"Mittelgradige soziale Anpassungsschwierigkeiten"?

  • In eine Ablehnung zu schreiben, warum der Bewerber dann doch nicht richtig passt, stellt wirklich kein Problem dar.Und dann kann passieren, dass Du zwangsweise eingeladen wirst (wegen des SBAs), hast den Stress damit, obwohl von Anfang an klar ist, dass man Dich nicht einstellen wird.
    Alles hat eben zwei Seiten.
    Ich finde es richtig, dass Du kämpfen willst, da Du den SBA unbedingt haben willst.
    Ich fürchte aber, dass Du Dir davon etwas zu viel versprichst.

    Die Aussagen, dass man mit SBA in meinen Berufen, die ich anstrebe, sogar sehr gute Chancen habe aus den genannten Gründen, habe ich von den Chefs selber. Warum sollten die mich anlügen?

  • Das solltest Du dem Versorgungsamt aber besser nicht erzählen.

    Warum nicht? Die Promotion ist der einzige Weg, mit dem ich trotz meiner Einschränkungen überhaupt einen Beruf finden kann, mit dem ich mich unabhängig vom Amt selbst ernähren kann. Alle anderen Berufe werde ich aufgrund meiner Einschränkungen nicht machen können.
    Ohne Promotion = lebenslang Hartz 4 oder arbeitsunfähig. Sollte auch nicht im Sinne des Amtes sein.

    Und aufgrund meines Studiums sind die Stellen, die ich ohne Promotion machen kann, extrem begrenzt. Und ne Umschulung werde ich nicht schaffen gesundheitlich.

  • In welchem Beruf, in dem ich mittelalterliche Geburtshilfe erforschen kann, verdiene ich denn in Teilzeit mehr als 1400€ Netto?

    Da muss ich zugeben, dass Kenntnisse in mittelalterlicher Geburtshilfe in der freien Wirtschaft nicht so sehr gefragt sind.
    Und wenn Du mit 1400 EUR zufrieden bist und zurecht kommst, dann ist das ja auch okay. Bei uns reicht das für ca. 1 Woche.

    Die Aussagen, dass man mit SBA in meinen Berufen, die ich anstrebe, sogar sehr gute Chancen habe aus den genannten Gründen, habe ich von den Chefs selber. Warum sollten die mich anlügen?

    Alles okay, die werden es ja wissen.

    Alle anderen Berufe werde ich aufgrund meiner Einschränkungen nicht machen können.

    Dann bleibt Dir sowieso keine andere Wahl.

    Ich glaube alles in allem, dass Du hier nicht wirklich die Diskussion suchst.
    Du scheinst Deine feste Meinung zu haben und Ansichten, die dieser nicht entsprechen, willst Du gar nicht lesen oder "fegst sie weg".
    Ist auch in Ordnung, aber dann kann man sich die Mühe sparen, etwas zu schreiben.
    Was ich ab jetzt auch machen werde.

  • Da muss ich zugeben, dass Kenntnisse in mittelalterlicher Geburtshilfe in der freien Wirtschaft nicht so sehr gefragt sind.Und wenn Du mit 1400 EUR zufrieden bist und zurecht kommst, dann ist das ja auch okay. Bei uns reicht das für ca. 1 Woche.

    Alles okay, die werden es ja wissen.

    Dann bleibt Dir sowieso keine andere Wahl.
    Ich glaube alles in allem, dass Du hier nicht wirklich die Diskussion suchst.
    Du scheinst Deine feste Meinung zu haben und Ansichten, die dieser nicht entsprechen, willst Du gar nicht lesen oder "fegst sie weg".
    Ist auch in Ordnung, aber dann kann man sich die Mühe sparen, etwas zu schreiben.
    Was ich ab jetzt auch machen werde.

    Doch ich suche schon die Diskussion, nur die Beiträge helfen halt nicht wirklich weiter, weil die fernab meiner Realität sind.
    Soll ich dann einfach sagen "ja stimmt ihr habt Recht, mein Therapeut und mein Psychiater haben bestimmt null Ahnung, welche Berufe ich machen kann und welche nicht." Oder "Ja stimmt ihr habt Recht, bestimmt haben mich die Professoren der Unis angelogen und Schwerbehinderte werden gar nicht bevorzugt eingestellt"?

    Ein Argumentation läuft meines Wissens nach so ab:
    Person A stellt eine These auf. Z.B: Der SBA ist bei der Jobsuche nicht hilfreich.

    Person B widerlegt die These mit einem Argument oder versucht sie zumindest teilweise zu entkräften. Z.B: Also an den Unis wo ich mich bisher mit in Kontakt gesetzt habe, wurde mir von allen Professoren, die auch für die Einstellung neuer Kräfte zuständig sind, bestätigt, dass Personen mit einem SBA bevorzugt eingestellt werden und auch wesentlich schwerer abzuweisen sind.

    Person A argumentiert dann wieder gegen dagegen. Das ist hier noch nicht passiert.

    Ich bin für neue Ratschläge durchaus offen, aber 90% aller Ratschläge oder Gegenargumente die hier gekommen bin, habe ich schon mehrmals mit meinem Psychiater, Therapeuten, meinem Anwalt und dem Career Service meiner Uni durchgekaut in den letzten 2 Jahren. Soll ich euch das verheimlichen und einfach ja sagen und nicken, obwohl ich weiß, dass diese Ratschläge und Argumente in meinem speziellen Fall nicht zutreffen?

  • Da muss ich zugeben, dass Kenntnisse in mittelalterlicher Geburtshilfe in der freien Wirtschaft nicht so sehr gefragt sind.Und wenn Du mit 1400 EUR zufrieden bist und zurecht kommst, dann ist das ja auch okay. Bei uns reicht das für ca. 1 Woche.

    Ich weiß nicht, ob ich damit zurechtkommen werde, ich bin von meinem aktuellen Stand ausgegangen.
    Aktuell habe ich monatlich zwischen 1010 und 1160€ brutto zur Verfügung (861€ Bafög + Freiberuflerin mit einem Einkommen zwischen 150 und 300€ monatlich). Die Monate mit den 300€ im Monat kann ich aber meist einen dreistelligen Betrag im Monat als Ersparnisse beiseite legen.

    Davon gehen ca. 113€ für die Krankenkasse weg, aber ich zahle keine Steuern oder ähnliches. Demnach wäre ich ja aktuell bei
    ca. 900- 1050€ netto, wenn ich brutto und netto richtig in Erinnerung habe?

    Von diesem Geld lebe ich aktuell recht bequem, so dass ich jeden Monat was beiseite legen kann, mir aber dennoch alle Kleinigkeiten, die ich mir gerne gönne, gönnen kann. Regelmäßige größere Ausgaben sind natürlich nicht drin (größer im Sinne von 200€ oder höher)

    Aktuell bezahlen meine Eltern einen Teil der Wohnung, den muss ich selbst übernehmen sobald ich arbeite, das sind 375€. Einen kleinen Teil (50-100€) würden die aber permanent übernehmen, wenn nötig.
    Das wären dann 1275-1425€ monatlich die ich aktuell benötigen würde. Und die Versicherungen, die ich aktuell noch nicht selbst tragen muss als Studentin. Dafür würden ca. 50€ im Monat als laufenden Kosten für die Uni wegfallen.
    Meine Laufenden Kosten (ohne Versicherungen, außer Krankenversicherung bin ich überall noch bei meinen Eltern mit drin) sind monatlich 1100€. Meine Freizeitausgaben sind monatlich (je nachdem wie viel ich mache) 100-150€. Also mein Bedarf liegt demnach bei 1200-1250€ + Versicherungen monatlich.

    Also mit 1400-1500€ monatlich (ich kann bei einer 50% Stelle ja - wenn ich die Energie hab - auch noch einen Tag die Woche als Freiberuflerin weiterarbeiten, da verdiene ich pro Monat ein Nachmittag pro Woche mindestens 68€ noch dazu) müsste ich von meinen jetzigen Ausgaben her gut mit klarkommen.

    Wenn meine Ansicht oder Rechnung da falsch ist, lass ich mich aber nur zu gerne eines Besseren belehren, dass ist die Rechnung, die ich mit meinem Therapeuten mal aufgestellt habe, als es darum ging, welches Einkommen ich benötigen würde...

    Einmal editiert, zuletzt von Samtpfote (22. Januar 2022 um 16:19)

  • @Samtpfote Mit 1.400 EUR netto solltest Du als Single klarkommen. Natürlich bedürfen größere Anschaffungen dann längerer Ansparphasen und es werden dann eher Möbel von IKEA als Maßanfertigungen vom Schreiner. Aber wichtig ist ja, dass Du auf eigenen Füßen (rw) stehen und Deinen Lebensunterhalt selbst verdienen kann.

    Die von @zaph genannte Summe von 1.400 EUR netto Lebenshaltungskosten pro Woche ist dermaßen hoch, dass das ja hochgerechnet auf einen Monat Lebemshaltungskosten von 5.600 EUR netto und ein Bruttogehalt von um die 10.000 EUR pro Monat ergibt. Das übersteigt ja die durchschnittlichen Einkommensverhältnisse in Deutschland deutlich und als Maßstab wenig brauchbar.

  • wenn Du mit 1400 EUR zufrieden bist und zurecht kommst, dann ist das ja auch okay. Bei uns reicht das für ca. 1 Woche.

    Hast du da das Gehalt für den Butler schon abgezogen oder musst du armer Mensch das davon auch noch zahlen? :irony:

    Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll. (Georg Christoph Lichtenberg)
    Veränderungen führen deutlich öfter zu Einsichten, als dass Einsichten zu Veränderungen führen. (Milton H. Erickson)
    Morgen werde ich mich ändern, gestern wollte ich es heute schon. (Christine Busta)

  • @Samtpfote
    Sieht nach einer validen Berechnung aus.
    Für 1400 EUR netto brauchst Du in Steuerklasse I ungefähr 2000 EUR brutto, wenn ich das richtig überschlagen habe.
    Du wirst das besser wissen als ich, ob dies in dem von Dir angestrebten Bereich mit einer halben Stelle realistisch ist.

    @Anakin_1
    Ja, ich bin da sehr weit vorne, das weiß ich auch zu schätzen.
    Allerdings bin ich auch schon seit einigen Jahrzehnten im ersten Arbeitsmarkt erfolgreich.
    Und wie ich immer zu sagen pflege: "Ich bin jeden einzelnen Cent wert, den man mir zahlt!". :lol:

  • Selbstverständlich kann ein Mensch mit GdB 100 in seinem Beruf / im Job 100% arbeitsfähig sein.


    Nebenthema: Zusätzlich zur Erforschung mittelalterlicher Geburtshilfe wären Buchveröffentlichungen sehr erfreulich und ggfs. lukrativ.

    hierzu noch eine Empfehlung....

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • "Ja stimmt ihr habt Recht, bestimmt haben mich die Professoren der Unis angelogen und Schwerbehinderte werden gar nicht bevorzugt eingestellt"?

    Im öffentlichen Dienst werden generell Schwerbehinderte bevorzugt eingestellt (und Frauen), man muss mit SBA auch zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden und sie müssen gut begründen warum sie jemanden mit SBA der für die Stelle qualifiziert ist NICHT nehmen wollen. Daher wird man tatsächlich bei entsprechender Qualifikation normalerweise eingestellt. Also als schwerbehinderte Frau solltest du da gar keine Probleme haben, wenn die Qualifikation stimmt.

    Una est catena quae nos alligatos tenet, amor vitae

  • Hast du da das Gehalt für den Butler schon abgezogen oder musst du armer Mensch das davon auch noch zahlen?

    Das macht doch die Frau. Finde das aber als Familiengehalt nicht übertrieben viel. Mit meinem Exfreund hatte ich auch ein Haushaltseinkommen von ca. 7 Euro netto (der Kindesunterhalt schon abgezogen) zu zweit. Allerdings zwei Verdiener halt. Und damals war er noch kein Abteilungsleiter.

    Una est catena quae nos alligatos tenet, amor vitae

  • So wenig bekomme nicht mal ich.Oder vielleicht ein Ausblick auf eine Hyperinflation, da läßt man die Nullen oder einen Teil davon weg.

    meine Güte, vertippen kommt vor. Sollte aus dem Kontext ja klar sein dass natürlich 7.000 Euro gemeint waren

    Una est catena quae nos alligatos tenet, amor vitae

  • Selbstverständlich kann ein Mensch mit GdB 100 in seinem Beruf / im Job 100% arbeitsfähig sein.


    Nebenthema: Zusätzlich zur Erforschung mittelalterlicher Geburtshilfe wären Buchveröffentlichungen sehr erfreulich und ggfs. lukrativ.

    hierzu noch eine Empfehlung....

    Veröffentlichungen sind bei meinem Wunschberuf sogar Pflicht bzw. ein wichtiges Kriterium. Aktuell habe ich bereits 4 Aufsätze veröffentlicht, 3 als freiwillige Studienleistung im Rahmen des Studiums und einen sogar schon völlig unabhängig vom Studium. Das soll laut meines Professors sogar recht außergewöhnlich sein für eine Studentin, noch vor dem Masterabschluss unabhängig vom Studium etwas publiziert zu haben.

    Im öffentlichen Dienst werden generell Schwerbehinderte bevorzugt eingestellt (und Frauen), man muss mit SBA auch zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden und sie müssen gut begründen warum sie jemanden mit SBA der für die Stelle qualifiziert ist NICHT nehmen wollen. Daher wird man tatsächlich bei entsprechender Qualifikation normalerweise eingestellt. Also als schwerbehinderte Frau solltest du da gar keine Probleme haben, wenn die Qualifikation stimmt.

    Meine Qualifikation ist von den Abschlüssen her ambivalent. Ich habe nach Ende des Studiums zwei Masterabschlüsse, allerdings beide in eher weniger gesuchten exotischen Fächern. Darum ist bei mir auch die Promotion so wichtig, weil die in einem Fach ist, welches eher gesucht wird bzw. welches bei Stellenbeschreibungen öfter aufgeführt ist.

    Außerhalb der Forschung (was ja mein Ziel ist) wären mögliche Berufsfelder alles, was mit (Mittlerer) Geschichte oder Kulturanthropologie zu tun hat. Also z.B. Archive, Museen, Kulturamt, etc. Aber für die meisten Jobs dort fehlen mir die Zusatzausbildungen (Archiv braucht man meist eine Ausbildung zum Archivar, Museen verlangen oft ein Volontariat, Kulturamt wollen Erfahrung in Verwaltung...) und die Jobs da wären für mich völlig uninteressant, weil sie außer vielleicht bei Museen keine meiner Spezialinteressen tangieren. Und bei so einem Job auf Zwang ohne auch nur den geringsten Funken Interesse gerate ich immer extrem schnell in den Burnout bzw. die Depression, was ja auch nicht Sinn und Zweck des Berufes sein kann.

    Wobei es auch Ausnahmen gibt, momentan arbeite ich als Werkstudentin bei einem musealen Forschungsprojekt aus dem medizinhistorischen Bereich mit. Solche Projekte bzw. solche Museen ohne Verbindung mit einer Uni mit medizinhistorischen Schwerpunkt sind aber extrem selten und bieten meist keine Vollzeit- oder Teilzeitstellen an, weil sie sich überwiegend aus Spenden und ehrenamtlicher Arbeit finanzieren

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