht so weit, dass ich da das große Spezialistenwissen raushängen lassen kann. Bin nicht unfähig, aber als Blogger oder ähnliches, sollte man doch schon n Spezi sein.
    Und in das Tagesgeschäft der Firma einmischen ist nicht so wirklich. Wir sind hoch spezialisiert und außer mir hat jeder einen persönlichen Hintergrund in unserem Spezialgebiet - das mich ehrlich gesagt nicht weiter interessiert. Meine Aufgabe sind die Daten und die Computer. Für etwa 2/3 der Projekte bin ich das 2. paar Augen.


    Und wie viel Zeit ich habe?
    An einem durchschnittlichen Tag ist etwa 1/3 der Zeit so belegt, dass auch andere mitbekommen könnten, ob ich nicht stattdessen FB checke oder mit meiner Freundin chatte.
    Ja, da ist VIEL Platz.

  • Also, ich bin vor 1 1/2 Jahren aus meiner Doktorandenstelle geflohen, weil mein Leben dort unter den gegebenen Rahmenbedingungen stetig bergab ging.
    Quereinstieg in die IT im Hinterzimmer einer kleinen Firma.

    Jetzt sitze ich rum, beschäftige mich mit administrativen Inventuraufgaben (*schnarch*), kleinen Anpassungen an semi standardisierten Auswertungsskripten und vor allem mit dem programmieren von standardisierten Ausgaben.

    Du hast 1½ Jahre Erfahrung. Und das auch „nur“ durch machen (also ein relativ großer Teil dabei Arbeit und nicht alles Lernen). Das ist sehr wenig, wenn man es damit vergleicht, dass viele andere in der Branche einen Master-Abschluss / Diplom haben und viele Jahre Erfahrung.

    Das Problem dabei ist: Je mehr Erfahrung du hast, je mehr du weißt, desto langweiliger werden die einfachen Aufgaben. Aber die muss eben jemand machen. Du kannst die an einen Azubi abdrücken, aber aus Erfahrung kann ich dir sagen: Die guten sind nach wenigen Jahren in der gleichen Position, dass es für die auch langweilig ist. Und die schlechten arbeiten so unmotiviert, dass du das am Ende dann selbst alles noch mal prüfen und ggf. neu machen musst.

    Ich mache das langweilige Zeug auch nicht gerne. Ich bin auch froh, wenn ich mal wieder einen anspruchsvollen Fehler zu suchen habe oder mir etwas überlegen darf. Aber 90% meiner Zeit beim Programmieren sind einfaches, langweiliges herunter schreiben von Programmen. Früher hatte ich da wenigstens mal noch richtige UML-Diagramme gemalt und etwas zu probieren, mittlerweile bin ich so weit, dass es meistens einfach läuft. Bei mir kommt da noch etwas Ablenkung in Form von Projektleitungstätigkeiten dazu. Das hat an anderen Stellen dann aber wieder negatives.

    So interessant sich Programmieren / IT anhört, es ist, wenn man es erst ein mal verstanden hat, doch in den größten Teilen langweiliges Zeug das man nach einem festen Schema abarbeitet.

    Bin nicht unfähig, aber als Blogger oder ähnliches, sollte man doch schon n Spezi sein.

    Wenn ich so in Blogs mit lese, dann denke ich: Gerade die, die nicht viel Erfahrung haben, schreiben oft das meiste in Blogs. Kommt wohl daher, dass Leute mit Erfahrung sehr spezialisiert sind und dafüber ein Blog einfach wenig Sinn macht, denn es gäbe nur wenige andere, die das lesen würden (und die wären dann auch so spezialisiert, dass sie das selbst heraus finden könnten). Die Profis findest du auf Github (im "Issues"-Bereich), auf Mailing-Listen und beim Schreiben der Doku.

  • Wäre es eine Möglichkeit die Arbeitszeit in der Firma zu reduzieren, so dass du in der verringerten Zeit wirklich arbeitest und nicht rumsitzt? Dann könntest du gucken, ob du nochmal einen Nebenjob findest, der dich anderweitig interessiert.

    Und für die Dissertation: Kann man da nicht das Thema wechseln? So das du wieder was findest, was die Spaß macht?

  • Zitat von Onungin


    Dinge einfach nur für mich machen kann ich nicht. Konnte ich noch nie.
    Immer, wenn ich einen direkten Sinn darin sehe, geht es besser.

    Das klingt jetzt vermutlich etwas ketzerisch, ist aber nicht so gemeint: Vielleicht kommst du weiter, wenn du überdenkst, worin du Sinn siehst bzw. Wieso siehst du keinen Sinn darin, wenn du nur etwas für dich machst? :roll:

    Ich kann das, was du schilderst nachvollziehen, aber diese offene Frage hat sich mir gerade aufgedrängt.

    Mal angenommen, du könntest Sinn darin erleben, wenn du etwas nur für dich tust, wäre die Aufgabe ja eine Herausforderung. Ich habe keine Ahnung, ob das praktisch umsetzbar ist, aber eine theoretische Lösung wäre es zumindest.

  • So, hab mir meinen Frust die letzten Wochen nochmal etwas durch den Kopf gehen lassen.

    Brauchte allgemein mal etwas Abschalten glaube ich ... und bin in dem ganzen Krank geworden. Aber ich nehme es mal wieder auf.


    hundefreund:
    Ja, ich glaube du beschreibst das Dilemma auch ganz gut.
    Ich bin halt nicht der Spezi, der sich seinen Job wirklich aussuchen kann.
    Und meine Arbeitsbedingungen hier sind hervorragend. Das sollte man nicht für nen Schnellschuss aufgeben.


    Die letzten Tage kam endlich mal wieder mehr Arbeit.
    Mehr heißt in diesem Fall Überstunden.
    War zwar fertig danach, fühlte mich aber besser. Einfach, weil es Sinn machte, was ich tat. Etwas, das ich längere Zeit vorbereitet hatte und das auf Halde lag, wurde endlich eingesetzt.


    Ich glaube ich brauche eine Mischung.
    Bzw eigentlich war die Stelle auch darauf ausgelegt. Aber ich sehe, wie unsere Consultants rotieren und keine Zeit haben, interessante Projekte anzustoßen / mitzumachen.


    Dann ist wohl eher die Frage, wie ich das Gefühl der Nutzlosigkeit überwinde, wenn ich Basteleien nur für mich mache, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eh niemand wirklich interessiert?

    Das klingt jetzt vermutlich etwas ketzerisch, ist aber nicht so gemeint: Vielleicht kommst du weiter, wenn du überdenkst, worin du Sinn siehst bzw. Wieso siehst du keinen Sinn darin, wenn du nur etwas für dich machst? :roll:

    Das war in der Therapie häufiger Thema ... ist etwas länger und tiefer verankert.

  • Das war in der Therapie häufiger Thema ... ist etwas länger und tiefer verankert.

    Ja, das ist von außen stark spürbar.
    Vielleicht lohnt es sich für dich, da weiter zu suchen? Auch wenn ich dich nur von dem kenne, was du hier schreibst, habe ich ein Bild vor mir, dass an der Stelle Gold vergraben sein könnte. Vielleicht ist das drumherum (die Sache mit der Arbeit) nur der Hinweisgeber?

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!