gehen eure mentalen fähigkeiten zurück wenn ihr in einer Stressituation seit

  • Also mir kommt es manchmal so vor, als würde ich nicht mehr richtig nachdenken können, wenn ich in einer Stresssituation bin.
    Das behinaltet zum Beispiel auch zu Sprechen vor vielen Leuten, ich war lange auf einem Internat, da gab es regelmäßig Gruppen, wegen dem zusammen Lebens. Das heisst 40 Leute sassen im Kreis in einem grossen Raum.
    Und 2 Stühle in der Mitte.

    Und man konnte sich ein Konflikt Partner ziehen und dann seinen Konflikt mit dem austragen vor allen Leuten.

    Mich hat das immer extrem nervös gemacht und wenn ich mir dann einige für einen Konflikt vorgenommen hatte. Aber dann bei der Massse der Menschen usw. sehr gehemmt war und vergessen hatte was ich eig. wollte.
    (diese Gruppen gingen manchmal ein paar Stunden am Stück)
    Wenn ich dann aufs Klo gegangen bin, kamen mir wieder alle Konflikte . Da wars ruhig und entspannt XD.

    wie ist das bei Euch

  • Ich kann unter Stress auch nicht mehr gut denken. Wenn der Stress gross genug ist, kann ich gar nicht mehr denken und werde aggressiv. :oops:


    Das heisst 40 Leute sassen im Kreis in einem grossen Raum.
    Und 2 Stühle in der Mitte.

    Und man konnte sich ein Konflikt Partner ziehen und dann seinen Konflikt mit dem austragen vor allen Leuten.

    Das finde ich irgendwie fragwürdig. Hat was von 'nem Vorführeffekt. So nach dem Motto: "Guckt euch mal an, wie die zwei Idioten sich zanken!". :?

  • Ja, mir fehlen dann buchstäblich die Worte. Es reicht schon manchmal, wenn es laut ist um mich rum, von sozialem Stress ganz abgesehen.

    Es betrifft dann nicht nur meine Ausdrucks- und Konzentrationsfähigkeit, sondern auch meine Exekutivfunktionen. Bei Stress krieg ich kaum noch etwas auf die Reihe.

    Alleine, mit dem, was mich interessiert, bin ich super konzentriert und auch schnell mal im Hyperfokus.

  • Also mir kommt es manchmal so vor, als würde ich nicht mehr richtig nachdenken können, wenn ich in einer Stresssituation bin.

    Das ist ganz normal. Wenn du unter Stress bist, funktioniert noch alles, für das du Routinen hast. Wenn du für Streiten Routinen hast, klappt das gut. Wenn du für Vorwürfe machen Routinen hast, klappt das gut. Aber eben nur so, wie du die Routinen hast.

    In einem Vortrag zum Thema erzählte der Dozent von einer Situation aus den USA: Dort haben zwei Polizisten auf einen Bankräuber geschossen. Natürlich ein Stressituation. Als dem einem Polizist die Munition ausgeht, geht er aus der Deckung und sammelt die Patronenhülsen ein (und wird dabei vom Bankräuber erschossen). Warum? Einfach weil das die Routine beim Schießtraining war: Schießen bis Magazin leer, Patronenhülsen einsammeln um nach zu weißen, dass alle Schüsse geschossen wurden. In so einer Situation denkt man nicht nach, deshalb wird das mittlerweile auch anders trainiert. Aber du kannst es eben doch trainieren, wenn du oft genug in der Situation bist wirst du jedes mal besser.

  • In der beschriebenen Situation könnte ich bestehen, wenn ich mir zuvor Stichworte auf Karteikärtchen notiert hätte. Würde diese gar nicht verwenden, aber ich hätte was zum Festhalten. Spontan und ohne Vorbereitung in einen Konflikt geworfen werden ist nicht meine Stärke. Wenn das geschieht, füllt sich der Kopf mit Watte, alles rauscht und der IQ sinkt auf gefühlte -900. Ohne Fluchtmöglichkeit werde ich passiv aggressiv: Schweigen. Anstarren. Alles blocken.

    equo ne credite

  • Also mir kommt es manchmal so vor, als würde ich nicht mehr richtig nachdenken können, wenn ich in einer Stresssituation bin.

    Ich denke, das geht sehr vielen Menschen so, auch nicht-aspies.
    Ich bin dann auch in so einer Art Notfallmodus, wo nur noch Dinge klappen, die von allein ablaufen, weil schon 1000x gemacht.
    Aber das kreative Denken ist dann mehr oder weniger komplett abgeschaltet.

    _,.-o~^°´`°^~o-.,_Ich ess Blumen...,.-o~^°´`°^~o-.,_

  • Prüfungsstress ist bei mir leistungssteigernd, meist sogar in mündlichen Prüfungen, da bin ich dann mit maximaler Konzentration am Start. Sozialer Stress dagegen kann zum Totalausfall der kognitiven Fähigkeiten und zu idiotischen Reaktionen auf mein Gegenüber führen (nur sehr selten so krass, kam aber schon vor). Dieser Mechanismus funktionierte immer besonders "gut" in Balzsituationen, hat lange Zeit jede noch so interessierte Frau verjagt.

  • Durch Stress gerate ich schnell in einen Overload und kann dann kaum noch klar denken und reagiere verzögert und gereizt. Wird es dann noch stressiger kann ich gar nicht mehr denken, werde ich aggressiv oder fange an zu weinen (oder auch beides zugleich) und kann sogar in einen Meltdown geraten. Zum Glück habe ich in meinem Leben mittlerweile nur noch wenig Stress. :)

  • Das heisst 40 Leute sassen im Kreis in einem grossen Raum.
    Und 2 Stühle in der Mitte.

    Und man konnte sich ein Konflikt Partner ziehen und dann seinen Konflikt mit dem austragen vor allen Leuten.

    Ich finde so eine Situation grausam und daher grauenvoll. Ich hätte nie bei sowas freiwillig mitgemacht.

    Ich habe mal sowas in der art machen müssen als ich im Heim war und die wollten das ich zu so einer art Therapiestunde fahre, da waren aber viel weniger Menschen. man saß auch im kreis und es ging immer um irgendwas. Ich kannte dort keinen und hatte dort so große probleme mit den anderen irgendwie klarzukommen das ich das nach ein paar malen nicht mehr machen wollte.

    Go bad or go home!

  • Was @HCS schreibt, ist bei mir auch so: Leistungs- oder Zeitdruck empfinde ich nicht als Stress, solang es sozial neutral bleibt. In sozial positiver Umgebung sind beide sogar motivierend. Ob ihr's glaubt oder nicht: Die meisten meiner Prüfungen bisher hab ich gern abgelegt, um für mich die Bestätigung zu sehen, dass sich das Lernen gelohnt hat.

    So halten mich leider viele für extrem belastbar - und überstrapazieren es machmal...

    equo ne credite

  • Das finde ich irgendwie fragwürdig. Hat was von 'nem Vorführeffekt. So nach dem Motto: "Guckt euch mal an, wie die zwei Idioten sich zanken!". :?

    war quasi therapeutisch und wenn es mal tiefer ging (kam vor z.B; jemand wurde als Kind vergewaltigt) musste man nicht weiter erzählen und konnte sich an Betreuer wenden .

    Bei mir war es jedenfalls anfangs oft so das ich willkürliche Zuckungen im Gesicht gekriegt habe (zB; meine Lippen, was klar sichtbar war.) Wenn ich da in der Mitte sass, häbe Ahh, ähhh und so gessgt xD.

    Im Nachhinein war das für mich schon ein Training .


    Aber ich musste oftmals raus um das Internat gehen(war ein altees Kloster mitte im nirgendwo , keine Menschenseele nur wir Alle)

    Es war sogar so, dass wenn man mit einem.Konflikt zu Ende war, man noch in der Mitte sitzen bleiben musste ! Und alle die Gedanke dazu hatten, sagren nacheiander was(z.B: Ich glaube du lügst uns alle am und hast deinem Zimmer nachbar doch xie Schokolade geklaut, das sind zu viele Umgerimtheiten)

    Das ging dann mit allen 38 So, jeder der, der Wollte und jeder der, der was zu sagen hatte.


    Dann ging es zurück auf die Stühle und der nächste war seinem Konflikten an der Reihe..

  • Unter Stress logisch oder analytisch denken zu können ist aus evolutionsbiologischer Sicht völlig überflüssig.

    Handeln oder "Einfrieren" sind wichtigere Reaktionen* als mal erst gründlich nachzudenken!

    Also macht euch keinen Kopp um eine verspätete Reaktionsbereitschaft. Solange das Hirn nicht völlig runterfährt, ohne danach wieder hochzufahren,, ist doch alles in Ordnung.


    *vulgo: Kämpfen oder Flüchten

    Macht ist das Spielzeug der Reichen, das sie mit niemandem teilen (Muriel Barbery, "Die Eleganz des Igels")

  • Ja zum Beispiel Vorstellungsrunden in Gruppen fallen mir schwer weil ich dann alles wieder vergessen würde wenn ich den Satz nicht immerzu im Kopf wiederholen würde oder mir fehlen dann oft die Worte und ich wirke wie erstarrt.

  • Ist das vielleicht vergleichbar mit meiner Problematik vor anderen Leuten Klavier zu spielen?
    Als Kind hatte ich Klavierunterricht und einmal im Jahr war ein Vorspiel. Es war jedesmal grottenschlecht, was ich bot, es klappte nicht.
    30 Jahre später kaufte ich mir ein Klavier und übte für mich alleine. Wenn ich für mich spiele, klappt das richtig gut. Was mir dann auch Nachbarn erzählten, seitdem spiele ich nur noch bei geschlossenen Fenstern.

  • Wenn ich für mich spiele, klappt das richtig gut. Was mir dann auch Nachbarn erzählten, seitdem spiele ich nur noch bei geschlossenen Fenstern.

    Ich habe festgestellt, dass mein Kurzzeitgedächtnis in Stresssituationen regelmäßig aussteigt. Was vor ein paar Jahren passiert ist, kann ich meistens abrufen. Die letzten Tage sind dann aber wie weg. Wahrscheinlich wurden weitere zurückliegenden Ereignisse so oft reflektiert, so dass dort ein gewisser Automatismus oder so besteht.

  • Wenn ich Stress auf der Arbeit habe, also Termindruck, dann geht das eigentlich (bis zu einem bestimmten Grad). Durch den Druck werde ich aber automatisch "unfreundlicher". Wenn dann ein Kollege kommt und micht was fragt kann schon mal ein patziges: "Jetzt nicht!" kommen. Wenn dann auch noch wer z.B. Werkzeug verlegt hat, welches ich genau jetzt brauche, dann fluche ich schon mal gerne vor mich hin. Kommt dann der Kollege, der das Werkzeug verschlürt hat irgend wann damit an, dann muß er sich schon mal einen unfreundlichen Spruch anhören. Erst wenn der Termindruck so groß wird, daß klar wird das ich das nicht fertig kriege, dann setzt auch schon mal das Denken aus. Dann stehe ich manchmal da und weiß nicht mehr was ich als nächstes machen muß und mir unterlaufen absolute "Anfängerfehler".

    In sozialen Situationen geht das viel schneller das in meinem Kopf "Nulllinie" ist. Zumindest sieht das nach außen hin so aus, als ob in meinem Kopf nichts mehr passiert. Dabei ist es genau anders rum. Gerade in solchen Situationen rasen meine Gedanken. Nur die Gedanken, die ich gerade brauche, kommen mir dann nicht. Beispiel:

    Vor ein paar Jahren musste ich wegen Knieproblemen zum Orthopäden. Ich war noch nie in der Praxis, also schon etwas aufgeregt und unsicher. Auf dem Weg vom Auto bis in die Praxis bin ich im Kopf immer wieder den "Anfangssatz" durchgegangen: "Guten Morgen. Mein Name ist Murdock. Ich habe um X Uhr einen Termin bei Doc. Y." Ich war auch auf die Frage vorbereitet ob ich schon bei denen Patient bin und um was es geht. Wusste das die Karte verlangt wird und das ich wohl so einen Fragebogen ausfüllen muß. Ebenfalls lagen die Sätze parat, mit denen ich später beim Doc. meine Beschwerden beschreiben wollte. Ich war also so gut wie möglich vorbereitet. Tja, dann kam an der Anmeldung die unerwartete Frage nach meinem Hausarzt ... In dem Moment viel mir nicht der Name ein. Meine Gedanken rasten, aber ich kam nicht drauf. Ich habe dann einen kleinen Hustenanfall simuliert (war zum Glück im Winter) um etwas Zeit zum Überlegen zu haben :m(: Mir ist der Name zum Glück noch eingefallen. Wieder einer der Momente in denen ich gedacht habe: "Man, ich bin einfach nur dumm..." :(

    Seit dem habe ich meiner "Neuer Arzt, erster Termin"-Routine den Punkt: "Name vom Hausarzt merken" hinzugefügt :lol:

  • Tja, dann kam an der Anmeldung die unerwartete Frage nach meinem Hausarzt ... In dem Moment viel mir nicht der Name ein. Meine Gedanken rasten, aber ich kam nicht drauf.

    Kenn ich. Namen sind besonders schwierig. Meistens fällt es mir dann auch kurz danach wieder ein, aber dann ist es zu spät. Gerade bei einer Unterhaltung mit fremden Menschen passiert das öfter und es wirkt vielleicht doch manchmal ziemlich seltsam wenn man um ein Begriff oder Sachverhalt rumeiert. Das blöde ist nur, wenn es einem dann einfällt, schwirrt es noch eine zeitlang im Kopf rum und die Konzentration auf das aktuelle Thema ist dahin.

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